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Es werden Posts vom Februar, 2010 angezeigt.

Try and catch the Wind *

Nein. Verlieren ist nicht schön. Egal auf welchem Tabellenplatz. Auch oder vor allem am Tag danach nicht, wenn man morgens aufwacht - so wie heute zum Beispiel. Der Wind stürmt und pfeift ums Haus, durch den Rolladen blitzt das Sonnenlicht. Sonntag. Ich strecke mich noch einmal wohlig. Und da fällt es mir wieder ein. Verloren. Scheiße. Dabei hätte das Spiel gestern das Zeug dazu gehabt, ein ganz besonderes Spiel zu werden. Leichtsinnsfehler, fehlende Cleverness, Fehlpässe, zu spätes Aufmachen – all das wäre im Nachhinein schnurzpiep egal gewesen, wenn zwei magische Momente sich am Ende ausgezahlt hätten. Wenn, ja wenn... Der erste in der 39. Spielminute. Im Strafraum der Stuttgarter. Eigentlich ist die Situation bereits bereinigt. Khedira hat den Ball. Und da... („Ey...der Caio...“ „Was macht der denn da?“ „Der geht ja ab wie Lucie...“ ... kreischt es hinter, vor, neben, aus mir) sprintet Caio von rechts heran, spitzelt Khedira den Ball vom Fuß, eine Körpertäuschung, vorbei an dem Stut

Oben auf statt hinten dran

Seit November ist im Städel zu Frankfurt eine umfassende Botticelli-Ausstellung zu bewundern. Wir haben es bisher leider nicht geschafft, sie uns anzusehen, jetzt laufen bereits die letzten beiden Tage. Der Andrang ist groß, heißt es auf der Städel-Homepage. „Nutzen Sie die verlängerten Abendstunden.“ So machen wir uns am frühen Donnerstagabend auf in Richtung Frankfurt. Es regnet kräftig und gleichmäßig. Wind weht. Die Lichter der Autos spiegeln sich in den nass glänzenden Straßen. Wir rollen über die Autobahn durch den Feierabendverkehr, in Frankfurt vor der Festhalle staut es sich. Ach so, ach ja, o je – André Rieu. Vorbei am Hauptbahnhof über die Mainbrücke und da sehen wir es schon von weitem: Der Schaumainkai. Vollkommen verstopft. Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos. Wollen die etwa alle…? Sie wollen. Wir wollen jetzt eigentlich nicht mehr, reihen uns aber aus Neugier in den Stau ein. Wenn wir schon mal da sind. Regen spritzt gegen die Scheiben. Der Main, die Hochhäuser a

New York oder Dallas?

Im Rheinhessischen erzählt man sich die Geschichte von einem Mann, der sich seinem Heimatort sehr verbunden fühlt. Um etwas zu erleben, unternimmt er einen Ausflug nach Paris. Nach seiner Rückkehr wird er gefragt, wie die Reise denn war. "Ach, na ja..." antwortet der Mann, "bis nach Oppenheim ging's. Aber dann zieht's sich." In diesem Sinne: New York oder Dallas? Hauptsache Frankfurt. Oka bleibt. Schön.

Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel 11. Februar bis 24. Februar 2010

Donnerstag, 11. Februar Ralf Falkenmayer, einer meiner All-time-Eintracht-Lieblingsspieler, wird heute 47 Jahre alt. Erinnerungsflash. 27. Juli 2007. Zico24. Bad Homburg. Abschiedsspiel von Alexander Schur und Uwe Bindewald. So viele großartige ehemalige Eintracht-Profis stehen da auf dem Platz, ich aber spähe vor allem nach Ralf Falkenmayer und seinem Lockenkopf aus. Schließlich erkenne ich ihn – allerdings nicht an den Locken, die gibt es nicht mehr – sondern an seiner immer noch schmalen Gestalt und, nun ja, an seinen Ohren. ET – so hatten wir Falke damals, während seiner aktiven Zeit bei der Eintracht immer genannt. Weil er so dünn und schmächtig war, die wilden Locken auf dem Kopf – aber auch, weil er immer ein bisschen traurig und verloren wirkte, der gelernte Schwimm-Meistergehilfe, der kein kaltes Wasser mag. Und so haftet auch seiner Karriere, so erfolgreich sie war, und der Zeit danach ein Hauch von Traurigkeit an. Ich stöbere im Netz. Klick. „So wollte ich nicht gehen.“ Ko

