Als ich noch ein kleines Mädchen war und Sonntags mit meinem Opa in Rüsselsheim ins Stadion (zu den Oplern) ging, konnten die Nummern, die die Spieler auf dem Rücken hatten, sprechen und waren mit der Position des Spielers identisch. Wenn es vorher geheißen hatte: „Die habbe en gude Zehner“ – dann war vom Spielmacher die Rede und der trug auch tatsächlich die 10 auf dem Rücken. Und wenn z.B. mein Opa vor dem Spiel erzählt hatte, dass der kommende Gegner einen besonders guten Mittelstürmer hatte – dann wusste ich: Achte auf die 9. (Die 9 bei der Eintracht trägt in diesem Jahr übrigens Mittelstürmer Theofanis Gekas, der nicht nur bei der Wahl seiner Vereine, sondern auch bei der Rückennummer flexibel zu sein scheint. Noch in der Rückrunde der vergangenen Saison hat er sich einen Namen als „winkende 21“ erarbeitet, was sich dann ja jetzt – hoffentlich in jeder Hinsicht - erledigt hat).
Je variabler die Spielsysteme wurden, desto uneindeutiger wurde die Sache mit den Rückennummern. Jeder Spieler bekam eine feste Nummer, die Nummern der ersten 11 entsprachen in der Regel noch der jeweiligen Stammposition, die aber ebenfalls immer variabler interpretiert wurde. Der 5er wurde immer wichtiger - das war einer, der konnte verteidigen, aber auch mit nach vorne gehen. Wie Bruno Pezzey. Der 11er war der Linksaußen (wie einst Bernd Hölzenbein und heute noch Ümit Korkmaz); der 7er spielte rechts (wurde aber irgendwann zur Nummer der heimlichen Mittelfeldregisseure – Mehmet Scholl , David Beckham). Der 8er spielte im Mittelfeld halbrechts (Jürgen Grabowski!).
Die Außenverteidiger sind auch heute noch häufig „klassisch“ durchnummeriert. Die 2 (im Moment bei der Eintracht nicht vergeben) spielt rechts, die 3 (nominell Petkovic) links.
Der 6er rückte erst dann in den Blickpunkt als er nicht mehr auf seiner ursprünglichen Position (wie ich jetzt nachgelesen habe: Außenläufer) spielte, sondern die für den Spielaufbau im modernen Fußball immer wichtigere Position im zentralen defensiven Mittelfeld übernommen hatte. Bastian Schweinsteiger z.B. spielt auf der Sechs, hat aber die Rückennummer 31, unsere „bleibt-definitiv“ Sechs - Pirmin Schwegler - hat die 27. Auch Michael Ballack ist ein guter Sechser – trägt aber traditionell die Rückennummer 13. Genau wie einst Jermaine Jones bei der Eintracht die 13 hatte, die aber eigentlich zu Uwe Bindewald gehört, fußballerisch alles andere als ein Sechser, eher ein Vierer – wie Charly Körbel.
Heute wird meistens mit zwei Sechsern (4-2-1-2-1 oder 4-2 -3-1) gespielt, der so genannten Doppelsechs. Die zweite 6 ist dann die 8. Unsere neue 8 ist Matthias Lehmann. Der ist ein Sechser. Das passt. Aber jetzt wird es schwierig. Denn – wie ich der aktuellen Systemdiskussion entnommen habe - wird die Eintracht unter Armin Veh künftig ein 4-4-2, genauer gesagt ein 4-1-2-3 spielen – nur mit einem Sechser, dafür mit zwei 8ern. Einer dieser Achter könnte Sebastian Rode sein. Der trägt die 20, hat aber im Vorjahr häufig auf der zweiten 6 gespielt, obwohl er sich „ohnehin auf der 8 am wohlsten fühlt.“
Verwirrt ich bin. Sagen wir mal so: Ich glaube, wir werden in der kommenden Saison öfter über die Außen kommen. Oder mit den Worten meines Opas: „Denkt an mich – basst mer uff uf die Acht.“ Welche Nummer die dann auch immer haben wird.
Je variabler die Spielsysteme wurden, desto uneindeutiger wurde die Sache mit den Rückennummern. Jeder Spieler bekam eine feste Nummer, die Nummern der ersten 11 entsprachen in der Regel noch der jeweiligen Stammposition, die aber ebenfalls immer variabler interpretiert wurde. Der 5er wurde immer wichtiger - das war einer, der konnte verteidigen, aber auch mit nach vorne gehen. Wie Bruno Pezzey. Der 11er war der Linksaußen (wie einst Bernd Hölzenbein und heute noch Ümit Korkmaz); der 7er spielte rechts (wurde aber irgendwann zur Nummer der heimlichen Mittelfeldregisseure – Mehmet Scholl , David Beckham). Der 8er spielte im Mittelfeld halbrechts (Jürgen Grabowski!).
