Am Sonntag hat die Eintracht im Trainingslager in Leogang ihr erstes Testspiel - gegen den slowakischen CL-Qualifikationsrundenteilnehmer FK Senica - absolviert. „Da ist fast so was wie Vorfreude“, schrieb gereizt im Vorbericht in seiner täglichen Blog-Schau im Eintracht-Forum. Und auch mir fiel es wie Schuppen von den Augen: Tatsächlich - ich freu mich auch.
Noch besser kam es dann heute morgen. Da habe ich mich tatsächlich sogar dazu hinreißen zu lassen, so etwas wie „Die Euphorie ist wieder da“ vor mich hin zu brabbeln. Das war natürlich ironisch. Und .- na ja - natürlich ist sie das nicht. So einfach geht das nicht. Dazu liegen zu viele Dinge im Argen und drücken auf den Magen. Ama, zum Beispiel. Eine so ungute und noch dazu dämliche Geschichte, so daneben, dass sie auch fast schon wieder den Stempel „typisch Eintracht“ verdient hat.
Trotzdem, ich kann mir nicht helfen, irgendwie steigt da so ein „Vierzig Wagen Westwärts“-Gefühl in mir nach oben. Plopp.
Vierzig Wagen westwärts? Ihr wisst schon – das ist die Westernkomödie, in der erzählt wird, wie der Bergwerkstadt Denver ein langer Winter bevorsteht und die Whiskey-Vorräte zu Ende gehen. Panik droht. Monatelang ohne Alkohol. Wie soll das gehen? Das Dorf-Orakel – Jones, ein alter Säufer – muss befragt werden. Orakel-Jones sieht aber nur etwas, wenn man ihn vorher ordentlich mit Whiskey abfüllt, was die ohnehin knappen Whiskey-Vorräte noch weiter reduziert. Immerhin – der Aufwand lohnt sich: „Ich sehe Whiskey.“ Und tatsächlich, Orakel-Jones hat recht: Vierzig Wagen voll gepackt mit Whiskey-Fässern machen sich vom fernen Julesburg auf nach Westen.
Bis sie allerdings da sind, müssen noch viele Hürden überwunden werden. Unterwegs lauern Indianer, die das Feuerwasser für sich beanspruchen. Deswegen wird der Whiskey-Convoy von der US-Kavallerie eskortiert. Aber es gibt noch weitaus schlimmere Gefahren: Eine Truppe von Temperenzlerinnen hat Wind davon bekommen, welch brisante Ladung da unterwegs ist, und macht sich ebenfalls auf, um die Ankunft zu verhindern und die Einwohner von Denver vor der gefährlichen Fracht zu schützen.
Der Whiskey-Treck trotzt allen Widerständen, aber dann, kurz vor dem Ziel, landet er in einem Sumpf mit Treibsand. Alle Fässer sind auf Nimmerwiedersehen versunken. Aber es geschieht ein Wunder. Als Orakel-Jones so da sitzt und eigentlich keine Hoffnung mehr hat, da macht es plopp. Kurz darauf wieder: Plopp. Ein Fass. Noch ein Fass. Er muss nur lange genug warten, dann werden die kostbaren Fässer durch den Auftrieb alle wieder nach oben gedrückt. Eins nach dem anderen. Erst langsam, dann immer schneller. Plopp. Plopp.Plopp.
Auch bei der Eintracht nehmen die Dinge allmählich Fahrt auf. Erst drangen die Plopps nur ganz allmählich bis ins Bewusstsein vor, ganz leise. Z.B.: Hey - stimmt ja. Ümit Korkmaz ist wieder da. Endlich wieder Tempo über links. Das Üüüüüüü fegt wieder über den Platz, und belebt damit auch wieder die Hoffnungen, die wir in ihn gesetzt hatten, und die Erinnerung daran, was für ein netter Bub er ist. Plopp. Mit Stefan Bell kommt ein talentierter Innenverteidiger (Vielleicht kommt er am Ende auch nicht? Doch. Wird schon.) Plopp. Constant Djakpa wechselt zur Eintracht. Djakpa? Das war doch der mit dem Eigentor? Hannover. Linksfuß. Den hatte keiner auf der Rechnung. Noch mehr Druck für die linke Außenbahn. Und dann auch noch ein „Ivorer“. Hurra. Plopp. Mit Shaid Mamon fährt ein weiterer Spieler mit ins Trainingslager, der vorher auf keiner Liste zu sehen war. Überraschung. Cool. Klingt interessant. Plopp. Marcos Alvarez ist wieder zurück. Na also. Plopp. Das Habibsche auch. Der wird! Plopp. Noch eine Überraschung: Pirmin Schwegler war gar nicht mit verantwortlich für den Abstieg. Armin Veh findet, er sollte trotzdem helfen, wieder gut zu machen. Kann sein, dass ich das falsch verstanden habe. Trotzdem: Plopp. Die Verpflichtung von Jimmy Hoffer ist unter Dach und Fach. Ich war skeptisch als ich das erste Mal von der geplanten Verpflichtung gehört habe. Aber jetzt sind alle rundum so begeistert, dass ich gar nicht anders kann: Ich bin es auch (und bedanke mich bei Üüüümit für die Einblicke in Herrn Hoffers offensichtlich ungewöhnliche physiognomische Gegebenheiten). Plopp(o)!
