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Es werden Posts vom 2011 angezeigt.

Ein neues Jahr in Sicht!

Was es uns wohl bringt? Wir werden es herausfinden: Immer die Augen gut offen halten, klaren Kopf bewahren und das Herz in beide Hände nehmen  The best ist always yet to come. Wird schon werden. Allen die hier  mitlesen, kommentieren oder einfach nur zufällig vorbeischauen alle guten Wünsche fürs neue Jahr. Liebe. Glück. Zufriedenheit. Den Aufstieg.  Sollten doch auch mal ein paar Tage dabei sein, an denen die Dinge nicht so laufen wie sie sollten, immer dran denken: "Do your thing and you'll be king."  Und im Zweifelsfall hilft Liam Clancy:  "No fear. No envy. No meanness."  In diesem Sinne: Wir sehen, lesen, hören uns in 2012 -  fangt es gut an.

Rotundschwarze Jahresschnipsel 2011 (April bis Juni/Juli)

Teil 2 - und damit auch der letzte Teil meines Jahresrückblicks. Habe in den letzten Tagen das erste Halbjahr noch einmal durchlitten und werde es vor Jahresende nicht schaffen, den Rest des Jahres aufzuarbeiten. Das zweite Halbjahr nehmen wir als Hoffnung mit ins neue Jahr - und führen es dort zu einem guten Ende! Tipp: Im Eintracht-Forum gibt es einen kompletten Zeitraffer-Jahres-Rückblick von Bernie. - Teil 1 - Teil 2 Und hier also die rotundschwarz geschnipselten  Monate April bis Juni 2011 - immer noch unfasslich und also nichts für schwache Nerven: April Die Saison fängt mit dem Spiel gegen Wolfsburg wieder neu an, hat Christoph Daum bei seiner ersten Pressekonferenz gesagt. Und – schnips – wir fühlen uns wie wiederbelebt. Im ersten Spiel unter Daum spielt die Eintracht innerhalb von drei Wochen zum zweiten Mal gegen die Mannschaft von Felix Magath, die zwischenzeitlich Wolfsburg („Herzensache.“) heißt. Die Eintracht holt einen Hoffnungspunkt und wir tauchen staunend ei

Rotundschwarze Jahresschnipsel 2011 (Januar bis März)

Januar Weiße Weihnachten, verschneites Silvester. Patrick Ochs glaubt an eine „rosige Zukunft“ für die Eintracht, während Ümit Korkmaz findet: „Es kann ja eigentlich nur besser werden.“ Die Welt versinkt im Schnee und die Eintracht nimmt – wie jedes Jahr – zum Rückrundenauftakt an den Hallenturnieren in Höchst und in Mannheim teil. Also: Sie ist anwesend, was man von Michael Skibbe nicht sagen kann. Stattdessen sitzt Co-Trainer „Erwin Möhlkamp“ (= Original Namenseinblendung in Sport 1) auf der Bank und betreut ein „durch Stammspieler verstärktes Reserve-Team“. Das kommt gut an. Die Mannschaft fliegt jeweils in der Vorrunde raus und startet wohlgemut („Da erinnert sich doch in einer Woche kein Mensch mehr dran.“) ins Trainingslager nach Belek. Enkhaamer und Exil-Bischemer erfreuen das Eintracht-Forum mit täglichen Berichten. Die Stimmung scheint gut. Zum Abschluss des Trainingslagers gewinnt die Eintracht sogar ihren ersten internationalen Titel nach hundert Jahren: Hey, hey Antaly

And now it is Chrismas

Früher war mehr Lametta. Früher war aber auch mehr Eintracht (wirklich?) und mehr Schnee. Heute ist es trüb und nass und grau, das rotundschwarze Mützje ist viel zu warm und doch: Da ist so was in der Luft. Die Straßen sind leer, dort fährt noch ein letztes Auto.Eine Katze huscht über die Straße. Die Lichtlein blinken und leuchten. Es wird still. Weihnachten. Allen, die diesen Blog - und damit auch mich - durchs Jahr begleitet haben, die hier mitlesen, kommentieren, ergänzen oder nur ab und zu vorbeischauen - ein friedliches und frohes Weihnachtsfest. And the Bells are ringing out for Christmas-Day!

