Kennt ihr den Witz, in dem ein Mann einen psychologischen Test macht und nach seinen Assoziationen zu bestimmten Begriffen gefragt wird? Der Psychiater fragt: „Was fällt Ihnen bei dem Wort Apfel ein?“ Der Mann antwortet: „Marilyn Monroe.“ „Baum?“ „Marilyn Monroe.“ „Schnitzel mit Pommes frites?“ „Marilyn Monroe.“ „Feuerwehr?“ „Marilyn Monroe.“ „Traktor?“ „Marilyn Monroe.“ „Jetzt ist aber genug mit dem Unfug“, sagt der Psychiater, “so hat das ja überhaupt keinen Sinn. Sie müssen mir ehrlich antworten…” “Aber das tu ich doch. Ich denke pausenlos an Marilyn Monroe.”
So ähnlich geht es mir mit der Eintracht. Wenn es heißt, dass im Moment wenig über die Eintracht in den Nachrichten und Zeitungen zu lesen und zu sehen ist, kann ich darüber nur lachen. I see Eintracht (und also auch trouble) everywhere. Ähnlich wie die Frankfurter Rundschau, die sogar dann etwas über die Eintracht sagt, wenn sie nichts sagt, obwohl es doch so viel zu sagen gäbe - etwa über eine merkwürdige Häufung der doppelten Verneinung in den einträchtlichen Verlautbarungen. Beispiele? Der – für einen Fußballer nicht ganz unwichtig – wieder des Laufens fähige Chris sagt, „nicht Nein zur zweiten Liga“ (merkwürdig, bei mir ist es gerade umgekehrt: Ich sage nicht Ja), während Heribert Bruchhagen zwar nichts Genaues sagen kann, aber in Sachen Amanatidis versichert, dass „Ioannis nicht unehrenhaft von der Eintracht entlassen wird“. (Aber wohl auch nicht ehrenhaft, sonst könnte man das ja ruhig so sagen.) Und auch bei der Präsentation des neuen Eintracht-Auswärtstrikots fungieren Heribert Bruchhagen und Alexander Rohtweiler (wie ich jetzt weiß: Bereichsleiter Vertrieb bei der Jako AG) sozusagen als leibhaftig gewordene doppelte Verneinung. Sie schauen nicht nur nicht besonders glücklich, sondern fast schon unglücklich aus der vorgeführten neuen Wäsche: Eine (?) Zielscheibe des Spottes mit "großflächig im Rücken eingewebtem Adler", "Skyline-Prägung" auf beiden Ärme-Lenden, mit „Eintracht“ auf dem Rücken, „Im Herzen von Europa“ im Nacken und „Eintracht vom Main, nur du sollst heute siegen...“ im Saum des Bundabschlusses eingedruckt. Sieh, das Gute liegt so nah: Einfach mal gewinnen - da haben wir ihn ja schon, unseren Matchplan.
Ich vermute, dass das neue Design Ausdruck einer „präreflektierten Unmittelbarkeit“ ist, wie sie beim evangelischen Kirchentag in Dresden von Frau Käßmann postuliert wurde. Das ist nicht nur „eigentlich ganz schön“, sondern eigentlich auch ganz schön clever, den eigenen Sündenfall als "Menschliches all zu menschlich" zu inszenieren und „in der Krise die Kraft für einen Neuanfang“ zu finden – statt Himmelfahrt bzw. Himmelfahrtskommando sozusagen eine vorgezogene Wiederauferstehung. Dachte ich, als ich das Foto sah, auf dem Frau Käßmann die Hände zum Himmel reckte und Tausende von Menschen hingerissen ihrer Exegese der Bergpredigt lauschten. Oder ging es etwa auch da um die Eintracht? Ok. Über Muslime haben wir uns speziell noch keine Gedanken gemacht. Aber Träumer und Visionäre haben auch bei uns einen schweren Stand. Doch, haben sie. Und obwohl bei uns (zum Glück) die – merke: verfolgte! – Minderheit der Gutmenschen und Mutbürger fehlt, haben wir stattdessen ein Herz für andere Minderheiten: Griechen. Brasilianer. Fußkranke. Lahme. Bucklige. Jede Art von Absteigern.
Visionärer Vorschlag: Wir stellen alle, die zum Trainingsauftakt am Riederwald erscheinen, auf den Platz und warten, ob sich über ihnen nicht nur eine Regenwolke, sondern vielleicht eine "cumulus futurus" bildet. Falls nicht können wir sie ja immer noch mit Klopapierrollen bewerfen oder das nachholen, was die Mannschaft der Eintracht in den letzten Wochen mit ihren Gegnern sehr selten geschafft hat: Wir machen sie nass. Wenn es sein muss mit der Gießkanne.
