Heute also Köln. Der FC ist als Wieder-Bundesligist ganz
ordentlich in die neue Saison gestartet, steht aber jetzt auf dem Kipp nach
unten. Bekanntester Kölner derzeit ist der putzige österreichische Trainer Stöger, der sich – auch optisch – irgendwo zwischen Retro und Avantgarde bewegt.Die Kölner haben in 6 Spielen 2 Tore geschossen und 3 Gegentreffer kassiert
und damit 6 Punkte geholt. Das hat was. Wenn sie das bis zum Ende der Saison
durchhalten, wären es bis zum Ende der Saison ca. 34 Punkte und 12:18 Tore,
immerhin die Chance auf einen Relegationsplatz. Mit Fug und Recht kann man derzeit behaupten, dass die Kölner defensiv ganz gut stehen.
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Abb. 1 |
Nun könnte man davon ausgehen, dass justament dieser
Sachverhalt am heutigen Spieltag nicht unbedingt dafür spricht, dass die Frankfurter Eintracht
ihren zweiten Heimsieg in dieser Saison unter
Dach und Fach bringen wird. Schließlich tun wir uns bekanntermaßen schwer,
gegen Mannschaften, die hinten drin stehen, das Spiel zu machen. Manche behaupten:
Das gilt auch gegen Mannschaften, die nicht hinten drin stehen, aber von denen,
soll hier und jetzt nicht die Rede sein. Es gibt nämlich durchaus auch eine
ganze Reihe eindeutiger Indizien, die heute für einen Sieg – fast will ich
sagen: einen klaren Sieg – sprechen. Aus
meinen seit vielen hundert Jahren geführten, detaillierten Aufzeichnungen und meiner
akribisch geführten Mitschrift der laufenden Saison (siehe Abb. 1) geht eindeutig hervor:
Nach einem Auswärtssieg in letzter Minute haben
wir in über 87% der Fälle immer auch das folgende Heimspiel gewonnen und dabei mindestens zwei Tore
erzielt.
Wenn an einem Tag, an dem die Sonne scheint,
erst abends gespielt wird, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass Alex Meier
mindestens ein Tor schießt.
Sollte es kurz vor Schluss noch unentschieden
stehen, brauchen wir ja nur Lucas einzuwechseln. Weil: Der macht die Dinger
reihenweise.
An einem 4. Oktober haben wir noch nie zuhause verloren.
Wir haben erst zwei Mal gewonnen, aber schon
drei Mal Unentschieden gespielt. Das geht so nicht.
Jedes Kind lernt schon in der Schule: Nach zwei
aufeinanderfolgenden Unentschieden folgen notwendig zwei aufeinanderfolgende
Siege, häufig sogar jeweils mit gleichem Ergebnis.
Wenn wir uns mit einem weiteren Sieg oben
festsetzen können, gewinnen wir…ähem….immer!
Sollten alle diese Behauptungen statistisch nicht
verifizierbar sein, macht das auch nichts. Dann gewinnen wir einfach so.
Heimsieg und sonst gar nix.
Sieg und sonst gar nix: So soll es sein!
AntwortenLöschenWenn gute Wünsche sie begleiten... :)
LöschenIch bin überrascht. Angenehm. Das sah nach nicht nur nach Fußball aus, das war - trotz oder auch wegn einiger Schwächen - Fußball, wie ich ihn mag! In einem Spiel zweier Mannschaften, die gerade dafür in der bisherigen Saison nicht bekannt waren. Ich habe das nicht erwartet! Und jetzt freue ich mich über einen wegen der vielen Chancen und des guten Spiels nach vorne verdienten Sieg.
AntwortenLöschenInui fand ich überragend, Seferovic wieder einmal stark. Und einer, der viel mehr versteht als ich, hat ja schon vor Wochen gewusst, dass wir auf die Tore von Meier nicht verzichten können.
Oh, wie mich das freut: du bist überrascht :) Es war ein wunderbarer Fußballabend mit allem, was dazu gehört. Und wenn ich mich nicht sehr täusche, weißt auch du - unwissender ,-) - einer derjenigen, die gewusst haben, dass Meier-Tore unverzichtbar sind :)
LöschenZumindest eine der obigen Behauptungen ist ja einer statistischen Härtung ein gutes Stück näher gekommen. Und 2:31 vor Anpfiff - da zeigen sich wahre Seherin-Qualitäten. Ich war zu dieser Zeit ja noch mit mir zugange, welcher Prognosefilosofie ich mich nun anschließen sollte.
