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Es werden Posts vom 2013 angezeigt.

Here we go again!

Das war dann also 2013. Ein Jahr voller Veränderungen. Bunt, arbeitsreich, mit Höhen und Tiefen, wild, lebendig. Abschiede. Anfänge. Einsichten. Erkenntnisse. Manches ist verloren gegangen, das Wichtige ist geblieben, anderes ist wieder aufgetaucht, näher heran gerückt oder ganz neu hinzugekommen.  Manches war schwierig und wird es auch bleiben. Vieles, das sich erst nur ganz allmählich zu entwickeln schien, zeigt jetzt nach vorne. Am Ende ein gutes Jahr, überall zart keimende Pflänzchen, die im nächsten Jahr zum Blühen gebracht werden sollen. Und falls uns im kommenden Jahr die allgemeine Wetterlage  (oder die Eintracht) einen Strich durch die Rechnung  machen sollte, dann halten wir uns einfach an die Vision eines der großen Jubilare des Jahres 2013: „Wir umstellen das Ländchen mit Brennspiegeln, dass es keinen Winter mehr gibt, und wir uns im Sommer bis Ischia und Capri hinaufdestillieren, und das ganze Jahr zwischen Rosen und Veilchen, zwischen Orangen und Lorbeer stecken.

2013: Rotundschwarze Jahresschnipsel (Januar bis Mai)

Januar Zum Jahreswechsel schlägt es nicht nur 12, sondern auch gleich noch 13. Ich starte  hoffnungsvoll und wild entschlossen ins neue Jahr, während die Eintracht auch das Jahr 2013 beginnt wie es seit einigen Jahren gute Tradition ist: Sie nimmt am Hallenturnier in Höchst teil und scheidet frühzeitig aus. Kümmert aber keinen so richtig, 30 Hinrundenpunkte strahlen hell und freundlich, Armin Veh wird vom Kicker zum Trainer der Hinrunde gekürt, Alex Meier zum besten Spieler und Seppl Rode zum „Rookey oft the year“.  Der Weg nach Europa führt zunächst übers Trainingslager in Abu Dhabi,  wo auch ohne Sand im Getriebe alles abbudabbisch läuft und ist. Der Winterschlussverkauf sorgt täglich für neues Gemurmel. Kurz vor Wintertransferschluss  kommen weder Igor die Camargo noch Gojko Kacar,  stattdessen Sdrjan Lakic, der ebenfalls schon lange gerüchteweise gehandelt wurde. Benni Köhler – alles, alles Gute! - verlässt die Eintracht in Richtung Kaiserslautern. Marco Russ kehrt aus Wolf

And now it is Christmas

Jetzt also Weihnachten. Wo eben noch gewuselt und gewerkelt wurde, wird es still. Viel zu mild in diesem Jahr. Wind weht. Nebel sinkt.  Ein paar Regentropfen sprühen, von fern läuten die Glocken.  Hier wird noch schnell ein Flugticket Frankfurt – Porto in einen Umschlag gesteckt, dort eine Eintracht-Wärmflasche in rotundschwarzes Papier gehüllt.  Auch über das Netz, das nicht vergisst und niemals ruht, senkt sich Stille. Genug kommentiert und darüber diskutiert, wie eng es am Ende werden wird und wie aussichtslos die Lage der Eintracht ist oder vielleicht auch nicht.  Hier wird noch ein allerletzter Kommentar zu den Wintereinkaufsplänen der Eintracht gepostet, dort noch ein Foto eines mit Adler-Weihnachtskugeln geschmückten Weihnachtsbaumes in Facebook eingestellt. Bilderbummbauch. Geschenkpapier raschelt.  Im Ofen bruzzelt der Adler, still ruht der Veh. Oder doch zumindest so ähnlich. Allen die diesen Blog und damit auch mich durchs Jahr begleitet haben, die hier mitlesen, kommen

Runde Sachen mit GroCho

Uff. Was für eine Woche, in der die vorweihnachtlich friedlich-besinnliche Zeit wie ein Sturm über mich hinweggefegt ist. Kein Vergleich mit Xaver. Macht ja nix, da hatte ich auch keine Zeit,  einen der 737 satirischen Jahresrückblicke zu verfolgen. Hoho. Runde Zahlen gab es am Mittwoch zu feiern. Willy Brandt wäre 100 Jahre alt geworden und Keith Richards feierte am gleichen Tag seinen 70. Geburtstag. Nach dem Sieg der Eintracht in Leverkusen der zweite untrügliche Beweis dafür, dass nicht nur im Fußball, sondern auch im wirklichen Leben alles möglich ist. Wäre doch gelacht, wenn die Eintracht in dieser Woche der Jubiläen nicht auch nachziehen würde, und endlich, endlich den 400. Heimsieg in der Bundesliga unter Dach und Fach bringen würde. Rode ist wieder zurück, Alex Meier sitzt auf der Bank, dort wo auch Stephan Schröck heute wieder Platz nimmt, während Constant Djakpa weiterhin  in der Startformation mitspielen darf. Gut so.Der letzte Heimsieg - wir alle wissen es - ist schon EW

GroKo gegen den Abstieg

Vor der Saison hätte ich im Leben nicht damit gerechnet, dass die Eintracht in der Bundesliga irgendwann im Laufe der Saison dort stehen würde, wo sie jetzt  steht. Im Leben nicht, was für ein Quatsch. Wir, Anschluss nach vorne, Mittelfeld. Mindestens.  Aber schon seit ein paar Wochen weiß ich es. Habe das in all den Eintracht-Jahren, quer durch alle Höhen und Tiefen,  noch nie so deutlich, fast körperlich gespürt,  jede Woche, jedes Mal im Stadion ein bisschen mehr, wie der Boden bröckelt, auf dem wir stehen. Heute also Leverkusen. Letzten Samstag, nach der Niederlage gegen Hoffenheim, herrschte rundum Ratlosigkeit. Auch Adlerfreunde, die  sonst bis zum Anschlag optimistisch sind, waren sicher: So gewinnen wir kein Spiel mehr.Keine Ahnung wie das weitergehen soll. Dann der Sieg im Europacup. Und obwohl das Spiel gegen Nikosia als das unwichtigste Spiel ever bezeichnet wurde, scheinen nach dem Einzug in die KO-Runde, nach der Pokalauslosung gegen den BVB die beiden noch ausstehend

Einmal Europa und wieder zurück

Man lernt doch nie aus: Wir können in der Bundesliga nicht mehr gewinnen,  weil wir den Rhythmus verloren haben, aber Marco Russ spielt heute Abend gegen Nikosia, damit   er einen Rhythmus bekommt .  Ja, was denn nun?  Aber egal. Hauptsache. Natürlich ist das Spiel heute Abend das unwichtigste Spiel ever, wenn auch ganz sicher nicht für Felix Wiedwald, der heute sein erstes Profi-Spiel als Adler bestreitet. Logisch haben wir jetzt alle gemerkt, dass wir in der Bundesliga ums Überleben kämpfen.Logisch geht jetzt alle Konzentration auf den nächsten Sonntag und Freitag. Trotzdem – so viel Zeit muss sein: Hey, Europa. Schön, dass du da warst, hier im Waldstadion und hey, Europa, wunderbar, dass du uns überall so freundlich empfangen hast. Am schönsten: Wir sind weiter dabei. Im nächsten Jahr, in der Zwischenrunde. Und selbstverständlich auch in der Bundesliga. Europäische Adler-Tour 2013 - von Frankfurt über Baku, Nikosia, Tel Aviv und Bordeaux wieder zurück in Frankfurt :)

Fundstücke

1) Von der Eintracht-Homepage: Da haben wir die Bescherung...

Mach et, Eintracht!