Spieler der Stunde: Pirmin Schwegler (Wunschzettel-Edition)

Wie wir alle war ich am Montagabend nach dem Spiel gegen St. Paul ziemlich deprimiert. Das war wieder so ein Moment, in dem man gemerkt hat, wie tief die Schrunden sind, die die letzte Rückrunde geschlagen hat. Wir können Niederlagen nicht mehr einfach abhaken. Sehen überall die Anzeichen drohenden Zerfalls. Haben regelrecht Angst, uns über etwas hinwegzutäuschen, Warnsignale zu übersehen oder nicht wichtig genug zu nehmen. Beziehungsgeschädigt: Lieber erst auf gar nichts einlassen, um am Ende nicht wieder, noch einmal und vielleicht noch tiefer (geht das?) verletzt zu werden. Und ganz ehrlich ist die Mannschaft auch nicht dazu angetan, um sich in sie zu verlieben. Nicht etwa, weil sie nicht „schön“ oder gut genug ist (nein, nein Herr Veh), sondern weil sie sich nicht die Bohne um uns und um die Eintracht zu bemühen scheint. Wir sind ja sowieso da. Wenn sie einen guten Tag haben, bringen, sie auch mal ein paar Blümchen (von der Tankstelle?) mit – ansonsten muss der Hinweis auf die du

Susi und ich

Vorgestern Abend, nach dem Spiel der Eintracht bei St. Pauli. Irgendwann vor Mitternacht. Wieder eine Chance sinnlos vertan. Wieder gehofft und enttäuscht worden. Wieder kein Zeichen, kein Fingerzeig. Letztes Spiel vor der Winterpause. Einmal noch, einmal noch. Nichts. Noch einmal Bilder des Spiels. Immer und immer wieder dieses dämliche zweite Tor. Der hilflose Djakpa. Die einigermaßen frei im Raum umherirrenden Schildenfeld und Anderson. Interviews. Mit verschränkten Armen und gesenkten Häuptern sitzen Heribert Bruchhagen und Armin Veh neben Axel Kruse und Helmut Schulte. Heribert Bruchhagen betont ruhig. Armin Veh gefährlich heiter. Pirmin Schwegler nachdenklich. Sebi Jung gefrustet. Alex Meier bedröppelt. Ich? Unsere Spieler sind brav und können nicht aus ihrer Haut. Ich? Schon. Sogar fahren. Bin Wütend. Traurig. Enttäuscht. Habe einen Kloß im Hals. Ein banges Gefühl ums Herz. Wird das, kann das gut gehen? Heute lese ich, dass der Wunsch des Trainers nun doch Gehör finden und es

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So allmählich geht es auf die Weihnachtszielgerade und das bedeutet auch:  In diesen Tagen gibt es vieles, das hängt. Wolken am Himmel. Das Krisen-Damoklesschwert über unseren Köpfen. Entscheidungen in der Luft. Lichterketten vor den Häusern und in den Städten. Weihnachtskugeln und Lametta an Tannenbäumen. Engelchen in Fußgängerzonen. Auch die Mannschaft der Eintracht hängt: Sie hängt ein wenig durch. Sagt Herr Veh, aber ganz ehrlich: Dem glaub ich sowieso nur noch die Hälfte von dem, was er sagt. Meistens meint er ja doch genau das Gegenteil. Heißt in diesem Fall also: Die Mannschaft hängt nicht durch, sondern ist motiviert bis in die Haarspitzen. Edgar Prieb hat im Spiel gegen uns nur den Pfosten getroffen. „Dann soll es halt so sein, dass wir nicht verlieren und oben bleiben.“   Findet Mo „Stier“ Idrissou (und er hat recht). Zu den vier Punkten, die wir vor der Winterpause noch holen wollten, fehlen noch drei. Fürth hat am Wochenende etwas für sein Torverhältnis getan. Paderbor

