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Es werden Posts vom Juni, 2011 angezeigt.

Auf Sand gebaut?

Zement war gestern. Heute ist Sommer, Sonne, Strand. Und - ganz ehrlich - wer hätte nicht schon mal davon geträumt, "Attila im Sand zu verewigen"?   Wollen wir mal hoffen, dass das allerallertollste Sandkunstwerk nicht ausgerechnet im heimischen Frankfurt entsteht.

The night Bob Dylan came to town

„Look – he’s playing with a Band“, wundert sich hinter uns ein Herr, - ein paar Minuten, bevor Bob Dylan am Samstag in Mainz die Bühne im Volkspark betritt. („Zum letzten Mal ohne Band – das muss ungefähr 1965 gewesen sein“, grummelt mein Mit-Adler). „Ich bin sehr musik-affin,“ sagt eine junge Frau zu den um sie herum stehenden (gut zehn, fünfzehn Jahre älteren) Menschen, mit denen gemeinsam sie offensichtlich zum Konzert gekommen ist. „Wenn auch eigentlich mehr bei neueren Sachen, Lady Gaga und so.“ Und sie fügt hinzu: „Obwohl ich zugeben muss, dass die Musikszene früher vielfältiger war.“ Auch ein Herr aus ihrer Begleitgruppe hat noch etwas zu sagen: „Ich war ja auch noch nie bei einem Dylan-Konzert“, sagt er „ich wollt ihn zumindest noch mal sehen bevor er stirbt.“ Da wussten wir, dass wir gut beraten sein würden, uns hier ganz schnell vom Acker zu machen und uns ein Stückchen weiter weg von der Gruppe zu platzieren. Halb schräg vor uns jetzt ein grauhaariges Paar, rechts

Die Acht

Als ich noch ein kleines Mädchen war und Sonntags mit meinem Opa in Rüsselsheim ins Stadion (zu den Oplern ) ging, konnten die Nummern, die die Spieler auf dem Rücken hatten, sprechen und waren mit der Position des Spielers identisch. Wenn es vorher geheißen hatte: „Die habbe en gude Zehner“ – dann war vom Spielmacher die Rede und der trug auch tatsächlich die 10 auf dem Rücken. Und wenn z.B. mein Opa vor dem Spiel erzählt hatte, dass der kommende Gegner einen besonders guten Mittelstürmer hatte – dann wusste ich: Achte auf die 9. ( Die 9 bei der Eintracht trägt in diesem Jahr übrigens Mittelstürmer Theofanis Gekas, der nicht nur bei der Wahl seiner Vereine, sondern auch bei der Rückennummer flexibel zu sein scheint. Noch in der Rückrunde der vergangenen Saison hat er sich einen Namen als „winkende 21“ erarbeitet, was sich dann ja jetzt – hoffentlich in jeder Hinsicht - erledigt hat). Je variabler die Spielsysteme wurden, desto uneindeutiger wurde die Sache mit den Rückennummern.

Ein Spielplan wie gemalt

Es ist schon ein paar Jahre her. Damals gab es noch „Wendy’s“, eine Hamburger Kette, die sich durch ein vielfältigeres und irgendwie auch gesünderes Angebot von McDo und BurgerKing unterscheiden wollte. Wendy‘s war zwar auch Fast Food – es gab hauptsächlich Hamburger -, aber es gab auch ein Salatbuffet, den Belag der Hamburger konnte man sich indiiduell zusammenstellen, das Essen wurde auf Papptellern statt in Schachteln ausgegeben etc. Wie bei McDo hingen auch bei Wendy’s über der Theke Leuchtkästen mit bunten Bildern der Essensangebote. Die Hamburger waren aber nicht (wie meine Tante Lisabeth gesagt hätte) „abfotegraffiert“, sondern sie waren in bunten Farben gemalt – im Stil von Plakaten der 50er Jahre. Sehr appetitlich sah das meiner Erinnerung nach aus. Da stand ich also in der Schlange, wartete, vor mir war ein mittelalter Herr im Anzug dran, der die Leuchttafeln sorgfältig inspizierte und schließlich einen Hamburger deluxe , extra groß, mit extra Salat, Gurken und Tomate und

Plopp!

