Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom November, 2011 angezeigt.

Spieler der Stunde: Alex Meier

Die Niederlage gegen 1860 München hat neue Erkenntnisse gebracht. Sie hat Erkenntnisse bestätigt, die wir ohnehin schon hatten, auf die wir also hätten verzichten können und sie hat Fragen aufgeworfen, die wir uns lieber nicht hätten stellen wollen.  Nur eine Spitze? Geht nicht. Nur eine Spitze, die Gekas heißt? Geht gar nicht. Das haben wir schon gewusst. Wir sind (so Armin Veh) gar nicht so richtig breit aufgestellt. Das ist neu. Und wir können uns jetzt darin übern, herauszufinden, wie gut es ist, auch mal zu verlieren. Kam die Niederlage zur rechten Zeit, weil „wir“ (also: wir Spieler) jetzt wissen, „dass wir so ein Spiel auch verlieren können. Vielleicht führt es dazu, dass wir im Hinterkopf noch ein paar Prozentpunkte zulegen.“ (Zitat Benni Köhler). Wenn es richtig ist, dass wir verloren haben, weil Idrissou gefehlt hat, warum ist es dann ebenfalls richtig, dass  wir das Spiel trotzdem hätten gewinnen müssen? Sind wir Glücksritter oder Pechvögel (Zitat Armin Veh)? Können wir kein

Achtung! Achtung!

Samstag, 26. November, später Vormittag:  Ich sitze am Tisch, trinke eine Tasse Kaffee. Die Terrassentür steht offen und ich schaue in den milden, herbstgrauen Garten. Da, plötzlich, ein Riesenschlag. Wir (= Kater, Katze, ich) schrecken hoch. Was war das? Ein Riesenrebhuhn ist (wohl auf der Flucht vor den heute in den Äckern wütenden Jägern) auf das Vordach geplumpst. Samstag, 14 Uhr 50:  Die Eintracht hat gerade mit 2:1 bei 1860 München verloren. Samstag, später Abend, eigentlich schon Nacht:  Wir schauen uns seit langer Zeit einmal wieder den Woody Allen-Film „Radio Days“ an. Ihr wisst schon: Radio Days , das ist dieser zauberhafte Film, in dem Woody Allen erzählt, wie der Rhythmus, die Gedanken, das Leben und die Träume seiner Familie mit dem verwoben sind, was es im Radio täglich zu hören gibt. Anfang der 40er Jahre. Tane Bea hat immer irgendein Rendezvous, aus dem dann doch nichts wird, und  hört hauptsächlich Musik. I’m getting sentimental over you. One, Two, Three,

16 (von 34)

Meine letzte direkte „Begegnung“ mit den 60ern – genauer gesagt: mit Einem von ihnen - liegt noch gar nicht so lange zurück. Sie war am 19. März dieses Jahres – das war der Samstag, an dem die Eintracht gegen den FC St. Pauli gewonnen hat. Endlich, endlich. Ein Sieg. Wir wussten damals noch nicht, dass es der letzte in dieser Saison bleiben sollte, waren gewiss nicht euphorisch, aber erleichtert und absolut sicher, dass damit die Wende geschafft und das Schlimmste – der Abstieg – so gut wie abgewendet wäre. Noch sieben Spiele, nur noch ein oder zwei Mal gewinnen. Das musste doch zu machen sein. Heute wissen wir: War es nicht. An diesem Nachmittag glaubten wir jedenfalls noch daran. Wir hatten es nicht eilig nach Hause zu kommen, ließen uns Zeit, schwätzten, blödelten und schlenderten gemächlich Richtung Ausgang. Flashback. Gerade sind wir auf dem Weg hinter der Haupttribüne angekommen. Halten noch kurz am mobilen Fanshop und kaufen zwei Feuerzeuge. Tappern weiter. Jetzt, w

Wieder da.

