Saison 2009/10
5. Dezember 2009
15. Spieltag
Eintracht Frankfurt – 1. FSV Mainz 05 2:0
Die 05er sind in dieser Saison aufgestiegen und spielen eine
überraschend gute Hinrunde. Mit 23 Punkten stehen sie vor dem Spiel im
Waldstadion auf Platz 6. Die Eintracht hängt mit 19 Punkten im
Niemandsland. Unser Trainer, von dem
vereinzelt bereits gemutmaßt wird, dass es sich um einen Trainerdarsteller
handelt, heißt Michael Skibbe. Patrick Ochs spielt auf rechts, Marco Russ ist auch
nochschon da. Maik Franz und Chris in der Innenverteidigung. Im Tor – na klar – Oka. Pirmin Schwegler – in
seiner ersten Saison für die Eintracht – auf der 6, auf links wirbelt Üüüüümit.
Kapitän ist unser linker
Außenverteidiger: Christoph Spycher. Im Sturmzentrum versucht sich Nikos
Liberopoulous, Alex Meier ein bisschen dahinter. Achtung: Damals noch kein Dran-Denken, dass er
dereinst ein von allen – und nicht nur von einem kleinen Häufchen – geliebter
Fußballgott sein würde. Wir befinden uns noch im Caaaaaaio-wird –uns-retten und
Meier-Bashing-Zeitalter.
In der Woche vor dem Spiel sind mein Mit-Adler und ich bei
einem Henni-Nachtsheim-Abend im Mainzer Unterhaus. Der Saal ist gesprenkelt mit
ein paar Eintrachtlern. Zwischendurch
erheitern wir das anwesende Mainzer Publikum durch ein „Steht auf, wenn ihr
Adler seid“, am Ende des Abends tönt „Mein Herz schlägt für Eintracht Frankfurt
aus den Lautsprechern".
Die Mainzer, damals noch mit André Schürrle und damals wie
heute mit Nikolce Noveski (wie ich vermute: auch damals schon als Kapitän). Im
Sturm unser aller Liebling Aristid Bancé, der beim Treten einer Ecke, eine
unfreiwillige Bierdusche nimmt, nach dem Spiel Maik Franz den Mittelfinger
zeigt und später behauptet, Franz habe ihn als Nigger beschimpft. Chadli Amri fliegt nach Foul an Bajramovic
vom Platz. Maik Franz (29.) und Alex Meier (90.) erzielen die Tore für die Eintracht. Baaaaaaaaaaaaah.
Abends ist Sebastian Vettel im
Sportstudio zu Gast und Michael Steinbrecher wundert sich, wie man auf den
Gedanken kommen kann, Eintracht-Fan zu sein. Vettel reagiert cool und überreicht
am Ende des Gesprächs einen Stadion-Bierbecher an Thomas Tuchel, der später von
einem Eintracht-Fan-Club bei Ebay ersteigert wird. Der "Becher des Anstoßes" kann - mit persönlicher Widmung von Sebastian Vettel - heute im Eintracht-Museum besichtigt werden.
Saison 2009/10
25.04.2010
32. Spieltag
FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 3:3
Die Eintracht und die 05er haben inzwischen die Plätze
getauscht – wir mit sehr ordentlichen 44
Punkten auf Platz 9, die Mainzer einen Punkt dahinter. Ich erlebe das Spiel direkt vor Ort, der
damals noch der Bruchweg war. Im Bus erklärt mir ein kleines Mädchen, dass die
Eintracht mit dem Schiff nach Mainz kommt. Ja, die Fans. Nein, sie besteht
darauf: Die Mannschaft. Na, dann. Ein
befreundeter 05er – wenn man als Eintrachtler in Mainz lebt fordert das Leben
eine zumindeste partielle Kompromissbereitschaft – hat mir eine Karte besorgt und ich stehe rotundschwarz mitten unter 05ern. Von vorne drohnt Klaus Hafner, um mich herum schunkeln 05er. Sagen wir mal so: Es war eine Erfahrung.
Ein krachend
heißer Tag und die Sonne kommt immer von vorn.