Während Xaver nur ein lindes Lüftchen war, will die Eintracht heute mal zeigen was ein richtiger Sturm ist, während Pirmin klug und kampfstark das Heft in die Hand nehmen und ein Zeichen setzen will, plant auch der torhungrige Jose Lu gegen seinen noch bzw. Ex-Klub etwas klar zu stellen, wobei dies auch für Vaclav gelten darf, der endlich wieder treffen will, wohingegen der kampfstark rotierende Seppl heute keinen Anlass geben möchte, um im Boden zu versinken, der ja ohnehin keine Löcher aufweist, wobei dies den ungestümen Carlos trotzdem nicht hindert, manchmal auf selbigen aufzustampfen, während der mitunter unterschätzte Martin vorne den Kopf hinhält und der spielintelligente Kevin den einen oder anderen Ball in höchster Not geschmeidig, fast schon artistisch,  aus dem langen, wahlweise auch dem kurzen, Eck fischt, versucht Basti an die Glanztaten der letzten Saison anzuknüpfen und flankend über den linken Flügel zu kommen, wobei wichtig ist, dass auch der laufstarke Sebi auf recht

Ohooo, wir waren alle in Bordeaux (Reise-Schnipsel)

Noch bevor der Wecker um halb vier klingelt, bin ich wach. Bordeaux. Heute. Die Tasche ist gepackt. Duschen. Mein Mit-Adler hat mir eine Täschchen  mit Proviant gepackt. Das rheinhessische Hinterland still und dunkel. Um 5 Uhr sitze ich in der S-Bahn Richtung Frankfurt. Mir gegenüber:  Männer in Orange, auf dem Weg zur Arbeit in Kelsterbach. Wie konnte ich denken, dass ich das Gleis nicht finde, an dem unser Zug abfährt? Überall mehr oder weniger müde, erwartungsfrohe Adler. Nicole, Zo ë  und Rosa warten schon. Zo ë  schläft im Stehen. Am Gleiseingang eine Kette Polizisten. Taschenkontrolle. Raus damit. Alles? Alles. „Das ist Unterwäsche.“ Ok. Ich darf passieren. Adlertrupps am Bahnsteig, die meisten in Orange. Plastikkannister mit Äppler. Paletten mit Europaschobbe. Bierkästen. Der Zug wird voll. Und das in jeder Hinsicht.

Waldschwarzermitbürgermitmigrationshintergrund

Wenn ich mit dem Auto auf längeren Strecken unterwegs bin, habe ich mich schon oft gefragt, woher die Parkplätze entlang der Autobahn wohl ihre Namen haben. Ein regionaler oder landschaftlicher Bezug ist jedenfalls nicht erkennbar. Stattdessen ist es, als ob jemand im stillen Kämmerlein sitzt und sich möglichst absurde oder abwegige Wortkombinationen ausdenkt. Hasenhüttel. Grüner Zwerg. So was. Ein regelmäßiger Grund, um unterwegs zu sein, ist für mich, ist für uns, wenn Bob Dylan auf seiner Neverending Tour im Europäischen vorbeikommt. Irgendwann wird er aufhören auf Tour zu gehen. Ganz sicher wird er es nicht ankündigen oder gar so etwas wie ein Abschiedstournee veranstalten.  Er wird einfach aufhören. Verschwinden. Fade away – und wir werden sehen  müssen, wie wir ohne ihn zurecht kommen. Anfang des Jahres sah es eine Zeitlang so aus als sei es soweit. Keine neuen Tourdates, keine Gerüchte über Spring-, Summer, Fall-Routen. War es das? Dann, zum Glück, doch nicht. Termine über

Hop oder top?

Heute, am frühen Sonntag morgen, lag ich eine Weile warm eingepackt und wach im Bett. War spät ins Bett gekommen, demensprechend müde, konnte aber nicht mehr einschlafen. Es war noch dunkel, kurz vor der Morgendämmerung. Strömender Regen. Die schwarzundweiße Katze saß am geöffneten Fenster, schaute ins Dunkel und ich schaute ihr dabei zu. Was sie gedacht hat, weiß ich nicht. Meine Gedanken hüpften von hier nach da – so viel zu erledigen, zu denken, zu verstehen - und landeten immer wieder bei einem Punkt: Dem Spiel der Eintracht heute in Mainz.

Am Europakreisel

Salat, den wir jetzt haben Der Tag nach dem katastrophalen Auftritt der Eintracht in Tel Aviv und auch am Abend, lässt der Schmerz noch nicht wieder nach. Im Gegenteil. Enttäuscht war ich nach dem Spiel in Freiburg, ernüchtert nach dem Heimspiel gegen Nürnberg, geschockt nach dem Spiel in Gladbach, wütend nach der Heimniederlage gegen Wolfsburg. Seit gestern, seit dem Auftritt in Tel Aviv spüre ich fast schon so etwas wie Panik. Kann das sein? Freier Fall? Sehe im Moment nur Fragen und keine Antworten. „Mit einer solchen Leistung brauchen wir in der Bundesliga gar nicht mehr anzutreten.“ (Armin Veh) „Wenn wir am Sonntag so spielen, fressen uns die Mainzer.“ (Axel Hellmann)  Sätze, die so fatal an all das erinnern, was vor zwei Jahren passiert ist, dass es fast schon Beklemmung in mir auslöst. Alles, was  mich in den letzten Wochen gequält hat, schwemmt jetzt nach oben – und doch kommt es immer anders als man es sich vorgestellt hat. 

Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

Im Wald da spielt die Eintracht, so viel ist sicher.  Manchmal sieht man aber auch vor lauter Wald die Punkte nicht und hinter jedem Baum könnte eine Gefahr lauern.  Manchmal sogar ein Wolf. Im Wald pfeift manchmal ein kalter Wind. Es soll auch schon mal vorgekommen sein, dass der Rufer im dunklen Wald nicht gehört wird. Aber das ist wohl eher nicht zu befürchten, bei dem Rambazamba, den wir veranstalten.Oder vielleicht grade deshalb?  Jedenfalls: Im Wald  sind drei Punkte versteckt und es wäre – sagen wir mal – ziemlich wichtig, dass wir diese Punkte morgen im Spiel gegen Wolfsburg hier behalten. Mit modernster Spähersoftware hat rotundschwarz die wichtigsten Gefahrenquellen bereits im Vorfeld des Spiels identifiziert, geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen, einen 15-Punkte-Plan entwickelt und daraus ein paar praktische Tipps abgeleitet:

Herbst.

Es ist zunächst das Geräusch, das mir auffällt. Es surrt, nein, eigentlich rauscht es. Als ob ganz weit weg eine Maschine schnurrt und jammert. Nein, eigentlich nicht wie eine Maschine, wie ein fern grollender Wind. Ein kontinuierliches Rauschen. Es schwillt an, wieder ab. Wird lauter, leiser. Krächzt. Ächzt. Jauchzt. Was ist das? Ich öffne weit die Flügel des Fensters, schaue in den blitzeblauen Himmel und da sehe ich es. Vögel. Unendlich viele Vögel.  Ein nicht enden wollender Strom, der sein Ziel genau zu kennen scheint und  in eine Richtung ins Weite fliegt. Into the great wide open . Es ist kein einzelner Schwarm, der da über das Dach fliegt, es sind hunderte und aberhunderte Schwärme. Kaskaden von Flügeln und Körpern, die Muster in den Himmel zeichnen. In unterschiedlichsten Formationen. Keilförmig. Breitgefächert.  Scheinbar wild durcheinander, zielstrebig, wie von einem geheimen Band gezogen. Viele kleine Keilformationen.  Übereinander. Hintereinander. Frei. Wild. Planvoll. Gr

Statisten gesucht? Vor dem Spiel der Eintracht in Gladbach

In der zurückliegenden Woche habe ich – einmal mehr – eine putzige Notiz in unserer Lokalzeitung entdeckt.  „Statisten gesucht“ war da zu lesen. Und für was? Für die „Simulation der Evakuierungsmaßnahmen nach  einem Reaktorunfall“. Damit die Situation möglichst authentisch nachgestellt werden könne, seien  auch Menschen mit Hund, Kinder und Rollstuhlfahrer herzlich willkommen.  Immerhin wird in diesem Fall noch verkündet, dass es sich um ein Rollenspiel handelt.  Das ist in letzter Zeit in vielen Bereichen nämlich gar nicht so einfach zu unterscheiden. Die Grenzen zwischen Realität und Simulation sind zunehmend fließend.  Manchmal kommt es mir so vor, als ob die Welt  immer mehr darauf ausgerichtet ist, so zu tun als ob. Kein Problem, Statisten für all das zu bekommen – im Gegenteil: Wir scheinen uns um die Rollen zu reißen, können gar nicht genug unterschiedliche Statistenrollen übernehmen, sind immer im Casting-Modus.So bald irgendwo eine Kulisse aufgebaut ist, strömen wir in Massen

Voll Realo.

Eintracht Frankfurt international... Gestern schien die Sonne, heute ist es trüb und regnerisch. Fast könnte man darin eine Symbolik sehen, aber nein,  davon, dass der Himmel sich für die Eintracht verdüstert, sind wir derzeit noch ein gutes Stück entfernt. Vor dem Spiel der Eintracht gegen Nürnberg hatte ich mir ein wenig mehr Normalität und Alltag gewünscht. Nach dem Spiel weiß ich wieder, wie sich der Alltag anfühlt. Räusper. Was soll ich sagen?  Soooo wörtlich hätte man das auch nicht gleich nehmen müssen. Nach Abpfiff mache ich es wie Marko Russ, Sebi Jung und Vaclav Kadlec auf dem Rasen: Ich bleibe erst einmal sitzen. Konsterniert, ratlos, fast ein bisschen sprachlos. Einmal mehr fühlt sich ein Unentschieden an wie eine Niederlage. Wieder in den letzten Minuten den Ausgleich gefangen. Und wenn ich gegen den HSV und gegen Freiburg noch gehadert habe – von wegen: Eigentlich hätten wir... -, kommt es mir heute so vor, als hätte ich zum ersten Mal der Realität ins Gesicht gescha

Einfach Fußball.