Spieler der Stunde: Gruppenbild mit Weihnachtsmann

„Es gibt so Tage, an denen man nicht so gut drauf ist. Das kennt jeder, der ins Büro geht,“ sagte Armin Veh am Tag nach dem Spiel. Mmh. Eine Aussage, die nicht so recht passen will, zu dem „rassigen Zweitligaspiel“, von dem ebenfalls hier und da zu lesen war. Ja, was denn nun? Mäßig oder rassig? Sieht man sich die Beteiligung zur Wahl des Spielers der Stunde an, scheint es wohl ein eher mäßiges Spiel gewesen zu sein. Auch die Anwesenheit eines weihnachtlichen Gastes konnte nichts daran ändern, dass die Abstimmungsquote auf einen All-Time-Klappergass-rotundschwarz-übergreifenden Negativ-Rekord sackte. 49 Adler haben sich an der Umfrage beteiligt – darüber kann man enttäuscht sein (sooooo wenig) oder sich freuen (doch noch sooooo viel). Also: Ich freu mich über jeden, der durchhält und dabei bleibt. Danke schön – und sorry dafür, dass die Auswertung erst so spät bzw. so kurz vor dem nächsten Spieltag kommt. Ihr wisst ja: Es gibt so Tage… Mäßig oder rassig, viel oder wenig, so oder s

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Heute also: Rückrundenauftakt. Heimspiel gegen Fürth. Weiß nicht mehr genau, wann es war – jedenfalls vorgestern, am Samstag. Die Düsseldorfer hatten nur Unentschieden gespielt. Ich blätterte grade die Zeitung durch, aß ein Brötchen - im Hintergrund lief die Radiokonferenz und ich glaube, in Bremen fiel gerade das 2:0 gegen Wolfsburg als mich – aus dem Off, wie aus heiterem Himmel – ein Schreck durchzuckte: Kann es sein, dass wir vielleicht gar nicht aufsteigen? Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Die Teetasse, die ich grade zum Mund führen wollte, fing bedenklich an zu wackeln. Kann das sein? Das war er also der Moment, in dem mir klar geworden ist, dass ich bisher keine – also wirklich keine - Sekunde daran gezweifelt hatte, dass die Eintracht den Aufstieg schaffen wird. Ich war vor der Saison skeptisch bezüglich des eingeschlagenen Wegs, habe die Augen-zu-und-durch-Parole ausgegeben, habe mit der Mannschaft gefremdelt, habe angefangen, mich an sie zu gewöhnen, habe hie

Lieber angemalt als angeschmiert

Vorübergehend kann man sich alles schön malen - wenn's sein muss sogar die zweite Liga. Im Juni habe ich es mit der Hinrunde ausprobiert - es hat einigermaßen funktioniert.  Jetzt,  wo ein Ende unseres Verbleibs absehbar ist, folgt hier Teil 2: die Rückrunde. Und das soll es dann auch gewesen sein. Den nächsten handgeklöppelten Spiel- und Routenplaner gibt es dann erst wieder in Liga 1. Denn eigentlich gilt für die zweite Liga genau das, was auch für andere Orte gilt, an denen man sich nicht länger aufhalten möchte als unbedingt nötig: „Da möcht ich net abgemalt sein.“

Spieler der Stunde: Pirmin Schwegler (Epilog zum 17. Spieltag)

Der 2:0-Sieg gegen den KSC liegt bereits fünf Tage zurück. Die Spielanalysen sind abgeschlossen (souverän, aber...) , die Leistungen der einzelnen Spieler (so oder so) eingeordnet, ein Zwischenfazit der Hinrunde gezogen (beste Zweitligahinrunde ever, alles im Soll), die meisten Weihnachtsfeiern sind bereits absolviert, Hinrunden-Rückblicke werden gehalten (schön!) – und bevor uns allen wirklich weihnachtlich ums Herz werden kann, stehen noch zwei hochwichtige Spiele auf dem Plan und am Horizont tauchen bereits – noch etwas wolkenverhangen - die Vereinslogos der Erstligisten auf. Die Frage nach der Erstligatauglichkeit des bestehenden Eintracht-Kaders wird diskutiert. Armin Veh wünschte sich unlängst Verstärkungen, nicht nur, weil die Rückrunde hart wird, sondern weil ein Trainer ja längerfristig und – mit oder ohne Scheich - über die Saison hinaus denken muss. Bei der Weihnachtsfeier im Eintracht-Museum wurde Alex Schur nach den Namen gefragt, die perspektivisch das Gerüst der Eintra

