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Es werden Posts vom 2014 angezeigt.

Einträchtlicher Jahresrückblick - (fast) ohne Worte!

Das Eintrachtjahr im Schnelldurchlauf: 1) Am Berg des Grauens unter der abudabbischen Sonne bolzen wir (die dringend notwendige) Kondition... 2) ...und vertreiben prompt das Abstiegsgespenst 3) Von  Europa müssen wir uns leider (vorerst!) verabschieden. 4) Auch für Veh fällt der Vorhang. 5) Ein letztes Händeschütteln. 6) Die Suche nach einem Nachfolger dauert und dauert und dauert. 7) Dann kommt Schaaf. 8) Und auch sonst herrscht nach einer ersten Transferflaute ein reges Gehen und Kommen. 9) Das Sommertrainingslager findet an der Nordsee statt. 10) Zum Saisonauftakt sammeln wir fleißig Punkte, 11) suchen aber nach dem System. 12) Trotzdem können uns auch Verletzungen nicht aus der Bahn werfen.

Ring them Bells

Erstaunlich, aber jedes Jahr wieder und aufs neue wahr. Während am Tag vor Heilig Abend der Berg all dessen, was noch u.n.b.e.d.i.n.g.t erledigt werden muss, fast unüberwindbar hoch ist, haben wir – wenn der 24. Dezember anbricht – dann tatsächlich doch noch alles geschafft. Gerannt. Gehechelt. Gewischt. Geräumt. Gepackt. Gewuselt. Geschafft. Auf den letzten Drücker dies. Schnell auch noch das. All die furchtbar wichtigen Dinge: Erledigt. Und falls nicht?  Dann vollzieht sich genau jetzt ein Weihnachtswunder: Es ist egal. Vollkommen egal, ob die Kellertreppe geputzt, das Geschenkpapier in diesem Jahr grün getupft statt rotgestreift ist, das Rotkraut für den Weihnachtsbraten vorgekocht, das hintere Eck in der Garage aufgeräumt,  Fritz noch beim Frisör war oder das Auto immer noch vorne links eine kleine Schramme hat. Wann genau trägt die Eintracht ihr erstes Heimspiel nach der Rückrunde aus? Bleibt Kadlec? Wo macht Alex Meier gerade Urlaub?  – Egal, vollkommen egal. Na ja, das viel

Hört nur, wie lieblich es schallt

Tannenzweige, Kerzen und die jetzt täglich eintrudelnden Weihnachtskärtchen sind untrügliche Vorzeichen dafür, dass Weihnachten schon in Sichtweite ist. Die letzten Wochen waren anstrengend. Viel Arbeit, wenig Schlaf. Nieselregen. Wind. Schmuddelwetter. Die Katze hat es sich auf dem Fensterbrett gemütlich gemacht, streckt sich und gähnt. Kein richtig verlockendes Fußballwetter. Und doch kribbelt es in mir und ich freu mich unglaublich auf das letzte Heimspiel in diesem Jahr. Hertha. Den fünften Heimspielsieg einfahren, dann noch ein Pünktchen in Leverkusen holen und auf einem Europacup-Platz überwintern. Yeah. Das wär doch was.

Spieltage 1 -15: So war's!

Sieg gegen Freiburg, Last-Minute Niederlage in Hannover. Last-Minute Sieg in Hamburg?  Wie haben wir nochmal auf Schalke gespielt? Haben wir ein System, hatten wir schon immer eins oder haben wir es zwischendurch  neu erfunden?  Wie war das mit dem Headset im Spiel gegen Augsburg? Eine kleine Chronologie der Ereignisse der Hinrunde im Schnelldurchlauf

Und jetzt alle:

This film should be played loud! Heimsieg und sonst gar nix!

Läuft bei dir

So heißt das Jugendwort des Jahres und es bedeutet -  hey, ja was eigentlich? Ach so: - „Du hast es drauf“ (ergänze: Alter). Es kann auch „krass“ oder „cool“ bedeuten, wird dann in der Regel aber ironisch verwendet.  Ein 1A-Wort bzw. Satz, der meinen Sprachschatz bereichert und bei dem ich mich bemühen werde, ihn künftig öfter zu verwenden.  Gleich mal testen – check:

Humor ist, wenn man trotzdem siegt.

Heute geht es also weiter mit der – wie heißt das noch gleich? Ach ja... – Bundesliga. Die laufende Saison hat wegen der vielen Unterbrechungen einen fast schon irrealen (oder surrealen?) Touch. Von "laufend" kann man eigentlich nicht sprechen. Immerhin dürfen wir jetzt bis Weihnachten durchspielen, das ist doch was und wir können im Echtbetrieb herausfinden, wer oder was (und vielleicht auch wer wie viel) läuft. Die Eintracht spielt heute gegen Gladbach. Das sind die, die da stehen, wo wir eigentlich stehen könnten, wenn wir damals nicht abgestiegen wären. Aber ich bin mir ziemlich sicher: Wenn wir vor drei Jahren nicht abgestiegen wären, dann stünden wir heute auch nicht da, wo die heute stehen, weil uns dann sicher noch irgendetwas anderes eingefallen wäre, um selbiges zu verhindern. Und wenn wir da stünden, wäre es auch nicht recht. Weil! Sowieso! Überhaupt!

Frankfurt – Hin oder Weg?

Zufällig bin ich neulich über den Hinweis auf ein kleines Bändchen mit Texten aus und über Frankfurt gestoßen, dessen Titel mich neugierig gemacht hat. Die Bestellung dauerte etwas länger, da nur direkt beim  Verlag – Waldemar Kramer, Frankfurt – zu haben. Seit ein paar Tagen liegt es vor mir: „Übermenschliche Kräfte scheinen nötig, um sich in einer Stadt wie Frankfurt eine Heimat zu schaffen.“ Dieser Satz von Botho Kirchhoff ist dem Band als Motto voran gestellt. „Dich will ich loben Hässliches, du hast so was Verlässliches“ hat Robert Gernhardt mal (wenn auch nicht mit Blick auf Frankfurt) gedichtet und hätte mir besser gefallen als Motto für ein Buch aus Frankfurt, das – wie ich vermute – am Ende ja doch nur so etwas wie eine verdeckte Liebeserklärung sein kann. Oder?

Win Win.

Morgen  gehe ich nicht ins Stadion. Ich bin krank.Ich habe eine chronische Bayern-Allergie, die mich eigentlich das ganze Jahr über plagt, aber immer dann besonders heftig ausbricht, wenn das Spiel des FC Bayern im Waldstadion vor der Tür steht. Das hängt nicht etwa damit zusammen, dass ich mich vor den Bayern oder dem  Spiel fürchte. Nein, das kann ich schon aushalten. Ich laufe nicht weg, wenn’s dick kommt. Habe tatsächlich noch nie ein Stadion, selbst in tiefstem Elend, vor dem Abpfiff verlassen. Da müssen wir zusammen durch. Und so war  – trotz jener durchaus quälenden Allergie, die sich z.B. durch Genervtsein und Übellaunigkeit äußert – auch gegen die Bayern immer im Stadion dabei.   Habe mir angeschaut wie Gekas den Ball einen Meter  vor dem Tor links vorbei  schiebt und Gomez ihn – direkt vor meiner Nase– wenige Minuten später aus 11 Metern im Tor versenkt hat.  Habe vor zwei Jahren  den Meisterfeierlichkeiten der Bayern im Waldstadion beigewohnt und  von meinem damaligen Platz

Chancenlos

Ich kann nicht so recht sagen, wie die Chancen der Eintracht stehen, in den nächsten drei Spielen den einen oder anderen Punkt zu holen oder ob sie tatsächlich chancenlos ist.  Nun sehe auch ich gewiss keinen Anlass zu großer Siegesgewissheit, gehe aber dennoch davon aus,  dass trotz Zement  und Zweiklassengesellschaft ein Fußballspiel immer erst dann verloren ist, nachdem es gespielt ist.  Absolut  chancenlos, da bin ich mir zunehmend sicher, ist in Frankfurt derzeit vor allem einer:  Und der heißt Thomas Schaaf.