Das ist eine merkwürdige Saison. Entweder ist kein Fußball oder praktisch jeden Tag – und das ist schade, denn zum Fußball gehört ja auch so etwas wie ein konstanter Rhythmus, in dem man sich hineinfallen lässt.   Vor dem Spiel.  Nach dem Spiel. Kleine oder große Enttäuschungen. Große Euphorie, stille Freude. Je nachdem. Das bange Gespanntsein darauf, was der Spieltag wohl bringt.  Irgendwie ist der Alltag, die Normalität außer Kraft gesetzt. Und, was soll ich sagen:  mir fehlt das. Wenn es das Alltäglich nicht mehr gibt, ist auch das Besondere weniger Besonders. Aber vielleicht soll das so sein, wenn ein Ereignis das nächste jagt, kommt man auch nicht zum Nachdenken.  Ist fast wie in der Schule, in der es heute auch kaum noch Unterricht as usual gibt, sondern nur noch Projekte, Themenwochen und Auslandsaufenthalte und das in immer schnellerem Rhythmus.  Ha – was sag ich, genau so  bei der Eintracht: Themenwoche: Rode. Auslandsaufenthalt: Eben noch in Baku und Zypern, Bordeaux bereits

Rotundschwarze Randgänge: Buchmesse 2013

Früher war ich regelmäßig, seit ein paar Jahren leider überhaupt nicht mehr auf der Buchmesse. Dieses Jahr war ich wild entschlossen, mir die Messe einmal wieder anzuschauen. Während der Fachbesuchertage klappte es dann leider doch nicht. Egal, dann eben am ohnehin fußballfreien Samstag. Wird schon nicht so voll sein. Gesagt, getan. Mit der S-Bahn mache ich mich von Mainz aus auf den Weg, um mich vor Ort mit einer Freundin zu treffen.  

"Bei warmem Wetter gewinnen, ist schöner als bei kaltem Wetter verlieren."

Fast (also: fast) habe ich mich schon daran gewöhnt. Europajubel. Europagesänge. Hurra, hurra, die Frankfurter sind da. Und dann gibt es sie doch immer noch -  die Momente, in denen ich fast ungläubig im Stadion, vor dem PC, vor dem Fernseher sitze und denke: Wir, das da, das sind tatsächlich wir. Kaum auszuhalten vor Glück und dann fast unwirklich. Hier und dort. Mittendrin und doch auf einem anderen Stern. Nähe und Ferne.  Gestern zum Beispiel. Ganz anders als sonst vor einem Eintracht-Spiel war ich ungewöhnlich entspannt. Ein sonniger, fast schon verklärter Spätsommertag.  Bin erkältet und mein Kopf ist ohnehin ein wenig vermatscht und gedämpft.  Hinaus, hinaus. Garten, Himmel. Pflücke Äpfel, blättere und lese in der Neuübersetzung von „Paris, ein Fest ein fürs Leben“,  zappe mich zwischendurch durchs Netz und beobachte, wie die Adler  sich langsam aber stetig in Nikosia ausbreiten.  Fotos von Einzeladlern am Strand, im Pool, im Flieger, schließlich ganze Trupps, singend in Str

Mit dem Adler durch Europa - heute: Nikosia

Nein, ich bin heute leider nicht in Nikosia und zum Glück auch nicht in Berlin, wo am Brandenburger Tor drei Tage lang das „Festival of  Happiness“  gefeiert wird und Heino dazu singt. Genieße stattdessen  das milde Licht der sonnigen Spätsommertage, sitze vor meinem PC (und heute  Abend vor dem Fernseher) und schaue mich  einfach von hier aus mal ein wenig in Nikosia um.   Wie ich seit dem HR Heimspiel am Montagabend weiß, lebt Ioannis Amanatidis, unser Ama, seit einiger Zeit einen Teil des Jahres auf Zypern und , schau mal einer an, schon haben die Zyprioten eine Sehenswürdigkeit nach ihm benannt. Die „Ayios Ioannis“, eine Kathedrale, die – laut tripadvisor – auf „Platz 11 von 34 Sehenswürdigkeiten in Nikosia“ liegt. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist (Zitat) „very beautiful“. Vielleicht kann vor Ort mal jemand schauen, ob irgendwo ein Schild „Sponsored by Eintracht Frankfurt“ angebracht ist – als eine Art Ausgleich für das fehlende Ama-Abschiedsspiel.

Bestandskunden wie du und ich

Hinter allen Eintrachtlern und – wer weiß – vielleicht sogar hinter allen anderen Sorten von Menschen, liegt eine aufregende und abwechslungsreiche Woche. Philipp Rössler, Rainer Brüderle, Claudia Roth, Jürgen Trittin sind zurückgetreten, Peer Steinbrück zieht sich zurück, Bosse hat den Bundesvisionsongtcontest und Jenny Elvers hat Promi-Big Brother gewonnen. Die Eintracht hat sich im Pokal gegen den VFL Bochum durchgesetzt und steht in der nächsten Pokalrunde, manch anderer nicht, worüber sich der eine  mehr oder weniger freut, je nachdem.  Das Browserspiel Play for your Club gibt es nicht mehr. Die PFYC-Adler haben gestern noch einmal im Endspiel gegen Atletico Madrid den Europacup nach Frankfurt geholt und werden jetzt für immer als amtierender Europacupsieger in den PFYC-Annalen verzeichnet. Yeah.

Keine Wahl.

Wie in den letzen Tagen überall zu lesen und zu hören war, nehmen die Zahlen der Briefwähler bei jeder Wahl zu. Bis zu 50 Prozent der Menschen nehmen ihr Briefwahlrecht in Anspruch.  Für Wähler, die aus unterschiedlichen Gründen am Wahltag nicht selbst vor Ort sein können -  ok. Aber solange ich selbst laufen kann, wär Briefwahl für mich – hoho – keine Wahl und auch keine Alternative (schon gar nicht für Deutschland). Der Gang zum Wahllokal gehört für mich zu dem Teil der Wahl, der dem Vorgang – so weit möglich – eine gewisse Würde und Ernsthaftigkeit verleiht. Da ich in meinem Leben natürlich schon öfter mal umgezogen bin, bin ich auf dem Weg zum Wahllokal schon unterschiedliche Wege gegangen und habe die verschiedensten, zum Wahllokal umfunktionierten Lokalitäten kennen gelernt:  Klassenräume in Schulen. Sport- und Turnhallen. Versammlungsräume in Rathäusern. Erinnere mich noch gut daran, als ich das erste Mal wählen durfte. Ich war regelrecht aufgeregt bei dem Gedanken, mitbe

Ultimativ. Legendär. Wild. Schräg. Einzigartig.

Jetzt geht’s los. Heute fällt für die Eintracht und für uns der Startschuss in die Gruppenphase der Euro-League. Nach dem wunderbaren Sieg in Bremen habe auch ich mich - wie die Eintracht – in den vergangenen Tagen konzentriert, aber entspannt und unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf den heutigen Abend vorbereitet. Ich stehe vor keiner einfachen, aber einer bewältigbaren Aufgabe. Um die Würde und die große Freude des heutigen Abends gebührend zu unterstreichen, habe ich etwas vorbereitet – die erste, einzige, großartige und überwältigende 1-Mann bzw. 1-Frau-Choreo der Welt:

Warum es nur auf manche Fragen klare Antworten gibt (und die auch nicht immer)

Heute also Werder. Kaum zu glauben, dass seit dem letzten Spieltag erst zwei Wochen vergangen sein sollen. Erstaunlich, wie viel Leben und wie viele Ereignisse in eine so kurze Zeitspanne passen. Großes, Kleines,   Bewegendes und Bedrückendes,  Erfreuliches und  Aufregendes, Anstrengendes und Überraschendes. Es war noch einmal Sommer. Noch einmal Grillen, bis tief in die Nacht draußen sitzen, noch einmal schwimmen und in der Sonne liegen. Heute regnet es, plitschplatsch, die Luft riecht frisch und gut, die Blätter an den Bäumen fangen an, sich zu verfärben, aus den Weinbergen tönt wieder das plopp plopp der Wein-vor-den-Vögeln-Schutzanlage. Das ist doch auch sehr schön. Hatten  wir vor der fußballfreien Zeit aka Länderspielpause vermutet, dass die Pause der Eintracht vielleicht – von wegen Blessuren auskurieren – sogar ganz gut tun würde, wissen wir es jetzt besser. Jung und Rode sind zwar wieder zurück, Pirmin Schwegler, unser Kapitän, wird dagegen lange ausfallen. Der scheinbar