Am Wochenende war an der Uni in Mainz „Elternalarm“ – echt wahr und ein weiteres Indiz für die fortschreitende Verschulung und Verblödung der Universitäten. Die Eltern der Studierenden waren geladen, die große weite Welt der Uni zu bestaunen, durften selbst mal am Seziertisch stehen, bei einer lustigen Literaturshow dabei sein, in der (vielleicht mit 05er Fähnchen geschmückten?) Mensa eine 1a-nährstoffreiche und gesunde Mahlzeit verzehren und mit dem Gutenberg-Express eine Sightseeingtour durch Mainz machen. Apropos Gutenberg: Der war auch da, also der „Guddi Gutenberg“ – bekannt aus der Mainzer Fernsehfastnacht und im richtigen Leben Direktor an einer Mainzer Schule. Als Mainzer Aushängeschild war er – im Original Bütten-Guddi-Outfit - dazu ausersehen, eine Willkommensrede an die anwesende Elternschar zu halten. Guddi war nur ein Vorbote, ich hatte da irgendwie eine böse Vorahnung und tatsächlich: Einen Tag später war auch er wieder zurück, Karl-Theodor zu Guttenberg. Auf den erste

Spieler der Stunde: Karim Matmour

Manche Fußballspiele sind einfach nur Fußballspiele. Andere regen dazu an, sich mit den großen Dingen des Lebens auseinanderzusetzen. So wie das Spiel der Eintracht gegen Aachen, das allerorten zu fast philosophischen Diskussionen führte. Ist Glück unendlich? Ist es Ausdruck von Stärke oder von Schwäche, wenn man es über Gebühr in Anspruch nimmt? Kommt Glück immer dorthin wo ohnehin schon Glück herrscht? Und wenn dies so ist, ist das dann verdient? Kann man Glück planen? Ist geplantes Glück überhaupt Glück? Kann man dem Glück trauen, kann man sich darauf verlassen? Und wenn man sich darauf verlässt, verlässt es einem dann? Oder bleibt es gerade dann, wenn sich nicht darauf verlässt, aber darauf vertraut, dass man es hat und deshalb den Mut hat, es zu erzwingen? Fragen über Fragen. Jetzt aber wirklich schnell zum Spieler der Stunde bevor das Spiel in München angepfiffen wird.

Du liebes bisje

Sonntag, 20. November. Waldstadion. Eintracht Frankfurt gegen Alemannia Aachen. Was war das denn? Erste Pfiffe vor der Halbzeitpause. Ich ärgere mich. Hey. Ok. Muss so nicht sein. Besser wir machen das 3:0 noch vor der Pause, Ok, da haben die Jungs einen Gang zu viel runtergeschaltet. Nach dem 2:0 kam ja gar nichts mehr. Null. So lässig darf man da nicht sein. Lässig? Pomadig. Ohne Druck. Aber hey – hoppla – zweizunull. Wir führen klar. Jetzt drehen wir nach der Pause wieder ein bisschen auf. 3:0. 4:0 und gut ist. Fünf Minuten sieht es auch so aus. Das wars dann aber auch schon. Von den Aachenern immer noch wenig zu sehen. Zum Glück.  Schwach, ganz schwach. Aber warum, warum können wir nicht einfach mal ein Spiel konzentriert zu Ende spielen.  Rode fasst sich ans Knie. Meier. Wo? Djakpa scheint sich heute ein freiwilliges Flank-Verbot auferlegt zu haben. Gut so. Im Stadion macht sich so etwas wie Langeweile breit. Der Aachener Fan-Block erzeugt pflichtschuldigst eine kleine gelbe W

15 (von 34)

Zwei Wochen ist es her, dass die Eintracht mit Ach und Krach, aber am Ende doch – yep! - in Aue gewonnen hat. Vor dreieinhalb Wochen war das letzte Spiel im Waldstadion und mir kommt es vor, als sei das alles schon Monate her. Nebel wallt übers Land, Weihnachten steht fast schon wieder vor der Tür. Kaum zu glauben. Viel ist passiert in den letzten beiden Wochen. In der Welt, bei der Eintracht. Aufgewühlt. Abgehakt. Komplett. Zumindest manchmal. Bei einigen. Bei anderen: mal mehr, mal weniger. In Position gebracht. Diskutiert. Kritisiert. Gewarnt. Gelobt. Je mehr geschrieben und geschwätzt wird, desto ferner scheint das zu rücken, um was es eigentlich geht. Morgen dann also endlich wieder Fußball, einfach nur Fußball. Hoffentlich. Sicher kann man sich in diesen Tagen ja nicht sein. St. Pauli (heute) und (!) Paderborn (gestern) haben bereits 3 Punkte vorgelegt; Düsseldorf zeigt erstmals eine klitzekleine Schwäche und holt  nur einen Punkt. Armin Veh, der – sorry, lieber Charly Körbel

