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Es werden Posts vom März, 2011 angezeigt.

Der Gerommel-o-mat

Es gibt Dinge im Leben, die muss man nicht verstehen, die muss man einfach hinnehmen. Dazu gehört für mich, dass einer meiner jungen Mit-Adler nicht nur Eintrachtler, sondern auch Hardcore-Fan des 1. FC Köln ist. Schon immer und mit unverbrüchlicher Hingabe und Loyalität – durchaus schätzenswerte Eigenschaften - und so lebe ich eigentlich ganz gut damit, bis auf zwei Mal pro Saison, aber in der Regel kriegen wir auch das ganz ordentlich hin. Jedenfalls führt die (wie das so ist) mit akribischer Verfolgung des Vereinsgeschehens verknüpfte FC-Verbundenheit des Nachwuchsadlers dazu, dass ich aus Köln schon mal ein bisschen mehr mitbekomme oder sehe als das bei anderen Bundesligavereinen der Fall ist und es ist nur logisch, dass auch das letzte Köln-Gastspiel von Christoph Daum vor ein paar Jahren immer wieder ein Thema bei uns war. Besonders deutlich in Erinnerung ist mir ein Ausflug zu einem Vorbereitungsspiel der Kölner bei Eintracht Trier, bei dem wir uns darüber mokierten, wie Chris

Visionen werden Fakten

Yeah. Yeah. Yeah. Wir arbeiten daran.

Alles so schön bunt hier.

War es tatsächlich erst vorgestern, dass uns Angst und Bange war, vor dem was kommt? Dass wir die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen haben über das fußballerische Desaster, das wir gerade erlebten? Tatsächlich erst vorgestern, dass Michael Skibbe von seiner Tätigkeit als Eintracht-Trainer beurlaubt wurde? Es ist der Wahnsinn, wie sehr sich alles über Nacht verändert zu haben scheint. Diskussionen. Abstiegsangst. Zweifel an der Qualität der Mannschaft. Schlotternde Knie. Schicksalsergebenheit. Hoffnungslosigkeit. Freier Fall. Pulverisiert, fast wie nicht gewesen. Die Uhren gehen anders. Der Tag hat jetzt 25 Stunden und jeder von uns hat drei Beine. Mittwoch, 23. März. Der Countdown läuft und auch wir, die wir heute nicht im Waldstadion sein können, sind schon vormittags in dieser merkwürdigen Gickel- und Gackel-Stimmung und auf allen Kanälen dabei. Aha. Bereits um zehn Uhr werden die ersten Fans am Trainingsgelände gesichtet. Aha. Die Ankunft von Christoph Daum im Waldstadion

Daum. Dialektisch.

Gestern , sehr spät abends, habe ich an einigen Stellen im Netz zum ersten Mal den Namen „Christoph Daum“ als potenziellen Skibbe-Nachfolger gelesen und als vollkommenen Quatsch abgetan. Was für ein Unfug. „Argmpfffffffff…????...Häääääääääää?....Ich fass es nicht…kreisch…Wie jetzt?...**wasist DASdenn**…gnihihi…Äääächt?…boah…Hammer…Hiiiiiiilfe….“ So ungefähr sieht es in meinem Kopf aus, als heute morgen dann tätsächlich vermeldet wird: Christoph Daum. Neuer Eintracht-Trainer. Es ist nicht nur mein Kopf, in dem es durcheinander wirbelt. Die Reaktionen per SMS, Mail und Handy aus allen Richtungen hören sich alle ziemlich ähnlich an.  „Machstu Witze?“ „Es is doch noch gar nicht der 1. April.“ "Wer soll das bezahlen..."  „Da wird endlich mal eine klare Linie gezogen…“ „Schwarz und weiß wie Schnee…“ Hey. Halblang. Die Sache ist ernst. Muss jetzt erstmal meinen Mit-Adler, der radio- und nachrichtenlos irgendwo auf den Straßen Rheinhessens unterwegs ist, telefonisch auf den n

Man muss. Man muss.

Gab es tatsächlich jemanden, der gestern zum Spiel der Eintracht gegen St. Pauli  ins Stadion gegangen ist und ein gutes Fußballspiel, spielerische Ansätze, eine Leistungssteigerung erwartet hat? Also: Ich nicht. Dieses Thema ist für diese Saison abgehakt. Ich erwarte nichts, ich erhoffe nichs. Alles, was ich heute will, sind drei Punkte. Nicht mehr, nicht weniger. Und obwohl ich glaube, innerlich gegen alles gewappnet zu sein, obwohl ich zu wissen glaube, was mich erwartet, geht es mir im Stadion dann, wie es jedem gehen muss, dem die Eintracht am, ach was: im, Herzen liegt: Ich bin bis ins Mark erschüttert. Was soll das sein, was wir da sehen. Fußball? Die Eintracht? 11 vollkommen überforderte, mit sich selbst alleingelassene Spieler stehen da auf dem Platz. Absolut hilflos. Zurückgeworfen auf das fußballerische Niveau einer schlechten Zweitligamannschaft, womit man – bei Licht besehen - der Zweitligamannschaft unrecht tut. Es ist kaum auszuhalten, es tut körperlich weh. „Was hab

Was bedeutet das für den Fischesser in Deutschland?