Jedenfalls: Die Vorbereitungen auf eine bessere Zukunft laufen. Die Energiewende ist eingeleitet. Bio-Gas (vorsicht: EHEC) soll den geplanten Atomausstieg kompensieren. Was sich für mich ungefähr so liest wie: Bei der Eintracht soll "weiß-nicht-wer" den für "weiß-nicht-wann"-geplanten Ausstieg von "weiß-nicht-wem" kompensieren. Da ist es gut, dass wenigstens das „Fährmann-Erbe“ bereits geklärt ist (wobei es – rein formulierungstechnisch – merkwürdig anmutet, dass jemand ein Erbe hinterlässt, ohne vorher eines geschaffen zu haben). Jedenfalls hat die Eintracht bereits einen neuen Torwart verpflichtet – und dann auch zeitnah dafür gesorgt, dass am Samstag zum Trainingsauftakt jemand da ist, der ihn trainiert. Das ist der überzeugende Beweis dafür, dass Bruno Hübner tatsächlich, für „alles Lösungen im Kopf“ hat.
Richtig clever wäre übrigens gewesen, wenn man das erste Heimspiel – statt umständlich einen Plan für die Durchführung auszuklügeln – einfach undercover mit Thessas Geburtstagsparty zusammen gelegt hätte. Via Facebook einladen, 14.500 statt nach Hamburg-Bramstedt ins Waldstadion routen und den Thessa-Song als Einpeitscher für den Zweitliga-Auftakt nutzen: „Eintracht, oh Eintracht – wir lieben dich so sehr. Die Party des Jahres, was wollen wir noch mehr.“ Yeah. Wer braucht da noch die Ultras?
Wenn ihr jetzt noch wissen wollt, was es mit der „Nähe ist gut“-Kapp auf sich hat (nein, dabei handelt es sich nicht um eine vielversprechende Neuverpflichtung aus der Region) einfach zum Hessentag nach Oberursel fahren. Und bei dieser Gelegenheit auch gleich noch: Herzlichen Glückwunsch, Charly Körbel!
So ähnlich geht es mir mit der Eintracht. Wenn es heißt, dass im Moment wenig über die Eintracht in den Nachrichten und Zeitungen zu lesen und zu sehen ist, kann ich darüber nur lachen. I see Eintracht (und also auch trouble) everywhere. Ähnlich wie die Frankfurter Rundschau, die sogar dann etwas über die Eintracht sagt, wenn sie nichts sagt, obwohl es doch so viel zu sagen gäbe - etwa über eine merkwürdige Häufung der doppelten Verneinung in den einträchtlichen Verlautbarungen. Beispiele? Der – für einen Fußballer nicht ganz unwichtig – wieder des Laufens fähige Chris sagt, „nicht Nein zur zweiten Liga“ (merkwürdig, bei mir ist es gerade umgekehrt: Ich sage nicht Ja), während Heribert Bruchhagen zwar nichts Genaues sagen kann, aber in Sachen Amanatidis versichert, dass „Ioannis nicht unehrenhaft von der Eintracht entlassen wird“. (Aber wohl auch nicht ehrenhaft, sonst könnte man das ja ruhig so sagen.) Und auch bei der Präsentation des neuen Eintracht-Auswärtstrikots fungieren Heribert Bruchhagen und Alexander Rohtweiler (wie ich jetzt weiß: Bereichsleiter Vertrieb bei der Jako AG) sozusagen als leibhaftig gewordene doppelte Verneinung. Sie schauen nicht nur nicht besonders glücklich, sondern fast schon unglücklich aus der vorgeführten neuen Wäsche: Eine (?) Zielscheibe des Spottes mit "großflächig im Rücken eingewebtem Adler", "Skyline-Prägung" auf beiden Ärme-Lenden, mit „Eintracht“ auf dem Rücken, „Im Herzen von Europa“ im Nacken und „Eintracht vom Main, nur du sollst heute siegen...“ im Saum des Bundabschlusses eingedruckt. Sieh, das Gute liegt so nah: Einfach mal gewinnen - da haben wir ihn ja schon, unseren Matchplan.
Ich vermute, dass das neue Design Ausdruck einer „präreflektierten Unmittelbarkeit“ ist, wie sie beim evangelischen Kirchentag in Dresden von Frau Käßmann postuliert wurde. Das ist nicht nur „eigentlich ganz schön“, sondern eigentlich auch ganz schön clever, den eigenen Sündenfall als "Menschliches all zu menschlich" zu inszenieren und „in der Krise die Kraft für einen Neuanfang“ zu finden – statt Himmelfahrt bzw. Himmelfahrtskommando sozusagen eine vorgezogene Wiederauferstehung. Dachte ich, als ich das Foto sah, auf dem Frau Käßmann die Hände zum Himmel reckte und Tausende von Menschen hingerissen ihrer Exegese der Bergpredigt lauschten. Oder ging es etwa auch da um die Eintracht? Ok. Über Muslime haben wir uns speziell noch keine Gedanken gemacht. Aber Träumer und Visionäre haben auch bei uns einen schweren Stand. Doch, haben sie. Und obwohl bei uns (zum Glück) die – merke: verfolgte! – Minderheit der Gutmenschen und Mutbürger fehlt, haben wir stattdessen ein Herz für andere Minderheiten: Griechen. Brasilianer. Fußkranke. Lahme. Bucklige. Jede Art von Absteigern.