Die Eintracht startet furios, geht schnell – durch zwei Meier-Tore – mit
2:0 in Führung, vor der Halbzeit erzielt Immer-dieser-Bancé per Freistoß den
Anschlusstreffer. Oka sieht dabei nicht gut aus. Nach der Pause der Ausgleich durch
Simak. Bei uns läuft jetzt nicht mehr
viel, aber – hurra – Ümit bringt uns wieder in Führung, bevor kurz vor Schluss
dann doch wieder der Ausgleich durch na-wen-wohl fällt.
Saison 2010/11
15. Spieltag
4.12.2010
Eintracht Frankfurt – FSV Mainz 05 2:1
Merkwürdig, dass die Hinspiele gegen Mainz immer im
November/Dezember und die Rückspiele entsprechend immer im April statt finden.
Aber so ist es wohl, das Gesetz der Serie.
Die Mainzer stehen an diesem 15. Spieltag sage und schreibe mit 30
Punkten auf Platz 2, wir mit 23 Punkten…ähem… knapp dahinter (Platz 8). Unser
Trainer heißt immer noch Skibbe, ist aber inzwischen als Dummy enttarnt. Wir sind Lincoln-los, Ama darf trotzdem - so wie heute - ab und zu noch mitspielen und Sebi Jung ist dabei, sich einen Stammplatz zu
erobern. Im Sturm: Halil Altintop und Theofanis Gekas. „Wir sind“ (O-Ton
Skibbe) „am Rande der Konkurrenzfähigkeit“, können aber an guten Tagen mithalten – sogar – man höre und staune – mit den
Mainzern. Die 05er tragen damals den klangvollen Beinamen „Bruchweg-Boys“ und
kommen mit: Andre Schürrle, Adam Szalai,
Christian Fuchs, Jan Kirchhoff, Sami Allagui und: Lewis Holtby. (Also, ich
sach’s net gern, aber irgendwas machen die richtig…) Der Sieger heißt am Ende
trotzdem Eintracht. Marco Russ hatte in
der 35. Minute das 1:0 erzielt, Andre Schürrle noch vor der Pause per Elfer
ausgeglichen. Fünf Minuten vor Schluss gibt es einen Handelfemeter, über den
Herr Tuchel sich fürchterlich erregt und sich einmal mehr als Taschen-Tuchel
erweist. Gekas trifft. Aus.
Saison 2010/11
32. Spieltag
30. April 2011
FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 3:0
Die Mainzer haben vor dem Spiel 49 Punkte und stehen auf
Platz 5. Wir haben 34 und stehen auf
Platz 16. Unser Trainer heißt Christoph Daum. Seit der Winterpause haben wir
satte 7 Punkte geholt. Will ich zu diesem Spiel sonst noch etwas sagen?
Eigentlich nicht. Wer will, kann es ja hier nachlesen.
Saison 2011/12
Derbyzeit! Aus bekannten Gründen kein Spiel gegen die 05er.
Stattdessen zwei echte Derbys gegen den FSV Frankfurt.
Saison 2012/13
14. Spieltag
27. November 2012
Eintracht Frankfurt – FSV Mainz 05 1:3
Der November ist da und damit auch das Spiel gegen die
05er. Wir sind wieder da, spielen bisher
eine unfassliche Hinrunde. Das letzte Heimspiel gegen die Augsburger (4:2) war megahüpfundkreischgenial, wir
stehen vor dem Spiel mit 24 Punkten auf Platz 4, nach dem Spiel leider nicht mehr ganz. Ausgerechnet gegen die Mainzer verlieren wir unser erstes
Heimspiel in dieser Saison. Schon zur Pause führen die 05er durch Tore von
Ivanschitz und Parker mit 2:0, Noveski erhöht nach der Halbzeit auf 3:0 und
auch den Gegentreffer erzielen die Mainzer selbst: Eigentor durch Szalai.