Bei den Oplern in Rüsselsheim

(Direkt nach dem Spiel  fast fertig verfasster, aber erst nachträglich  zur Vervollständigung der Annalen am 30. Oktober  eingestellter Eintrag) 21. Oktober. Dienstag. Testspiel der Eintracht in Rüsselsheim,  16 Uhr ist mitten in der Woche wirklich eine verdammt ungünstige Anstoßzeit, eigentlich versinke ich derzeit in Arbeit, aber hey – Rüsselsheim ist nur einen Sprung weit weg und der Besuch beim Spiel für mich eigentlich ein Muss.  Nicht ganz wie geplant, aber immerhin fast kommen wir um kurz nach halb vier los. Fast logisch,  dass wir zu spät kommen, aber zum Glück bin ich ortskundig.

Made up my mind!

Gestern  spät abends, irgendwann gegen 11 Uhr als ich durch den Wald Richtung Parkplatz gestapft bin, hat es Klick bei mir gemacht. Gerade habe ich mich von meinen Adler-Freunden verabschiedet. Umarmung. Schulterklopfen. Alla, bis dann. Meine Beine sind schwer. Die  Schuhe quietschen (sie sind wohl nicht ganz dicht - das  haben sie mit manch anderem gemeinsam, aber in diesem Fall trifft es mich ganz besonders): Meine Füsse sind nass. Der Regen nieselt. In mir grummelt es. Ist es das Spiel, das ich eben im  Stadion gesehen habe oder mein Magen? Ich habe Hunger.  Und da, auf einmal, als ich kurz vorm Auto bin, passiert es, schlagartig: Mein Kopf und mein Herz sind klar, ganz klar.

Das Weh im Wald. Ein Satyrspiel in zwei Akten.

Versammelt ist sie, die rotundschwarze Menge, im Stadion im Wald, zu zelebrieren die samstäglichen Rituale. Bange, freudige Erwartung, schwebend zwischen den Wipfeln. Stolz laufen sie auf, die Adler.   Die leisen Zweifel im Ansatze. Zu bekämpfen. Jedoch: Schon bälde, bälde nagt die Sorge.  Das Mittelfeld: fehlend. Die einst so stolzen Kämpen: Mut- und kraftlos.  Der Brasilianer, der schmächtige: Hiflos. Doch dann, wie aus dem Nichts. Yeah. Tor. Erzielt von ihm, dem jüngst noch geschmähten. Jetzt, jetzt. Sie werden zeigen, dass!  Bannen jene Unken und schwarz sehenden Propheten.  Zumachen ihn, den Sack.

Wo ist die Lücke?

In dieser Woche habe ich in der Zeitung gelesen, dass die „Gerechtigkeitslücke wächst“ . Aha. Das bedeutet dann also, dass es früher  - bevor die Lücke gewachsen ist - überall auf der Welt unglaublich gerecht zugegangen ist. Das hat die Gerechtigkeitslücke mit der Zufriedenheitslücke in Frankfurt gemeinsam. Die wächst ebenfalls und auch bei der Eintracht herrschte früher immer rundum und ausschließlich Zufriedenheit.

Die Eintracht in Paderborn - auf dem Weg zum Klassiker?

Wisst ihr was merkwürdig ist? Ich persönlich kenne relativ viele Menschen, die in  Paderborn geboren und aufgewachsen sind, aber keinen einzigen aus – sagen wir mal – Mönchengladbach.  Das ist ein rätselhaftes Phänomen, das mehrere Ursachen haben kann.  Z.B. könnte es sein, dass Menschen, die in Paderborn groß geworden sind, es im Erwachsenenalter eilig haben, ihre Stadt zu verlassen und überall auf der Welt auftauchen können, während der Mönchengladbacher dazu neigt, in Mönchengladbach zu bleiben. Ob dieses Verhalten im Zusammenhang mit dem ortsansässigen Fußballverein steht, ob es sich möglicherweise dadurch verändern wird, dass Paderborn jetzt in der Bundesliga spielt oder ob der Paderborner an sich möglicherweise einfach auskunftsfreudiger sind als der Mönchengladbacher -  darüber konnte ich  mir derzeit noch keine abschließende Meinung bilden.

Ich sprühe, also bin ich.

Endlich ist es da, das Freistoßspray und weckt in mir kühne Hoffnungen und frohe Erwartungen. Schiedsrichter, die immer eine Dose mit sich führen um Linien markieren zu können – das kann und darf doch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Spraydose hat das Zeug zum Kultobjekt – das war gestern am Jubel, der bei jedem Einsatz des Sprays in den Stadien aufbrandete,  bereits zu spüren. Nicht mehr die Pfeife, das Spray wird zum markantesten Kennzeichen des Berufsstandes.  Der schäumende Schiedsrichter ist nur der Anfang, ich bin sicher: Bald schäumen alle mit.

Ein bisschen wie fliegen

Reden wir zunächst über Alex Meier. Als er  vor gut einem Jahr sein  50. Bundesligator für die Eintracht erzielt hat, habe ich mir alle 50 Meier-Tore unter statistischen Gesichtspunkten angeschaut und dabei z.B. festgestellt (ich zitiere): „ Alle Tore sind wichtig, manche sind noch ein bisschen wichtiger. Alex Meier ist häufig derjenige, der mit seinen Toren den Bann bricht. Immerhin 20 seiner Tore waren erste Tore, die die Eintracht häufig, fast kann man sagen - in der Regel - auf die Siegerstraße brachte bzw. zumindest die Weichen in Richtung Punktgewinn stellte. “ Und: „ 14 Meier-Tore waren spielentscheidend, d.h.: Alex erzielte den entscheidenden Treffer zum Sieg oder Punktgewinn. Wenn Meier trifft, ist die Chance ohnehin sehr groß, dass die Eintracht als Sieger den Platz verlässt oder punktet. Nur bei 8 (von 43) Spielen mit Meier-Toren stand die Eintracht am Ende mit leeren Händen da, in der Saison 2012/13 kein einziges Mal. “ Wie man sieht: Statistik lügt nicht ;)

3 + 0 + 3 x (2:2) + 3 + ?

Heute also Köln. Der FC ist als Wieder-Bundesligist ganz ordentlich in die neue Saison gestartet, steht aber jetzt auf dem Kipp nach unten. Bekanntester Kölner derzeit ist der putzige  österreichische Trainer Stöger, der sich – auch optisch – irgendwo zwischen Retro und Avantgarde bewegt.Die Kölner haben in 6 Spielen 2 Tore geschossen und 3 Gegentreffer kassiert und damit 6 Punkte geholt. Das hat was. Wenn sie das bis zum Ende der Saison durchhalten, wären es bis zum Ende der Saison ca. 34 Punkte und 12:18 Tore, immerhin die Chance auf einen Relegationsplatz. Mit Fug und Recht kann man derzeit behaupten, dass die Kölner defensiv ganz gut stehen.  Abb. 1 Nun könnte man davon ausgehen, dass justament dieser Sachverhalt am heutigen Spieltag nicht  unbedingt dafür spricht, dass die Frankfurter Eintracht ihren zweiten Heimsieg in dieser Saison unter  Dach und Fach bringen wird.  Schließlich tun wir uns bekanntermaßen schwer, gegen Mannschaften, die hinten drin stehen, das Spiel zu

So oder so

„Was für ein geiles Tor, aber…“  So lassen sich die im Internet überlieferten Reaktionen auf den Sieg der Frankfurter Eintracht in Hamburg zusammenfassen. Die Freude über den Sieg war nicht so groß wie man vielleicht vermuten könnte, ja müsste. Stattdessen wird vielerorts beklagt, dass das Spiel der Mannschaft insgesamt wenig ansehnlich und durch eine zu hohe Anzahl von Fehlpässen geprägt, dass nach wie vor kein System erkennbar und das Spiel von eher rumpelfußballartiger Struktur sei. Miesmacher? Dauernörgler? Stopp –  nicht so vorschnell mit dem Urteil. Dies alles hat nämlich seinen Grund – es liegt an dem Internetz.   Das lässt sich ganz einfach beweisen. Wie zum Beispiel hätten sich die Internet-Kommentare angehört bei Spielen in der Vor-Internet-Zeit, wenn es das Netz  mit seinen Foren und Blogs, Threads und Ritualen denn damals schon gegeben hätte? Wie bei Spielen, die heute zum festen Mythen- und Legendenbestand der Eintracht gehören? Na, wie wohl?  Vielleicht so:

Fliegende Systeme

Während die „fliegenden Systeme“  der Bundeswehr sich derzeit offensichtlich in einem desolaten Zustand befinden, war am frühen Abend des Sonntags beim Spiel der Eintracht in Hamburg ein über die Maßen sehenswertes Phänomen zu besichtigen, das mit Fug und Recht den Namen „fliegendes System“ für sich in Anspruch nehmen kann, gegebenenfalls auch – in Anlehnung an zur Auslieferung von Paketen eingesetzten Drohnen   – als „Ballcopter“ bezeichnet werden könnte.