Guter Rat ist (nicht) teuer

Kalt ist es geworden, in den letzten Tagen. Rund herum kränkelt alles, Schnupfen, Husten, Halsweh, Grippe, Nebenhöhlen, Ohrtubenkanal-entzündung (ja, so was gibt es!) und - wie immer – fällt mir als erster Ratschlag zur Erkältungsprävention das ein, was meine Oma mir mit auf den Weg gegeben hat: „Von unne ruff muss mer warm sein.“ Ein einfacher, aber guter Tipp, der dabei hilft, der Kälte, vielleicht ja sogar der Welt zu trotzen und der sich  für mich aus heutiger Sicht in das Bild fügt, das ich von meiner Oma bewahre, und ein ganz bestimmtes – warmes und helles – Licht auf sie wirft. Ganz anders meine Tante Lisabeth, die leider auch nicht mehr lebt. „Langes Fädchen, faules Mädchen“, pflegte sie zu z.B. sagen, wenn sie fand, dass es schon aus Prinzip verwerflich sei, wenn man – zumal als ordentliches kleines Mädchen - bei einer Aufgabe „huddelte“. Mmh. Ein eher rigides, unbarmherziges Weltbild. Und so war ich ernsthaft empört, als die Tante eines Tages behauptete, sie hätte diesen

Bumbaaf

Heute beginnt also die Weihnachts – (**ähem**oops** grübel** Da war ich wohl grad im falschen Film.) nein, die Fastnachtszeit. Ja, genau. Die ist gemeint. Was mich nur am Rande tangiert, weil: Närrisch bin ich sowieso und zwar das ganze Jahr über – wäre ich sonst Eintrachtler? Aber nicht nur das: Ich bin nicht nur närrisch, sondern von Natur aus auch unglaublich schön. Deswegen würde ich auch keineswegs - wie 65 % meiner Geschlechtsgenossinnen - 11 Prozent meines IQs hergeben, um dadurch noch schöner zu werden. Obwohl das natürlich ein cleveres Angebot ist, weil: wer sich darauf einlässt, ist hinterher zu dumm, um zu begreifen, dass der Deal nicht funktioniert hat. Warum sonst gäbe es so viele Dumme, die es nicht durch Schönheit herausreißen? Ok. Schön, muss ja auch nicht sein. Hauptsache, Mann findet zur richtigen Zeit und am richtigen Ort die richtigen Worte. So etwas wie: Topclub. Etabliert. Frankfurt. Brügge.  Eskisehirspor. Hauptsache Europa-Kapp.   Ganz im Stillen habe ich

Spieler der Stunde: Erwin Hoffer

„Eigentlich gibt es nix zu meckern – gibt es aber doch.“ Das sagte Armin Veh nach dem Spiel der Eintracht in Aue. Und es war noch mehr, was er sagte: „Die Pause kommt uns gerade recht“, zum Beispiel. Die Erwartungen an die Eintracht seien zu hoch. „Jetzt soll Düsseldorf mal den Favoriten spielen,“   findet er. In der Frankfurter neuen Presse wird das gar zum „Veh schlägt Alarm“ und der Trainer „poltert gegen das Gerede von der Frankfurter Dominanz.“ Immer mehr verdichtet sich das Gefühl: Der Mann passt zu uns. Was bei uns Knoddern ist, ist bei ihm Granteln. Er steht bei der Mannschaft und hat trotzdem einen aufmerksamen und skeptischen Blick auf das, was geschieht - in der Mannschaft und im Umfeld. Er weiß, Dinge (fast) sprechblasenfrei einzuordnen. Und:  Er lässt sich das Granteln nicht verbieten - wobei er das, über was er grantelt, selbst entscheidet, und zwar jeden Tag neu. Gut so. Nur die Paranoiden überleben . Obwohl das Spiel vom Montag auch den weniger Paranoiden jede Me