Nachts im Stadion

Als ich vor geraumer Zeit angefangen habe, regelmäßig über die Eintracht bzw. über das Leben mit ihr zu schreiben, war meine größte Befürchtung, dass ich zu nah an etwas, was mir sehr wichtig ist, heranrücke. Beschreiben, erzählen, wissen wollen, verstehen, analysieren, kritisch einschätzen, dumm käsen - trotz allem ist da eben doch dieser unverbrüchliche Kern, dieser Zauber, den ich mir bewahren möchte und der von all dem unberührt bleibt und bleiben soll. So, wie wenn man als kleines Kind auf den Boden stampft und sagt: Trotzdem. Mir doch egal, dass ich es besser wissen müsste, dass die Welt böse und der Fußball „modern“ ist. Meine Eintracht. Trotzdem! Weil das so ist, erlaube ich mir – zumindest manchmal - manche Dinge bei der Eintracht gar nicht so genau wissen zu wollen. Weil das so ist, halte ich die Augen offen und schaue hin (doch, muss man!), passe aber auf, dass ich mich nicht selbst austrickse. Geheimnisse ruhen lassen, Träume bewahren, die Unmittelbarkeit des Erlebens, de

Weihnachtsmänner. Ölsardinen.

In zwei Tagen ist Nikolaustag. Als ich ein kleines Mädchen war, war ich der festen Überzeugung, dass der Weihnachtsmann im Haus meiner Oma auf dem Speicher wohnte – und so ganz bin ich heute noch nicht davon überzeugt, dass das nicht vielleicht wirklich so war (oder ist). Sehr früh morgens kam er manchmal herunter in die Küche, um dort mit meiner Oma eine Tasse Kaffee zu trinken. Das war doof – so früh morgens lag ich noch im Bett und durfte bei dem Besuch nie dabei sein. Mit dem Weihnachtsmann ist es wie mit den Heinzelmännchen, erklärte mir meine Oma, wenn Kinder ihn zu Gesicht bekommen oder ihm sogar auflauern, um ihn zu sehen, kommt er nie wieder. So blieb ich im Bett, kuschelte mich noch einmal ein und spitzte die Ohren, ob ich zumindest hören konnte, was der „Niggolos“ mit meiner Oma schwätzt. Darübe bin ich dann meistens wieder eingeschlafen  und wenn ich wieder aufwachte, war es Zeit für mich zum Aufstehen. Der Weihnachtsmann war dann schon längst wieder weg. Was für ein Gl

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Kaum zu glauben, heute Abend ist es soweit – wir haben die Hälfte unserer Zweitligazeit bereits hinter uns gebracht. Viel zu langsam könnte man meinen, und doch so schnell, so schnell. Wie viel Welt passt in fünf Monate, in einen Monat, in eine Woche? Die Eintracht spielt erfolgreich, hat erst ein einziges Mal verloren und hat die beste Zweitligahinrunde ever gespielt. Trotzdem können wir uns nicht so richtig dazu entschließen, diese Tatsache zu bejubeln. „Erfolgreichste Zweitligasaison ever“ . Mmh. Ist das jetzt Hohn oder Lob? Manchmal sieht es so aus als hätten wir uns jetzt aneinander gewöhnt – an die Liga, an die neu zusammengestellte Mannschaft, an den Trainer -, aber in Phasen in denen es nicht so läuft, wie wir glauben, es erwarten zu dürfen - da zeigt sich, wie fragil das alles noch ist. Drei Spiele, in denen wir „nur“ glücklich gepunktet haben, die erste Niederlage – und die kritischen Stimmen mehren sich. Hier und da wird bereits der Skibbe an die Wand gemalt. N