Kleines Fußball-ABC – Heute „P“ wie „Prognose“

Prognose, die (f), Pl: die, -n. Als Prognose bezeichnet man den saisonbegleitenden auf- und abschwellenden Meinungsstrom, der den Ausgang  bzw. weiteren  Verlauf der laufenden Saison vorher sagt und/oder → Befürchtungen  → Mahnungen und → Bedenken oder → Erwartungen, → euphorischen Überschwang  und → Hoffnungen  zum Ausdruck bringt oder verdichtet. Bereits bevor der erste Ball getreten ist,  formieren sich die  Prognosefronten, die eine grundsätzlich → optimistische oder eine grundsätzlich → pessimistische Ausrichtung haben. Die Entscheidung für eine →optimistische  oder →pessimistische  Ausrichtung  hängt  weniger von der Sachlage als vom Naturell und der Positionierung des Prognostikers ab.Übermäßig →pessimistische und übermäßig →optimistische Prognosen sind mithin kein Widerspruch, sondern zwei Seiten ein und derselben Medaille. Vgl. hierzu auch:  → Komplementärprognosen Sollte die →pessimistische bzw. →optimistische Prognose von der tatsächlichen Entwicklung überholt w

Auweia

Das war kein schöner Nachmittag gestern im Waldstadion. Im Gegenteil: Nach dem Abpfiff ging es mir schlecht. Also: So richtig schlecht - so, dass ich mich selbst gefragt habe, warum um des Himmels willen, ich gar so niedergeschmettert bin. Zusammengesunken sitze  ich auf meinem Platz, fast wie gelähmt. Stiere minutenlang vor mich hin, rappele mich mühsam hoch und stapfe mit müden Schritten zum Ausgang, die Beine schwer wie Blei. Niederlagen sind nie schön. Zuhause schon zweimal nicht. Aber am dritten Spieltag sollte man sie noch einigermaßen verkraften können. Vier Punkte haben wir nach drei Spielen ja schon, immerhin. Eine 0:1  Heimniederlage gegen eine körperlich robuste, gut eingestellte Augsburger Mannschaft und gegen einen indisponierten Schiedsrichter – das kann einem ja nicht so aus den Schuhen hauen.  Und doch. Irgendwie scheint das Maß der Enttäuschung mit der Einstellung zusammen zu hängen, mit der man ins Spiel geht. Schwenk zurück auf den Sonntagmorgen:  

Rotundschwarze Schnipsel (25. August bis 10. September - von Freiburg bis kurz vor Augsburg)

Sonntag, 25. August Die Eintracht ist ohne Meier und Zambrano in der Startformation, aber mit einem Sieg gegen Freiburg in die Saison gestartet. Ich freu mich über den an der Seitenlinie rotierenden Thomas Schaaf, sehe, dass noch nicht alles rund läuft, aber entdecke jede Menge positive Ansätze, bin zuversichtlich und gespannt. Im Netz überwiegt die Skepsis. War ja klar! Das, was wir jetzt ernten, ist  das Ergebnis eines heimtückischen Offensivfußballverhinderungs-Mutigetrainerabwehr-Talenteverschleuderungs-und-die-Eintracht-auf-Ewigkeiten-widerstands-und-systemlos-im-Tabellenniemandsland-Dahindümpelmechanismusses. Das haben wir jetzt davon. Drei Punkte zum Saisonauftakt. Bah. KABS -  das klingt wie die Abkürzung für eine militante Einsatzgruppe und so ähnlich ist es auch. Die Abkürzung steht für “ Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“  Die KABS hat in diesem Jahr bereits über drei Billionen Schnakenlarven getötet. Besonders aggressiv sind die neu hinz

Saison 2014/15: Ausgerechnet!

Startschuss für die Bundesliga-Saison 2014/15. In ein paar Stunden ist es so weit und die Eintracht trifft im Waldstadion auf den Freiburger SC. Solltet ihr so etwas wie Vorfreude oder Hibbelischkeit empfinden – ha, dann kann ich euch den Wind gleich aus den Segeln nehmen. Statistisch steht nämlich schon fest, wo wir am Ende der Saison landen werden. Heribert Bruchhagen hat es vorgerechnet: Einfach die Platzierungen der letzten 5 Spielzeiten addieren, durch fünf teilen und – voilà – wir stehen da, wo wir hingehören: Ungefähr Platz 11. Ganz ohne Chichi.  Mit den Statistiken ist das so eine Sache.  Man kann praktisch alles beweisen, wenn man es nur will. Pendler – so habe ich diese Woche gelesen – sind, wenn man den Bodymass-Index ins Verhältnis zur regelmäßigen Nutzung von Bussen und Bahnen setzt – im Durchschnitt dünner als Menschen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren .Das ist eine hochinteressante und praktische Entdeckung, die vielleicht künftig dabei helfen wird, den Platzbedar

Über den Herbst in den Sommer

Der Herbst ist an diesem Wochenende ein Thema. Und was für das Wetter hoffentlich nur vorübergehend gilt, wird beim Pokalspiel der Eintracht in Berlin zur Gewissheit. Die Eintracht muss erst mal den Herbst (und seine Viktoria)  schlagen, um am nächsten Samstag zum Bundesligastart gegen Freiburg wieder im Sommer und am Ende vielleicht sogar in der…ähem…Championsleague – huhu Takashi – zu landen. Dass es manchmal auch ganz anders kommen kann, als man denkt (→ Pokal, eigene Gesetze)  haben wir ja gestern Abend bei den 05ern aus Mainz gesehen. Wutsch, weg waren sie. Es ist erst einige Wochen her, da hat halb Frankfurt zähneknirschend und hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand fast ein bisschen neidisch nach Mainz geschielt. Alles ging bei denen schneller: die Trainersuche, die Neuverpflichtungen. Und jetzt halt auch das Ausscheiden aus dem Europacup und aus dem Pokal. Logisch, eigentlich. Und sonst?

Die Kirche im Dorf? Papperlapapp.

Also eigentlich gehöre ich eher zur „Lass den Heribert, der ist halt wie er ist und irgendwie ist das doch auch ganz lustig“ – Fraktion. Am Sonntag, im Interview in der Halbzeitpause des Spiels gegen Inter Mailand, bin ich jetzt aber doch beinahe vom Glauben abgefallen. Du liebes bisje. Was geht in dem Mann bloß vor? Gerade habe ich mich noch darüber aufgeregt, dass Thomas Berthold den Eintracht-Scouts den guten Rat gibt, sich mehr in Südamerika umzusehen, zum Beispiel in Costa Rica. (Ach? Echt? Costa Rica? Ob er diesen Tipp wohl auch schon vor der WM parat gehabt hätte?) Aber Heribert Bruchhagen wird noch für weitere Höhepunkte sorgen. War es ein gutes Gefühl mit Marc Stendera endlich mal wieder einen Eintracht-Spieler als Europameister zu ehren?  Ralf Scholt traut sich tatsächlich unserem Vorstandsvorsitzenden eine dermaßen absurde Frage zu stellen. Ehren? Was heißt hier ehren. Da muss man die Kirche doch im Dorf lassen. Ein Schulterklopfen, ein Blumenstrauß. Mehr nicht. Was hat er

Testspiel in Sandhausen: Mit Überzeugung im Spiel

Wenn man der Berichterstattung der letzten Tage und Wochen gefolgt ist, konnte man ja durchaus seine Zweifel haben. Die gute Nachricht deswegen gleich vorab: Eintracht Frankfurt hat eine Mannschaft. Tatsächlich und wahrhaftig und das, was sie da auf dem Platz macht, sieht gar nicht so schlecht aus. Für mich gibt es in jedem Jahr diesen einen Zeitpunkt in der Saisonvorbereitung, da muss ich selbst etwas sehen. Merkwürdig fern das alles, was da täglich durch Netz twittert, kommentiert, berichtet und gepostet wird. Fußball. Nach Sandhausen? Auf geht’s. Am Horizont: Stadion in Sicht Ich könnte euch jetzt erzählen wie die Anfahrt war (heiß und schwül), wo wir geparkt haben (in einem Spargelacker), wie die Sandhausener so sind (unglaublich pfälzisch, nett und witzig),  wie man das Stadion findet (ähnlich wie das kleine Schnitzel unter dem Salatblatt: am Ende doch) und wie unglaublich köstlich eine kalte Apfelschorle schmecken kann – aber ich bin sicher, dass euch hier und jetzt

Das Eintracht-Sommer-Wimmelbild

Es tut sich nichts. Trotzdem ist es in diesen Tagen gar nicht so einfach bei der Eintracht den Überblick zu behalten. Was war, was ist?  Auf der folgenden Karte sind alle (oder zumindest einige) Orte des Geschehens eingezeichnet. Vielleicht könnt ihr die Menschen den Orten zuordnen. Wer macht was und wo? Und vor allem: Warum und Wie?