Am Sonntag hat die Eintracht im Trainingslager in Leogang ihr erstes Testspiel - gegen den slowakischen CL-Qualifikationsrundenteilnehmer FK Senica - absolviert. „Da ist fast so was wie Vorfreude“, schrieb gereizt im Vorbericht in seiner täglichen Blog-Schau im Eintracht-Forum . Und auch mir fiel es wie Schuppen von den Augen: Tatsächlich - ich freu mich auch. Noch besser kam es dann heute morgen. Da habe ich mich tatsächlich sogar dazu hinreißen zu lassen, so etwas wie „Die Euphorie ist wieder da“ vor mich hin zu brabbeln. Das war natürlich ironisch. Und .- na ja -  natürlich ist sie das nicht. So einfach geht das nicht. Dazu liegen zu viele Dinge im Argen und drücken auf den Magen. Ama, zum Beispiel. Eine so ungute und noch dazu dämliche Geschichte, so daneben, dass sie auch fast schon wieder den Stempel „typisch Eintracht“ verdient hat. Trotzdem, ich kann mir nicht helfen, irgendwie steigt da so ein „Vierzig Wagen Westwärts“-Gefühl in mir nach oben. Plopp. Vierzig Wagen we

Ein Hessentag

Bei der letzten Staffel von „Germanys next Topmodell“ habe ich den Begriff „Körper-Klaus“ kennen gelernt. (Jaja. Ich weiß: Die Sendung ist ein großer Scheiß. ) Der Körper-Klaus jedenfalls ist ein Mensch, der seine Motorik nicht so recht koordiniert bekommt. Und daher weiß ich jetzt auch, was ich bin: Ein Orientierungs-Klaus. Zwar ansonsten durchaus Herr bzw. Frau meiner Sinne, dazu auch eine gute (mmh…), eher offensive Autofahrerin. Aber wenn ich mich mit meinem Auto in eher unbekannten Gefilden bewege, geschieht mit mir mitunter eine merkwürdige Verwandlung. Ich komme überall an – das ist nicht das Problem – aber der Weg dorthin ist in der Regel chaotisch und führt über die merkwürdigsten Pfade. Die Verwirrung kann großräumig wirken (ich bin z.B. schon einmal von Hannover in Richtung Berlin nach Frankfurt gefahren), innerstädtisch (das Kino, in dem vor knapp zwei Jahren der Eintracht-Film „Träume in schwarz und weiß“ Premiere hatte , habe ich dreiviertelstundenlang eingekreist und dan

So ist das wohl

Es ist jetzt fast zwei Wochen her. Ein Tag voller Glück und Liebe, voller Pläne, ein warmer Frühsommerabend. Abenddämmerung. Wir sitzen draußen, trinken und schwätzen, Katz und Kater begeben sich, wie immer um diese Zeit, auf einen letzten abendlichen Rundgang. Das Kätzchen kommt nach einer Stunde zurück, das Katerle nicht. "Das hat er ja noch nie gemacht." "Wo treibt der sich denn noch rum?" Na ja, Sommer. Abenteuer. Wir rufen, suchen. Werden zunehmend unruhig. Sind besorgt. Gehen schlafen. Stehen wieder auf. Porius. Porius. Der Morgen graut. Schließlich doch ins Bett. Er wird noch kommen. Sicher. Er kam nicht. Seit diesem Tag erlebe ich die Welt aus einem merkwürdigen Blickwinkel: Laufend und suchend. Hellwach und dabei müde wie ein Stein. Käseglocke. So viel zu tun, zu denken, zu fühlen. Arbeit. Zum Glück. Viel Arbeit. Wenig Schlaf. Wie werde ich mich in ein paar Monaten, Jahren an diese Tage erinnern? „Weißt du noch...?“ Die Eintracht. Eben noch Skibbe. S

"Nähe ist gut"-Kapp oder "cumulus futurus"?

