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Es werden Posts vom Juli, 2011 angezeigt.

Fremde Inder

Ungefähr 200 Facebook-Initiativen zum sofortigen Wiederaufstieg. Missionen. Ich-bin-dabei-Pages. Bebber, Blogs, Atomaufstiegsträume – und in dem Moment, in dem ich am Montag beim Spiel gegen Pauli unseren Block – Gegengerade, ziemlich dicht an der Gästekurve – betreten habe, wusste  ich wieder, was in den letzten Wochen hinter einem leichten Schleier verborgen war: Die Wahrheit is auffem Platz. Die Mannschaftsaufstellung. Fast wie ein Schock. Klar. Umbruch. Notwendig. Habe mich - selbstverständlich *g - ausführlich mit den neuen Spielern beschäftigt, diskutiert, Meinungen ausgetauscht. Beim Spiel in Fürth einen ersten Eindruck gewonnen. Und doch jetzt, wo ich sie hier im Stadion auflaufen sehe, ist es fast wie zu WG-Zeiten, wo es öfter mal vorkam, dass man morgens noch im Halbschlaf und eher spärlich bekleidet ins Bad, in die Küche, ins Nachbarzimmer tapperte und erst mal zurückschreckte: Aaargs – ein fremder Mann/eine fremde Frau. Wer ist DAS denn?

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Heute soll er also werden, wird er also sein: Der erste Heimsieg der Eintracht seit knapp einem halben Jahr. Ich gehe fest davon aus, dass Armin Veh die Mannschaft hervorragend auf das Spiel vorbereitet hat und der Busfahrer auch vom neuen Mannschaftshotel aus problemlos den Weg ins Stadion findet. Wie gut seid IHR vorbereitet? So viele neue Namen, neue Rückennummern? Uiuiui. Ganz neue Herausforderungen für das Mitrufen der Mannschaftsaufstellung. Videowürfel ist für Weicheier. Deswegen besser hier schon mal üben: Erst Vor- und Zunamen und Rückennummern richtig zuordnen. Die Buchstaben, die hinter den von oben nach unten zugeordneten Nachnamen stehen, ergeben dann das Lösungswort. Gut, gelle? In diesem Sinne: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ - Jetzt!

Fit wie ein Turnschuh

Viel ist in den vergangenen Monaten, Wochen, Tagen über die Trainingsqualität- und quantität der Frankfurter Eintracht diskutiert worden. Heute blättere ich im 11 Freunde Sonderheft zur Bundesligasaison 2011/12 und finde unter der Rubrik "Fußballschule" einen Text zum Thema "Fitnesstraining". „Die Kunst des Fitnesstrainings“ so ist da zu lesen „liegt in der Wiederholung des richtigen Wechsels aus Belastung und Erholung, damit der Spieler in die Überkompensation kommt und fitter wird.“ Das heißt: Vom jeweils vorliegenden Ausgangsniveau wird der Körper belastet, ermüdet und erholt sich wieder. In der Erholungsphase verwirklicht sich dann der angestrebte Trainingseffekt. Der Körper ist nämlich clever, denkt sich:  Ha, ha -  nicht mit mir, darauf falle ich nicht rein, da kommt sicher bald die nächste Belastung. Beim nächsten Belastungsimpuls ist er besser auf das, was kommt, vorbereitet,  ist also belastbarer. Das Leistungsniveau liegt über dem Ausgangsniveau, die

Beim Ligakapp

„....Eintracht Frankfurt.“ Das ist wahr- und wahrhaftig das erste, was ich höre, als ich mich am späten Dienstagnachmittag  - hechel, wusel eben noch am PC - auf den Rücksitz des eigentlich Mainz-05-orientierten Autos fallen lasse, mit dem wir uns gleich auf dem Weg zum Ligacup 2011 machen werden. Im Radio laufen gerade HR-Sportnews und es wird über den von der Eintracht heute veröffentlichten Verhaltenskodex berichtet. Die Einleitung – von wegen „Der Zweitligist...“ – habe ich zum Glück verpasst, und so scheint mir der Abend von Beginn an unter einem guten Stern zu stehen. Vor zwei Wochen hat der FSV Mainz 05 mit großem Aplomb hier in Mainz die Eröffnung seines neuen Stadions gefeiert – mit Umzug von Stadion zu Stadion, mit Tschingderassa, Hofsängern und Glitzer-Glamour-Feier. Ziemlich, also ziemlich gräuslich klang das, aber das neue Stadion – so viel Neugier muss dem im Mainzer Hinterland beheimateten Adler erlaubt sein – wollen wir uns trotzdem gerne mal anschauen. Ein guter