What a day for a daydream

Also, als ich das letzte Mal in Hamburg war – eieieiei - das war gar nicht schön. Das lag nicht an der Eintracht, was wiederum vor allem damit zusammenhing, dass gerade Sommerpause war. In diesen Tagen vor jetzt gut eineinhalb Jahren war es fitzefatze elend heiß. Wir übernachteten in einem superfeinen last Minute zum Sondertarif gebuchten Hotel - in einem winzigen Zimmer mit Aussicht auf den Hintereingang der Küche. Wir besuchten ein elend schlechtes Konzert. Und wir schleppten uns bei gefühlten 40 Grad durch eine langweilige und aufgeblasene Ausstellung. Zwei Lichtblicke gab es: Eine voll-tourimäßige, ziemlich schräge Hafenrundfahrt mit einem Moderator, der ein direkter Nachfahre von Fips Asmussen (hilfe!) gewesen sein muss. Und, gleich um die Ecke am Bahnhof, das „Max und Konsorten“. Kalte Biere, Wurstbrote, Schwätzen, an eng gedrängten Tischen draußen sitzen und in die nur ganz allmählich sich abkühlende Dunkelheit blinzeln. Das war schön. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass sich je

Eine Chance hat man immer noch.

Waldstadion Samstag, 14. 2. 2010. 19 Uhr 15 Minuten. Gleich wird Schiedsrichter Rafati das Spiel abpfeifen. Schad. So schad. Es wär so schön gewesen, wenn wir heute nachgelegt hätten und w i r k l i c h , t a t s ä c h l i c h , w a h r h a f t i g hätten dran bleiben können, da oben. Ein Traum. Aber ok. Is ok. Es soll halt nicht sein. Punkt ist Punkt. Immer noch siebter. Siebter . Kein Grund zu jammern. Mann, wir stehen gut da wie lange nicht. Trotzdem. Schad. So schad. Und von wegen Punkt ist Punkt. Den müssen wir ja auch erst mal haben. Noch wird gespielt. Was, wenn das Ding am Ende noch nach hinten losgeht...? Ja, was. Ja, wenn. Aber nix da. Das hier ist unser Spiel „Die könne nix.“ Wirklich nicht? Ballgetändel im Mittelfeld. Noch in unserer Hälfte. Angriffsversuch der Freiburger. Aber Chris hat den Ball. Chris. Gut. Bärenstark heut wieder. Chris. Aber – hey, was ... macht er da? Net so lässig. Mann. Zu spät. Er tritt über den Ball. Hilfe. Jetzt wird’s noch mal kritisch.

Adler. Närrisch.

Fastnacht muss man nicht mögen – für mich gehört sie seit Kindheit irgendwie dazu. Bin beileibe kein Aktivist, aber tauche ab und zu ein ins Geschehen und beobachte mit einer gewissen Rührung die Ernsthaftigkeit, mit der die Fassenachter - zumal in M1 – ihrem närrischen Tagwerk nachgehen. Zum Pflichtprogramm gehörte bei uns zuhause seit jeher die Fernsehsitzung. Zu lachen gibt es dabei traditionell wenig – als kleines Mädchen vertrieb ich mir Zeit und Langeweile damit, die Anzahl der „bumbaafs“ pro Redner zu zählen – aber mit dieser Tatsache hadert nur, wer den Sinn dieser Veranstaltung noch nicht verstanden hat. Die Fernsehsitzung ist nicht dazu da, um uns zum Lachen zu bringen. Nicht Lustigkeit, nicht Unterhaltung ist ihr vorrangiger Daseinszweck – nein: sie muss absolviert, sie muss durchlitten werden. Der Schrecken steigert sich von Redner zu Redner, wird in den letzten Jahren – mal mehr, mal weniger - erhöht durch wohlfeile Reminiszenzen an die ortsansässige Fußballmannschaft un

Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel (30. Januar bis 11.Februar 2010)

Samstag, 30. Januar Pirmin Schwegler. Christoph Preuß. Oka Nikolov. Halil Altintop. Das Ende einer wild bewegten, herzflimmernden Woche. Jetzt wieder so etwas wie Fußballalltag. Köln zu Gast im Waldstadion. Kurz nach unserem Ausgleichstreffer setzt das Schneetreiben ein. Dicke, weiße, dichte Flocken, die innerhalb von wenigen Minuten den Rasen bedecken und auch uns – unsere Plätze sind direkt am Spielfeldrand – in nasse, weiße Häufchen verwandeln. Ich blicke nach oben in den Himmel – wilder, sich im unendlichen verlierender Flockenwirbel. Dazwischen schemenhaft der Videowürfel. Für einen Moment verliere ich mich im Schnee vergrieselten Abendhimmel. Das Geschehen auf dem Platz – merkwürdig entrückt. Wie durch einen mit einem zu nassen Pinsel hingetupften Schleier sind die Spieler zu erkennen, die jetzt auf den Siegtreffer drängen. Da – jetzt. Aber nein, Altintop verfehlt knapp. Das Schneetreiben wird noch dichter. Das Tor wird fallen, ganz bestimmt. Und es fällt. Ganz deutlich zu erken

