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Es werden Posts vom März, 2010 angezeigt.

Rotundschwarzer Eintracht-Schnipsel (the-one-and-only-edition)

Es ist wieder an der Zeit: Morgen werde ich nicht dazu kommen, deswegen mache ich mich heute daran, meine Notizen zu sichten und die letzten beiden Wochen zu verschnipseln. Ich schreibe... Dienstag, 30. März Aus Genf wird berichtet, dass das CERN-Experiment geklappt hat und Atomteilchen mit bisher ungeahnter Energie aufeinander geprallt sind Neue Ära der Physik? Manche sagen so, andere sagen anderes. Auch auf dem Trainingsgelände draußen im Wald waltet eine bisher ungeahnte Energie und einen lauten Knall gibt es auch, nämlich in dem Moment, in dem die Köpfe von Pirmin Schwegler und Chris aufeinanderprallen. Zumindest dieser Knall wird uns noch einige Tage beschäftigen. (Gute Besserung!). …und genau in diesem Moment steht mein Mit-Adler in der Tür und wedelt mit zwei Tickets. Mist **stirnpatsch** - das hätte ich jetzt fast vergessen. Wir haben heute Abend ja schon etwas vor. Zufällig haben wir vor einiger Zeit Frank Turner für uns entdeckt. Der Mann ist zwar nicht neverending, aber st

Wie Venus aus der Muschel

Es gibt Menschen, denen fällt zu jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit ein Zitat oder ein Sprichwort ein. Z.B. auch Gabriele, einer früheren Freundin von mir, die es liebte, Dinge abschließend noch einmal auf den Punkt zu bringen – häufig in Form eines Sprichworts. Leider war ihre Liebe zum Sprichwort ebenso ausgeprägt wie unglücklich – sie zitierte nämlich grundsätzlich falsch. Wenden wir uns von Gabriele ab und stattdessen der Eintracht zu, genauer gesagt: dem Spiel der Eintracht beim VFL Bochum. Und noch genauer: Den Spielern der Eintracht, die genau in diesem Moment das 2:1 von Caio bejubeln. Caio selbst ist nicht zu sehen. Er liegt begraben unter einem Berg von Leibern, Trikots, Armen und Beinen. Caio, „unser junger Brasilianer“. Ich starre auf das Knäuel, das da am Boden liegt. Strahle. Lächle. Bin einfach nur froh. Hey, staune ich. Hey – tatsächlich. Das ist der Wahnsinn. Das hätte ich nicht gedacht. So hätte ich das nicht gedacht. Die mögen den, die mögen ihn ja wirklic

Wenn's was nützt...

Auswärtssieg!

So ein Tag

Wenn ich in einigen Jahren an diesen unfasslichen Samstagnachmittag im Waldstadion denken werde, werden mir viele Dinge einfallen: Zum Beispiel diese großartige, wunderbare, wahnsinnige Mannschaft, die fast 90 Minuten gegen einen frühen Rückstand angekämpft und angespielt hat und sich auch von einer und noch einer und auch von der nächsten vergebenen Chance nicht hat entmutigen lassen. An die überraschende Aufstellung werde ich denken und an die bärenstarke Leistung, die Sebastian Jung und Marcel Heller auf der rechten Seite geboten haben. An Chris. An Christoph Spycher, der den ach-so-gefährlichen-Arjen-Robben weitgehend abgemeldet hatte und dem im Notfall Marco Russ und Benny Köhler zur Hilfe geeilt sind. An diese aberwitzigen letzten 20 Minuten des Spiels – als es fast schon so aussah als würde das Ding am Ende doch genau so ausgehen wie Spiele der Bayern am Ende immer ausgehen und als Oka Nikolov ein Tor verhinderte, das eigentlich nicht zu verhindern war. Und die mutigen Auswechsl

Weißblau.