Ausgetrickst

Jetzt, wo ich endlich weiß, dass ich im Stadion weder rauben, noch morden oder sonstige Gewalt anwenden und darüberhinaus noch nicht einmal Gegenstände werfen oder brandschatzen darf, habe ich nach neuen Wegen gesucht, um meine individuelle Persönlichkeit auch in der gelösten Stadionatmosphäre deeskalierend zum Ausdruck zu bringen. Und ich bin fündig geworden. Wie wäre es z.B. mit Planking (vor meinem Sitz) Owling (auf meinem Sitz) Oder gar Peeping (hinter meinem Sitz) Desweiteren behalte ich mir auch weiterhin und bis auf weiteres vor, mich während des Spiels ungefragt an der eigenen Nase zu kratzen und – bei gegebenem Anlass – die Hände vors Gesicht zu schlagen. Vor MEIN Gesicht. Natürlich.

***boaheeeyyyuffyep**

„Jetzt müssen wir aufpassen, dass wir die nächsten 20 Minuten überstehen,“ sagte der Präsident der Spvvg. Greuther Fürth im Interview in der Halbzeitpause. Und „Gegen so eine Mannschaft darf man sich solche Fehler nicht erlauben“ , sagte Mike Büskens, der Trainer der Fürther, im Interview danach. Schon schade, dass wir erst in der zweiten Liga landen mussten, um so etwas über uns mal wieder zu hören. Jaaaaaaaaaaaa. Es ist wirklich wahr: Die Eintracht ist mit drei Punkten in die Atomaufstiegsaison gestartet. Zwei Halbzeiten – und zwei tiefe Einblicke in die Untiefen der empfindsamen, schwarzundweißen Eintrachtseele. Hier ein Livemitschnitt aus hessischen Wohnzimmern: 1. Halbzeit (schwarz) Die fangen aber verhalten an. Da hat ich mir mehr erhofft. Noch viel Sand im Getriebe. Wart doch ma ab. Die komme schon noch. Allmählich müssten sie aber mal. Die Fürther werden stärker. So wird das nichts. Hab ich doch gleich gesagt. Viel zu viel Vorschusslorbeeren. Der Hoffer. Da hätt auc

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„Sommer geht anders“, heißt es im Moment überall. Obwohl ich ja finde, dass der Sommer genauso ist wie Sommer hier in der Gegend sein muss. Ein paar heiße Tage, dann wieder nur warm, zwischendurch mal Regen, Wolken, Wind, wieder heiß, Gewitter (oder wie das seit einiger Zeit heißt: „Unwetterartige Ereignisse), kühl und windig, dann wieder wärmer. Die Sonne bricht durch. Schön. Zweite Liga geht auch anders. Und heute abend werden wir schon ein bisschen besser wissen, ob und  wie gut wir Zweite Liga können. Bleibt es erst mal bedeckt oder ist der Himmel morgen blau? Mein Herz schlägt schneller. Es kribbelt. Ich bin nervös, angespannt. Gespannt. Es geht los.  "Atomaufstieg jetzt! - Klappe - Die erste!"

Immer wieder, immer wieder, immer wieder SGE...

In der vergangenen Woche ist das letzte Space Shuttle der Amerikaner ins Weltall gestartet und am Samstag wurde in den Nachrichten darüber berichtet, wie die Kapsel an der ISS-Station andockte. Im Bild war zu sehen, wie die Astronauten nach und nach in die Raumstation schwebten - lachend, erstaunt, ein wenig verblüfft darüber, dass sie da sind, wo sie sind - und die Stimme aus dem Off kommentierte: „Es ist die letzte Mission dieser Art. Sie bringen Material und Vorräte um die Kollegen in der Raumstation für ein Jahr zu versorgen, danach ist Schluss.“ Und ich dachte: Was wird aus ihnen nach diesem Jahr? Verdammt auf immer und ewig durchs All zu kreisen? Lost in zweite Liga. Wie im Flug sind die letzten Wochen vergangen und trotzdem ist vieles von dem, was passiert ist, schon so weit weg als seien es Jahre und keine Wochen. Diese unfassliche, hilflose Bankrotterklärung am Mainzer Bruchweg. Dieses schreckliche, niederschmetternde Spiel gegen den 1. FC Köln. Rauch. Trümmer. Sirenen. In

Zu Gast bei Freunden!