Im
Stadion herrscht- doch, so war es! - schon wieder leichte Pöbelstimmung. Aktueller „AvD“ (= Arsch
vom Dienst) ist Olivier Occéan. Im ZDF-Sportstudio ist nicht etwa von einer Spitzenmannschaft die Rede, die unter die Räder gekommen ist, sondern ausschließlich von der Leistung der Mainzer. In der
Folgewoche fahren wir nach Düsseldorf und verlieren dort – wiederum:
ausgerechnet – mit satten 4:0. Die
Stimmung scheint zu kippen. Der eine oder andere argwöhnt bereits das Ende aller Herrlichkeit, aber mit zwei Siegen
(zuhause gegen Werder und in Wolfsburg) meldet sich die Mannschaft noch vor der
Winterpause wieder eindrucksvoll zurück. 30 Punkte. Wow. Europa wir kommen.
Saison 2012/13
Spieltag
28. April 2013
FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 0:0
Wir sind immer noch auf Europa-Kurs. Am Tag vor dem Spiel
muss unser Katerle notoperiert werden, am Sonntagvormittag vor dem Spiel hat er
zum Glück das Schlimmste überstanden. Zusammen mit Nicole, die mit dem Zug aus
Frankfurt herübergekommen ist, mache ich mich auf den Weg zum Rheinufer, um die
Eintracht-Schiffe zu begrüßen. Wir
klinken uns in den Adlertross ein und fahren mit den Bussen – eskortiert von
Polizeifahrzeugen – zur Coface-Arena. Dort
werden wir vor dem Spiel in einem
großen Käfig aufbewahrt und dürfen erst wenige Minuten vor Spielbeginn –
durch eine Art Tunnel wie die Tiger im Zoo – ins Stadion. Auf den Sitzen liegen
Klatschpappen, die wir tunlichst übersehen. Das Spiel selbst ist fad und
uninspiriert und endet mit einem ebenso faden 0:0. Nach dem Spiel will ich am Mainzer Hauptbahnhof
in den Bus Richtung rheinhessisches Hinterland steigen, um nach Hause zu fahren
– muss aber zunächst einen Polizisten davon überzeugen, dass ich dazu
berechtigt bin. Eine Frau in Eintracht-Klamotten, die behauptet in Mainz zu
wohnen? Ha, ich kann ihm ja viel erzählen.
Auch ohne Ausweis darf ich schließlich passieren. Ha, Fiffi, sage ich zu
der Zahnbürste, die ich hinter mir herziehe. Den haben wir aber schön
reingelegt.
Saison 2013/14,
12. Spieltag
10. November 2013
FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 1:0
Wir schweben durch Europa und dümpeln in der Liga. Muss das
so sein? Haben wir falsch trainiert?
Warum geht uns am Spielende immer die Luft aus? Haben wir eine bessere
zweite Reihe als im letzten Jahr oder nicht?
Wollten wir uns nicht eben noch vorne festsetzen und sind stattdessen jetzt
froh, wenn wir am Ende drei Mannschaften hinter uns lassen? Fragen über Fragen
oder ist das am Ende egal, weil: Hurra, Europa!
Auch die Mainzer sind nicht so richtig gut in die Saison
gestartet, trotzdem ist auch zu diesem Zeitpunkt schon einigermaßen klar, dass
sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu den Mannschaften gehören werden, die
am Ende hinter uns stehen. In einem weitgehend ausgeglichenen Spiel und einem
na-ja-immerhin-Auswärtspunkt erwischt es uns am Ende doch noch. Dem Fluch der
86. Minute können wir dieses Mal knapp entgehen, stattdessen ereilt uns das
Schicksal (oder welche Art von Weltverschwörung sonst dahinter steht) dieses Mal in der 88. Minute. In hohem Bogen landet ein Ball am langen
Pfosten, auf dem Kopf von Choupo-Moting, Sebi Jung steht auf der Linie und hätte
fast, fast noch den Kopf dran am Ball, aber dann doch nicht. 1:0 für die 05er.
Baaaah. Immer noch erst 10 Punkte für uns. Das Ganze fängt an, ein bisschen
brenzlig zu werden.
Saison 2013/14
29. Spieltag
5. April 2014
Eintracht Frankfurt – 1. FSV Mainz 05
Fortsetzung folgt - hier!
Ende gut, alles gut. :-)
AntwortenLöschenZumindest für dieses Mal. Und es gibt immer wieder einen neuen Anfang und ein neues Ende.
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