Rotundschwarze WM-Schnipsel (final)

Vor dem Spiel Sonntag, 13. Juli, 20 Uhr 25 Uhr.  Noch gut eine halbe Stunde bis zum Spiel. Ich habe den ganzen Nachmittag gearbeitet und – ächz -  vor dem PC gesessen - muss mir jetzt irgendwie noch ein bisschen Bewegung verschaffen. Es ist schwül-warm, hat gerade angefangen leicht zu regnen, egal, hole mein Fahrrad aus der Garage und radele los. Die Welt liegt wie unter grauer Watte, Wolken ziehen. Die Straßen sind leer.  Bei der Abzweigung in die Weinberge verschwindet gerade ein Pärchen Hand-in-Hand am Horizont, ein großer schwarzer Hund galoppiert vor ihnen her. Die haben mit der Weltmeisterschaft offensichtlich nichts am Hut.  Wie stand am Samstag in der TAZ: Das Problem ist nicht die WM, das „Problem sind die, die nicht WM schauen“.  Na, so richtig problematisch kann ich die Zwei  nicht finden. Ich radele durch die menschen- und autoleeren Straßen, spüre den Regen auf meiner Haut, der Wind weht, es ist, als ob die Welt Pause macht. Vielleicht steht sie auch einfach im Ab

WM-Schnipsel (6): Von Weltmeistern - solchen, die es sind, anderen die es werden wollen und wieder anderen, die es nicht mehr werden können

Es ist nicht ganz gefahrfrei,  durchs Internet zu zappen. Immer mehr Pop-ups machen einem das Leben schwer und erinnern daran,  dass jeder Klick Folgen hat und dich wieder einholt. Parfüm, Katzenkrankheiten, Lieder, Kleider, Bücher, Hotels, Filme  – was immer du liest, likest, anklickst, ergoogelst – es holt dich wieder ein und bleibt fortan dein ständiger Begleiter. Und dann sind da auch noch die Pop-ups und Ads, die von den Websites selbst geschaltet werden. In der Regel hat man  den inneren Ausblendmodus aktiviert und bemerkt fast schon nicht mehr, was da alles hochploppt und eingeklinkt wird. Aber gestern morgen, als ich  - zur Feier des Tages bekleidet mit meinem „Frankfurts Stolz, der Grabi und der Holz“-Shirt - den FR-Bericht zum Geburtstag von Jürgen Grabowski angeklickt habe, habe ich dann doch erst einmal geschluckt. Direkt über dem Bericht prangte – quer über den Satzspiegel und direkt über dem Bild von Grabi – ein ca. 5 Zentimeter hohes Banner, auf dem ein Mann in Unterh

Unterwegs: Mit Bob in Zwickau

Es ist wieder so weit. Bob Dylan kommt auf seiner neverending Tour in Deutschland vorbei und wir sind dabei. Jedes Dylan-Konzert, jede Tour ist auf ihre Art genial, einzigartig, wunderbar. Manchmal ist es noch ein bisschen mehr. In Berlin war das zum Beispiel so, in der Max-Schmeling-Halle Oder in Gelsenkirchen, damals 2006 während der Schland-WM im eigenen Land. In Lille. In Worms. In Straßburg. In Salzburg, während der EM 2008 am Rande des Spiels Schweden gegen Griechenland, da vor allem. Und in Dornbirn. Ja, doch, vor allem in Dornbirn. Und in diesem Jahr. In Zwickau. Schon die Kombination Zwickau und Dylan ist schräg und schön. Als der diesjährige Tourplan bekannt und uns klar wurde, dass wir nur bei einem Konzert dabei sein können, waren wir uns über die Auswahl des Reiseziels schnell einig. „Zwickau, da fahren wir hin“ , sprach mein Mit-Adler – yep, so machen wir’s.

WM-Schnipsel (5): Mystery Mails, mehr Vertikalität und Per Mertesacker

In der Nacht nach dem Schland-Spiel träume ich, dass ich zu Besuch bei lieben Freunden bin.. Ich bin als Ich verkleidet und vermute, dass es ihnen sicher gleich auffallen wird, dass ich nicht Ich bin. Aber sie merken es nicht. Auch die  Reihe der mysteriösen Sommermails reißt nicht ab. Heute morgen erhalte ich eine Mail von einem Adler-Freund mit dem ebenso knappen wie präzisen Hinweis:   „Du kannst dich gleich anmelden.“ Keine Ahnung zu was oder warum, aber ich denke ernsthaft darüber nach. Es war eng, aber Deutschland hat das Viertelfinale der WM erreicht. Die junge Mannschaft der Algerier und insbesondere Vahid Halihodzic, ihr Trainer, werden mir in Erinnerung bleiben. Der Mann ist als harter Hund bekannt, nach Abpfiff liefen ihm die Tränen die Wangen herunter. Einen weinenden Trainer – das habe ich lange nicht mehr gesehen.  Nach eigenem Bekunden wollte es die deutsche Mannschaft gegen Algerien eigentlich innerhalb der regulären Spielzeit „regeln“. Entsprechend verrieten der

WM-Schnipsel (4): Elfmeterschießen

Der Elfmeterschütze ist der einsamste Spieler der Welt? So heißt es. Ja. Und doch ist mir gestern beim Spiel zwischen Griechenland und Costa Rica erst  so richtig klar geworden,  dass es auch beim  Elfmeterschießen aufs Team ankommt.  Ein gutes Händchen bei der Auswahl der Schützen? Wer ist sicher und selbstbewusst genug? Wer traut es sich in genau diesem Moment zu?  Alles richtig, alles wichtig. Trotzdem: Dass Costa Rica sich gestern gegen Griechenland durchgesetzt hat, das war der Sieg einer Mannschaft, die auch zum Elfmeterschießen gemeinsam angetreten ist.  

WM-Schnipsel (3): Halbzeit

Es ist Freitag, der 27. Juni 2014.  Wenn ich mir meinen heutigen Mail-Postkorb anschaue, komme ich ins Grübeln.  Bei  Zweitausendeins  gibt es Krimis im Angebot und wenn ich gleich drei auf einmal bestelle,  bekomme ich obendrauf  auch noch einen 1A Kulturbeutel (hä?),  der Hotel-Booking-Service vermeldet „Kerstin, es wird ein heißer Sommer“ und der Newsletter eines Veranstaltungsbüros  macht mich gleichzeitig per Mail darauf aufmerksam, dass in genau sechs Monaten Weihnachten ist. Hiiiiiiiiiiiilfe.  Im fernen Brasilien ist  unterdessen WM-Halbzeitpause, während in Frankfurt Thomas Schaaf die Amtsgeschäfte als Eintracht-Trainer aufnimmt  und so langsam darf man darauf gespannt sind, wer und wenn ja warum und wie viele  Spieler am nächsten Freitag beim Trainingsauftakt erwartet werden dürfen.  Nils Petersen ist  nicht mehr, Nicklas Bendtner ist wieder und Marco Marin ist neu im Stürmer-Topf. Wechselt Stefan Aigner nach Hannover?  Um die Nachfolge von Kevin Trapp , der möglicher

WM-Schnipsel (2): Das fängt ja gut an

Erstaunlich schnell hat die WM im Brasilien  Fahrt aufgenommen und hat sich in den sommerlich geprägten Tagesrrhythmus eingefügt.  Spannende, ansehnliche Fußballspiele, Schiedsrichterfehlentscheidungen, erstaunlich viele Tore, erste Überraschungen. Die Stimmung in den Stadien klingt wie Fußball früher. Aaaah und Oooh und Baaaah und zwischendurch schält sich ein Gesang oder ein Anfeuerungsruf aus der spielbegleitenden Kulisse. Schön. Erste Verschwörungstheorien greifen um sich.  Sind die Brasilianer zum Sieg gepfiffen worden? Ich denke: Sie hätten am Ende auch so gewonnen. Und es ist nicht der erste falsche Elfmeter – und schon gar nicht der krassesete -,  der gegeben worden ist. Die Brasilianer werden im Turnier – ob mit oder ohne FiFA – weit kommen und die Kroaten hoffentlich trotz Niederlage ebenfalls die Vorrunde überstehen.