Kleines Fußball-ABC - Heute "W" wie "Wandstürmer"

Wandstürmer, der (m), pl. Wandstürmer, die: Stürmer, „der oft mit dem Rücken zum gegnerischen Tor steht, die Bälle annimmt, auf die Außenverteilt oder für die nachrückenden Spieler prallen lässt.“   Im Unterschied zum → Stoßstürmer,  der Tore schießt und/oder köpft.  Ähnlich wie der → Stoßstürmer wird auch der → Wandstürmer gelegentlich synonym mit dem Begriff → Mittelstürmer verwendet.  Bsp.: „Bei Barca gab es nicht einmal mehr den einen klassischen Mittel- oder Wandstürmer.“ ,  was  in gewisser Weise erstaunt, weil der klassische Mittelstürmer eigentlich ohnehin   bereits ausgestorben  ist und einen Nachfolger im  → Stoßstürmer  gefunden hat.   Bsp.: „Anstelle eines klassischen Mittelstürmers agiert ein Stoß- oder Wandstürmer.“  Gelegentlich wird der Begriff → Wandstürmer eher despektierlich verwendet. Vgl.:   „Es gab das Kopfballungeheuer, den Billigbomber oder den Wandstürmer.“  

Große Freude

Heute.  Es ist, als ob es aus allen Ecken singt und wispert und hüpft. Heute. Europa maunzt die Katze, quakt der Frosch, pfeift der Spatz. Es ist so weit. Die Sonne scheint, der Himmel ist festlich blau und die weißen Wolken über Frankfurt  sind – wenn man genau hinschaut -  rotundschwarz getupft. Ein Festtag. Ein besonderer Tag, den wir heute draußen im Wald gemeinsam begehen werden. Fast feierlich habe ich mir gestern schon mein Europacup-Shirt zurecht gelegt. Der Schal. Das Bändchen.  Unser Tag.  Schon klar: Auch dieses Spiel will erst noch gespielt sein. „Wir haben jetzt ein Jahr darauf hingearbeitet, uns für Europa zu qualifizieren. Dann sollte man auch richtig konzentriert sein.“ So sprach Armin Veh in der Pressekonferenz vor dem Spiel und er hat recht.  Nein. Wir nehmen es nicht auf die leichte Schulter. Keiner. Aber Angst, dass das heute noch schief gehen könnte? Nein, die habe ich nicht.  Viele Monate und Wochen haben wir diesem Ziel entgegen gefiebert, letzte Woche in

50 mal Meier

„Drei mal Alex Meier.“  Das hat Benni Köhler vor drei Jahren auf die Frage geantwortet, wen er verpflichten würde, wenn er drei weitere Spieler zur Eintracht holen dürfte. Zehn Mal Alex Meier  hieß es in der Aufstiegssaison, in der Alex Meier  hier im Blog an jedem dritten Spieltag zum Spieler der Stunde gewählt wurde, in der Saison 2012/13 gewann er die Wahl weitere fünf Mal. Und: 50 Mal hat Alex Meier bisher für die Eintracht in der ersten Bundesliga getroffen. Der abgefälschte Treffer vom Sonntag in Braunschweig war das Jubiläumstor – daran ließ auch Alex Meier im Interview nach dem Spiel keinen Zweifel. „War das ein Eigentor oder war das  Ihr Tor?“ fragte der Sky-Reporter. „Mein Tor!“ antwortete Alex Meier. 50 Tore – wann, wo, wie? Ich habe einfach mal ein wenig in dem wunderbaren von Frank Gotta und seinen Mitstreitern akribisch geführten, ständig erweiterten und aktualisierten    Eintracht-Archiv   gestöbert. Woooops... 50 Erstligatore in zehn Alex Meier-Jahren -  das ist g

Ausrufezeichen

Heute also: Braunschweig. Und vielleicht die Antwort darauf, was wir von dieser Saison erwarten dürfen und worauf wir uns einstellen können oder müssen. Fassen wir den bisherigen Verlauf der Saison doch noch einmal kurz zusammen:

Europa - wir kommen: Erste Runde Baku...

Heute. Endlich. Es geht los: Ungefähr 2.050 Tage nach dem letzten Auftritt in Europa ( ein hitziges 2:2 bei Fenerbahce Istanbul  und damit knapp das Aus in der Gruppenphase) spielt die Eintracht wieder mit auf der europäischen Bühne. Gestern sind die Mannschaft und der erste Fan-Flieger nach Baku aufgebrochen. Die ersten Fotos (dankenswerterweise nicht nur in Facebook, sondern auch   im Eintracht-Forum ) zeigen entspannte, erwartungsvolle Gesichter, das erste Training,  bunt bemalte Fassaden. Nur noch knapp 8 Stunden. Wie das kribbelt.

Klatsche. Klatschen. Am Klatschesten.

Samstag, zwanzig nach Vier. Halbzeit im Spiel der Eintracht gegen Bayern. In mir nagt noch die Wut und der Hader über das nicht gegebene Tor von Alex Meier, trotzdem bin ich froh und erleichtert. Was ich bisher gesehen habe, war ein ganz normales Fußballspiel. Zwar am Ende vermutlich eines von der Art „achtbar aus der Affäre ziehen“ und am Ende mit leeren Händen da stehen, aber mehr, viel mehr  als ich, als viele von uns, sich vor dem Spiel zu erwarten getraut haben. Und wer weiß – vielleicht ist ja sogar noch mehr drin. Ach, was: Vielleicht? Da ist noch mehr drin.

"Im Banne der Eintracht"

Heute also gegen die Bayern. Und noch immer ringe ich um die Einstellung, mit der ich ins Spiel gehen werde. Die Fassungslosigkeit nach dem Spiel in Berlin ist noch nicht ganz abgeklungen - zu krass, das war einfach zu krass - gleichzeitig ist im Laufe der vergangenen Woche jeden Tag ein bisschen mehr  Trotz in mir aufgestiegen. Warum um des Fußballhimmels Willen fügen wir uns alle so bereitwillig in das zu erwartende Joch, das uns diese Saison auferlegen wird? So als hätten wir nur darauf gewartet, die Bestätigung zu finden, dass das dauerhaft eh nichts werden kann mit den oberen Tabellenregionen. Als hätten wir uns quasi unberechtigterweise nach Oben geschlichen und jetzt wäre man uns drauf gekommen. Schnell wieder den Kopf einziehen. Tschuldigung, dass wir mal kurz hochgekuckt haben.

Hüpfen. Werfen. Springen.

Leichtathletik-WM in Moskau. Kurz vor dem Vorlauf über 3000-Meter-Hindernis der Frauen werden die Teilnehmerinnen noch einmal vorgestellt, aber was ist das? „Die Läuferinnen werden kurz abgeschwenkt.“ Einer der Medaillengewinner im 20 Kilometer Gehen  ist bei großen Wettkämpfen oft hinter den Erwartungen zurück geblieben, sein Trainer hat immer an ihn geglaubt: „Jetzt hat er es ihm mit Leistung heimgezahlt.“

Sternschnuppen

„Die Berliner stoßen an.“ So sprach der Sky-Reporter kurz vor Anpfiff des Spiels der Eintracht bei Hertha BSC „Hoho“, sage ich, „schon vor dem Spiel?“ Der Reporter fährt fort: „Nach dem Spiel werden wir wissen, wo beide Mannschaften stehen.“ „Hoho“ , sagt mein Mit-Adler, „ich dachte: Auf dem Rasen im Berliner Olympiastadion.“ Damit sind die lustigen Momente des Spiels gestern auch schon nahezu vollständig aufgezählt. Vom – fehlenden – schwimmenden Stürmer war in den letzten Wochen die Rede, Axel Hellmann hatte postuliert, dass die Eintracht im kalten Wasser der neuen Saison sportlich sofort schwimmen können muss.   Et voilà – Auftrag erledigt und die staunende Fachwelt gleich auch noch um einige systemische Neuerungen bereichert: Die schwimmende Viererkette, die schwimmende Sechseinhalb und – nicht zu vergessen - die gleichzeitig schwimmende und rotierende Raute. Das muss uns erstmal einer nachmachen. Ein neues Kapitel aus der Reihe: „Eintracht Frankfurt – Von der Fußballmannsc

Jetzt geht's los!