Seit Tagen quält die Menschheit eine Frage und jetzt, endlich, rund eine Woche nach Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe in Japan hat sich jemand erbarmt, und sich des drängenden Problems angenommen. Tod. Elend. Hunger. Obdachlosigkeit. Das ist ja alles furchtbar und nicht besonders schön. Aber jetzt kommen wir zu den Fragen, die uns wirklich aktuell unter den Nägeln brennen: Müssen Kinder in Deutschland künftig gesundheitliche Schäden fürchten, wenn sie IGLU- Fischstäbchen in sich hineinstopfen? Was soll aus uns werden, wenn wir hier in Deutschland künftig nicht einmal mehr bedenkenlos Sushi verzehren können? Was, wenn wir uns vor strahlendem Seelachs ängstigen müssen? An mehreren Standorten in Deutschland sind bereits Krisenstäbe eingerichtet worden. Mahnwachen haben Stellung bezogen. Für heute Abend sind Lichterketten in Sushi-Restaurants in mehreren Großstädten Deutschlands geplant. Noch wiegelt das industrienahe Fisch-Informationszentrum ab. Noch. Sehr viel konkreter scheint m

Offener Brief EFC Schwarze Bembel

Folgender Text des EFC Schwarze Bembel wird heute zeitgleich in vielen Eintracht-Blogs und im Eintracht-Forum veröffentlicht. *** Sehr geehrter Herr Bruchhagen, sehr geehrter Herr Skibbe, liebe Spieler von Eintracht Frankfurt. Als am Samstag Ralf den Ball im Strafraum fallen und sich von Raul überrumpeln ließ, lag blankes Entsetzen in der Luft. Als Tzavellas die Kugel aus 73 Metern in Tor schob, da war er da, der ersehnte Moment; dann folgten die Minuten, die Hoffnung machten - und mit Charisteas Treffer lachte uns die Geschichte aus; was blieb war trauriger Sarkasmus. Als die Kommentare der Akteure nach dem Spiel uns allen Ernstes erklären wollten, wir hätten ein ordentliches Spiel gesehen, rieben wir uns die Augen. Die wollen uns verarschen, lautete die häufigste Reaktion. Hätte Fährmann nicht ein ums andere Mal waghalsig vor anstürmenden Schalkern gerettet, wir hätten gut und gerne mit 0:4 Toren verlieren können; kurz: Eintracht Frankfurt ist am Tiefpunkt angekommen. Und w

Die Kuh vom Eis

Diesen Satz nehme ich persönlich. Ca. 487 Kühe – schwarz und weiß, wie sich das für eine ordentliche Kuh gehört – bevölkern mein Zuhause; genug Kuhalität ist also auf jeden Fall vorhanden. Ein prominenter Vertreter der Herde – die Orakel-Kuh – ist den Leserinnen und Lesern dieses Blogs bereits bekannt. Obwohl ich heute bereits 15 Minuten in die Sonne geblinzelt habe und mich in den letzten Tagen nicht selten heftiges Unwohlsein, mitunter auch Fieber übermannt hat und es in meiner Bauchgegend ziemlich ekelhaft zwickt, bin ich keineswegs schlapp oder unpässlich. Mein Sprunggelenk ist in Ordnung, mein rohtundschwartzes Knie schmerzt nicht und auf dem Fahrrad kann ich alles, weswegen ich auch noch lange nicht bereit bin, mich in diesem wohligen ist-doch-sowieso-aussichtslos-Gefühl zu suhlen. Gegen Pauli wollen wir jetzt also die Kuh vom Eis holen? Wenn das der Wahrheitsfindung und den drei Punkten dient, will ich das gerne vorab schon einmal vormachen. Voilà - I did it: Und jetzt ihr

Wieder mit dem gleichen Fleiße...