Rotundschwarze WM-Schnipsel (1)

Auf fast schon unheimliche Art nähert sich die WM und  täglich zieht sich die WM-Schlaufe -  fast schon generalstabsmäßig - ein Stück weiter zu. Die Dosis an Vorberichten, historischen Rückblicken und Satire-Sendungen wird täglich erhöht. Auch die privaten Vorbereitungen gehen jetz allerorts  in die entscheidende Phase:  Bereits seit zwei Tagen hat  der Nachbar links von uns sein Auto mit einem Fähnchen und mit Ohrenschützern dekoriert, gestern habe ich die ersten gehissten Fahnen im Ort entdeckt. Auf dem Parkplatz vor dem Schwimmbad  nimmt die Zahl der Schland-geschmückten  Fahrzeuge täglich zu und  direkt  bei uns am Ortseingang wehen- hinter einer hohen Hecke, aber dennoch gut sichtbar auf hohen Masten zwei portugiesische Flaggen im Wind. Dürfen die das? Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat die beschwerliche Anreise nach Santo André erfolgreich bewältigt, auch Foyer-Pinkler Kevin Großkreutz darf in Brasilien mitspielen; Marco Reus kann leider nicht, aber Miroslav Klose –

Sommerpausen-Pause

Bei 34 Grad stecken wir wahr- und wahrhaftig  mitten in der Sommerpause. Ein schönes Beispiel dafür, dass die Worte nicht immer das bedeuten, was man vermuten sollte. Sicher ist: Ein gutes Drittel der fußballfreien Zeit liegt hinter, die Fußball-Weltmeisterschaft vor uns – ein guter Zeitpunkt, um ein kurzes Zwischenfazit zu ziehen.  Die Ära Schaaf bei der Eintracht hat so weit recht ordentlich angefangen: Wir wollen auch in der kommenden Saison nicht absteigen. Und wir fahren nach Berlin. Das ist doch schon mal was. Nur schade, dass auf dem Weg dorthin immer mehr Schäfchen abhanden kommen. Armin Veh hat uns bereits wegen der besseren Perspektive in Richtung Stuttgart verlassen, Sebi Jung und Pirmin Schwegler suchen Perspektiven in Wolfsburg und  Joselu findet sie in Hannover, obwohl er sich doch eben noch so wohl bei uns gefühlt hat. Auf der Haben-Seite verbuchen wir Timothy Chandler, den wir als  zurückgekehrtes „Eigengewächs“  willkommen heißen, während die Nürnberger ihn als „S

Schaaf ist Trumpf

Jetzt ist es also endlich raus, obwohl es  - doch, echt wahr! – bereits seit drei Wochen fest steht: Thomas Schaaf heißt der neue Trainer der Eintracht. „Sieeeehst du, hab ich’s dir doch gleich gesagt“, höre ich den lieben Adler-Freund sagen, der mir schon beim letzten Heimspiel gegen Leverkusen Stein und Bein geschworen hat, dass alles unter Dach und Fach ist, Schaaf nach  Frankfurt kommt und Aaron Hunt - hoho, von wegen Synergien - als Zugabe noch obendrauf gepackt wird.

119 Spiele, quer durch alle Ligen

In 80 Tagen um die Welt? Ach was! Adele war in  drei Jahren bei allen 119 Spielen der Eintracht dabei und ist in dieser Zeit mit der Eintracht quer durch Deutschland und Europa getourt. Ihre Erlebnisse hat sie in einen witzigen, anrührenden, bunten Bericht voller Eintracht gepackt.  Kann gut sein, dass einige von euch den Text bereits im Stadionmagazin zum Spiel gegen Leverkusen gelesen haben, aber er ist viel zu schade, um einfach in der Versenkung zu verschwinden. Deswegen hier noch einmal als Gastbeitrag , ungekürzt, live und in Farbe. (Danke, Adele!)  Prolog Das letzte Heimspiel in dieser Saison liegt hinter uns – für mich ein ganz besonderer Anlass, Revue passieren zu lassen, denn ich bin meinem persönlichen Ziel zum Greifen nahe. Nachdem ich es in der Saison 2011/2012 irgendwie wie von selbst geschafft habe, alle Pflichtspiele zu besuchen, und es zu Beginn der darauffolgenden Saison genauso weiter ging, nahm ich mir eines Abends – eventuell in der Bembelbar , unter Zuhilfenah

Das war's: Von Flugzeugen, Hunden und Heringen.

Es ist schon erstaunlich, wie viel Zeit in einen Samstagvormittag vor einem Eintracht-Heimspiel passt, wenn es in dem Spiel, das nachmittags angepfiffen wird, um nichts mehr geht. Es reicht sogar für einen kleinen Abstecher in die Mainzer Innenstadt. Auf dem Wochenmarkt kaufe ich Radieschen, Spargel und Erdbeeren und einen kleinen Band mit Geschichten von Alice Munro, die ich erst vor kurzem für  mich entdeckt habe und die so wunderbar schreibt über die kleinen, scheinbar zufälligen Erlebnisse und Ereignisse eines Lebens, die sich fügen und verschachteln und meistens anders als man denkt. So ist das wohl: Was wahr und bedeutsam ist im Leben, erweist sich oft ganz unerwartet und erst  im Licht späterer Erkenntnis. Um halb Zwei sitze ich im Auto Richtung Waldstadion.  

Auf der Zielgeraden. Quasi.

Kommt er oder kommt er nicht? Die mögliche Verpflichtung von Roger Schmidt als neuem Eintracht-Trainer nimmt inzwischen fast lincolnsche Dimensionen an. Du liebes bisje. Das muss ja ein unfasslicher, einzigartiger, unersetzlicher Trainer sein, nach dem sich da alle die Finger schlecken. Mag ja sein, dass er ein guter Mann ist (auch wenn er – unter uns gesagt – eher unscheinbar aussieht), aber so ein Theater würde ich maximal für… ach nö, für den auch nicht.  Aber vielleicht ist er ja – wie die Paderborner nach vorn  und wie die Salzburger gegen den Ball  – eine „echte Waffe“. Und immerhin haben wir ja jede Menge Kohle, um eine mögliche Ablöse bezahlen zu können.  Satte, unglaubliche  900.000 Euro sparen wir künftig pro Jahr, weil wir die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet haben. Ach so, sorry, die sind ja schon für den Erhalt des Joselu eingeplant.  Ist doch eine coole Vorstellung: Die Summe, die bisher für eine komplette Mannschaft mit regionaler Verwurzelung ausgereicht

Morgen: Auswärtsfahrt

Beim gestrigen Championsleaguespiel Bayern gegen ManU  haben die Fans von Bayern München mit einer ganz besonderen Choreo überrascht, für die extra eine detaillierte Anleitung auf der Tribüne verteilt wurde. Der Choreobeauftragte lässt grüßen. Ich bin der Auffassung: Das ist nachahmenswert. Schließlich müssen wir Fans ja umfassend betreut werden, damit im Stadion nichts schief läuft. Und hier ist sie jetzt also: Die erste Auswärtsfahrtanleitung der jüngeren Bundesligageschichte. Vor der Abfahrt nach Gelsenkirchen: Bitte sorgfältig durchlesen!

Raus!