AntwortenLöschenEndlich mal wieder schöne Anzeichen von Fußball. Also tatsächlich, es wird, es wächst was zusammen. Noch konnte ich mich allerdings nicht dazu hinreißen lassen, in die Europacup Gesänge aus den Reihen hinter mir einzustimmen :-)
Danke für bildliche Darstellung und Behauptungssammlung,
BB
Ich gestehe: Ganz leise habe ich mitgesummt :)
LöschenDie Seherinnenqualitäten sind durchaus beschränkt. Alles Statistik *g
Nun, man könnte auch sagen, der Geißbocktrainer bewegt sich optisch und auch vom Échauffement her gesehen ziemlich genau zwischen c- und e ; - )
AntwortenLöschenDes weiteren würde interessieren, mit wieviel % Wahrscheinlichkeit wir gewinnen, wenn AM14FG 2 Eier legt?
Hach, einfach nervenzerreissend schönes Spiel gegen fürwahr nicht schlechte Kölner! Zwar immer noch hie und da die unnötigen Ballverluste, aber minimiert, und dafür eine weitaus deutlichere Ahnung von dem, wie Schaaf spielen lassen will. Sah zwar unter Veh schöner aus, die Kombinatorik, aber wir kamen damit nicht halb soviel vor Gegners Tor.
Besonders angetan haben es mir: die fast schon neueresken Ausflüge von Wiedwald; der sehr präsente Anderson; die Allrounder Iggy ud Medo, bissig am Gegner und schwungvoll nach vorn; das Nippon-Duo: Hasebe mit seiner Übersicht und seinem Elan und der stark verbesserte, in einzelnen Momenten brillante Inui; und natürlich das stürmende Traumgespann vorne - vor allem Seferovics Außenristpass auf die Samuraistirn des Fußballsgotts zum 2:1 ... die Echos von einer ganzen Serie heftiger Zungenschnalzer irren noch immer in den Gewölben herum.
Der weitere Plan, die Strategie und Taktik, die Ausrichtung dürften einfach sein: festbeissen, oben!
Angenehmen weiteren Sonntag noch allerseits.
Gnihihi. Jaaaa. Stimmt. Zwischen c und e. Die Gemengelage zwischen retro und Avantgarde passt vielleicht auch dann trotzdem :)
LöschenWas alles passieren könnte, wenn Meier 2 Eier legt, vermag ich nicht zu sagen. Was ist, wenn er zwei Tore in einem Spiel macht macht, habe ich aber grade nochmal gecheckt: Wir gewinnen. Von (bis zum 50. Tor) 7Spielen mit Meier-Doppelpacks haben wir 6 gewonnen, nur eines (in Mainz) endete dabbischerweise unentschieden 3:3.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob unser Spiel - wenn es denn dann läuft wie es laufen soll - weniger schön aussieht als unter Veh. Dieses schnelle, direkte, schnörkellose auf den Punkt kommen - das hat schon auch was. Und die Momente nach Ballverlusten, in denen sich die Mannschaft hastuwaskannstu gegen die anrollende Welle des Gegners wirft, sind ziemlich nervenzerfetzend - in jeder Hinsicht :)
Der neuereske Wiedwald - so ähnlich hab ich das auch gedacht (so lange es nicht kafkaesk wird ,-) Großartig, wie er das macht. Hasebe fand ich auch sehr stark, Ignijovski , yep - gefällt mir aber noch besser, wenn er ein bisschen weiter vorne spielt. Freu mich so für Inui. Tja, und unser Sturmduo...baah...Wenn man dann noch bedenkt, was wir alles hinten dran noch an Alternativen haben... Piazon, Stendera, Kadlec, Aigner, die Verlezten Valdez und Gerezgiher...
Bisher dachte ich, die neue, doch vordergründig (!) nicht unbedingt kleidame neue Frisur sei Ausdruck eines neuen fußballgöttlichen Selbstbewusstseins. Jetzt, wo ich deine Ausführungen lese, könnte es auch sein, dass sie die kopfballgerechte Platzierung des Balles erleichtert, die Nickbewegung des Kopfes unterstützt und - wichtig! - durch verbesserte Sichtbarkeit die Zielgenauigkeit des Flankengebers unterstützt. Wir werden das weiter verfolgen :)
Ja. Einen wunderschönen Restsonntag!