Visionärer Vorschlag: Wir stellen alle, die zum Trainingsauftakt am Riederwald erscheinen, auf den Platz und warten, ob sich über ihnen nicht nur eine Regenwolke, sondern vielleicht eine "cumulus futurus" bildet. Falls nicht können wir sie ja immer noch mit Klopapierrollen bewerfen oder das nachholen, was die Mannschaft der Eintracht in den letzten Wochen mit ihren Gegnern sehr selten geschafft hat: Wir machen sie nass. Wenn es sein muss mit der Gießkanne.
Jedenfalls: Die Vorbereitungen auf eine bessere Zukunft laufen. Die Energiewende ist eingeleitet. Bio-Gas (vorsicht: EHEC) soll den geplanten Atomausstieg kompensieren. Was sich für mich ungefähr so liest wie: Bei der Eintracht soll "weiß-nicht-wer" den für "weiß-nicht-wann"-geplanten Ausstieg von "weiß-nicht-wem" kompensieren. Da ist es gut, dass wenigstens das „Fährmann-Erbe“ bereits geklärt ist (wobei es – rein formulierungstechnisch – merkwürdig anmutet, dass jemand ein Erbe hinterlässt, ohne vorher eines geschaffen zu haben). Jedenfalls hat die Eintracht bereits einen neuen Torwart verpflichtet – und dann auch zeitnah dafür gesorgt, dass am Samstag zum Trainingsauftakt jemand da ist, der ihn trainiert. Das ist der überzeugende Beweis dafür, dass Bruno Hübner tatsächlich, für „alles Lösungen im Kopf“ hat.
Richtig clever wäre übrigens gewesen, wenn man das erste Heimspiel – statt umständlich einen Plan für die Durchführung auszuklügeln – einfach undercover mit Thessas Geburtstagsparty zusammen gelegt hätte. Via Facebook einladen, 14.500 statt nach Hamburg-Bramstedt ins Waldstadion routen und den Thessa-Song als Einpeitscher für den Zweitliga-Auftakt nutzen: „Eintracht, oh Eintracht – wir lieben dich so sehr. Die Party des Jahres, was wollen wir noch mehr.“ Yeah. Wer braucht da noch die Ultras?
Wenn ihr jetzt noch wissen wollt, was es mit der „Nähe ist gut“-Kapp auf sich hat (nein, dabei handelt es sich nicht um eine vielversprechende Neuverpflichtung aus der Region) einfach zum Hessentag nach Oberursel fahren. Und bei dieser Gelegenheit auch gleich noch: Herzlichen Glückwunsch, Charly Körbel!
Diese Mischung aus Dilettantismus und surrealem Gewurschtel gepaart mit Wichtigtuerei, die derzeit die Eintrachr prägt und irgendwohin treibt, ist hier wirklich überzeugend eingefangen. Und was Frau Käßmann angeht: die hat neulich in ihrer neuen Funktion als NDR-Talkshow-Moderatorin mal nicht die Bergpredigt ausgelegt, sondern HSV-Stadionsprecher Lotto King Karl interviewt - wie man hören konnte auch recht präreflektiert und unmittelbar. Da könnte doch auch was in Richtung Moppes Petz möglich sein, den Coca Cola King. Mit Eckard Henscheid gesprochen: Scheiße, Scheiße, große Scheiße. C.
AntwortenLöschenWer mich beim Lesen dieses Eintrags gesehen hat, wird mich für einen Headbanger halten. Dabei war es nur wiederholtes - durch die immer kürzer werdenden Abstände heftiger wirkendes - zustimmendes Kopfnicken.
AntwortenLöschenDanke mit Gruß vom Kid
Frau Käßmann und Lotto King Karl - wow. Das ist wirklich eine surreale Mischung. "Headbängä is en Ögoo" - Kid auch?
AntwortenLöschenVielen Dank für eure Kommentare und lg von K. (ebenfalls eminent wichtig)
Kid ist Kid - und sonst gar nix. :-)
AntwortenLöschenDanke-für deine Geschichte-sehr schön und ich bin heute bei-Roxette und Bryan Adams-Scorpions und Linkin Park-werde ich mir die nächste Woche auch geben.
AntwortenLöschenFreue mich schon tierisch drauf-wird eine sehr schöne-geile-Zeit-10Tage.
Bin dann verschollen-*lacht.*
LG
(B).
Morgen-ich meinte MORGEN 20.00UHR-lacht.
AntwortenLöschenLG
(B).
Jetzt bin ich endgültig-VERSCHOLLEN)
Hey... du hast's ja gut vor :-)... Hessentagsbesucher nehmt euch in Acht - C-Willi is in town :-)))) Viel Spaß auf allen Wegen!!
AntwortenLöschenlgk
@ H-Tag:
AntwortenLöschen...und BADESALZ am SO(?)-Abend !!!!!!
lg aus HB... :-/
Prima!
AntwortenLöschenDanke für diese Exkursion durch die Niederungen des modernen Managements...
Gruß von der Bergstrasse
Martin