Über der rein hessischen Welt spannt sich ein himmelblauer Bogen. Weiße Schäfchenwölkchen. 16 Grad. Milde Luft. Kräftiger Wind. Ein Tag zum Bäume ausreißen. Ein Tag, um... aber warten wir ab. Waldstadion. 15 Uhr 25. Die Spannung steigt ins Unermessliche. Nur noch fünf Minuten bis zum Anpfiff. Die Mannschaften nehmen Aufstellung. Gleich werden sie einlaufen. "Schwarz weiß wie Schnee..." schallt es aus dem Stadionrund in den Spielertunnel. Aber da - was ist das? Statt in sich zu gehen, sich zu konzentrieren, geht eine Welle durch die Reihe der Eintracht-Spieler - von hinten nach vorne. Martin sagt es Halil ins Ohr, der lächelt und sagt es Alex. Der grinst und beugt sich hinunter zu Benny. Benny gibt es weiter an Chris, der wiederum an Pirmin, der sagt es Sebi, der übersetzt für Ricardo. Marco weiß sowieso was Sache ist und flüstert es Oka ins Ohr und der, der sagt es dann auch noch dem Christoph: "Ratz und Rübe sind doof und könne nix. Weitersagen." Sieg! (Zumindest

Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel - 6. März bis 17. März 2010

Samstag, 6. März Seufz. War da wirklich vor ein paar Tagen ein Hauch von Frühling in der Luft? Kurz bevor wir Richtung Waldstadion starten, fegtvor dem Fenster eine dichte weiße Wand aus Schnee und Graupel vorbei. Waagrecht. Der Sturm im Stadion ist nicht weiß, leider auch nicht rotundschwarz, sondern blau. „Grau und weiß“…ähem „Blau und weiß, das sind die Farben“, singt der Schalker hinter uns., der mit heimischem Liedgut anscheinend nicht sehr vertraut ist. 1:0. Zack. 2:0. Zack. Zack. Halbzeit. Anschlusstreffer: 1:2. Konter 1:3. Überlaufen. 1:4. Aus die Maus. Denkste. Leere Hände, statt Anschluss an die Spitze. Ziemlich desillusioniert stehen wir um kurz vor 6 am Bratwurststand. Die nette Frau am Grill („Ei – nadierlisch – für Stammgäste!“) wirft extra für uns ihre Currywurst-Zerhack-Maschine noch einmal an. Ach ja. Brumm. Brumm. Heimfahrt durch die wieder winterlich weiß gefärbte Landschaft. Blättern im Stadionmagazin. „Ah – da ist ja das Protokoll des Fan-Chats mit Halil Altinto

Heute kein Pudding!

Flashback. Klassenfahrt nach Tirol. Schullandheim. Unser Begleitlehrer, Herr Rentsch, war damals schon das, was man heute als „old school“ bezeichnen würde. Er hielt sehr viel von Disziplin und von Bewegung in der frischen Luft und so verbrachten wir den überwiegenden Teil unserer Klassenfahrt damit, von a nach b und wieder zurück zu trotten. Wir wandern, wir wandern. Das fanden wir manchmal ganz lustig, meistens aber einfach nur stinkefad. Als besondere Auszeichnung empfand Herr Rentsch es, wenn er mitunter die Führung der Wanderungen einer Gruppe von Schülern überließ. Heute waren meine Freundin Steffi und ich zu dieser Ehre gekommen und sollten jetzt also – bewaffnet mit einer Wegekarte – die Vorhut bilden, um dem Rest der Truppe die Marschroute zu einem vorgegebenen Ziel zu weisen. „Muss das sein?“ „Warum denn wir?“ „Ok, ok. Wir machen ja schon...“ Und so zottelten Steffi und ich also - voll motiviert, versteht sich ,-) - vorneweg. Wir waren gerade einmal drei Minuten von unse

Again and again and again.