Kennt ihr den Witz, in dem ein Mann einen psychologischen Test macht und nach seinen Assoziationen zu bestimmten Begriffen gefragt wird? Der Psychiater fragt: „Was fällt Ihnen bei dem Wort Apfel ein?“ Der Mann antwortet: „Marilyn Monroe.“ „Baum?“ „Marilyn Monroe.“ „Schnitzel mit Pommes frites?“ „Marilyn Monroe.“ „Feuerwehr?“ „Marilyn Monroe.“ „Traktor?“ „Marilyn Monroe.“ „Jetzt ist aber genug mit dem Unfug“, sagt der Psychiater, “so hat das ja überhaupt keinen Sinn. Sie müssen mir ehrlich antworten…” “Aber das tu ich doch. Ich denke pausenlos an Marilyn Monroe.” So ähnlich geht es mir mit der Eintracht. Wenn es heißt, dass im Moment wenig über die Eintracht in den Nachrichten und Zeitungen zu lesen und zu sehen ist, kann ich darüber nur lachen. I see Eintracht (und also auch trouble) everywhere. Ähnlich wie die Frankfurter Rundschau, die sogar dann etwas über die Eintracht sagt, wenn sie nichts sagt, obwohl es doch so viel zu sagen gäbe - etwa über eine merkwürdige Häufung

Nachts, wenn ich um die Erde renne

Was im Fernsehen die Einschaltquoten sind, das ist in einem Blog der Besucherzähler. So weit ich weiß, hat jeder Blog einen - das ist sozusagen systemimmanent, meistens gibt es zusätzlich noch einen für den Blogleser sichtbaren. Der Besucherzähler sammelt statistische Infos zur Frequenz und Nutzung des Blogs. Man bzw. (um den neuen Sprachduktus zu verwenden) DU kannst sehen, wie viele Besucher insgesamt schon auf einer Page waren und oder wie viele Besucher/Klicks es an diesem Tag (in dieser Woche, in diesem Monat) gegeben hat, zu welchen Tageszeiten der Blog besonders häufig angeklickt wird, woher die Klicks kommen – Bookmarks, Links, Google-Suche etc. Die Google-Suche hat darüber hinaus einige spannende Einblicke zu bieten. Eine Liste zeigt, mit welchen Suchbegriffen Leser zum Blog gelangt sind. Da gibt es natürlich einige Begriffe oder Wortkombinationen, die besonders häufig vorkommen – bei mir (logisch ,-) z.B. rotundschwarz . Da kann ich dann wohl davon ausgehen, d

Ilmeditsch

Dass die Eintracht einen  neuenTrainer hat, habe ich gleich am Montag Abend noch mitbekommen. Es war ein heißer, ein schwüler Tag. Jetzt wird es allmählich dunkel. Wir sitzen draußen, auf dem Bänkchen hinterm Haus. Leichter Wind in den Bäumen, auf dem höchsten Baum, einer gakeligen Tanne , tiriliert eine Amsel ihr Abendlied. Die beiden kleinen Kätzchen, die den ganzen Tag im Haus gedöst haben, werden allmählich munter. Gähn. Streck. Hüpf. Hosser. Wir sitzen und schauen in den Himmel, trinken Wein, knabbern Oliven, reden über die Welt und die Eintracht. Heute hat sich wieder nichts getan. Eieiei. Wir üben uns in Bruno-Sprech. Da musst du durch. Da kenne ich mich aus. Ich weiß wie der Hase läuft. Da brauchst du Ruhe und Gelassenheit. Und einen guten Torwart. Da musst du mal nach vorne gehen und schnell wieder zurücklaufen. Da musst du vorbereitet sein. Eine unserer Katzen läuft von links durchs Bild. "Magst du noch einen Schluck Wein?" Ich mag. Der Wind weht. Von der Eintr