Heute also Mainz. Und bei allem Derby-Gedöns hin oder her, beißt die Maus keinen Faden ab: Für einen Adler, der – wie ich – in Mainz lebt, hat dieses Spiel eine gewisse Bedeutung.  Man kann mit Fug und Recht  behaupten: Wir mögen uns nicht (die bilaterale freundschaftliche Verbundenheit zu einzelnen 05ern tut dem keinen Abbruch). Wir sind alles das, was sie nicht sind: Böse, aggro, arrogant, laut, wild, chaotisch – und wir sind sogar noch stolz darauf.  Ein Eintrachtler in Frankfurt? Das empfinden die Mainzer weniger als Provokation, eher schon als Unverschämtheit: Wie kann man nur?  Freiwillig? Wenn die Schiffe aus Frankfurt beim Auswärtsspiel am Rheinufer anlegen, bringen Mainzer Mütter ihre Kinder in Sicherheit, putzig mit 05er-Halstuch dekorierte Hunde verkriechen sich mit gesträubtem Fell hinter dem nächsten Busch und warten bis das Unwetter vorübergezogen ist. Aber darüber habe ich in den vergangenen Jahren schon oft genug geschrieben – z.B. hier - und nichts desto trotz haben s

Sieben auf einen Streich: Die letzten Spiele der Eintracht gegen die 05er im Schnelldurchlauf

Saison 2009/10 5. Dezember 2009 15. Spieltag Eintracht Frankfurt – 1. FSV Mainz 05 2:0 Die 05er sind in dieser Saison aufgestiegen und spielen eine überraschend gute Hinrunde. Mit 23 Punkten stehen sie vor dem Spiel im Waldstadion auf Platz 6. Die Eintracht hängt mit 19 Punkten im Niemandsland.  Unser Trainer, von dem vereinzelt bereits gemutmaßt wird, dass es sich um einen Trainerdarsteller handelt, heißt Michael Skibbe. Patrick Ochs spielt auf rechts, Marco Russ ist auch nochschon da. Maik Franz und Chris in der Innenverteidigung.  Im Tor – na klar – Oka. Pirmin Schwegler – in seiner ersten Saison für die Eintracht – auf der 6, auf links wirbelt Üüüüümit.  Kapitän ist unser linker Außenverteidiger: Christoph Spycher. Im Sturmzentrum versucht sich Nikos Liberopoulous, Alex Meier ein bisschen dahinter. Achtung: Damals noch kein Dran-Denken, dass er dereinst ein von allen – und nicht nur von einem kleinen Häufchen – geliebter Fußballgott sein würde. Wir befinden uns noch im C

Back in the saddle again

Was für ein wunderbarer Abend war das gestern, draußen im Wald. Es war ein bisschen wie nach Hause kommen. Nicht nur die Mannschaft, auch wir haben uns Europa aus den Knochen (wenn auch nicht aus dem Herz) geschüttelt. Die Beine fest auf dem Boden, der Kopf frei, das Herz weit und mutig. Fußball, einfach nur Fußball – auf dem Platz und drumherum. Konzentriert, zuversichtlich, kämpferisch, selbstbewusst. Dem verdi-Streik sei Dank bin ich früher als sonst los gefahren, komme verblüffend gut durch und stehe  bereits knapp eineinhalb Stunden vor Anpfiff auf dem Parkplatz. Hallo, hallo bei Black and White und auf dem Anmarsch zum Stadion. Ein Sitznachbar von Nicole - ein Bär von einem Mann - sorgt für allgemeine Erheiterung: Er trägt zur Feier des Tages eine rosafarbene Eintrachtbommelmütze auf dem Kopf. Eintauchen in die Atmosphäre rund ums Stadion.  Erhasche noch die letzten Minuten der Waldtribüne, sitze auf den Treppenstufen vor  unserem Block, schaue in den Himmel, freue mich am G

Ohne Bus, ohne Bahn und ohne Flugzeug, aber mit dem Fahrrad, wie Eric Zabel.

Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie so ein überraschender Sieg in bedrohter Lage die Welt verändert. Das merkt  man sogar am Wetter: Am Sonntag war es trüb und regnerisch, heute scheint die Sonne.  Hammer. Die Aufregung um das Ende der Ära Veh (und über die Art und Weise, wie wir davon erfahren haben) hat sich gelegt, die Trainersuche hat erstmal Zeit und wer dabei letztlich das Sagen hat,  ist uns – zumindest heute -  herzlich egal. Schwegler, Meier und Rode fallen weiter aus. Macht aber nichts, weil wir ja – trotz Ausfällen – "eine ordentliche Mannschaft auf dem Platz" haben. "Genau das ist ja"  - seit Sonntag wieder - "der Unterschied zum letzten Jahr" - und dass wir dieses  Jahr genau deshalb hinten drin stehen,  weil die zweite Reihe nicht stark genug ist, war dann wohl ein Irrtum.

So oder so

Heute also gegen Nürnberg. Eigentlich säße ich jetzt, genau jetzt, mit Nicole, Zoë und Rosa im Auto in Richtung Nürnberg. Stattdessen sitze ich hier, den Schreibtisch voller Arbeit und kann den Sieg der Eintracht in Nürnberg also nur vor dem Fernseher bejubeln. Den Sieg? Mmh…

Adler im Quizduell

Spielt ihr eigentlich auch „Quizduell“? Dann sind euch sicher auch schon viele Menschen  und Dinge begegnet, von denen ihr im Leben noch nichts gehört habt. Wer um des Himmelswillen ist z.B. Petra Busch? Und wer sind die vier Männer, mit denen sie möglicherweise mal  verheiratet war? Ist ihr Kopfkissen grün, gelb, rot oder blau? Woher soll ich wissen, ob Jim Myer, Bud Weinstein, Phil Stocker oder Larry Whitacker noch nie in einer Band gespielt haben, deren Namen ich noch nicht mal kenne? Ist der längste Regenwurm der Welt 50 Zentimeter, 80 Zentimeter, 3 Meter oder 4 Meter lang? Es ist mir eigentlich egal – ich möchte ihm nur lieber nicht persönlich begegnen. Auch die Tatsache, dass es eine Schnecke gibt, die nach Boris Becker benannt ist und den klangvollen Namen " bursina boris beckeri" trägt, war mir bisher  gänzlich  unbekannt. Wohingegen ich mir absolut sicher bin, dass Shakespeare mit Vornamen William heißt (nicht etwa Ted). Und Goethe? Klar: Fritz....ähem: Johann Wolfg

Franz. Uli. Heribert. Heinz. Marvin. Armin. Pirmin. Und Kerstin.

„Für alle Fälle Franz “   lautet die Titelschlagzeile der TAZ vom gestrigen Samstag und ich dachte, es handelt sich um einen Artikel über den präsidentenlosen FC Bayern. Die Rede war aber von Papst Franziskus, der einjähriges Dienstjubiläum feiert und den alle super finden, anders als Uli , bei dem alle gar nicht genug lustige Witze machen können, die zeigen, wie recht ihm geschieht und wie unrecht alle haben, die zumindest menschlich ein gewisses Maß an Mitleid empfinden. Damit wären wir bei Heribert , der jetzt endgültig unten durch ist. Zement im Kopf, das Geld im Tresor, als Kommunikator falsch getimet und jetzt auch noch Mitleid mit Uli. Das ist zu viel. Da sind wir uns einig. So gesehen ist es schade, dass am Donnerstag beim deutschen Vorentscheid für den Grand Prix Eurovision in Kopenhagen am Ende Elaiza und nicht der Graf gewonnen hat. „Wir sind alle wie Heinz “ – das wäre eine Grand Prix Botschaft gewesen wie die Welt sie noch nicht gehört und gesehen hat.Schöne Tore sieht

Alles eine Frage der Perspektive

Heute spielt die Eintracht in Hamburg. Ein Tag zum Abheben. Der Himmel ist blau, die Vöglein zwitschern, nach der kalten Nacht hängt ein leichter Dunst zwischen den noch kahlen Bäumen., die ersten Blumen recken ihre Knospen der Sonne entgegen. Der Frühling ist nicht erwacht, er ist ausgebrochen, platzt aus allen Nähten. Die Mainzer Innenstadt gleicht an diesem Vormittag  einem Wimmelbuch. Alles, was zwei Beine hat, hat sich eine Sonnenbrille auf die Nase gesetzt, isst heiße Fleischwurst und trinkt ein Schöppchen. Alles, was vier Beine hat, wälzt sich in der Sonne und streckt die Beine in die Luft. Die Marktstände sind abgegrast, trotzdem ist noch genug für alle da.  Ich kaufe Radieschen, Kresse, Lauch, Salat, Oliven, Schafskäse und einen Korb voller bunter Primeln und Hornveilchen. Der Mainzer Oberbürgermeister höchstpersönlich überreicht mir eine rote Rose zum Tag der Frau (was nicht ganz auszugleichen vermag, dass ich leider nicht auf der – fast zeitgleich zum Weltfrauentag publizie

"Vielleicht sind wir nicht so gut, aber charakterlich sind wir in Ordnung." *

Heute also der VFB. Die Europatränen sind getrocknet, die ach so „kleine Eintracht“ hat schier unglaubliches geleistet und wir haben es nicht versäumt, uns wechselseitig noch einmal auf die Schultern zu klopfen. Vielleicht ist die nächste Eurocup-Teilnahme näher als wir denken – die Sache mit der „wild card“ für die Eintracht klingt auf den zweiten Blick gar nicht mal so abwegig: Wir sorgen überall für 1A-prima-Stimmung, wir füllen bereitwillig auch die Stadien in Kasachstan oder der hinteren Mongolei, chartern Flieger, Busse, Bahnen, mieten vor Ort Hotels, essen, trinken und kurbeln durch erhöhten Alkoholkonsum die lokale Wirtschaft an. Unter ökonomischen Gesichtspunkten spricht also einiges dafür.Anders sieht es aus mit einem Sieg heute gegen den VFB. Für den spricht so wenig, dass es schon wieder dafür spricht. 