Die Bundesligasaison 2013/14 hat begonnen. Was wir jetzt schon wissen: Die Saison hat ganz viel Pep (und es bleibt zu hoffen, dass die ach-so-peppigen Schlagzeilen irgendwann mal ausgehen)  bundisch Die Saison wird bunt (ich warte gespannt darauf, dass demnächst der erste Spieler mit zwei unterschiedlich farbigen Schuhen aufläuft). Europa liegt nahe. Auch wenn es manchmal ganz schön weit weg ist. Sicher drohnt auch wieder der eine oder andere Skandal. Mainz ist jedenfalls fürs erste schon mal abgehängt.  50 Jahre Bundesliga kann man gar nicht genug feiern. Es gibt immer noch irgendwas zu erspähen. Meine 1a-2013-14, ausgeklügelte Spähersoftware  habe ich im Übrigen bereits installiert: rotundschwarze Spähersoftware - rund um die Uhr online  Immer häufiger kommen die Stürmer ins Schwimmen.  Das trifft sich gut, denn die Eintracht ist "sportlich sofort im kalten Wasser. Wir müssen Schwimmen können." (Axel Hellmann) Klare Sache: Die Zeichen

It's a Caio!

„Mit seinen 602 Spielen wurde Karl-Heinz Körbel zur Eintracht-Legende. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass das Stadion-Maskottchen seinen Spitznamen Charly trägt.“ So ist es in der 50-Jahre-Bundesligastatistik der Welt zu lesen (Chart 3 von 11) , so kann man im Leben doch immer noch etwas dazu lernen. Aber im Ernst, liebe Leute, nochmal zum Mitschreiben: Unser Maskottchen heißt natürlich gar nicht Charly, es heißt - das weiß doch jeder – Attila. Nach dem berühmten Spieler Attila Pfaff.

Eine echt heiße Kiste: Einmal Differdingen und wieder zurück

Sollen wir oder sollen wir nicht? Das war die Frage, die sich am Freitagabend vor der geplanten Fahrt nach Luxemburg gestellt hat. Wollten wir es wirklich wagen? Sengende Hitze, glühende Straßen, dürstende, trockene Kehlen, bleierne Schwüle, unendliche Qualen würden uns erwarten. Und doch: Nichts konnte uns abhalten, beim ersten europäischen Auftritt der Eintracht in dieser Saison live dabei zu sein. Auf nach Differdingen.

Der Kirschbaum

Ein  wichtiger Mittelpunkt meiner Kindheit und Jugend ist der Kirschbaum, der bei uns im Garten stand. Der Baum hatte für unsere Familie eine wichtige Bedeutung. Eigentlich waren es zwei Kirschbäume, einer im Hof, einer im Garten – zum Kirschbaum im Hof,  der direkt hinter dem Haus stand, hatten wir alle eine besondere, man kann sagen: eine innige Beziehung. Der Kirschbaum war gepflanzt worden als meine Oma und mein Opa das Haus gebaut hatten, er war ebenso alt wie mein Vater. Mein erstes Baby-Foto zeigt mich zusammen mit meinem Opa unter dem Kirschbaum. Als ich ein kleines Mädchen war, war der Baum bereits riesig, höher als unser Haus und er trug jeden Sommer eine große Fülle, kleiner, köstlich schmeckender schwarzer Kirschen.

Entschleunigt

In den letzten Wochen ist – sogar in Fernseh-Talkrunden - immer häufiger von „Entschleunigung“ die Rede. Ein Begriff, der an diesen lichten, leichten  Sommertagen noch verlockender klingt als ohnehin und sich sanft, ganz sanft auch auf die Stürmersuche der Eintracht und die darob geführte Diskussion auszuwirken scheint.  Ich suche keine Verstärkungen, meine erste und und zweite Reihe ist gut besetzt, qualitativ bin ich gut aufgestellt - mein Tagesablauf ist trotzdem  im Moment eher  geschäftig und vollgepackt.  Aber auch ich hole mir meine Portion Entschleunigung  -  spät abends  nach der Arbeit unterm Sternenhimmel und  am frühen Vormittag, vor der Arbeit, im Schwimmbad in unserem Nachbarort. Der Weg dorthin führt mich vorbei an Äckern und Wiesen, durch kleine Örtchen und Weinberge.  Das Gras  und die Blüten am Straßenrand stehen hoch, die Felder sind zum Teil schon abgemäht. Die Luft ist klar. Zarte Dunstschleier. Kaum ein Mensch ist auf der Straße zu sehen. Ein Jogger mit tief ins

So kann's gehen!

Der Bundesligaspielplan ist terminiert und jetzt wissen wir also, dass die Eintracht mit einem ziemlich heftigen Auftaktprogramm in die neue Runde starten wird. Sonst wissen wir noch relativ wenig. Die ersten Abgänge und Zugänge für die neue Saison stehen fest – mal sehen, ob bis Mittwoch zum Trainingsauftakt noch der eine oder andere Neuzugang vermeldet werden kann. Ob die neue Saison an die vorhergehende anknüpfen kann? Werden wir es wirklich schaffen uns dauerhaft oben zu etablieren? Bruno Hübner hält das durchaus für möglich . Alla fort – an mir, an uns soll es nicht liegen. Zumal ich am Samstag am Rande des Mainzer Johannisfestes ein paar gute Tipps einsammeln konnte.  Erfolgreiche Saison 2013/14? Ganz einfach! Gespenster immer gleich, sofort und umgehend verjagen:

# "Ich bin schon da."

Der arme Hase, kann sich abjappeln so viel er will, wohin er auch rennt und hechelt: Der Igel ist schon da. Du hast etwas Brandneues gehört? Du denkst das ist Neuland? Mach dir nichts vor: Für den Rest der Menschheit, zumindest der im Netz befindlichen,  ist das alles schon Hashtag von gestern. Manche haben es schon gestern gewusst und eine Facebook-Gruppe gegründet. Wir überholen uns immer öfter selbst.  

Der (fast) ewige Oka

Eigentlich überlege ich gerade, ob ich Heribert Bruchhagen von meinem (nicht vorhandenen) Anwalt ein Schreiben zukommen lasse. Der Vertrag mit Oka ist ja nun zweifelsfrei bereits aufgelöst. Aber vielleicht könnte ich damit drohen, dass ich - falls das nicht umgehend rückgängig gemacht wird - keinesfalls zum Trainingsauftakt nächste Woche im Waldstadion erscheinen werde? Ob das in meinem Falle etwas nützt? Jedenfalls: Wie? Was? Es heißt doch "ewiger Oka". Und dann hat die Ewigkeit am Ende doch – wie die Wurst – zwei Enden.  Sie fängt an und sie hört auf. Oka verlässt uns. Er geht. Tatsächlich. Kaum zu glauben.

Von Adlern, Schlangen und neuen Trikots - Impressionen am Rande der Trikotpräsentation.

Es war letzten Freitag als ich von einem lieben Adler-Freund fast gleichzeitig eine SMS,  eine Mail und im Eintracht-Forum eine PN bekommen habe: „Hast du Lust mit mir als Fotografin zur Eintracht-Trikotpräsentation zu kommen. Zusage jetzt sofort.“   Steht das da wirklich? Kann  mein Glück kaum fassen. Lust? Ob ich Lust habe? Was für eine Frage. Ja, klar. Sofort. Wann? Wie? Wo? Ich  verspreche hoch und heilig pünktlich da zu sein, jede Unwägbarkeit auszuschließen. Falls mich auf dem Weg zum Treffpunkt Aliens kapern, werde ich sie eigenhändig zurück zum Mond schießen. Und tatsächlich – am Donnerstag bin ich punktgenau um kurz nach halb zehn am Redaktionstreffpunkt in Mainz.  Frank  weist mich noch kurz in die Geheimnisse der High-Professional Spiegelreflexkamera ein  ( „Deckel von der Linse vorher runter machen...“ ) und dann brausen wir los. Wolken wehen, die Sonne blitzt  und ein paar Regentropfen fallen. Aus dem DVD-Player tönen die Rodgau Monotones  Ich bin fast so hibbelisch wie v

Mit gehangen, mit gefangen!

Das ultimative Schild für alle Zwecke. Wobei, warum, wie lange und wo auch immer.  Sind wir nicht alle Teilnehmer?  Ein Konzert. Ein Meeting. Eine Filmvorführung. Ein Fußballspiel. Eine Reise. Das Leben. Es gibt kein Entrinnen. Wir sind alle dabei. Teilnehmer wie du und ich. Und für alle Fälle gilt: Nicht lange nachdenken, einfach  immer hier lang! Kafka war eben doch ein Realist.