14 ( von 34)

Aue? Früher Wismut. Dreimaliger DDR-Meister. Letztes Jahr Überraschungs-Fünfter in der zweiten Liga. Erzgebirge. Zwickau. JWD. Könnte eigentlich idyllisch sein, ist es aber wohl nicht. Jedenfalls wird es immer leerer. Zumindest der Flora rund um Aue herum tut das anscheinend gut: Um den Auer Talkessel wachsen Pioniergehölze (Überbleibsel aus DDR-Zeiten?), während sich entlang des Schwarzwassertals die  „Staubige Wucherblume“ ausgebreitet hat. In Flussnähe wachsen die Schwarze Teufelskralle, die Rote Nachtnelke (yep, rotundschwarz)  und der Knotige Braunwurz (na ja...). Mehr noch wächst im Sommer: Zum Beispiel der Behaarte Kälberkropf und die allseits beliebte Wald-Engelwurz. Von Veilchen habe ich nichts gelesen. Stattdessen bin ich auf zwei weitere, eher seltene Gewächse gestoßen: Die  Meisterwurz (ausdauernd, krautig, aufrecht, rauflaumig behaart, stark, würzig) und die Zittergras-Segge (lang, schlaff, scharf dreikantig, strohgelb und stumpf, blassgelbe Ährchen, gekrümmt). Womit wir

Wahl zum Spieler der Stunde

Jetzt bereits seit über einem Jahr, seit Beginn der Saison 2010/11, wird von Kid in der Klappergass nach jedem Spieltag die Wahl zum „Spieler der Stunde“ durchgeführt. Eine feine Rubrik, die Kid zum Beginn der Saison 2010/11 ins Leben gerufen hatte. Spieltäglich beteiligen sich seit dieser Zeit regelmäßig 70 bis 170 Leser an der Wahl. Das Abstimmungsergebnis wird nicht nur einfach zur Kenntnis genommen, sondern bietet  - fast seismographisch -   allwöchentlich Anlass zu einer Art Standortbestimmung – die Stimmverteilung, die Gründe für die Wahl des einen oder anderen, Tendenzen,  Meinungen und Entwicklungen werden einbezogen und mit  zwei, drei Tagen Abstand zum Spiel eingeordnet und diskutiert. Seit der vergangenen Woche ist  die Klappergass leider, leider geschlossen , ob nur für kurz oder für länger, lässt Kid offen und hat mich gebeten, die Wahl zum Spieler der Stunde vorläufig bei mir im Blog fortzuführen. Das mache ich sehr gerne, auch wenn ich mir wünsche, dass es sich hierbe

Bescheuert?

„Bin ich eigentlich bescheuert?“ Dachte ich vorgestern Abend, spätestens um ca. viertel nach Zehn als in der Mainzer Coface-Arena der gut organisierte Jubel der 05-Gemeinde über mir zusammenschlug. Ja, tatsächlich, ich war da. Mein Mit-Adler ist Schwabe und dem VFB in heimatlicher Zuneigung verbunden. Ein guter Freund, der in einem anderen Leben aber eben auch 05er ist, hatte uns zwei Karten – richtig feine Karten, Stehsitz, Mitte der Gegengeraden, direkt am Spielfeldrand – vermittelt. Die Aussicht auf einen Sieg des VFB schien mehr als realistisch. Also machten wir uns auf den Weg. Und es kam wie es wohl kommen musste. Bescheuert. Ein Wort, das irgendwie aus der Mode gekommen  zu sein scheint, mir in der zurückliegenden Woche aber immer wieder begegnet oder durch den Kopf gerauscht  ist.  Merkwürdig. Das muss dann wohl an mir (oder an der Woche) liegen.