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Es werden Posts vom Mai, 2018 angezeigt.

Ein Tritt in den Hintern

Eigentlich sollte es in diesem Eintrag darum gehen, was der Pokalsieg mit uns gemacht hat und wie er das verändert, was viele von uns bereits seit Jahrzehnten mit sich tragen: Den Mythos der großen Zeiten der Eintracht. Die große Zeit, das  war - sozusagen schon immer - die Zeit, die früher war. Selbst, wenn wir als Kinder oder Jugendliche einen Zipfel davon noch persönlich zu fassen hatten, einen (oder zwei, drei) Pokalsiege, vielleicht sogar den UEFA-Cup-Sieg miterlebt haben. Wir hatten uns damit eingerichtet, die Erinnerung an diese Zeit zu bewahren und zu pflegen und davon zu singen, wie es war und dass es irgendwann wieder so sein würde. Die große Zeit der Eintracht, das ist und war in unserem kollektiven Gedächtnis das, was früher war, das, was - so sehr wir es in unseren Liedern auch beschwören - vermutlich nie wiederkehren würde.  Der Grabi und der Holz. Der Moment des Vergeblichen als inhärenter Bestandteil der ewig währenden Größe. Die Bilder der Meistermannschaft,  die in

Macht es!

Heute also: Finale. Ex-Trainer, potenzielle Abgänge?  Was kümmert uns das heute, den Pokal wollen wir holen. Die Sonne scheint, die Adlerkarawane rollt, tausende sind schon in Berlin angekommen. insgesamt 61.375 Adler haben ihr Kommen angesagt.  Hype um Harry und Meghan in Windsor? Nix gegen das, was in Berlin abgeht. Die Bühne auf dem Breitscheidplatz steht bereit. Der Alex Meier Platz bebt und die Bahnhöfe, S-Bahnen und Straßen der Stadt sind fest in rotundschwarzer Hand. Intensive Recherchen haben ergeben, dass die Stimmung vor Ort phänomenal ist, die geplante Choreo alles bisher Dagewesene toppen wird und die Chancen auf den fünften Pokalsieg minütlich steigen. Berlin. 8 Uhr 15. Mannschaftshotel. Das Team des künftigen Pokalsiegers nimmt gerade ein leichtes, aber kräftigendes Frühstück zu sich -

34. Spieltag: Deckel drauf machen.

Nein, nein, nein. Ich rege mich nicht auf. Die Sonne scheint, ein leichtes Lüftchen weht und es war die (fast) letzte Pressekonferenz mit Niko Kovac. Wer hätte das gedacht,  dass es so kommt wie es ist (da zumindest hat er ja recht, der Herr Kovac) und es ist ein großes Glück, dass wir jetzt hier und heute noch alles klar machen können mit diesem Europa. Ohne Alex Meier, der ja jetzt sein Erlebnis gehabt hat und sich sicher auch auf dem heimischen Sofa über einen Sieg der Eintracht in Gelsenkirchen freuen wird. Diszipliniert sitze ich bei einem Glas Saftschorle und denke an Lyon, Monaco, Bern und Tottenham. Und schließlich ist es am Ende egal, wer alles richtig gemacht haben wird. Oder? Ob Vize-Meister Schalke heute nochmal so richtig ernst macht? Wird RB Leipzig sich am Ende der Saison tatsächlich komplett die Butter vom Brot nehmen lassen? Setzt Gladbach den finalen. Schlusspunkt für den HS?  Oder schafft tatsächlich der VFB Stuttgart am Ende den großen Coup und knockt uns am letzt

Kind of magic

Bis ungefähr zur 77. Minute ist es ein ganz normales, ehrlich gesagt ein eher mäßig  aufregendes Fußballspiel. Die Eintracht wieder geradliniger als in den letzten Spielen, nicht besonders virtuos,  aber engagiert und effizient in der Chancenverwertung. 2:0. Das passt. Der HSV bemüht, aber ohne den letzten Biss, fast ängstlich. Vor dem Tor wird der Ball immer noch und noch einmal hin- und hergeschoben, kein Antreiben, kein ordentliches Ballstoppen, viele technische Fehler,  kein Messer zwischen Zähnen - aus diesem Spiel hätten sie in ihrer Situation mehr machen können und müssen. War ich vorher geneigt, am Ende doch so etwas wie Mitleid mit dem Dino zu empfinden, denke ich jetzt, dass das so schon seine Richtigkeit hat. Zeit zu gehen.