Samstagvormittag, vor dem Spiel der Eintracht auf Schalke Eigentlich sollte ich aufgeregt sein, bin ich aber nicht. Im Gegenteil: ich bin auf merkwürdige Art ruhig. Vielleicht sollte ich besser sagen: Ich bin gefasst. Und zwar auf alles. Liegt diese ungewöhnliche Stimmungslage etwa daran, dass am anderen Ende der Welt selbige gerade untergeht? Oder dass hier, bei uns, heute die Vorstellung vom Weltuntergang sehr fern und stattdessen die Sonne scheint und die Welt nach Frühling riecht? Weder noch. Ich habe in den letzten Tagen so viel im Kreis gedacht und diskutiert, so viel Kluges und Dummes, so viel Wut und Weh beim Gedanken an die Eintracht hin und her gewendet, dass ich ruhiggestellt bin. I made up my mind. Ich warte nicht auf ein Fußballspiel, ich warte auf ein Urteil. Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass bereits vor dem Spiel gegen Schalke hätte gehandelt werden müssen. Dies ist nicht geschehen. So ist es nun mal und jetzt wird halt nach diesem Spiel der Cut erfolgen, unv

Verdammt noch mal!

Jetzt ist es also soweit. 26. Spieltag. Morgen verliert die Eintracht also auf Schalke. Vielleicht holt sie auch einen Punkt. Oder – wenn es der Zufall will – gewinnt sie auch. Eh egal. Weil wir wissen ja jetzt schon: Aussichtslos. Es vollzieht sich jetzt halt. One Way. Nicht mehr aufzuhalten. Und ändern tut sich sowieso nichts. Ist das eigentlich noch normal? Ist es nicht. Nicht einmal ansatzweise - es ist grotesk. Egal, was und wie man auch immer hat kommen sehen, schon immer gewusst oder geahnt hat – z.B. dass Michael Skibbe wahlweise ein Trainerdarsteller, eine Luftpumpe, ein Schaumschläger und Heribert Bruchhagen ein Zauderer , Betonierer oder Oberlehrer ist, dass wir uns spielerisch vor, zurück oder gar nicht entwickelt haben, unser System durchschaubar oder nicht vorhanden, die Aufstellung nicht nachvollziehbar und ein Umbruch unvermeidbar ist, dass die Eintracht die Zeichen der Zeit nicht versteht, die Talente alle vertrieben worden sind, die Auswechslungen zu spät kommen, ei

Rumms die Geige

Der Tag danach. Ein trüber Tag, grauer Himmel, fahle Sonne. Sitze hier vor meinem PC - an den Füßen meine wamen rotundschwarzen Socken, die die Mit-Adler-Mama für mich gestrickt hat, um den Hals (ich habe nicht nur Weh ums Herz, sondern auch Halsschmerzen) meinen Eintracht-Schal . Und ich frage mich, wo ich anfange, mit meinen Impressionen vom Spiel der Eintracht gegen den FCK. Am besten da, wo es am meisten wehtut: Beim Spiel. Ein Desaster. Vom Anpfiff an. Den Hintergrund bilden,  fast grotesk, die Reste der aufwändigen Choreo. Rotundschwarzundweiss, die Formation, die im Laufe des Spiels immer weiter zerbröselt. Rote Tupfen im Weiß, im Schwarz. Ein Meer von Luftballons an der langen, langen Bande der Gegengeraden.  Schwarzundweiß wie Schnee. Und auf dem Platz: Ein fußballerischer Offenbarungseid. Wie ist so etwas überhaupt möglich? Ein offensichtlich mit der Situation überforderter Trainer. Ohne Plan. Ohne Linie. Kein Fußball, nirgends. Eine alleingelassene Mannschaft, die nicht di

Wir. Alle. Lauter, Lauter: Eintracht!

Seit Tagen strahlt die Sonne vom Himmel. Es ist kalt, aber der Himmel ist blau, die Vögel zwitschern. Ein Hauch von Frühling. Mit jedem Tag in dieser Woche ist die  Zuversicht für das Spiel der Eintracht am Samstag gegen den FCK gestiegen. Fast ist es als ob wir es schon gewonnen hätten. Ach, was gewinnen. Vom Platz werden wir sie fegen. 5:1, ein gar nicht mal so selten gehörter Tipp. Und wenn am Ende doch nicht? Haha. Immer lustig. Schnitt. Locker war gestern. Heute ist: Lautern. Es gilt. Die Sonne scheint immer noch, fast ein wenig grell. Zuversichtlich? Ja. Aber locker und gefasst? Nein. Das Herz klopft wild, Adrenalin jagt durch die Adern, Bilder jagen durch den Kopf. Wir. Im Abstiegskampf. Hier und Jetzt. Kein Zweifel. Wahr- und wahrhaftig. Hilfe. „Das wird ein wichtiges und schweres Spiel für die Eintracht. Und da schließe ich mich ein.“ Hat Michael Skibbe am Donnerstag in der Pressekonferenz gesagt und ich habe lange darüber nachgedacht, was der Nachsatz bedeutet und bin zu