Spieler der Stunde: Alex Meier

Die Niederlage gegen 1860 München hat neue Erkenntnisse gebracht. Sie hat Erkenntnisse bestätigt, die wir ohnehin schon hatten, auf die wir also hätten verzichten können und sie hat Fragen aufgeworfen, die wir uns lieber nicht hätten stellen wollen.  Nur eine Spitze? Geht nicht. Nur eine Spitze, die Gekas heißt? Geht gar nicht. Das haben wir schon gewusst. Wir sind (so Armin Veh) gar nicht so richtig breit aufgestellt. Das ist neu. Und wir können uns jetzt darin übern, herauszufinden, wie gut es ist, auch mal zu verlieren. Kam die Niederlage zur rechten Zeit, weil „wir“ (also: wir Spieler) jetzt wissen, „dass wir so ein Spiel auch verlieren können. Vielleicht führt es dazu, dass wir im Hinterkopf noch ein paar Prozentpunkte zulegen.“ (Zitat Benni Köhler). Wenn es richtig ist, dass wir verloren haben, weil Idrissou gefehlt hat, warum ist es dann ebenfalls richtig, dass  wir das Spiel trotzdem hätten gewinnen müssen? Sind wir Glücksritter oder Pechvögel (Zitat Armin Veh)? Können wir kein

Achtung! Achtung!

Samstag, 26. November, später Vormittag:  Ich sitze am Tisch, trinke eine Tasse Kaffee. Die Terrassentür steht offen und ich schaue in den milden, herbstgrauen Garten. Da, plötzlich, ein Riesenschlag. Wir (= Kater, Katze, ich) schrecken hoch. Was war das? Ein Riesenrebhuhn ist (wohl auf der Flucht vor den heute in den Äckern wütenden Jägern) auf das Vordach geplumpst. Samstag, 14 Uhr 50:  Die Eintracht hat gerade mit 2:1 bei 1860 München verloren. Samstag, später Abend, eigentlich schon Nacht:  Wir schauen uns seit langer Zeit einmal wieder den Woody Allen-Film „Radio Days“ an. Ihr wisst schon: Radio Days , das ist dieser zauberhafte Film, in dem Woody Allen erzählt, wie der Rhythmus, die Gedanken, das Leben und die Träume seiner Familie mit dem verwoben sind, was es im Radio täglich zu hören gibt. Anfang der 40er Jahre. Tane Bea hat immer irgendein Rendezvous, aus dem dann doch nichts wird, und  hört hauptsächlich Musik. I’m getting sentimental over you. One, Two, Three,

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Meine letzte direkte „Begegnung“ mit den 60ern – genauer gesagt: mit Einem von ihnen - liegt noch gar nicht so lange zurück. Sie war am 19. März dieses Jahres – das war der Samstag, an dem die Eintracht gegen den FC St. Pauli gewonnen hat. Endlich, endlich. Ein Sieg. Wir wussten damals noch nicht, dass es der letzte in dieser Saison bleiben sollte, waren gewiss nicht euphorisch, aber erleichtert und absolut sicher, dass damit die Wende geschafft und das Schlimmste – der Abstieg – so gut wie abgewendet wäre. Noch sieben Spiele, nur noch ein oder zwei Mal gewinnen. Das musste doch zu machen sein. Heute wissen wir: War es nicht. An diesem Nachmittag glaubten wir jedenfalls noch daran. Wir hatten es nicht eilig nach Hause zu kommen, ließen uns Zeit, schwätzten, blödelten und schlenderten gemächlich Richtung Ausgang. Flashback. Gerade sind wir auf dem Weg hinter der Haupttribüne angekommen. Halten noch kurz am mobilen Fanshop und kaufen zwei Feuerzeuge. Tappern weiter. Jetzt, w

Wieder da.

Am Wochenende war an der Uni in Mainz „Elternalarm“ – echt wahr und ein weiteres Indiz für die fortschreitende Verschulung und Verblödung der Universitäten. Die Eltern der Studierenden waren geladen, die große weite Welt der Uni zu bestaunen, durften selbst mal am Seziertisch stehen, bei einer lustigen Literaturshow dabei sein, in der (vielleicht mit 05er Fähnchen geschmückten?) Mensa eine 1a-nährstoffreiche und gesunde Mahlzeit verzehren und mit dem Gutenberg-Express eine Sightseeingtour durch Mainz machen. Apropos Gutenberg: Der war auch da, also der „Guddi Gutenberg“ – bekannt aus der Mainzer Fernsehfastnacht und im richtigen Leben Direktor an einer Mainzer Schule. Als Mainzer Aushängeschild war er – im Original Bütten-Guddi-Outfit - dazu ausersehen, eine Willkommensrede an die anwesende Elternschar zu halten. Guddi war nur ein Vorbote, ich hatte da irgendwie eine böse Vorahnung und tatsächlich: Einen Tag später war auch er wieder zurück, Karl-Theodor zu Guttenberg. Auf den erste