Adler trifft Adler

Früher machte man sein Abitur ziemlich am Ende des letzten Schuljahres, irgendwann im Frühjahr. In Zeiten der Bildungskrise geht alles etwas schneller. Ende Januar und – wuppdich - ist das Abitur schon so gut wie in Sack und Tüten. So auch bei einem meiner jungen Mit-Adler, der vor ein paar Tagen seine letzte schriftliche Klausur hinter sich gebracht hat und nach vollbrachter Tat nur noch eines im Sinn hatte. Was? ja klar: Feiern. Und so zog ein Trupp gleichgesinnter und ausgesprochen gut gelaunter junger Menschen ins Eisgrub zu Mainz, um dort die unfasslichen Mühen der vorangegangenen Wochen hinter sich zu lassen und die außerordentliche Leistung ausgiebig zum ersten (und bei weitem nicht zum letzten) Mal zu begießen. Die Runde trank, lachte und blödelte ausgelassen vor sich hin – und so wurde eine Gruppe älterer Herren auf sie aufmerksam, die ein paar Tische weiter ihren Stammtisch abhielten. „Ei was habt ihr denn zu feiern?“ „Na da kann mer ja gratuliere…“ „Trinkt doch noch was… ih

7

7 . Februar 2010. Der 21. - also: der 3 x 7. – Spieltag der Bundesligasaison 2009/2010. Die Eintracht spielt in Dortmund. Benny Köhler mit der Rückennummer 7 erzielt in der 7. Minute das 1:0. Nachdem die Dortmunder zum 1:1 ausgeglichen haben und sogar mit 2:1 in Führung gegangen sind, trifft Sebastian Jung in seinem 7. Bundesligaspiel zum 2:2. Und das ist noch nicht genug: Alex Meier (Rückennummer 2 x 7 ) trifft zum 3:2. Es ist sein siebtes Tor in dieser Saison. Und auf welchem Tabellenplatz steht die Eintracht nach diesem Spieltag? Genau auf diesem, dem: Danke, Jungs! (PS: Hoffe, dass ich mich bei den Bundesligaeinsätzen von Sebastian Jung nicht verzählt habe ...?)

"Wolle mer'n enoi schieße..."

Die diesjährige Fastnachtskampagne ist kurz. Sehr kurz. Der Lusdischkeitsdruck ist also enorm, weil die ganze Lusdischkeit innerhalb kürzester Zeit abgewickelt werden muss. Und das heißt: Es ballt sich. Dementsprechend erinnert die Mainzer Innenstadt in diesen Tagen irgendwie an „Asterix bei den Spaniern“: An jeder Ecke trifft man unvermittelt auf eine Prozession...ähem... auf eine Garde. Mit Dschingderassa laufen sie durch die Straßen und Gassen, kommen von links, von rechts, tuten und trommeln, biegen ab und tauchen wieder auf. Vorm Theater steht das Narrenmobil, an dem Fastnachtskreppel verkauft werden. Zwei Ecken weiter werden zu den Klängen von „Humbatäterä“ Zugplakettchen verkauft, im Gässchen daneben tanzt ein Garde-Korps, vorm Kaufhof dröhnt Margit Sponheimer aus den Lautsprechern. Und dann ist alles vorbei. Das närrische Tagwerk ist vollbracht. Die Garde-Offiziere und Funkenmariechen tauchen ein ins Mainzer Geschäftsleben. Genug gelacht für heut. Ein missgelaunter, grüngelb-be

Durchblick.

Seit dem letzten Wochenende steht fest: Die Eintracht kann ihr Saisonziel von mehr als 45 Punkten nicht mehr erreichen. Wahrscheinlich müssen wir schon froh sein, wenn wir über die 40 kommen. Wobei das auch schon arg optimistisch gedacht ist. Und das ist keine Schwarzmalerei, sondern lässt sich klar und eindeutig belegen. Und zwar so: Aus den ersten drei Rückrundenspielen haben wir 4 Punkte geholt – in der Hinrunde aus den gleichen drei Spielen waren es fünf. Drei dieser fünf Punkte waren (weil auswärts in Bremen) überraschend, während jetzt in der Rückrunde drei fest eingeplante Punkte (die gegen Köln) fehlen. Dafür haben wir zwar zum Rückrundenauftakt gegen Bremen wieder drei Punkte geholt, aber die waren – im Gegensatz zur Hinrunde - nichts weniger als Pflicht. Weil: Heimspiel. Und ohnehin hat sich ja inzwischen herausgestellt, dass mit den Bremern in dieser Saison nicht so richtig was los ist. Alles klar? Jetzt braucht man also nur noch 1 und 1 zusammenzuzählen – und schon weiß man