Blues mit Goldrand.

Donnerstagabend, kurz vor 9 Uhr. Unerbittlich leuchtet das 3:3 vom Videowürfel, erbarumungslos und endgültig. Im Block der Portugiesen werden noch ein paar Fahnen geschwenkt, die Mannschaft des FC Porto hat den Rasen längst verlassen. Unsere Jungs sind noch da, mit gesenkten Köpfen und hängenden Schultern Das Stadion beginnt sich allmählich zu leeren. Die West, Teile der Gegentribüne und die zur Haupttribüne hin verlängerte Kurve bleiben, sind noch nicht bereit, sich von Europa zu verabschieden.  Der Geist des Spiels hängt noch in und über dem Stadion. Das aberwitzige Auf und Ab. Der Führungstreffer. Die Hoffnung. Die Portugiesen, die wild entschlossen nach der Pause als erstes wieder den Platz betreten. Tooooor. Das 2:0. Tatsächlich. Zweizunull. Das fast schon sicher geglaubte Weiterkommen und doch dieses bange Gefühl. Das wird nicht reichen. Die Stärke der Portugiesen, straight, körperbetont. Sie werden noch einmal zurückkommen. Der Anschlusstreffer  Der Ausgleich. Sie sind zu stark

Eintracht in Europa: Still going strong!

Der Donnerstag, der so ein glückliches  Ende finden sollte, fing so an wie im Moment meine Tage immer anfangen: Hellwach  und sehr, sehr müde. Mein Schreibtisch, mein Kopf  – zum Glück – voller Arbeit, Ideen und Projekte. Die Tage sind lang, die Nächte kurz. Schreiben, recherchieren, basteln, abstimmen, konzipieren, korrigieren, redigieren. Mails, Texte, Telefonate, Scribbles. Ja, ja. Nein, nein. Ganz anders. Ja, genau so. Dazwischen: Rotundschwarze Tupfen aus Porto. Eintracht-Forum. Facebook. Mails. SMSe. Mittwoch:  Chillen am Strand und in Straßencafés.  Hotels. Panoramabilder.  Trainingsfotos aus dem Stadion, Fotos von Gässchen und Winkeln.Donnerstag: Frühstück, Gang durch die Stadt. In Porto regnet es Bindfäden . Von knapp 7.000 Entrachtlern in Porto ist die Rede. Annähernd Bordeaux-Dimensionen. Wahnsinn. Wie durchgeknallt ist das denn?

Dank Rotation stark für Europa

Am Dienstag - so war es in den Tagesthemen zu sehen und zu hören – empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel die Narren. Zeitgleich zum Ton aus dem Off  fuhren die Parteivorsitzenden Siegmar Gabriel und  Hans Seehofer am Kanzleramt vor. So muss man halt immer gut aufpassen, dass es zu keinen Verwechslungen kommt. Auch bei der Eintracht geht es närrisch zu – wir sind sogar so verwegen, dass wir künftig unser Scouting verbessern wollen. Aber ich schweife ab: Europa heißt das Thema. Der rotundschwarze Tross hat sich - zum Teil bereits  Anfang dieser Woche - in Richtung Portugal in Bewegung gesetzt und erobert die Atlantikküste.  Vor meinem inneren Auge sehe ich Porto: Avenida dos Aliados. Der Duero.  Meeresrauschen.  Fisch. Reis. Spezialitäten vom Grill. Duft von Gewürzen.  Ribeira, die Altstadt.  Foz velha, das historische Viertel direkt am Hafen. Enge Gässchen. Kathedralen. Vinho verde.  Portwein.  Fado. Leichter Wind. Träume, europäische.  

Nur mal so

Müssen wir so spielen, wie wir im Moment spielen oder könnten wir auch anders, wenn wir wollten bzw.  könnten wir gar nicht anders, auch wenn wir wollten und denken deshalb lieber, wir spielen so, weil wir müssen und nicht weil wir nicht können, sondern weil wir nicht wollen, wie wir könnten. Jetzt müssen wir also wieder so spielen, wie wir könnten, wenn wir nicht müssten, sondern wie wir könnten, wenn wir nur wollten. Bleibt die Frage: Können wir wollen, wenn wir müssen?

About : Schmidt

Mit der deutschen Nachkriegsliteratur ist es so eine Sache. Eine Art Triumvirat – Böll, Grass, Walser – ist im Literaturkanon übrig geblieben, die Gruppe 47 beschäftigt hauptsächlich die Akademiker und der Rest führt mehr oder weniger eine Rand- oder Schattenexistenz.  Von einer relativ lebhaften literarischen Szene, die auch nachfolgende Schriftstellergenerationen mitgeprägt hat, ist im öffentlichen Gedächtnis nicht sehr viel übrig geblieben. Zu  den Autoren, die sich zumindest eine Nische erhalten haben,  zählt  sicher Arno Schmidt, der bis heute auf eine kleine Schar „Eingeweihter“  zählen kann und in den 70er und 80er Jahren bei jungen Intellektuellen – oder solchen, die es gerne sein wollten -   eine Kultfigur war, obwohl – oder weil – er alles dafür tat, keine zu werden.   „Mein Elvis hieß Arno“ beschrieb der Literaturwissenschaftler Kurt Scheel anlässlich des  Schmidt-Jubiläums in der TAZ seine Zeit als Mitglied des „Arno-Schmidt-Dechiffrier-Syndikats“.  Junge Männer – die A

Ach, Mensch!

Da war sie also tatsächlich die Chance aufs Halbfinale. Alles genau so gekommen wie gehofft und noch ein bisschen mehr. Couragiert. Mutig. Konzentriert. Selbstbewusst. Sebi Jung war bärenstark. Carlos Zambrano hat bis in die Haarspitzen geglüht, aber nichts anbrennen lassen.  Seppl Rode war tatsächlich furios – wenn auch  leider  vor allem beim Auslassen der Torchancen. Johannes Flum war weiter in Braunschweig-Form und doch dabei.. Meier war Meier. Constant Djakpa hat sich aus seinen Armen und Beinen entwirrt, manchmal. Vaclav Kadlec. Na ja. Ok. Stattdessen Rosenthal: Hey - laufstark, kreativ, mannschaftsdienlich. Marco Russ einmal mehr erstaunlich. Und Kevin Trapp hatte gar nicht so viele Möglichkeiten, die Dortmunder zur Verzweiflung zu bringen. Alles richtig gemacht. Nichts abgeschenkt. Ein Spiel auf Augenhöhe geliefert. Gekämpft.   Kurz vor Schluss ist dann bei den Dortmundern tatsächlich Jonas Hofmann eingewechselt worden. Alles genau so gekommen wie gedacht, wie gehofft. Fas

Der runde Ball, der Pokal und die eigenen Gesetze

Immer wieder erstaunlich, was ein einziger Sieg so alles ausmacht. Nicht nur der Pokal auch das Fußballerherz hat seine eigenen Gesetze. Am Samstag vor dem Spiel gegen Braunschweig war ich der festen Überzeugung, dass wir das tiefste Tal dieser Saison noch lange nicht erreicht haben. Hauptsache irgendwie gewinnen, und dann sehen wir weiter. Schon auf dem Weg zum Stadion änderte sich meine Stimmung. Es war Regen, es war windig und grau, es war Fußball, endlich wieder. Konzentriert und kämpferisch, mutig, mit spielerischen Akzenten, herausgespielten Toren. Nach dem Spiel:  Pitschpatschnass, durchgefroren und glücklich – nicht nur diese melancholische Erleichterung wie nach dem Spiel gegen Hertha, sondern froh, richtig froh. Wir. Wieder da. War was? Heute ist Pokal. Und es ist, als ob wir uns mit dem Spiel gegen Braunschweig bereits selbst die entscheidende Vorlage gegeben haben.  Der Glaube an die irgendwo in uns lauernde Stärke ist wieder zurück. Mein Herz hüpft,  mein Magen wackel

Mehr!