Die Außenverteidiger sind auch heute noch häufig „klassisch“ durchnummeriert. Die 2 (im Moment bei der Eintracht nicht vergeben) spielt rechts, die 3 (nominell Petkovic) links.
Der 6er rückte erst dann in den Blickpunkt als er nicht mehr auf seiner ursprünglichen Position (wie ich jetzt nachgelesen habe: Außenläufer) spielte, sondern die für den Spielaufbau im modernen Fußball immer wichtigere Position im zentralen defensiven Mittelfeld übernommen hatte. Bastian Schweinsteiger z.B. spielt auf der Sechs, hat aber die Rückennummer 31, unsere „bleibt-definitiv“ Sechs - Pirmin Schwegler - hat die 27. Auch Michael Ballack ist ein guter Sechser – trägt aber traditionell die Rückennummer 13. Genau wie einst Jermaine Jones bei der Eintracht die 13 hatte, die aber eigentlich zu Uwe Bindewald gehört, fußballerisch alles andere als ein Sechser, eher ein Vierer – wie Charly Körbel.
Heute wird meistens mit zwei Sechsern (4-2-1-2-1 oder 4-2 -3-1) gespielt, der so genannten Doppelsechs. Die zweite 6 ist dann die 8. Unsere neue 8 ist Matthias Lehmann. Der ist ein Sechser. Das passt. Aber jetzt wird es schwierig. Denn – wie ich der aktuellen Systemdiskussion entnommen habe - wird die Eintracht unter Armin Veh künftig ein 4-4-2, genauer gesagt ein 4-1-2-3 spielen – nur mit einem Sechser, dafür mit zwei 8ern. Einer dieser Achter könnte Sebastian Rode sein. Der trägt die 20, hat aber im Vorjahr häufig auf der zweiten 6 gespielt, obwohl er sich „ohnehin auf der 8 am wohlsten fühlt.“
Verwirrt ich bin. Sagen wir mal so: Ich glaube, wir werden in der kommenden Saison öfter über die Außen kommen. Oder mit den Worten meines Opas: „Denkt an mich – basst mer uff uf die Acht.“ Welche Nummer die dann auch immer haben wird.
Beim FCK musste vor Jahren immer ein ehemaliger Verteidiger, ich glaube, er hieß Ernst Diehl, einspringen, wenn die jeweilige Trainerkapazität das Ganze mal wieder an die Wand gefahren hatte. Der schlichte Herr hat mit dem schlichten uralten Grundsatz "Jeder seinen Mann" die Karre dann wieder aus dem Dreck gezogen. Bin sehr gespannt, wenn das irgendwann als noch moderneres System wieder auftaucht.
AntwortenLöschenÜbrigens: Wenn wir das wenigstens hingekriegt hätten, wären wir nicht abgestiegen. Aber unter Neurolinguisten und August Bier Medaillisten tun wir's ja nicht. C.
Ich stehe ja auch nicht grade an der Spitze der Systemfußballversteher, aber ganz so einfach, lieber Celtix, ist es glaub ich, nicht. Ich lese gerade zwischendurch immer einmal wieder in einem ziemlich spannenden Buch über die "Geschichte der Fußballtaktik" (Autor Jonathan Wilson).
AntwortenLöschenIn der Einleitung erzählt er z.B., dass es nicht wenige Menschen gibt, die meinen, dass der Sieg bei der WM 1966 das Schlimmste gewesen ist, das dem englischen Fußball passieren konnte, denn "er habe tief im fußballerischen Bewusstsein der Engländer die Ansicht zementiert, dass die Spielweise dieser Mannschaft der einzige Weg zum Erfolg," vielleicht sogar die einzig "richtige" Spielweise sei.
Das passt ganz gut zu deinem Betze-Beispiel; Nur mit "Was früher funktioniert hat, kann heut net falsch sein" kommt man (zumindest ,-) im Fußball auf die Dauer nicht weiter. Von Wegen Zement. Im Buch wird kenntnisreich und - wie gesagt - fast spannend gezeigt, dass es immer Änderungen im Spielsystem/konzept waren, die Entwicklungsschübe gebracht und die wirklich "großen" Mannschaften geprägt haben. Fußball is auffem Platz, schon klar. Trotzdem kann man nicht abstreiten, finde ich, dass ein gewisses systemisches Verständnis (**ggg) auch beim Kucken und Drüberschwätzen einen Mehrwert bietet.