Mein Lieblings-Whiskey-Fass im Moment? Eindeutig das Interview mit Armin Veh nach dem Testspiel gegen Senica. Lange, lange habe ich nicht mehr gehört, wie jemand auf auf so grummelige Art und Weise Zuversicht ausstrahlt. Ein winziger Hauch von Ernst Happel. (Nachtrag: Leider entzieht es sich meiner Kenntniss, ob er während des Interviews auch eine Plastiktüte bei sich getragen hat). Eieieiei. Ich werde doch nicht wirklich anfangen, den Mann nicht nur irgendwie neutral-wohlwollend-skeptisch zu betrachten, sondern ihn tatsächlich zu mögen?
Aaaaaaaaaah… sag ich doch: Plopp! Auf nach Denver!
PS: Matthias Lehmann. Stefan Kessler. Natürlich auch :-)
Noch besser kam es dann heute morgen. Da habe ich mich tatsächlich sogar dazu hinreißen zu lassen, so etwas wie „Die Euphorie ist wieder da“ vor mich hin zu brabbeln. Das war natürlich ironisch. Und .- na ja - natürlich ist sie das nicht. So einfach geht das nicht. Dazu liegen zu viele Dinge im Argen und drücken auf den Magen. Ama, zum Beispiel. Eine so ungute und noch dazu dämliche Geschichte, so daneben, dass sie auch fast schon wieder den Stempel „typisch Eintracht“ verdient hat.
Trotzdem, ich kann mir nicht helfen, irgendwie steigt da so ein „Vierzig Wagen Westwärts“-Gefühl in mir nach oben. Plopp.
Vierzig Wagen westwärts? Ihr wisst schon – das ist die Westernkomödie, in der erzählt wird, wie der Bergwerkstadt Denver ein langer Winter bevorsteht und die Whiskey-Vorräte zu Ende gehen. Panik droht. Monatelang ohne Alkohol. Wie soll das gehen? Das Dorf-Orakel – Jones, ein alter Säufer – muss befragt werden. Orakel-Jones sieht aber nur etwas, wenn man ihn vorher ordentlich mit Whiskey abfüllt, was die ohnehin knappen Whiskey-Vorräte noch weiter reduziert. Immerhin – der Aufwand lohnt sich: „Ich sehe Whiskey.“ Und tatsächlich, Orakel-Jones hat recht: Vierzig Wagen voll gepackt mit Whiskey-Fässern machen sich vom fernen Julesburg auf nach Westen.
Bis sie allerdings da sind, müssen noch viele Hürden überwunden werden. Unterwegs lauern Indianer, die das Feuerwasser für sich beanspruchen. Deswegen wird der Whiskey-Convoy von der US-Kavallerie eskortiert. Aber es gibt noch weitaus schlimmere Gefahren: Eine Truppe von Temperenzlerinnen hat Wind davon bekommen, welch brisante Ladung da unterwegs ist, und macht sich ebenfalls auf, um die Ankunft zu verhindern und die Einwohner von Denver vor der gefährlichen Fracht zu schützen.
Der Whiskey-Treck trotzt allen Widerständen, aber dann, kurz vor dem Ziel, landet er in einem Sumpf mit Treibsand. Alle Fässer sind auf Nimmerwiedersehen versunken. Aber es geschieht ein Wunder. Als Orakel-Jones so da sitzt und eigentlich keine Hoffnung mehr hat, da macht es plopp. Kurz darauf wieder: Plopp. Ein Fass. Noch ein Fass. Er muss nur lange genug warten, dann werden die kostbaren Fässer durch den Auftrieb alle wieder nach oben gedrückt. Eins nach dem anderen. Erst langsam, dann immer schneller. Plopp. Plopp.Plopp.