Immer schön fair bleiben

Fangen wir doch gleich mal mit dem Wetter an. „Alle reden vom Wetter – wir nicht?“ Ha, so einfach kommst du mir nicht davon, du Wetter. Womit haben wir das verdient? Das ist nicht fair, was du da gerade veranstaltest. Einen langen, dunklen Winter lang haben wir auf die Sonne gewartet, auf Wärme und Licht. Der Winter war lang und grau, wir haben trotzdem nicht viel gejammert oder eben nur in angemessenem Maß. Irgendwann wird ja Frühjahr, dachten wir. Vielleicht sogar Sommer. Jetzt ist das Jahr 2013 schon fast zur Hälfte vorbei – und was hatten wir: Nichts, gar nichts. Regen. Wind. Scheiße kalt. Einmal, neulich, auf dem Weg nach Europa, da war es wirklich schön. Und jetzt am Montag, da schien mal für ein paar Stunden die Sonne,  heute war wieder alles nass und grau.  „De Summer is rum“ , pflegte mein allzeit optimistischer Opa bei ähnlichen Wetterlagen zu sagen und war auch durch Argumente wie „Wasnquatsch – der hat doch noch  nicht mal angefangen“  nicht von seiner Meinung abzubringen.

Europa, wir kommen - wo immer du auch bist!

Eigentlich war ich fest davon ausgegangen, dass das eine klare Angelegenheit werden würde. War  aufgeregt, wie verrückt sogar, aber tief in meinem Innern fest überzeugt, dass wir die Wolfsburger einfach so und ratz und fatz nach Haus schicken und uns die Europa-Wurst vor der Nase bereits frühzeitig sichern würden  - sagen wir mal 2:0 vor der Pause. Die zweite Halbzeit würde das Stadion dann überwiegend feiernd verbringen. Tja, ganz so war es dann nicht.

Countdown für Europa (6 von 6)

Jetzt also: Wolfsburg. Und du liebes bisschen, was war unser Trainer heute in der Pressekonferenz  angefressen. Keine lockeren Scherzchen, kein sprühender Charme, keine Geschichten vom Hund. Stattdessen: Laus über Leber. Oder einfach Anspannung?  In Frankfurt sei das alles anscheinend selbstverständlich. Sechster Platz, na und. Ach, du je - nein, wirklich nicht.Wir wissen sehr wohl, was da in dieser Saison passiert ist, oh, wie gut wir das wissen. So viele Jahre haben wir darauf gewartet, gehofft, gelitten, immer weiter daran geglaubt. Aber wir wissen auch wer wir sind und wo wir her kommen. Und: Wir sind Hessen, da kommt das manchmal bisje schepp rüber. Rau. laut, herzlich, knodderig, größenwahnsinnig. Deswegen jetzt, vor dem letzten Spiel, einfach mal aus vollem Adlerherzen: Danke! Danke an die Mannschaft, an den Trainer und an sein Team für eine grandiose, wilde, aufregende und aufwühlende Saison. Danke für überschwängliche Glücksmomente, für spektakuläre Siege, Wahnsinnstore

Europäisches Allerlei

Nur noch ein Tag, dann ist es so weit.  Heute ist die Welt grau und regnerisch, morgen Nachmittag soll – laut Wetterbericht – die Sonne durchbrechen.  In  meinem Kopf schwurbelt die Eintracht, Europa, das Spiel morgen. Hoffnungen.  Träume. Aufgeregt? Hibbelisch? Ich? **wasnquatsch**  Will mich einfach nur freuen aufs Spiel, mutig voran, wir packen das. Keine Ahnung, warum mein Herz so merkwürdige  Hüpfer macht, wenn ich an morgen denke. Das piekst und flattert. So ein wildes, wundes Gefühl im Brustkorb.  Mein Magen dreht sich. Naaain, das hat nichts zu bedeuten.  Mir ist bloß ein bisschen schlecht. Und da ist noch dieses merkwürdige Kribbeln in den Beinen, den Fingern. In meinem Kopf summt es. Keine Ahnung, warum ich dauernd sinnlos vor mich hinkritzele, zwischendurch  laut aufstöhne ( „Hast du was?“ „Ich???“ ), plötzlich aufspringe und relativ sinnfrei durch die Wohnung irre.

Spieler der Stunde: Der Russ, der Russ

„Schon widder der Russ…“   Zweieinhalb Jahre ist es her, dass dieser wütende Aufschrei während der TV-Übertragung eines Eintrachtspiels aus dem offenen Fenster eines Wohnhauses in Frankfurt-Oberrad  tönte und eine mit den Gegebenheiten bei der Eintracht nur rudimentär vertraute  Passantin ins Grübeln brachte: „Wie? Seit wann spielt denn eine Russe bei der Eintracht?“ Noch ein bisschen länger liegt eine Szene zurück, die sich in der Saison 2007/08 beim Spiel gegen Energie Cottbus  abgespielt hat und fest in meinem  All-Time-Lieblings-Eintrachtszenen-Gedächtnis abgespeichert ist.  Es war ein hektisches, aufwühlendes  Spiel inmitten des immer heftige dräuenden Caio-Funkel-Gedöns. Die Eintracht mit der Chance bei einem Sieg nochmal an die vorderen Plätze heranrücken zu können. Wir waren drückend überlegen, aber dennoch kein Durchkommen gegen tief stehende Cottbuser. Halbzeit. Dann nach Wiederanpfiff das Elend. Oka mit einem seiner Oka-Patzer – ein Aufsetzer, eigentlich muss er den ha

Walk the Line

Samstag, 17. 17 Uhr.  Abpfiff in Bremen.  Grüne Fahnen werden geschwenkt, Bremer Spieler hüpfen auf dem Rasen, Kevin de Bruyne zieht sich ein rotundschwarzes Trikot verkehrt herum über den Kopf.  Zehn Minuten vor Schluss bin ich seit langem einmal wieder draußen um die Tanne gekreist. Schweigend im Regen. Wollte das Tor herbeilaufen. Eintracht. Eintracht. Hat nix genützt. Es ist beim 1:1 geblieben. Bremen – es sei ihnen gegönnt - hat den Klassenerhalt geschafft  und jetzt ich sitze auf meinem Stuhl , starre auf den Bildschirm und weiß nicht wie ich mich fühlen soll.

Countdown für Europa (5 von 6)

Heute also: Bremen. Nur noch ein paar Stunden, dann ist es so weit. Doch, doch. Heute. Europa. Wir. Wie oft haben wir in den vergangenen Jahren vom Eurobbabogaal gesungen. Ein bisschen trotzig, ironisch – manchmal gerade dann, wenn wir am weitesten davon entfernt waren, aber immer auch mit dem Adlerfunken im Herzen und der unverbrüchlichen Hoffnung: Irgendwann, irgendwann, werden wir wieder da sein, wo wir hingehören. Bologna. Moskau. Rom. London. Gerne auch. Eyakölüfdingens. Plovdiv oder Aschkarat. Hautpsache!

Kleines Fußball-ABC - Heute "X" wie "Xylofon"

Xylofon, das: (Pl.-e ) Lärm- und Schlaginstrument aus der Familie der → Idiofone, vulg. fälschlich vereinzelt: Idiotenfon. Das Xylofon  besteht aus → Holzteilen und kann  als → Musikinstrument verwendet werden, häufig aber mit bereits gezielt zerstörerischer Absicht.  Obwohl die Bezeichnung → Schlaginstrument bereits erste Hinweise liefert, wird das Gerät vielerorts unterschätzt. Im → Internet hinterlegte Beschreibungen und Definitionen leisten ein Übriges, um den Eindruck der Harmlosigkeit zu verfestigen.  Der Gegner soll durch die mit dem Instrument erzeugten Geräusche in Sicherheit gewiegt werden, während heimlich bereits zerstörerische Absichten gehegt werde. Vgl. hierzu auch: → Hölzernes Gelächter, metaphorische Umschreibung des vom → Xylofon erzeugten Geräusches. Insbesondere sein harmloses Äußeres und die ihm zugeschriebene Verwandtschaft mit anderen, als lieblich geltenden Instrumenten ( vgl. hierzu auch → Marimbaphon → Vibraphon) und die gelegentliche Nutzung des Xylo

Countdown für Europa (4 von 6)

Heute also: Düsseldorf. Kaum zu glauben, aber nur noch drei Spieltage bis zum großen Ziel. Eine putzige Vorstellung dabei ist, dass unser Trainer (wie wir auf der PK erfahren haben)  genau wie wir alle das Restprogramm der Mitkonkunrrennten hin und her schiebt und sich verschiedene Szenarien ausmalt. (Huhu, Happy Adler - vielleicht nutzt Armin Veh dazu sogar "deinen" Restspiele-Fred im Forum ,-) ) Unentschieden zwischen Gladbach und Schalke wäre fein, wenn eine Mannschaft gewinnt, dann lieber Schalke - besser Luft nach hinten statt vorne nach den ganz großen Sternen greifen - et voilà: Das hat schon mal geklappt. Jetzt müssen also nur noch je ein Unentschieden in Freiburg und Hamburg und her. Und natürlich ein Sieg im Waldstadion und dann, ja dann... Wenn ich mir wünschen dürfte, wie die Stimmung idealerweise sein sollte, so kurz vor einem großen Ziel, dann würde ich sagen: Genau so wie jetzt bei uns. Entspannt, aber konzentriert. Kämpferisch, aber nicht verkrampft. Wir wol

Platschkappen oder: "Sehnse, des is Meenzerisch..."

