„Bin ich eigentlich bescheuert?“ Dachte ich vorgestern Abend, spätestens um ca. viertel nach Zehn als in der Mainzer Coface-Arena der gut organisierte Jubel der 05-Gemeinde über mir zusammenschlug. Ja, tatsächlich, ich war da. Mein Mit-Adler ist Schwabe und dem VFB in heimatlicher Zuneigung verbunden. Ein guter Freund, der in einem anderen Leben aber eben auch 05er ist, hatte uns zwei Karten – richtig feine Karten, Stehsitz, Mitte der Gegengeraden, direkt am Spielfeldrand – vermittelt. Die Aussicht auf einen Sieg des VFB schien mehr als realistisch. Also machten wir uns auf den Weg. Und es kam wie es wohl kommen musste.
Bescheuert. Ein Wort, das irgendwie aus der Mode gekommen zu sein scheint, mir in der zurückliegenden Woche aber immer wieder begegnet oder durch den Kopf gerauscht ist. Merkwürdig. Das muss dann wohl an mir (oder an der Woche) liegen.
Z.B. am Donnerstag. Ich wollte ins Eintracht-Museum, zum großen Torhüter-Abend, hatte noch im Büro zu tun, wollte fahren, ahnte aber schon, dass ich nicht rechtzeitig loskommen würde. (Es ist nicht das erste Mal, dass meine Versuche, zu einem Außer-der-Reihe-Eintracht-Termin zu gelangen, an äußeren Umständen scheitern. Irgendwie scheint unsere Beziehung nicht immer unter einem glücklichen Stern zu stehen. Vielleicht sollte ich mein Verhältnis zur Eintracht doch noch einmal überdenken?) Jedenfalls fuhr ich um ca. viertel nach Sieben los, in der irrigen Annahme, dass ich es vielleicht zumindest irgendwie noch annähernd pünktlich bis um halb 8 nach Frankfurt schaffen könnte. Ungefähr um fünf nach halb 8 befand ich mich in Höhe der Autobahnausfahrt Rüsselsheim. Aussichtslos. Idiotisch. Ich bog ab, fuhr einen Bogen durch den Ort, noch eine Straße, noch eine – ach, da und dort, das gibt’s ja auch noch – und fand mich schließlich auf dem Parkplatz meiner alten Schule wieder. Im unteren Stockwerk waren in einem Raum (da, wo wir früher immer Kunstunterricht hatten) die Fenster-Oberlichte erleuchtet, und ich sah Köpfe und Schultern, die sich hinter der Scheibe vorbeidrehten. Stierte darauf. Aha, ein Tanzkurs. Und dann dachte ich das gleiche, was sich gestern Abend wahrscheinlich z.B. auch Marco Russ in Wolfsburg gefragt hat: Was tu ich hier eigentlich? Bescheuert.
Bescheuert sind auch die Journalisten. Findet Peer Steinbrück. Und zwar deshalb, weil sie offensichtlich kein anderes Thema haben, als sich mit Fotos von Schachbrettern zu beschäftigen. Ja, mag sein. Es gibt wichtigeres. So besonders klug kann ich es trotzdem nicht finden, wenn der Herr Weltökonom Schmidt und sein designierter Nachfolger ihre staatsmännische Souveränität dadurch unter Beweis stellen, indem sie sich vor ein verkehrt herum liegendes Schachbrett setzen und sich dabei auch noch fotografieren lassen.
Das erwartet man dann doch eher von Vertretern des niederen und mittleren Bildungsniveaus. Obwohl – wie konnte ich das nur verwechseln – die natürlich nicht Schach spielen, sondern (so muss man das ja wohl interpretieren) bescheuert genug sind, bei Schlecker einzukaufen.