Spieler der Stunde: Karim Matmour

Manche Fußballspiele sind einfach nur Fußballspiele. Andere regen dazu an, sich mit den großen Dingen des Lebens auseinanderzusetzen. So wie das Spiel der Eintracht gegen Aachen, das allerorten zu fast philosophischen Diskussionen führte. Ist Glück unendlich? Ist es Ausdruck von Stärke oder von Schwäche, wenn man es über Gebühr in Anspruch nimmt? Kommt Glück immer dorthin wo ohnehin schon Glück herrscht? Und wenn dies so ist, ist das dann verdient? Kann man Glück planen? Ist geplantes Glück überhaupt Glück? Kann man dem Glück trauen, kann man sich darauf verlassen? Und wenn man sich darauf verlässt, verlässt es einem dann? Oder bleibt es gerade dann, wenn sich nicht darauf verlässt, aber darauf vertraut, dass man es hat und deshalb den Mut hat, es zu erzwingen? Fragen über Fragen. Jetzt aber wirklich schnell zum Spieler der Stunde bevor das Spiel in München angepfiffen wird.

Du liebes bisje

Sonntag, 20. November. Waldstadion. Eintracht Frankfurt gegen Alemannia Aachen. Was war das denn? Erste Pfiffe vor der Halbzeitpause. Ich ärgere mich. Hey. Ok. Muss so nicht sein. Besser wir machen das 3:0 noch vor der Pause, Ok, da haben die Jungs einen Gang zu viel runtergeschaltet. Nach dem 2:0 kam ja gar nichts mehr. Null. So lässig darf man da nicht sein. Lässig? Pomadig. Ohne Druck. Aber hey – hoppla – zweizunull. Wir führen klar. Jetzt drehen wir nach der Pause wieder ein bisschen auf. 3:0. 4:0 und gut ist. Fünf Minuten sieht es auch so aus. Das wars dann aber auch schon. Von den Aachenern immer noch wenig zu sehen. Zum Glück.  Schwach, ganz schwach. Aber warum, warum können wir nicht einfach mal ein Spiel konzentriert zu Ende spielen.  Rode fasst sich ans Knie. Meier. Wo? Djakpa scheint sich heute ein freiwilliges Flank-Verbot auferlegt zu haben. Gut so. Im Stadion macht sich so etwas wie Langeweile breit. Der Aachener Fan-Block erzeugt pflichtschuldigst eine kleine gelbe W

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Zwei Wochen ist es her, dass die Eintracht mit Ach und Krach, aber am Ende doch – yep! - in Aue gewonnen hat. Vor dreieinhalb Wochen war das letzte Spiel im Waldstadion und mir kommt es vor, als sei das alles schon Monate her. Nebel wallt übers Land, Weihnachten steht fast schon wieder vor der Tür. Kaum zu glauben. Viel ist passiert in den letzten beiden Wochen. In der Welt, bei der Eintracht. Aufgewühlt. Abgehakt. Komplett. Zumindest manchmal. Bei einigen. Bei anderen: mal mehr, mal weniger. In Position gebracht. Diskutiert. Kritisiert. Gewarnt. Gelobt. Je mehr geschrieben und geschwätzt wird, desto ferner scheint das zu rücken, um was es eigentlich geht. Morgen dann also endlich wieder Fußball, einfach nur Fußball. Hoffentlich. Sicher kann man sich in diesen Tagen ja nicht sein. St. Pauli (heute) und (!) Paderborn (gestern) haben bereits 3 Punkte vorgelegt; Düsseldorf zeigt erstmals eine klitzekleine Schwäche und holt  nur einen Punkt. Armin Veh, der – sorry, lieber Charly Körbel