Der Winter will und will dieses Jahr – zumindest in unseren Breitengraden - nicht so richtig zum Vorschein kommen. Ab und zu von fern ein paar nasse Schneeflocken, die durchs Bild stieben. Das muss und wird sich noch ändern. Ich fordere: Mehr Winter. „Mehr Eintracht“ hat vor dem Spiel gegen Braunschweig Armin Veh verordnet. Das war nach dem letzten Sonntag nicht unbedingt zu erwarten. Da haben wir bei „diesen Bayern“ verloren, was aber vollkommen ok ist. 0:5 – so what? Die spielen halt mit allem pepapo und gewinnen sogar, wenn Ribery sich erst nach dem Spiel (tschuldigung) den Hintern aufreißt.

Der Lauf der Dinge: Eintracht gegen Bayern - die letzten zehn Begegnungen im Schnelldurchlauf

Spiele gegen die Bayern mag ich nicht, hab ich noch nie und in keiner Situation gemocht. Immer dieser blöde Hype, der entweder in die eine oder andere Richtung geht: "Spiel des Jahres" oder "Unwichtigstes Spiel des Jahres" - gemeint ist immer das gleiche. Sei's drum. Schauen wir sie uns einfach mal an, die Chronologie der Ereignisse.  Mit Hilfe der Spielberichte im Eintracht-Archiv und mit meinen eigenen Blogbeiträgen habe ich mich mal an den letzten zehn Begegnungen entlanggehangelt.

Uff.

Geschafft. Der bitter notwendige erste Heimsieg der Saison 2013/14 ist unter Dach und Fach. Und wenn  ich mir vor dem Spiel meine „50 mal Meier-Statistik“  noch einmal angeschaut, hätte,  hätte ich mir eine unruhige letzte Viertelstunde ersparen können. Nach dem 1:0 war eigentlich klar, dass nichts mehr schief gehen kann. Meier erzielt überdurchschnittlich häufig das  erste Tor, das dem Spiel eine entscheidende Wende gibt (Stand August 2013: 20 von 50). Ebenalls auffallend oft (14 von 50) sind seine Tore dann auch spielentscheidend.  Quod erat demonstrandum  oder wie der Hesse zu sagen pflegt:  Da hammers widder, mir zwei. Drei Punkte. Yep. Ja. Hurra. Ansonsten gibt es über das Spiel nicht besonders viel Positives zu vermelden. Mein lieber Adler-Freund Kid hat es unter die 10 schlechtesten Eintrachtspiele, die er je gesehen hat, eingeordnet.  Doch, ja, da kann man drüber reden. Und was ich schon immer wusste, hat sich damit also bestätigt: Der Mann hat Ahnung.  

Gut trainiert, ist halb gewonnen

Die Winterpause liegt hinter uns. Endlich wieder Fußball. Morgen gegen Hertha muss die Eintracht dreifach punkten und kann in dreifacher Hinsicht gewinnen: Erster Heimsieg der Saison, erster Rückrundensieg, 400. Heimsieg ever (ever! ever!!). Der allgemeine Zuversichtspegel ist in den letzten Tagen ständig gestiegen. Heribert Bruchhagen sieht die Eintracht am Ende der Saison auf einem Mittelfeldplatz. Armin Veh kann es gar nicht erwarten bis es endlich losgeht. Im Training geht es vor dem ersten Spiel wieder lockerer zu. Und wie es der Zufall so will, haben wir auch noch Glück mit dem Wetter: Schneien soll es (wenn überhaupt) erst morgen - was für eine Erleichterung. Sonst wäre ja morgen alles schon wieder Schnee von gestern. Fassen wir also noch einmal zusammen. Am Ende der Vorrunde war auch das Ende der Fahnenstange erreicht.

"lol - my Winterpause"

Das neue Jahr hat  Fahrt aufgenommen. Wir befinden uns in einem  eher fortgeschrittenen Stadium der Winterpause, am Horizont erscheint bereits die Vision des ersten Heimspiels gegen Hertha.  Und siehe da:. Vor einer Woche war das Entsetzen  noch groß. - Alexander Madlung. Tobias Weis. Ein weiterer Konditionstrainer. Gute, alte Bekannte von Armin Veh.  Du liebes bisje. - Kaum befindet sich die Mannschaft in der Wüste - also dort, wo der mitgereiste, hochkarätige Eintracht-Tross gerade auf dem Sprung ist, die "Märkte in Asien"  zu erobern (wollen wir hoffen, dass zumindest der Schriftzug "Eintracht" künftig nicht auch  in "japanischer, chinesischer oder koranischer Sprache" erscheint) – kaum dort also, zeigt sich alles in einem deutlich verklärteren Gesicht. Klare Ansagen, knackige Trainingseinheiten - das wird schon.

Das Alternativ-Los

Alternativen sind wichtig, auch und ganz besonders im Fußball.  Deshalb ist die Eintracht  während der Transferperiodem  immer auf der Suche nach Alternativen - auch in diesem Winter, obwohl wir bereits vor der Saison eine Reihe äußerst vielseitiger Spieler verpflichtet haben, die „auf mehreren Positionen eine Alternative sein können.“    Dass wir jetzt  nach Alternativen für die Alternativen suchen ist folgerichtig. Denn:  Wir holen immer nur Spieler, die uns verstärken, weiterbringen und echte Alternativen sind. In den vergangenen Jahren haben wir dementsprechend  viele Alternativen geholt, nichtsdestotrotz sind wir trotzdem häufig alternativlos, was – wie ich vermute – kein Widerspruch ist, sondern schlicht und einfach in der Natur der Alternative liegt. Das ist die Alternative sich schuldig, schließlich ist „alternativlos“  im Jahr 2010 nicht umsonst zum „Unwort des Jahres“  gekürt worden

Schick mit Strick

Folgende dpa-Meldung in unserer Lokalzeitung hat gestern – wie ich finde: zu recht – meine Aufmerksamkeit erregt. „Strickjacken, die offen getragen werden, sind im Trend. Sie können kurz oder knielang sein, eine O-Form haben oder wie ein eckiger Kasten am Körper wirken. Das berichtet die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft"(Ausgabe 19/2013). Die bevorzugte Farbe sei schwarz. Die Frauen kombinieren sie gerne zu Kleidern. Ebenso angesagt seien bei den Kundinnen Seidenblusen, deren Stoff schimmert.“ So sind wir, wir Frauen. Wir mögen Seidenblusen, die schimmern, und kombinieren eckige Kästen gerne mit Kleidern - mal kurz, mal bis zum Knie, Hauptsache offen. Manchmal, an ganz wilden, verwegenen Tagen, schlagen wir dem Trend heimtückisch ein Schnippchen. Dann kombinieren wir rote Jacken mit Hosen und knöpfen die Jacke  bis obenhin zu. Aber das ist vielleicht sowieso Jacke wie Hose. O.

2013: Rotundschwarze Jahresschnipsel (Juni - August)

Januar bis Mai - klick! Juni Endlich. Es wird doch noch Sommer. Fast. Die Sommerpause wirft ihr Transfergedöns bereits voraus. Ein Neuzugang der Eintracht steht bereits seit März fest. Aus Freiburg kommt Jan Rosenthal, ein Spieler von der Wunschliste, die Armin Veh und Bruno Hübner zusammen aufgestellt haben. Der Begriff „Whistleblower“  hält Einzug in der medialen Berichterstattung und wer gedacht hatte, dabei handele es sich möglicherweise  um einen metaphorischen  Ausdruck für „Schiedsrichter“ ist, wird eines besseren belehrt. „Edward Snowden ist ein US-amerikanischer Whistleblower.“ So ist es in Wikepedia zu lesen. und klingt ein bisschen wie ein Lehrberuf. Wie auch immer: Die Öffentlichkeit nimmt – ebenso wie Frau Merkel - vollkommen überrascht zur Kenntnis, dass Geheimdienste sich "dem Internetz" und anderer moderner Technologie bedienen, um alles und jedes immer und überall zu überwachen. Von sozialen Netzwerken und Online-Shops lernen, heißt siegen l