For you. Vor Ort. Also dort, wo vielleicht schon bald auch Hausbesuche bei Fußballfans durchgeführt werden, um potenzielle Gewalttäter bereits im Vorfeld zu isolieren. Einfacher wäre doch, wenn jeder beim Kauf einer Eintrittskarte – ähnlich wie bei einem Kreditantrag bei einer Bank – dazu verpflichtet würde, eine Selbstauskunft auszufüllen, um seine einwandfreie Fan-Bonität unter Beweis zu stellen. Z.B. Raucher oder nicht Nicht-Raucher? Lieblingsfernsehserie? („Die volkstümliche Hitparade" und "Richterin Barbara Salesch"? Gefährlich!) Wer Marlboro raucht, frisst auch kleine Kinder. Weiß ja eh jeder. Auch die Wohngegend, der Familienstand, das monatliche Einkommen, der Notendurchschnitt, das Lieblingsessen (besonders gefährlich – wie wir von Badesalz wissen: Rippscher mit Kraut und Blutwurst), das Lieblingsgetränk, das Hygiene-, aber auch das Freizeitverhalten („Sitze gerne vor dem Kamin“, „Grille gerne“) könnten valide Hinweise auf potenziell bedrohliche/weniger bedrohliche Verhaltensweisen bieten. Möglicherweise reicht auch eine einzige Frage, die jeder nach gutem Gewissen und glaubwürdig beantworten muss: Sind Sie bescheuert? Ja/Nein. Zutreffendes bitte ankreuzen. Bleibt die Frage, welche Antwort gefährlicher ist.
Bescheuert war vorgestern Abend, dass Düsseldorf in allerletzter Minute doch noch den Siegtreffer gegen Dynamo Dresden gemacht hat. Gestern haben St. Pauli und Greuther Fürth unentschieden gespielt. Genial. Mit einem Sieg am Montag kann die Eintracht zumindest schon einmal den zweiten Platz absichern und sich zwei Punkte vom Relegationsplatz absetzen. Wär ganz schön bescheuert, wenn sie es nicht täte. Aber keine Panik: Sie wird gewinnen. Die bescheuerte Woche – die ist seit heute ja vorbei.
Bescheuert. Ein Wort, das irgendwie aus der Mode gekommen zu sein scheint, mir in der zurückliegenden Woche aber immer wieder begegnet oder durch den Kopf gerauscht ist. Merkwürdig. Das muss dann wohl an mir (oder an der Woche) liegen.
Z.B. am Donnerstag. Ich wollte ins Eintracht-Museum, zum großen Torhüter-Abend, hatte noch im Büro zu tun, wollte fahren, ahnte aber schon, dass ich nicht rechtzeitig loskommen würde. (Es ist nicht das erste Mal, dass meine Versuche, zu einem Außer-der-Reihe-Eintracht-Termin zu gelangen, an äußeren Umständen scheitern. Irgendwie scheint unsere Beziehung nicht immer unter einem glücklichen Stern zu stehen. Vielleicht sollte ich mein Verhältnis zur Eintracht doch noch einmal überdenken?) Jedenfalls fuhr ich um ca. viertel nach Sieben los, in der irrigen Annahme, dass ich es vielleicht zumindest irgendwie noch annähernd pünktlich bis um halb 8 nach Frankfurt schaffen könnte. Ungefähr um fünf nach halb 8 befand ich mich in Höhe der Autobahnausfahrt Rüsselsheim. Aussichtslos. Idiotisch. Ich bog ab, fuhr einen Bogen durch den Ort, noch eine Straße, noch eine – ach, da und dort, das gibt’s ja auch noch – und fand mich schließlich auf dem Parkplatz meiner alten Schule wieder. Im unteren Stockwerk waren in einem Raum (da, wo wir früher immer Kunstunterricht hatten) die Fenster-Oberlichte erleuchtet, und ich sah Köpfe und Schultern, die sich hinter der Scheibe vorbeidrehten. Stierte darauf. Aha, ein Tanzkurs. Und dann dachte ich das gleiche, was sich gestern Abend wahrscheinlich z.B. auch Marco Russ in Wolfsburg gefragt hat: Was tu ich hier eigentlich? Bescheuert.
Bescheuert sind auch die Journalisten. Findet Peer Steinbrück. Und zwar deshalb, weil sie offensichtlich kein anderes Thema haben, als sich mit Fotos von Schachbrettern zu beschäftigen. Ja, mag sein. Es gibt wichtigeres. So besonders klug kann ich es trotzdem nicht finden, wenn der Herr Weltökonom Schmidt und sein designierter Nachfolger ihre staatsmännische Souveränität dadurch unter Beweis stellen, indem sie sich vor ein verkehrt herum liegendes Schachbrett setzen und sich dabei auch noch fotografieren lassen.