Auswärtsspiel vor der eigenen Haustür. Am Sonntagmorgen, vor dem Spiel der Eintracht in Mainz, ist bei uns alles ein bisschen hektisch.  Unser Katerle ist kurz vor dem Wochenende ohne erkennbaren Grund schlapp und krank. Am Samstag bringen wir ihn zum Notarzt,  irgendwo muss er sich Pfötchen und Zunge verätzt haben, Narkose, Notversorgung. Der kleine Kerl wird über Nacht „stationär“ aufgenommen. Am frühen Sonntagmorgen können wir den Patienten beim Tierarzt in der Mainzer Innenstadt wieder abholen und ganz nebenbei das bereits angerückte, malerisch über die Stadt verteilte Polizeiaufgebot bewundern. Wir liefern den Patienten zu Hause im rheinhessischen Hinterland ab, richten ihm ein Lager. Mein Mit-Adler übernimmt die Pflegeaufsicht, ich mache mich mit Bus und Straßenbahn erneut auf den Weg in Richtung Mainz, um mich am Bahnhof mit Nicole zu treffen, die mit der S-Bahn aus Frankfurt herüber gekommen ist. Es ist noch relativ früh, ein paar versprengte 05er sind bereits unterwegs. Bi

Countdown für Europa (3 von 6)

Heute also: Mainz. Die Eintracht kommt – für mich, die ich in der Nähe von Mainz wohne, ein etwas anderes Auswärtsspiel. In der Stadt ist heute einiges geboten. Es ist verkaufsoffener Sonntag, in der Innenstadt haben alle Geschäfte und Kaufhäuser geöffnet, hier ein Büdchen, dort ein Bratwurststand, hier eine Verkaufsaktion. Viele, viele kauf- und bummelwillige Besucher werden erwartet – und die Eintracht. Ui. Das Drumherum versprüht mehr als einen Hauch von Asterix und Obelix. Überall in der Stadt formieren sich Züge und Gruppen, die von hier nach dort laufen oder fahren und sich dann sternförmig dem Stadion nähern:

Countdown für Europa (2 von 6)

Selbstverständlich: Es gibt ihn noch, den Europa-Countdown und er tickt. Die erste Stufe in Augsburg hat nicht gezündet, genau genommen ist sie nach hinten losgegangen. Aber heute ist ein neuer Tag, neuer Mut, neue Hoffnung. Wer sind wir denn, dass wir schon vor den Schlägen den Schwanz einklemmen? Es wird schwieriger als wir zwischenzeitlich gedacht und gehofft haben, aber wir haben nach wie vor alle Chancen, mindestens den sechsten Platz zu erreichen. Kommt mir bloß nicht mit Gesetz der Serie, Abwärtstrend, fehlender Lockerheit und zweiter Garnitur. Mit Freiburg, das sein Ding durchzieht und Gladbach und dem HSV, die rechtzeitig einen Ganz zugelegt haben.  Und – du jemine – nächste Woche müssen wir nach Mainz.  All das spricht mindestens genauso für uns wie es gegen uns spricht:

rotundschwarz weekly (2)

Eine Woche, in der der Frühling mit aller Kraft durchbricht, und die doch voller großer und kleiner Katastrophen steckt. Tagsüber scheint die Sonne, abends flimmern Schreckensbilder aus Boston oder Waco über den Bildschirm. Ich arbeite viel, schlafe wenig  und komme doch  nicht so voran wie es mir lieb wäre. Weiter, immer weiter. Ist heute Donnerstag oder Mittwoch oder doch schon Freitag? Die Tage verschwimmen ineinander. Vor dem Wochenende entlädt sich das erste  Gewitter in Rheinhessen, es stürmt  (nein, nicht die Eintracht), die Bäume im Garten wanken fast waagrecht, der Donner grollt und  nur das schwarzundweiße Kätzchen, das bei uns wohnt, kümmert das alles überhaupt nicht. Es liegt bei offenem Fenster eingekringelt im Sessel und schläft. Der Sonntag,  an dem die Eintracht in Augsburg spielt, ist ein strahlend schöner Frühlingstag.

Aus der Reihe: Zeichen und Symbole entdecken und deuten

Man hätte es ahnen können. Der Alltag liefert uns viele Hinweise und Symbole zum Verständnis der Welt. Nützt aber nichts, wenn man sie nicht richtig deutet. Meine Interpretation vor dem Spiel der Eintracht in Augsburg: Wir umkurven das einfach. Nach dem Spiel: Wir haben es zu spät gesehen, aber hinter der nächsten Ecke geht es geradeaus weiter ins Blaue...

Countdown für Europa (1 von 6)

Wie oft war die Eintracht in den letzten Jahren selbst in dieser Situation: Letzte Etappe der Saison, wir kämpfen gegen den Abstieg und der Gegner, der bei uns zu Gast ist, hat europäische Ziele vor Augen. Habt euch nicht so, habe ich in solchen Situationen immer gedacht, ihr wollt nach Europa – aber für uns, für uns geht es ums Überleben.  Es kommt halt immer drauf an, von welcher Seite aus man drauf schaut.

rotundschwarz weekly (1)

„Eins bleibt auf ewig unerforscht, das Innere von einer Worscht“.  So dachte ich – bis ich vor ein paar Tagen in unserer Lokalzeitung folgende, fast schon empörende Schlagzeile  lesen musste: „Enträtselung der Wurst“ , war da zu lesen  und der Artikel machte deutlich, dass der „undurschaubaren Wurst“, die gemeinhin bezüglich ihrer Inhaltsstoffe unter „Generalverdacht“ stehe,  jetzt ihr Geheimnis entrissen sein soll. Molekulargenetisch geht es ihr an die Pelle. Mit modernsten Techniken der „DNA-Sequenzierung“, die  sonst in der Humangenetik eingesetzt werden, können sogar Kleinstpartikel molekular rückverfolgt werden. In einer zu Eichzwecken speziell hergestellten „Testwurst“ wurden auf diese Weise molekulare Spuren von Senf, Lupinen und Soja entdeckt.  Und wie so oft bei diesen Dingen frage ich mich, ob ich das alles überhaupt so genau wissen will. Und was gab es sonst noch so in dieser Woche?

Die Eintracht auf dem Weg nach Europa – frohen Herzens genießen :)

Seit die 40-Punkte-Hürde übersprungen ist, gehen endlich alle Beteiligten offen mit dem neuen Ziel um: Europa.  Da wollen wir hin. Ohne Wenn und Aber. Ob mit Bus oder Bahn oder Fahrrad. Oder mit der Vespa. Mindestens Platz 6. Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien. „Schießt uns nach Europa“ war beim Spiel gegen Bayern überall auf Bannern zu lesen.  Und irgendwie scheinen dabei die höheren Mächte mit uns zu sein. Auch wenn der Reim ein wenig hinkt – schöner als mit dieser Momentaufnahme hätte man den Weg nach Europa  nicht auf den Punkt bringen können: Zukunft – Jetzt frisch bei der Eintracht! Genießen Sie es! Herzlichen Dank an Nicole, die das Foto zur Verfügung gestellt hat.

Mal ganz unter uns Mickey Mäusen...