Hey – was ist schon „endgültig sicher“ im Leben. Jedenfalls nicht der Austragungsort für ein Pokalspiel, an dem Eintracht Frankfurt beteiligt ist. Hätte man eigentlich wissen können, heißt ja nicht umsonst „Concordia non grata“. Und jetzt? Ausweichen ins nahe gelegene Ausland? Nach Teplice? Nach Wien? Auf den Bieberer Berg? An den Bornheimer Hang? Nach Mainz gar? Dann vielleicht doch lieber auf den von „gereizt“ eigens gerodeten Bolzplatz? Oder doch in den Süd-Sudan?   Gegebenenfalls auch nach Mallorca (Achtung, Mörder-Gag!) an den Ballermann? „Das ist doch alles nichts genaues“, hätte meine Oma gesagt. Und deswegen habe ich weder gerastet, noch geruht. Habe mir das Hirn zermartert. Und habe ihn gefunden – den ultimativen Austragungsort gegen den es keine Einwände und Bedenken geben kann. Kein Volksfest. Kein Freiluftkonzert.   Keine Zeugen Jehovas . Keine problematischen Fans. Keine umständlichen Verhandlungen. Live-Fußball wird eh vollkommen überschätzt: Wir verlegen das Spiel

Auf den Punkt gebracht

Es sagten: "Dann weiß man: Gleicht geht es los.“ Birgit Prinz vor dem Eröffnungsspiel der Frauen-WM auf die Frage, was es für Sie bedeutet, wenn die Nationalhymne erklingt. „Die Zukunft ist ein Geheimnis.“ Finanzminister Wolfgang Schäuble , am 6. Juli in einer Pressekonferenz als Antwort auf die Frage, wie realistisch die geplanten Steuersenkungen denn seien. „Die Panzer-Branche steckt in einer schwierigen Situation.“ Unbekannter Abgeordneter am 6. Juli im Bundestag als mögliche Begründung für die Lieferung von Panzern nach Saudi-Arabien. „Das macht mir – wie heißt das noch gleich? – das macht mir einen Gänseschauer.“ Melanie Behringer , im Interview nach dem Eröffnungsspiel der Frauen-WM „People call me the Kaiser.“ Franz Beckenbauer im Rahmen der Münchener Olympiapräsentation in Durban „Nehmt doch endlich mal den albernen Hut ab.“ Prinz John im Film „Robin Hood“ zum Sheriff von Nottingham „Ich gebe meine beiden Karten an die Familie Töpperwien.“ Uli Stei

Wenn Frauen Fußball spielen

Zum Frauen-Fußball habe ich eine gespaltene Meinung. Und wie es aussieht, wird sich daran auch durch die „FIFA Frauen-Fußball-WM“ nichts ändern. Eher im Gegenteil. In einer Fußballerfamilie groß geworden, waren der Fußball, war die Eintracht so lange ich zurückdenken kann, fester Bestandteil meines Lebens. Als kleines Mädchen habe ich selbst ganz gerne Fußball gespielt, „durfte“ bei den Jungs bei uns am Platz mitspielen, aber obwohl ich durchaus sportliche Ambitionen hatte, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, selbst aktiv Fußball zu spielen. Stattdessen Leichtathletik. Und Hockey. Das war das eine, Fußball war das andere. Ich finde es gut und wichtig, dass Frauen Fußball spielen. Ich sehe den emanzipatorischen, den befreienden, selbstbestimmten Gedanken, der dahinter steht. In der Geschichte des Frauen-Fußballs entdecke ich Geschichten von klugen, eigenwilligen, spannenden Frauen . Das hat, gerade in seiner frühen Zeit, etwas von Pioniertum, von Unangepasstheit. Eigensinn. Hart

Geplant, beschlossen und verkündet.

Am letzten Wochenende hat die Bundesregierung den Atomausstieg für das Jahr 2022 verkündet. Es weiß zwar noch niemand, wie und welche Teile von Deutschland für die alternativ zu planenden Stromtrassen platt gemacht werden müssen – macht ja nichts, es ist wenigstens schon mal beschlossen. Gestern wurden für den Herbst dieses Jahres Steuersenkungen angekündigt und in einem Beschluss bekräftigt. Europa steckt in einer Schuldenkrise, Griechenland bricht gerade zusammen, den Kommunen fehlt Geld, um, sagen wir mal, die sanitären Anlagen in Schulen zu renovieren, der Hartz IV-Satz konnte leider nur um 10 Euro aufgestockt werden, keiner weiß, wie die fehlenden Einnahmen kompensiert werden sollen und ob die Steuersenkung dann (im Herbst?) tatsächlich umgesetzt wird – macht ja nichts, es klingt gut, sparen war gestern, und wir haben es schon mal beschlossen. In den Tagesthemen wurde gestern Abend – grafisch überzeugend hinterlegt – darüber berichtet. Atomausstieg. Steuersenkungen. Feine Sache,