Das erwartet man dann doch eher von Vertretern des niederen und mittleren Bildungsniveaus. Obwohl – wie konnte ich das nur verwechseln – die natürlich nicht Schach spielen, sondern (so muss man das ja wohl interpretieren) bescheuert genug sind, bei Schlecker einzukaufen.
For you. Vor Ort. Also dort, wo vielleicht schon bald auch Hausbesuche bei Fußballfans durchgeführt werden, um potenzielle Gewalttäter bereits im Vorfeld zu isolieren. Einfacher wäre doch, wenn jeder beim Kauf einer Eintrittskarte – ähnlich wie bei einem Kreditantrag bei einer Bank – dazu verpflichtet würde, eine Selbstauskunft auszufüllen, um seine einwandfreie Fan-Bonität unter Beweis zu stellen. Z.B. Raucher oder nicht Nicht-Raucher? Lieblingsfernsehserie? („Die volkstümliche Hitparade" und "Richterin Barbara Salesch"? Gefährlich!) Wer Marlboro raucht, frisst auch kleine Kinder. Weiß ja eh jeder. Auch die Wohngegend, der Familienstand, das monatliche Einkommen, der Notendurchschnitt, das Lieblingsessen (besonders gefährlich – wie wir von Badesalz wissen: Rippscher mit Kraut und Blutwurst), das Lieblingsgetränk, das Hygiene-, aber auch das Freizeitverhalten („Sitze gerne vor dem Kamin“, „Grille gerne“) könnten valide Hinweise auf potenziell bedrohliche/weniger bedrohliche Verhaltensweisen bieten. Möglicherweise reicht auch eine einzige Frage, die jeder nach gutem Gewissen und glaubwürdig beantworten muss: Sind Sie bescheuert? Ja/Nein. Zutreffendes bitte ankreuzen. Bleibt die Frage, welche Antwort gefährlicher ist.
Bescheuert war vorgestern Abend, dass Düsseldorf in allerletzter Minute doch noch den Siegtreffer gegen Dynamo Dresden gemacht hat. Gestern haben St. Pauli und Greuther Fürth unentschieden gespielt. Genial. Mit einem Sieg am Montag kann die Eintracht zumindest schon einmal den zweiten Platz absichern und sich zwei Punkte vom Relegationsplatz absetzen. Wär ganz schön bescheuert, wenn sie es nicht täte. Aber keine Panik: Sie wird gewinnen. Die bescheuerte Woche – die ist seit heute ja vorbei.
Um bescheuert dazustehen, mußte man als erstes ganz schön bekloppt bzw. behämmert sein. Und dann sagte man am besten: "Selig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer." Und dann wurde es ganz, ganz finster. Gruß C.
AntwortenLöschenPS: Was den Weltökonomen und seinen Peer angeht und das sonstige Gewürge, da hilft Matthias Beltz weiter: "Gute Nacht Europa, wo immer Du bist."
Auch schön war: Mit dem Klammerbeutel gepudert. Arrrgs.
AntwortenLöschenUnd der Weltökonom? Der war, ist und bleibt eben die Peerspitze der Bewegung.
Sehr nett, dass du mal wieder vorbeigeschaut hast!!
lgk
Ein bischen -bescheuert-geht immer,zuviel,dann Gut`s Nächtle Marie.
AntwortenLöschenRuss hält die Bank warm für den kommenden Spieler in der Winterpause-der ihn dann-noch besser ersetzt.
Alle Spieler die nach dem Abstieg zu Wolfsburg wechselten-ganz ehrlich-einfach nur bescheuert.*lächelt.*-jedem so,wie er es verdient.
Gute Nacht Europa-wo immer du bist,dem schliesse ich mich nahtlos an.
(B).
Ein bisschen bescheuert muss wahrscheinlich sogar sein, damit man das alles aushält und sich nicht unterkriegen lässt. Ja, die Herren Russ und co. Egal. Abhaken.
AntwortenLöschenFreu mich sehr, dich hier mal wieder zu lesen - glg, auch an Emma!!
PS: Ganz, ganz magere Punktausbeute dieses Wochenende. Ich hoffe - auch für mich - heut abend auf einen Dreier. Auswärtssieg!
Geht es Dir wie mir,gerade mal 2.lumpige Punkte,aber wir rollen dass Feld in der Rückrunde auf.
AntwortenLöschen(B).