Alles schon gefühlt, gedacht, empfunden. Analysiert, bedacht. Schon mal gehört. Noch mal nachgelesen. Neu bedacht, wieder verworfen, noch mal einander gegenüber gestellt. Abgewogen. Aufgearbeitet. Lieber außen vor gelassen. Gehofft. Gezittert. Gehadert. Geträumt. Sich fallen gelassen. Abgehoben. geschwebt. Aus allen Träumen gerissen. Gelitten und mitgelitten. Wunden geleckt. Gezweifelt. In Abrede gestellt. Wütend, ungerecht, außer Rand und Band gewesen. Verzweifelt. Wieder eingekriegt. Debattiert. Argumentiert. Prognostiziert. Noch mal nachgelegt. Wieder durch gekaut. Mit einbezogen. So stehen gelassen. Wie oft schon sich ereifert, immer weiter hineingesteigert, alles auf eine Karte gesetzt. Zuversicht ausgestrahlt. Sich aufgeregt und wieder beruhigt. Die Nase endgültig voll gehabt. Blöde Witzchen gerissen. Sich in Galgenhumor geflüchtet. Immer noch einen drauf gesetzt. Resigniert. Niedergeschmettert. Ernüchtert. Ausgepowert. Sich auf das Wesentliche besonnen. Sich den Mund fusselig ge

Kalt erwischt.

Samstag, 6. März. Waldstadion. Es ist kurz vor Ende der ersten Halbzeit, als meine allgemeine Skepsis gegen Statistiken neue Nahrung findet. „Ballbesitz Eintracht Frankfurt: 54%“ ist auf dem Video-Würfel zu lesen. Und: „Flanken Eintracht Frankfurt: 5. Flanken Schalke 04: 1.“ Das sind wahrhaft erstaunliche Erkenntnisse beim Stande von 0:2 und bei zwei Toren, die aus Flanken per Kopf erzielt worden sind. Oder zählen Flanken nach Standards grundsätzlich nicht als Flanken? Das sind so Fragen. Wir haben das Spiel gesehen - vielleicht ist unsere Halbzeitanalyse deshalb deutlich näher dran an dem Geschehen auf dem Platz? Wir gewinnen kaum einen Zweikampf, stehen zu tief, Halil dribbelt brotlos, mal links, mal rechts, aber selten in der Mitte. Angriffsbemühungen über rechts bleiben heute fast ausnahmslos hängen. Meier müht sich, aber glücklos. Die Innenverteidigung wankt. Franz fehlt. Benny ist ein Stück entfernt von seiner Leistung gegen Dortmund und Freiburg. Teber mit einzelnen gute Szenen

Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel - 25. Februar bis 5. März 2010 (Außer-der-Reihe-Edition)

Besucherrekord im Städel in Frankfurt. Alle wollen sie sehen, Botticellis Meisterwerke - Experten, aber auch „Erstbesucher“, die „durch Marketing an die Thematik herangeführt“ wurden. Ach so – Event-Fans. Auch heute, bei Wind, Regen, Kälte – vor der Kasse eine Schlange bis nach Oxxenbach. Stehen die da immer noch oder schon wieder? Wir drehen wieder ab und suchen uns anderswo ein kunstvolles, warmes Plätzchen. Vielleicht haben wir ja Glück und treffen sie ebenfalls: Botticellis Nichte :-) Freitag, 26. Februar Jetzt ist es raus: Oka wird weder nach New York, noch nach Dallas wechseln – er bleibt im Odenwald und bei der Eintracht. Schaler Nachgeschmack oder ungeteilte Freude? Das kann man aus Überzeugung so oder so sehen. Mmh. Ich glaub, ich seh‘ s so. Mit PET-Flaschen kann man Haiti wieder aufbauen. Meint Die Zeit . Na prima, wir saufen, damit die wieder ein Dach über dem Kopf haben. Oder – wie einst ein schwäbischer Vater gesagt haben soll: „Es is ebbes args, was i an Wurscht fre

Naheliegend.

Manchem sitzt der...ja, genau da sitzt der. Und da, wo der sitzt, da sitzen wir jetzt dem. Also eigentlich denen. Jetzt schon. Aber erst recht am Samstag.