Meine letzte direkte „Begegnung“ mit den 60ern – genauer gesagt: mit Einem von ihnen - liegt noch gar nicht so lange zurück. Sie war am 19. März dieses Jahres – das war der Samstag, an dem die Eintracht gegen den FC St. Pauli gewonnen hat. Endlich, endlich. Ein Sieg. Wir wussten damals noch nicht, dass es der letzte in dieser Saison bleiben sollte, waren gewiss nicht euphorisch, aber erleichtert und absolut sicher, dass damit die Wende geschafft und das Schlimmste – der Abstieg – so gut wie abgewendet wäre. Noch sieben Spiele, nur noch ein oder zwei Mal gewinnen. Das musste doch zu machen sein. Heute wissen wir: War es nicht.
An diesem Nachmittag glaubten wir jedenfalls noch daran. Wir hatten es nicht eilig nach Hause zu kommen, ließen uns Zeit, schwätzten, blödelten und schlenderten gemächlich Richtung Ausgang.
Flashback.
Gerade sind wir auf dem Weg hinter der Haupttribüne angekommen. Halten noch kurz am mobilen Fanshop und kaufen zwei Feuerzeuge. Tappern weiter. Jetzt, wo der Adrenalinpegel allmählich wieder absackt, merke ich, wie angespannt ich gewesen sein muss. Müd, wehe Knochen. Ein gut angetrunkener Pauli-Fan überholt uns. Er schwankt bedenklich, sein dünner Zopf wippt auf dem Rücken, sein Bierbecher schwappt.
„Wo geht’s denn hier zur S-Bahn?“ will er wissen. Immer grade aus, immer weiter, alles richtig. Die Auskunft ist ihm nicht genug. Er zögert, bleibt stehen, setzt zu einer Erklärung an. Weil: Er muss nämlich zum Zug. Nach Düsseldorf. Nach Düsseldorf? Ja. Von dort aus fliegt er heute Abend noch nach Glasgow. Unsere Augen werden größer. Ob er wirklich weiß, was er tut? Doch, er weiß es: In Glasgow spielt morgen Celtic gegen die Rangers. Und er ist dabei, wie jedes Jahr. Wie heute hier bei St. Pauli. Und wie gestern in München beim Spiel der 60er gegen den KSC. Mein lieber Schwan. Wir sind beeindruckt, ganz schön heftiges Programm für ein einziges Wochenende. Ja, schon. Muss aber. Er nestelt am Reißverschluss seines Pauli-Sweatshirts und zeigt, was er darunter trägt: Ein blauweißes 1860-München-Shirt. Die 60er, die gehen ihm nämlich über alles. Dann Pauli. Und dann Celtic.
Arme Socke, denke ich. Die 60er, ausgerechnet. Und mit St. Pauli dann nächste Saison gleich zwei seiner Vereine in der zweiten Liga. Nie im Leben hätte ich an diesem Nachmittag für möglich gehalten, dass wir in der kommenden Saison selbst gegen die 60er spielen würden. Nie, also wirklich nie im Leben.
Flashbackende.
Morgen also. Die Eintracht bei 1860 München. Ich vermute, unser Freund von damals wird auch im Stadion sein und danach weiterfahren nach Hamburg, wo am Sonntag St. Pauli auf Dynamo Dresden trifft. Letzte Saison hat er die 60er gewinnen und St. Pauli verlieren sehen. An diesem Wochenende dann also umgekehrt.
Ob mit, ob ohne Mo. Ungeschlagen bleiben. Tabellenspitze sichern.
Auswärtssieg und sonst gar nix.
An diesem Nachmittag glaubten wir jedenfalls noch daran. Wir hatten es nicht eilig nach Hause zu kommen, ließen uns Zeit, schwätzten, blödelten und schlenderten gemächlich Richtung Ausgang.
Flashback.
Gerade sind wir auf dem Weg hinter der Haupttribüne angekommen. Halten noch kurz am mobilen Fanshop und kaufen zwei Feuerzeuge. Tappern weiter. Jetzt, wo der Adrenalinpegel allmählich wieder absackt, merke ich, wie angespannt ich gewesen sein muss. Müd, wehe Knochen. Ein gut angetrunkener Pauli-Fan überholt uns. Er schwankt bedenklich, sein dünner Zopf wippt auf dem Rücken, sein Bierbecher schwappt.
„Wo geht’s denn hier zur S-Bahn?“ will er wissen. Immer grade aus, immer weiter, alles richtig. Die Auskunft ist ihm nicht genug. Er zögert, bleibt stehen, setzt zu einer Erklärung an. Weil: Er muss nämlich zum Zug. Nach Düsseldorf. Nach Düsseldorf? Ja. Von dort aus fliegt er heute Abend noch nach Glasgow. Unsere Augen werden größer. Ob er wirklich weiß, was er tut? Doch, er weiß es: In Glasgow spielt morgen Celtic gegen die Rangers. Und er ist dabei, wie jedes Jahr. Wie heute hier bei St. Pauli. Und wie gestern in München beim Spiel der 60er gegen den KSC. Mein lieber Schwan. Wir sind beeindruckt, ganz schön heftiges Programm für ein einziges Wochenende. Ja, schon. Muss aber. Er nestelt am Reißverschluss seines Pauli-Sweatshirts und zeigt, was er darunter trägt: Ein blauweißes 1860-München-Shirt. Die 60er, die gehen ihm nämlich über alles. Dann Pauli. Und dann Celtic.
Arme Socke, denke ich. Die 60er, ausgerechnet. Und mit St. Pauli dann nächste Saison gleich zwei seiner Vereine in der zweiten Liga. Nie im Leben hätte ich an diesem Nachmittag für möglich gehalten, dass wir in der kommenden Saison selbst gegen die 60er spielen würden. Nie, also wirklich nie im Leben.
Flashbackende.
Morgen also. Die Eintracht bei 1860 München. Ich vermute, unser Freund von damals wird auch im Stadion sein und danach weiterfahren nach Hamburg, wo am Sonntag St. Pauli auf Dynamo Dresden trifft. Letzte Saison hat er die 60er gewinnen und St. Pauli verlieren sehen. An diesem Wochenende dann also umgekehrt.
Ob mit, ob ohne Mo. Ungeschlagen bleiben. Tabellenspitze sichern.
Auswärtssieg und sonst gar nix.
münchen, frankfurt, glasgow - klingt nach ner guten reise des jungen mannes, so muss das sein :-)
AntwortenLöschenviele grüße
beve