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Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

Ein Spiel muss man lesen können

Heute also: Auswärts in Dortmund. Haben die Dortmunder heute schon das Pokalspiel gegen die Bayern im Hinterkopf? Wollen sie weiter für Kloppo siegen? Ist Europa für uns überhaupt  noch eine realistische Option? Behalten am Ende doch diejenigen recht, die mit Blick auf die letzten Spieltage  das Abrutschen in der Tabelle prognostiziert haben?  Wiegen die Ausfälle von Meier, Aigner, Anderson und Oczipka so schwer, dass sich der Gedanke an Europa von selbst verbietet oder hat das Spiel gegen Gladbach angedeutet, dass darin möglicherweise auch eine Chance liegt? Sollen wir Europa überhaupt wollen wollen? Das sind so Fragen. Nach dem Sieg der 05er gestern gegen Schalke ist – wenn man so will – theoretisch ein weiterer Aspirant für Europa hinzugekommen.  Wer, wo, wie und in welcher Reihenfolge am Ende in der Saisonabschlusstabelle auf den Plätzen 7 bis..mmh... 13 liegen wird – vollkommen offen.

Matchplan: Zugriff mit 5 bzw. 60 Prozent Risiko, um einen besseren Zustand zu erreichen

Der „Zugriff aufs Spiel“ ist aktuell einer meiner liebsten fußballtaktischen Plattitüden. Ohne Zugriff geht nämlich gar nix, das weiß schließlich jeder von der E-Jugend über die Landesliga bis zur Championsleague: Wir müssen in die Zweikämpfe gehen, damit wir Zugriff aufs Spiel bekommen. Oder anders herum: Wenn wir keinen Zugriff haben, kommen wir auch nicht in die Zweikämpfe. Vielleicht sogar: „Wir haben keinen Zugriff in den Zweikämpfen.“   Ich sag mal: Je nachdem! Bei der Eintracht ist das vermaledeite Heimunentschieden gegen Hannover inzwischen ausführlich analysiert worden. Wie konnte es sein, dass wir – obwohl wir dieses Mal nach dem Führungstreffer noch ein zweites Tor nachgelegt haben – den Sieg trotzdem nicht über die Ziellinie bringen konnten? Das lag zunächst natürlich mal daran, dass wir „zu keinem Zeitpunkt einen Zugriff auf die Partie“    hatten. Mitentscheidend war aber auch, dass Spieler im Defensivbereich falsche Entscheidungen getroffen haben. Statt einen Ball m

Montagsgedanken. Europäisch.

So ist das jetzt also. Nachdem der VFB Stuttgart (für mich überraschend) es gestern dann tatsächlich geschafft hat, gegen Werder  zu gewinnen, stehen wir vor dem 29. Spieltag genau da, wo wir auch vor dem 27. Spieltag gestanden haben: Kurz vor Europa. Wie wir alle wissen, müssten wir tabellenmäßig da schon längst sein.  Wie wir ebenfalls wissen, wäre es deutlich einfacher gewesen gegen Paderborn, Stuttgart oder Hannover zu gewinnen als jetzt gegen Gladbach oder Dortmund.  Hätte, hätte Fahrradkette.  Immerhin: Wir sind nicht die einzigen, denen es so geht. Wenn es für uns so einfach wie nie war nach Europa zu kommen, dann gilt das für mindestens vier andere Mannschaften ebenso.  Das ist kein Trost, aber eine Feststellung, die unser „Versagen“ doch immerhin relativiert und zeigt (wie im übrigen der ganze Saisonverlauf), dass viele Mannschaften sich auf dem Weg zur „Modernisierung“ ihrer Spielweise schwer damit tun, gleichbleibende Leistung zu erbringen.

Rotundschwarzer Frühlingsschnipsel

(Nachtrag) Es ist der Freitag nach Ostern. Wie in jedem Jahr kommt der Frühling erst zart und allmählich und ist dann einfach da. Bricht aus. Ist nicht mehr zu halten. Und wie in jedem Jahr ist es immer wieder gleich überraschend und überwältigend. Es zwitschert. Es blüht. Die Sonne. Der Himmel. So viele unterschiedliche Grüntöne.  Unwirklich.  Mein Schreibtisch ist voll. Eigentlich sollte ich, müsste dies und außerdem jenes. Trotzdem: Am frühen Nachmittag halte ich es nicht mehr in meinem Büro aus. Mein Mit-Adler und ich machen uns auf den Weg in Richtung rheinhessisches Hinterland. 