Jedenfalls: Wetten, dass wir - auch systemtechnisch -in den kommenden Wochen immer öfter von Doppelachtern hören werden? Obwoh, wen ichs recht bedenke. Das hat, ganz ohne 8 , mein Opa auch schon immer gesagt; "Über die Auße, mir müsse über die Auße...." Und unterm Strich bleibt sowieso: "Die spiele wie die Opler..."
Dank dir sehr für deinen Kommentar, lgk
PS: Das Motto des Buchs heißt "Felix qui potuit rerum cognoscere causas." Ich bin sicher: Das gefällt dir :-)
Von mir bekämen die Absteiger alle neue Nummern: Jedem seine eigene formschöne Null.
AntwortenLöschenDie taktische Entwicklung im Fußball ist spannend, das Geschwätz Sibbes vor der letzten Saison ist mit aber noch zu gut im Ohr, um mich bei der Eintracht mit solchen Überlegungen zu befassen. Oder hat irgendeiner in der Runde dann das gesehen, was der Herr alternativ, um flexibler zu sein, angeblich in der Vorbereitung hat einüben lassen?
Ich will die jetzt erst mal rennen, kämpfen und spielen sehen. In welcher Aufstellung und Formation ist mir gleich, so lange das "Systen" Leidenschaft oder wenigstens Ehrgeiz dahinter steckt.
Gruß vom Kid
Und gestern habe ich einen gesehen, der hatte eine 1 verdient. Das hatte aber nichts mit Fussball zu tun.
AntwortenLöschen:-)))...Yep. Kein Fußball, aber das, was es auch im Fußball manchmal gibt: Großes Kino. Mal sehen, ob ich nachher noch was dazu schreibe. Du ziehst ja noch weiter??
AntwortenLöschen...jetzt. Na ja, in einer Minute. Noch mal die letzten Kräfte moblisieren und dann ab in den Stadtpark von HH. Schreib´ was über gestern. Ich war gestern mit meinen Kindern da (17 und 15), die waren auch hin und weg.
AntwortenLöschenWie ich dich beneide... Aber seit gestern gibt's ja berechtigte Hoffnung auf eine European Fall Tour, das tröstet mich ein bisschen...
AntwortenLöschenUnd von wegen Staffelstab: So is recht :-)) The kids are allright *ggg - Ist ja generell immer mehr ein Generationenmix bei Bob... und grad bei den Jüngeren sehr viele richtig coole, witzige, schräge... (dazu nachher dann noch mehr...)
Hey...würd mich grad am liebsten auch ins Auto setzen... keep on rocking in HH... (hoffe auf ein paar Live-Eindrücke von dir!!)
lgk
...arrgs... nicht mehr geschafft gestern - Herz zu voll, Worte zu wenig - und jetzt rollt der Montag über mich hinweg. Es kommt noch was!
AntwortenLöschenEin milder Abend war es in HH. Ich war so froh, in Mainz gewesen zu sein und erwartete ein etwas ruhigeres Konzert mit "Forgetful Heart", etc., aber es war erneut erstaunlich kraftvoll und energiegeladen. Ich war weit vorne, 2-3 Meter vor der Absperrung und hatte viel Freude, die Interaktion zwischen Dylan und der Band mitzubekommen, ähnlich wie in Mainz, wo er besonders mit Donnie Herron herumscherzte. Bei "Tryin to get to heaven" ergriff eine ältere Dame ( US, ca. 65 J.) meine Hand, weil sie vor Rührung ins Wackeln kam, als er dann nach Highway 61 mit Visions of Johanna anfing, begann sie vor Freude zu weinen. Zu recht. In der Zugabe dann statt "Blowin" "Forever young". Ich finde ich habe Glück gehabt und wurde reich beschenkt.Wenn man mehrere Konzerte der Tour miterlebt, ist man fast immer versucht zu vergleichen, möchte ich aber gar nicht; stehen beide für sich und waren beide wirklich klasse.
AntwortenLöschenGanz lieben Dank für die Eindrücke!!! Trotz "Umweg" über Hamburg warst du schneller als ich :-) - Ja, genau das ist es... Gerade, wenn man mehrere Konzerte einer Tour erlebt, entfaltet jeder Abend seine ganz eigene...ja: Magie erst richtig. To Ramona hätte ich auch gerne in Mainz gehört... Aber deswegen auf "Girl from the North Country" verzichten...naain... (Das war das Lied, bei dem in diesem Jahr bei mir die Tränen gekullert sind). Und "Forever Young" - doch, das würd ich in jeder Form immer gegen jede noch so schöne Fassung von Blowing in the wind tauschen.
