Aber zunächst noch einmal ein kurzer! Blick aufs
Spielgeschehen, für den ich eine Anleihe beim wunderbar abgedrehten Fußball-Analyseblog
„Spielverlagerung“ nehme. Der hat nämlich in dieser Woche das Spiel der Eintracht gegen die 05er in den Blickpunkt gerückt und mir dadurch sehr geholfen, das Spiel zu verarbeiten. Doch,
doch. Keine Ahnung, ob das tatsächlich – also TATSÄCHLICH – alles ernst gemeint
ist, was da so steht, aber ich liebe,
liebe, liebe den sprachlichen Aufwand (und die kryptischen Bildchen) mit denen
bei "Spielverlagerung" ein Spiel bis ins Detail zerlegt, ach was: mit denen der Matchplan hinter dem –
wie wir alle wissen – nur scheinbar spielerischen Treiben auf dem Platz
aufgedeckt und bis ins letzte Detail entlarvt wird. So kann ich heute mit Fug
und Recht behaupten: Ich habe genau
verstanden, was da am Dienstag abgegangen ist, im Waldstadion und fasse kurz
zusammen:
***Die Mainzer spielten mit einer beweglichen Raute, die den
Raum zwischen den Linien versperrte und sich mit der Defensive kompakt und nur im
Verbund nach vorne verschob - zunächst als 4-4-1-1-, später ein 4-5-1 mit
Ansätzen eines 4-3-2-1 mit breiter Dreierkette im zweiten Band, am Ende aber dann doch eher ein 4-3-3 mit
drei Sechsern. Überhaupt die Sechser:
Die haben sich nämlich kettenähnlich verschoben, während die ballnächsten Halbspieler pressten. Auch die
Stürmer der Mainzer halfen sehr gut mit – sie ließen sich fallen und wurden bei
Kontern als Prellböcke genutzt. Die Eintracht versuchte durch Flanken aus dem
Halbfeld eventuelle Löcher am zweiten Pfosten zu bespielen, was aber nicht
gelang. Vor allem deshalb weil Alex Meier, der wie üblich in der Horizontale
pendelte, nicht verhindern konnte, dass die Mainzer bei Kopfballduellen bereits
während der Ballverarbeitung Bälle von ihm erpressten. Die Mainzer (z.B. Baumgartlinger) füllten
Löcher, bildeten pressingrestistente
Anspielstationen, ließen sich bei Bedarf abkippen und kümmerten sich um das
Bespielen der Halbräume. Die Eintracht presste ebenfalls aggressiv, aber nicht
so ausgefeilt und musste immer einmal mehr pressen als ihr lieb war. So konnten
wir nicht verhindern, dass der junge Shawn Parker mit schneller Beschleunigung
in Löcher startete, einen Spieler befreite oder sich selbst in der Gasse frei
lief.***
Da war nichts zu machen und wir wissen alle wie es ausgegangen ist.
(Das, was sich hier – zumal im Zeitraffer – so putzig liest,
lässt sich übrigens statistisch exakt nachvollziehen: Von wegen kompakt
zugestelltes Zentrum, hoch stehen,
zugestellte Passwege der Innen- auf die Außenverteidiger, Zweikampfwerte von Alex Meier. Na, also!)
Die Wahl zum Spieler der Stunde