Auch bei der Eintracht nehmen die Dinge allmählich Fahrt auf. Erst drangen die Plopps nur ganz allmählich bis ins Bewusstsein vor, ganz leise. Z.B.: Hey - stimmt ja. Ümit Korkmaz ist wieder da. Endlich wieder Tempo über links. Das Üüüüüüü fegt wieder über den Platz, und belebt damit auch wieder die Hoffnungen, die wir in ihn gesetzt hatten, und die Erinnerung daran, was für ein netter Bub er ist. Plopp. Mit Stefan Bell kommt ein talentierter Innenverteidiger (Vielleicht kommt er am Ende auch nicht? Doch. Wird schon.) Plopp. Constant Djakpa wechselt zur Eintracht. Djakpa? Das war doch der mit dem Eigentor? Hannover. Linksfuß. Den hatte keiner auf der Rechnung. Noch mehr Druck für die linke Außenbahn. Und dann auch noch ein „Ivorer“. Hurra. Plopp. Mit Shaid Mamon fährt ein weiterer Spieler mit ins Trainingslager, der vorher auf keiner Liste zu sehen war. Überraschung. Cool. Klingt interessant. Plopp. Marcos Alvarez ist wieder zurück. Na also. Plopp. Das Habibsche auch. Der wird! Plopp. Noch eine Überraschung: Pirmin Schwegler war gar nicht mit verantwortlich für den Abstieg. Armin Veh findet, er sollte trotzdem helfen, wieder gut zu machen. Kann sein, dass ich das falsch verstanden habe. Trotzdem: Plopp. Die Verpflichtung von Jimmy Hoffer ist unter Dach und Fach. Ich war skeptisch als ich das erste Mal von der geplanten Verpflichtung gehört habe. Aber jetzt sind alle rundum so begeistert, dass ich gar nicht anders kann: Ich bin es auch (und bedanke mich bei Üüüümit für die Einblicke in Herrn Hoffers offensichtlich ungewöhnliche physiognomische Gegebenheiten). Plopp(o)!
Mein Lieblings-Whiskey-Fass im Moment? Eindeutig das Interview mit Armin Veh nach dem Testspiel gegen Senica. Lange, lange habe ich nicht mehr gehört, wie jemand auf auf so grummelige Art und Weise Zuversicht ausstrahlt. Ein winziger Hauch von Ernst Happel. (Nachtrag: Leider entzieht es sich meiner Kenntniss, ob er während des Interviews auch eine Plastiktüte bei sich getragen hat). Eieieiei. Ich werde doch nicht wirklich anfangen, den Mann nicht nur irgendwie neutral-wohlwollend-skeptisch zu betrachten, sondern ihn tatsächlich zu mögen?
Aaaaaaaaaah… sag ich doch: Plopp! Auf nach Denver!
PS: Matthias Lehmann. Stefan Kessler. Natürlich auch :-)
Hoffentlich hat Veh genung vom größten aller Trainer, um sämtliche Sport- und sonstige Direktoren, Journalisten und Ohrenbläser aller Art souverän zu ignorieren. Happel selber soll ja auch Ergebnisse von Lactattests ungelesen in den Papierkorb geworfen haben und sich auf das verlassen haben, was er selber gesehen und gehört hat. Ist übrigens die erste und beste Regel für jeden, der etwas entscheiden darf/muss. Denn: "You can observe a lot by watching." (Yogi Berra) Schauen wir also auch aufmerksam zu, was noch so ploppt. C.
AntwortenLöschenDeine Eintrachtvorfreude ist doch noch von einer zweiten Vorfreude begleitet, gib´s zu. Meine aber auch.Hurra!
AntwortenLöschen@Celtix: Ob Veh am Ende tatsächlich Happel-Qualitäten irgendwie happel-ig sein wird, sein kann? Ich glaub's ja net. Aber plopp wird es sicher noch ein paar mal machen. Mal sehen, was so angeschwemmt wird.
AntwortenLöschen@owlader: Du hast natürlich recht :-) Und was man im Vorfeld so liest und hört klingt schenial - der Meister in Spiellaune :-) Bei uns wird die Vorfreude dieses Jahr leider getrübt, da (s.u.) unser Katerle immer noch nicht wieder aufgetaucht ist. Wir haben deshalb entschieden, nicht nach Sursee zu fahren. Hatte mich so darauf gefreut, aber es geht kopf- und herzmäßig nicht anders. Ich habe die Vision, dass Porius justament an dem Tag, an dem wir jetzt dann also hier und nicht da sind, vor der Tür steht. Das wär schön. In Bob we trust...
Danke für eure Kommentare!lgk
PS: Es bleibt immerhin Mainz. Und das ist ja auch schon was !!!
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