Wir machen Musik

Nach einem Spiel wie gestern ist es für mich fast eine Befreiung, dass ich noch ein gutes Stück mit dem Auto nach Hause zu fahren habe. Schon auf dem Rückmarsch zum Auto nehmen der erste jähe Zorn und die Enttäuschung meist eine andere Färbung an. Die erste Luft ist in der nach-dem-Spiel-Diskussion abgelassen, fürs erste ist alles geschwätzt. Es ist wie es ist. Je nach Situation wird aus brennender Enttäuschung vielleicht Melancholie, aus Ärger Galgenhumor, aus Frust müde Mattigkeit. Gestern, als ich  nach dem Spiel  zum Auto zurückgetappert bin, ist  nichts abgeklungen, sondern es hat sich von Schritt zu Schritt verstärkt.  Eben im Stadion war es stockfinster,  Regen, kalt. Jetzt strahlt die Sonne vom blitzeblauen Himmel. Schääfchenwolken.  Bin ich müde? Melancholisch? Nix da – ich bin nur eins: Stinkwütend. Mal sehen, nach welcher Musik mir jetzt der Sinn steht. Ich wühle in der CD-Kiste auf dem Rücksitz, erwische Rio Reiser - yep – und  fahre los  „Alles Lüge!“ singt Rio auf Hö

Hasen oder Eier?

Heute also: Hannover 96. Alex mahnt. Stefan warnt. Und bei Licht besehen, haben sie damit gar nicht so unrecht. Neun mal sieglos, die Hannoveraner? Auf nach Frankfurt. Die Tipps vor dem Spiel, zumindest die, von denen ich gehört habe, haben eine ungeahnte Bandbreite: Von 4:0 bis 1:4 - alles dabei. Nur von einem 0:0 ich nirgends was gehört. Wie wird eigentlich das Wetter an Ostern? Vor zwei Tagen, kurz nach Niklas, war von Graupe(l)n, Schnee und Kälte die Rede. Gestern war stattdessen ein strahlend schöner Frühlingstag:  Ein Zwischenhoch, das heute kurz Pause macht - es regnet - , morgen soll dann aber wieder - entgegen früherer Prognosen - die Sonne scheinen. April, April, der macht was er will und wäre die Eintracht ein Monat geworden, dann wahrscheinlich dieser. You want to know what the wheather is like? Take a look out of the window! Und wer wissen will, wie ein Fußballspiel ausgeht, der muss es sich ansehen. Dann wollen wir mal: Heimsieg und sonst gar nix!

Kleines Fußball-ABC - Heute "A" wie "Augenhöhe"

Augenhöhe, die (f), sing. Sprachliche  Verwendung fast ausschließlich im Zusammenhang mit „auf“ → a uf Augenhöhe, wörtl.:  Physische Größenangabe für zwei Menschen, die gleich groß sind und sich, wenn sie einander gegenüber stehen, direkt in die Augen schauen können.  In der Alltagssprache jedoch ausschließliche Verwendung im übertragenen, psycho-sozialen Sinn für:  gleichwertig, gleichberechtigt, auf gleicher Ebene.  ( vgl. hierzu auch: →  Metonymie → Metapher) „Auf Augenhöhe“ inbes . Im fußballerischen zunehmend häufig, mitunter gar → inflationär verwendeter Begriff, um vor einem Spiel die Chancen für die eigene Mannschaft einzuschätzen bzw. nach einem Spiel die Leistung der eigenen Mannschaft zu bewerten.   Der Bedeutungszusammenhang ist dabei ebenso eindeutig wie diffus und eröffnet Interpretationsspielräume. Vor dem Spiel:  „Wir sind auf Augenhöhe“ =  Dieses Spiel müssen wir gewinnen, können es aber auch verlieren. . Bsp. Stefan Aigner  am 1. April 2015 vor dem Spiel v

Ferdisch gemacht

Mangelnde Disziplin? Schockstarre? Mentale Schwäche? Latentes, präventives Sich-Fügen in das vermeintlich Unvermeidliche? Dummheit? Unfähigkeit, gar? Woran liegt es, dass die Eintracht nach einem Gegentor auf des Gegners Platz sofort einknickt und ein bis dahin überlegen geführtes Spiel aus der Hand gibt? Darüber rätseln Experten, Laien wundern sich, nur mein Opa hätte die Erklärung sofort bei der Hand:„ Die sind dann momentan deprimiert.“ Was auch immer der Grund für die geheimnisvolle Auswärts- und Einknickschwäche der Eintracht sein mag -  sicher ist, dass Eintracht-Fan Sebastian Vettel solche Probleme nicht kennt. Wenn etwas schwierig ist, macht es ihn noch stärker. Vielleicht können wir uns davon eine Scheibe abschneiden?