AntwortenLöschenWir haben in Straßburg vor zwei Jahren fast aus Versehen ganz Vorne an der Rampe gestanden (die Halle war bestuhlt, mit nummerierten Sitzplätzen und wir hatten zufällig Plätze in einer der vorderen Reihen - als das Licht ausging ist natürlich alles aufgestanden und nach vorne aufgerückt. Und da standen wir also, direkt schräg hinter Bob. Das war so unwirklich... Wg. Interaktion: Vor allem auch Bob und Tony sind ja ständig in Kontakt - mit Blicken, Fingerzeichen. Schon irre, dass er wohl tatsächlich (wie in den Mailand-Vids zu sehen) so ist, die Setlist erst kurz vor dem Gig an Tony übergibt. Und - hihi- auch putzig, wie die Jungs vor dem Bus auf- und abtrippeln und warten bis er rauskommt...
Hast du gesehen? Wie's aussieht kommt Bob im Herbst noch einmal nach Europa... Weiter, immer weiter.
Danke fürs Mitnehmen nach Hamburg! lgk
Der 8er spielte im Mittelfeld halbrechts (Jürgen Grabowski!).
AntwortenLöschenDa möchte ich leichten Widerspruch anmelden. Meiner Erinnerung nach hat Grabi entweder Rechtsaußen gespielt (mit der 7) oder als Regisseur zentral im Mittelfeld (mit der 10). Halbrechts im Mittelfeld und an Nummer 8, daran kann ich mich nicht erinnern.
Erst gugge, dann schreibe. Ich sehe gerade, meine Erinnerung bezüglich der Nummern trügt, es war auch sehr oft, sogar meistens wohl die 8, wobei es auch die 7 war.
AntwortenLöschenhttp://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/search/?query=grabi
@ Harx: Ich weiß, dass du weißt, dass ich ein bisschen huschelisch bin ,-) – aber, da auch ich mir nicht mehr 100%ig sicher war, habe ich die Grabi-Acht - so wie ich das auch bei anderen faktenbezogene Aussagen mache, die ich hier im Blog von mir gebe !!! - LATÜRNICH vorher gecheckt – via Frank vom Eintracht-Archiv, auf den du ja auch gestoßen bist. Außerdem gibt es – doch, doch :-) - immer noch ein paar Eintrachtler, die im und ums Stadion mit einem Grabi-Trikot herumlaufen, das hat dann, wenn ich mich nicht sehr täusche, in der Regel die 8, wie ja auch das Trikot von Kid Klappergass (ich denke mal: Aus nämlichem Grund?).
AntwortenLöschenGab es da eigentlich einen festen historischen Zeitpunkt, ab dem die Trikotnummern nicht mehr nach Aufstellung, sondern fest vergeben wurden? Muss ich noch mal ein bisschen recherchieren. Alles, was ich bisher dazu gefunden habe, ist nicht eindeutig. M.E.war der Übergang fließend, die festen Nummern haben sich irgendwann herauskristallisiert – und dann war, denke ich, Grabi fest mit der 8 verbunden. Mmh….
Danke dir sehr für deine Aufmerksamkeit und deinen Kommentar.
lgk
Aaalso. Ich meine, dass Grabi nach dem Rücktritt aus der Nationalmannschaft (1974) recht bald vornehmlich mit der 10 gespielt hat, weil er bei der Eintracht ja dann auch vom Flügel auf die Position des Mittelfeldregisseurs gewechselt ist. Ich bin 1973 das erste Mal im Stadion gewesen, regelmäßiger erst ab so 78, d.h. ich kenne ihn aus eigener Ansicht wohl fast nur mit der 10. Feste Rückennummern wurden in Deutschland übrigens 1993 eingeführt. (http://www.bundesliga.de/de/liga/news/2007/index.php?f=89751.php)
AntwortenLöschenSoooo. Jetzt hab ich auch noch mal rumgehört - und was soll ich sagen: Du hast recht. Auch Frank vom Eintracht-Archiv, dessen (Zitat) "Eintrachtinfektionshochphase" - wie bei dir - Mitte der 70er war sagt: "Da spielte er vornehmlich mit der Spielmacher 10. Und von daher ist Grabi für mich der 10er."
AntwortenLöschenAlla gut. Dann ist es so, dann wird es wohl so sein. Danke, dass du so hartnäckig am Ball geblieben bist - ganz de Grabi ,-))