Direkt zum Hauptbereich

Geplant, beschlossen und verkündet.

Am letzten Wochenende hat die Bundesregierung den Atomausstieg für das Jahr 2022 verkündet. Es weiß zwar noch niemand, wie und welche Teile von Deutschland für die alternativ zu planenden Stromtrassen platt gemacht werden müssen – macht ja nichts, es ist wenigstens schon mal beschlossen. Gestern wurden für den Herbst dieses Jahres Steuersenkungen angekündigt und in einem Beschluss bekräftigt. Europa steckt in einer Schuldenkrise, Griechenland bricht gerade zusammen, den Kommunen fehlt Geld, um, sagen wir mal, die sanitären Anlagen in Schulen zu renovieren, der Hartz IV-Satz konnte leider nur um 10 Euro aufgestockt werden, keiner weiß, wie die fehlenden Einnahmen kompensiert werden sollen und ob die Steuersenkung dann (im Herbst?) tatsächlich umgesetzt wird – macht ja nichts, es klingt gut, sparen war gestern, und wir haben es schon mal beschlossen. In den Tagesthemen wurde gestern Abend – grafisch überzeugend hinterlegt – darüber berichtet.

Atomausstieg. Steuersenkungen. Feine Sache, das. Auch ich habe seit Jahren fest im Hinterkopf, dass die Eintracht irgendwann noch einmal Deutscher Meister werden wird. Vielleicht sollten wir diese vage Hoffnung genau jetzt konkretisieren und den vorgezogenen Vollzug dieser bisher nur vagen Absicht beschließen und damit in trockene Tücher bringen. Der Zeitpunkt ist günstig: Wir sind gerade abgestiegen, in zwei Wochen beginnt die neue Saison, unsere Mannschaft ist zwar noch nicht ganz komplett, aber immerhin anwesend – heute ist genau der richtige Tag, um den Grundstein zu legen und jetzt ist es also amtlich, beschlossen und verkündet:

Deutscher Meister 2012/13  - SG Eintracht Frankfurt. (Im Herbst 2011 können wir ja gegebenenfalls nochmal einige Korrekturen in der Planung vornehmen)

In der mit modernsten Mitteln erstellten und grafisch anspruchsvoll aufbereiteten  Darstellung sieht das so aus:


Und wenn der Meistertitel dann in Sack und Tüten ist, dann geht es so richtig ab. Obwohl wir mit der Feier, die gestern zur Eröffnung des neuen Stadions in Mainz veranstaltet wurde, sowieso nicht mithalten werden können. Vom Bruchweg zur neuen Arena fand ein großer Fan-Umzug statt -  „Wir hatten“ - so 05-Präsident Harald Strutz gestern in der Sondersendung von SWR 3 „20.000 Mitläufer.“ - , bevor dann in der Coface-Arena eine mega-tolle Einweihungsparty über die Bühne ging. Wie perfekt das neue Stadion geplant ist, darüber berichtete der SWR 3-Moderator: „Alles da, was ein modernes Stadion ausmacht – steile Ränge, fantastische Stimmung, eine Polizeistation.“ „Oh, wie ist das schön“, sangen die Mainzer Hofsänger.

Na, da können wir uns ja jetzt schon freuen, wenn auch wir nächste Saison auf dem Weg zum Titel wieder in Mainz vorbeikommen.

Kommentare

  1. Die hier beigefügte Grafik finde ich wesentlich solider als die derzeitigen Steuerpläne und Griechenlandhilfen. So wird es klappen! Gruß, Carsten

    AntwortenLöschen
  2. Schön tendenziös das Zitat des SWR-Mannes verkürzt. :-)

    Das Stadion ist großartig, die Einweihungsfeier war scheißdreck.

    AntwortenLöschen
  3. Wenn die Eintracht in der Saison 2012/2013 wieder in der 1. Bundesliga spielen sollte, wäre ich schon zufrieden.

    Und die Mainzer sind uns über oder über uns - eine Liga und das mindestens ein Jahr lang. Verdient. Hüben wie drüben.

    Aber "über" - das sind uns in der nächsten Saison 17 weitere Vereine auch. Ebenfalls verdient.

    Wir waren einfach zu schlecht.

    Gruß vom Kid

    PS: Versprechen von Politikern und Fußballern haben sich schon oft als Versprecher heraus gestellt. ;-)

    AntwortenLöschen
  4. @ Carsten: Kein Wunder, die Grafik beruht auf jahrelangen, systematischen Erhebungen ,-)

    @ Harx: Tendenziös? Ich? Und auf das Stadion bin ich wirklich gespannt!

    @ Kid: Da gibt es an allem nichts zu deuteln.

    Danke fürs Vorbeischauen, Lesen und Kommentieren, lgk

    AntwortenLöschen
  5. Endlich mal ein Beitrag, der mich hoffen lässt! Alles sehr plausibel aufgelistet. Ich werd dann gleich mal das Meister-Shirt 2012/13 mit dem Adler drucken lassen!

    Danke dafür!

    Der Maggus

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die nächste Strophe vom alten Reisbrei

Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce? Und tatsächlich. So machen wir es. Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja,...

Kleines Fußball-ABC - Heute "U" wie "Unterschiedsspieler"

Unterschiedsspieler, der (pl. (selten die); fußballneudeutsch für einen Spieler, der – wie der Name schon sagt – den Unterschied machen und ein Spiel entscheiden kann. Bsp .    → Rebic, Ante (Eintracht Frankfurt) , der in der ersten Runde des DFB-Pokals 2019/20 “ den aufmüpfigen Drittligisten Waldhof Mannheim quasi alleine in die Knie zwang. “ In der Regel ist der → Unterschiedsspieler ein Offensivspieler, aber auch Defensivspieler „mit einer starken Technik und einem guten Gespür für Räume imOffensivspiel“  können Unterschiedsspieler sein  -   Bsp.   → Baumgartner, Christoph TSG Hoffenhei m) , → Kimmich, Joshua (FC Bayern München) oder  →Kostic, Filip (Eintracht Frankfurt), der für seinen Trainer →Adi Hütter derzeit „der absoluteUnterschiedsspieler“ ist. Auch Torhüter  können den Unterschied machen ( Bsp. Neuer, Manuel, FC Bayern München ), was als Beleg dafür gelten kann, dass auch Spieler, die nicht der Mannsc...

Die neue Leichtigkeit des Eintracht-Seins

Eigentlich war es viel zu heiß.  Schwimmen. Im Schatten sitzen und lesen. Yep.  Zwei Stunden in der prallen Sonne im Stadion stehen? Nicht wirklich verlockend.  So ist das manchmal - wenn man am wenigsten damit rechnet, passieren die schönsten Dinge. Jedenfalls: Gut, dass ich mich nicht habe abschrecken lassen,  an diesem 31. August 2024 beim Spiel der Eintracbt gegen Hoffenheim. Gut, dass ich da war! Um der gestopft vollen S-Bahn zu entgehen, fahre ich - ganz gegen meine Gewohnheit - früher los, sitze eine dreiviertel Stunde vor Anpfiff mit einer Bratwurst im Schatten hinter der Haupttribüne und freu mich. Hier ein Hallo, da ein Gude und im Block dann herzliche Begrüßung mit den langjährigen Mitstreiter*innen. Es war für einige von uns kein so ganz einfacher Sommer - Abschiede, Trennungen -, aber da sind wir wieder - immer noch, immer noch da. Die Erwartungen sind positiv ("Klar, dass wir heute gewinnen..."), aber nicht überschwänglich euphorisch. Die Neuen? Theate ...