Am Montag nahm die Maus ihren Lauf. Im HR Heimspiel war Bruno Hübner zu Gast und mit verschiedenen Einspielern wurde auf die bevorstehende Begegnung gegen die Bayern eingestimmt. „Eintracht Frankfurt gegen Bayern München – das ist wie Mickey Mouse gegen Goliath“ , war da aus dem Off die Stimme von Uli Höneß zu hören und Bruno Hübner stand die Irritation buchstäblich ins Gesicht geschrieben. „Das hat er jetzt in diesen Tagen gesagt? “, fragte er. „Ja, ja...“ nickte der Moderator und Bruno verzog erstaunt-säuerlich das Gesicht. Mmh. Und ja: Da brauche man der Mannschaft vor dem Spiel ja nicht mehr viel Weiteres zu sagen. Stimmt natürlich nicht, der Vergleich von Uli Höneß ist alles andere als aktuell und hat schon ein par gute Jährchen auf dem Buckel. Trotzdem schaffte es die Maus durch die Woche bis in die PK vor dem Spiel. „Da hat der Uli doch so einen Vergleich... Mickey Mouse...Das war doch diese Woche irgendwo zu lesen...“ , hakte Armin Veh am Ende noch einmal nach. "D

Drei Punkte, viele Sebastians, unterschiedliche Meinungen und ein Spieler der Stunde – Takashi Inui

Ich muss mir jetzt doch noch mal ernsthaft überlegen, wann ich meine Entscheidung bekannt gebe, ob ich auch nächstes Jahr wieder zwei Dauerkarten fürs Waldstadion ordere. Eigentlich wollte ich mich ja in dieser Woche entscheiden, aber jetzt warte ich doch lieber bis nach dem Bayern-Spiel. Möglicherweise könnte ich auch abwarten, ob wir es tatsächlich in den Europa-Cup schaffen. Ich will nämlich unbedingt mal wieder international spielen – und wenn ich es mir recht überlege, ist mir die Champions League sowieso noch ein bisschen lieber. Dann müssen natürlich auch die Perspektiven stimmen. Könnte also erst mal kucken, was die anderen so machen. Wer bleibt, wer kommt, wer geht. Dann kann ich besser einschätzen, ob sich ein weiteres Engagement bei der Eintracht lohnt. Muss also erst noch ein paar finale Gespräche führen. Kann gut sein, dass die Entscheidung dann schnell fällt. Mein Bauchgefühl ist gut und ich bin nach wie vor optimistisch, dass die Entscheidung pro Dauerkarte ausfällt. A

Gehüpft wie gesprungen!

Hasen, Hühner und Eier stehen in diesen Tagen hoch im Kurs. Aber auch sonst haben sie ihren festen Platz in unserem Alltag:

(K)ein Ding der Unmöglichkeit

„Veh wird seine Entscheidung heute bekannt geben.“  Das war die erste Nachricht, die mir am Montagmorgen  vom Bildschirm entgegen leuchtete und es war als ob das Volk sich vor dem Palast des Herrschers versammelt habe, geduldig  zum Balkon empor blickt, auf dem er demnächst erscheinen wird und zitternd  sein Urteil erwartet. In und um Frankfurt vibrierte die Luft. Atemlose Spannung hing über dem Rhein-Main-Gebiet: Hopp oder Topp? Glorreiche Zukunft oder zementenes Grau? Großer Armin, sprich zu uns!

Rumeier

Der Fußballtrainer Armin Veh ist (dies als Info für all diejenigen, die es noch nicht gehört haben) schon ein paar Jahre im Geschäft. Er ist deshalb und außerdem  nach eigenem Bekunden kein Freund von Das trifft sich gut. Denn auch wir sind vorösterlich gestimmt und wollen gerne wissen, wo der lang läuft. Bleibt zu hoffen, dass das täglich in immer neuen Interviews öffentlich zelebrierte n ihres Trainers die Mannschaft von Eintracht Frankfurt nicht davon abhält, sich (!) und uns (!!!) den Traum von Europa zu erfüllen.  Tore jetzt. Torru(h)m statt Rumeier(n). Heimsieg gegen Stuttgart und sonst gar nix! Nachtrag am 18. März 2013: "Dieses Rumgeeiere ist auf Dauer unerträglich." (Armin Veh) Mit diesem Satz wird Armin Veh heute im Kicker und in der Frankfurter Rundschau zitiert und liefert damit einen erneuten Beweis seines trefflichen Humors und seiner ausgeprägten Ironiefähigkeit. Das ist dann also ungefähr so wie in der Geschichte, in d

Habemus Spieler der Stunde: Carlos Zambrano (Das Quiz)

Nachdem ich in den  vergangenen Tagen das ein oder andere  Eintracht-Tal durchlaufen habe, spüre ich sie jetzt endlich wieder in mir: Die wohlbekannte „Jetzt erst recht“–Stimmung. Dazu trägt bei, dass endlich auch aus dem Mannschaftsumfeld wieder etwas mehr offensive und  kämpferische Stimmen statt ausschließlich Gemach-gemach-alles-im-grünen-Bereich-Stimmen zu hören sind. Die Gerüchte um Kevin Volland   als weiterem Neuzugang scheinen sich zu verdichten (den hätte ich gern!), Lakic verspricht Tore gegen den VFB ,  Sebastian Rode ist voller Tatendrang und fragt sich, warum er nicht in der nächsten Saison mitder Eintracht ins internationale Geschäft gehen sollte.  Da sagst du was, lieber Seppl. Ja, warum eigentlich nicht? Bevor wir uns neuen Taten , neuen Toren und neuen Siegen zuwenden, noch ein kurzer Blick zum Spieler der Stunde, der sich in dieser Woche leicht erholt zeigt.  66 Stimmen wurden abgegeben, das sind – trotz Unentschieden und ohne Tor – summasumarum fast doppelt so vi

Schnee- und Eisgeschichten, leider torlos. Einmal Hannover und wieder zurück.

Schon im Dezember, am Fantreff Black & White, hatten Nicole und ich uns verabredet: Hannover. Da fahren wir zusammen hin, unsere erste gemeinsame Auswärtsfahrt. Das ist Mitte März, da ist schon Frühling, da macht es nichts, dass die Strecke ein bisschen länger ist. In der ersten Märzwoche sah es dann ja auch ganz so aus als hätten wir mit unseren Planungen recht gehabt, am Donnerstag mehrten sich die Vorzeichen, dass uns da wohl nicht gerade ein Frühlingsausflug bevorstehen würde, am Freitag verdichteten sich die dunklen Wolken im wahren Wortsinn und am Samstag dann die Warnung eines Adlerfreunds aus dem Norden: Zieht euch warm an. Es stürmt. Es schneit. Es ist bitterkalt.

Spieler der Stunde: Drunter und drüber geschüttelt.

Jetzt wissen wir also endlich auch,  wie es nach einem Spiel in der Kabine der Eintracht zugeht:   Unglaublich trendy und lustig und drunter und drüber.  Also ich brauch keinen Harlem Shake, mich schüttelt es manchmal ganz von selbst. Zum Beispiel beim Anblick von Lothar Matthäus, der in der Halbzeit der CL-Spiele verkündet, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf die Wahrheit hat. Ja, ja, die Wahrheit. Mit der ist das so eine Sache. Bei Licht besehen, wissen wir ziemlich wenig. Wahr oder nicht wahr? Drunter oder drüber? Stay oder go?  Das sind so Fragen. Vielleicht sollten wir ernsthaft noch einmal die Überlegung in Angriff nehmen, dass Eintracht Frankfurt künftig nur noch in der Hinrunde am offiziellen Spielbetrieb teilnimmt und einen entsprechenden Antrag beim DFB stellen. Dann können wir uns jede Menge Aufregung sparen und es bleibt in der Rückrunde ausreichend Zeit, um zu diskutieren, zu kommentieren, sich nach neuen Vereinen umzuschauen, lustige Interviews zu geben, „realistisc

Wütend, so wütend.

War mir sicher, dass mir das in dieser Saison  nicht passieren würde. So viel Kredit haben sich die Jungs erspielt,  mitten ins Herz, haben uns den Glauben an eine glorreiche Zukunft der Eintracht zurückgegeben. Wer wollte ihnen da eine Schwächephase übelnehmen, macht doch nix.  Wir lassen uns nicht mehr so einfach aus der Spur bringen. Dachte ich. Undam Freitagabend, beim Spiel der Eintracht gegen Gladbach, ist es dann also doch passiert.  Schon in der Halbzeit schimpfe ich wie ein Rohrspatz, kann kaum an mich halten.  Bin wütend, so wütend. Und wisst ihr was: Es tut gut.

Bart ab!

George Clooney hat einen. Hugh Jackman auch. Ebenso wie Steven Spielberg. Heiko Butscher. Marco Russ. Alex Meier.  Armin Veh. Ob bei der Oscar-Preisverleihung oder in der Bundesliga: Mann trägt wieder Bart. Alle Männer? Nein. In der Bundesliga gibt es sogar nach wie vor Mannschaften, die komplett Bart-frei sind. Die Dortmunder zum Beispiel sind alle vorbildlich glatt rasiert. Genauso wie die Spieler des FC Bayern München.  Da darf man sich schon mal am Kopf kratzen und fragen:  Kann das Zufall sein? Wer war zuerst?  Die Bayern haben das doch nicht etwa den Dortmundern…nachgemacht?  Das lässt sich im Übrigen ganz leicht überprüfen.  Denn – anders als seine Mannschaft – zählt ja Jürgen Klopp, der Dortmunder Meistertrainer, schon seit geraumer Zeit zu den Bart-Trägern. Sollte jetzt also der Fall eintreten, dass in den nächsten Tagen Jupp Heynckes mit einem 3-Tage-Bart gesichtet wird, dann bleibt kaum noch eine Frage offen. VroniPlag übernehmen Sie! Heute Abend sind im Waldstadion we