Guter Rat ist (nicht) teuer

Kalt ist es geworden, in den letzten Tagen. Rund herum kränkelt alles, Schnupfen, Husten, Halsweh, Grippe, Nebenhöhlen, Ohrtubenkanal-entzündung (ja, so was gibt es!) und - wie immer – fällt mir als erster Ratschlag zur Erkältungsprävention das ein, was meine Oma mir mit auf den Weg gegeben hat: „Von unne ruff muss mer warm sein.“ Ein einfacher, aber guter Tipp, der dabei hilft, der Kälte, vielleicht ja sogar der Welt zu trotzen und der sich  für mich aus heutiger Sicht in das Bild fügt, das ich von meiner Oma bewahre, und ein ganz bestimmtes – warmes und helles – Licht auf sie wirft. Ganz anders meine Tante Lisabeth, die leider auch nicht mehr lebt. „Langes Fädchen, faules Mädchen“, pflegte sie zu z.B. sagen, wenn sie fand, dass es schon aus Prinzip verwerflich sei, wenn man – zumal als ordentliches kleines Mädchen - bei einer Aufgabe „huddelte“. Mmh. Ein eher rigides, unbarmherziges Weltbild. Und so war ich ernsthaft empört, als die Tante eines Tages behauptete, sie hätte diesen

Bumbaaf

Heute beginnt also die Weihnachts – (**ähem**oops** grübel** Da war ich wohl grad im falschen Film.) nein, die Fastnachtszeit. Ja, genau. Die ist gemeint. Was mich nur am Rande tangiert, weil: Närrisch bin ich sowieso und zwar das ganze Jahr über – wäre ich sonst Eintrachtler? Aber nicht nur das: Ich bin nicht nur närrisch, sondern von Natur aus auch unglaublich schön. Deswegen würde ich auch keineswegs - wie 65 % meiner Geschlechtsgenossinnen - 11 Prozent meines IQs hergeben, um dadurch noch schöner zu werden. Obwohl das natürlich ein cleveres Angebot ist, weil: wer sich darauf einlässt, ist hinterher zu dumm, um zu begreifen, dass der Deal nicht funktioniert hat. Warum sonst gäbe es so viele Dumme, die es nicht durch Schönheit herausreißen? Ok. Schön, muss ja auch nicht sein. Hauptsache, Mann findet zur richtigen Zeit und am richtigen Ort die richtigen Worte. So etwas wie: Topclub. Etabliert. Frankfurt. Brügge.  Eskisehirspor. Hauptsache Europa-Kapp.   Ganz im Stillen habe ich

Spieler der Stunde: Erwin Hoffer

„Eigentlich gibt es nix zu meckern – gibt es aber doch.“ Das sagte Armin Veh nach dem Spiel der Eintracht in Aue. Und es war noch mehr, was er sagte: „Die Pause kommt uns gerade recht“, zum Beispiel. Die Erwartungen an die Eintracht seien zu hoch. „Jetzt soll Düsseldorf mal den Favoriten spielen,“   findet er. In der Frankfurter neuen Presse wird das gar zum „Veh schlägt Alarm“ und der Trainer „poltert gegen das Gerede von der Frankfurter Dominanz.“ Immer mehr verdichtet sich das Gefühl: Der Mann passt zu uns. Was bei uns Knoddern ist, ist bei ihm Granteln. Er steht bei der Mannschaft und hat trotzdem einen aufmerksamen und skeptischen Blick auf das, was geschieht - in der Mannschaft und im Umfeld. Er weiß, Dinge (fast) sprechblasenfrei einzuordnen. Und:  Er lässt sich das Granteln nicht verbieten - wobei er das, über was er grantelt, selbst entscheidet, und zwar jeden Tag neu. Gut so. Nur die Paranoiden überleben . Obwohl das Spiel vom Montag auch den weniger Paranoiden jede Me

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Aue? Früher Wismut. Dreimaliger DDR-Meister. Letztes Jahr Überraschungs-Fünfter in der zweiten Liga. Erzgebirge. Zwickau. JWD. Könnte eigentlich idyllisch sein, ist es aber wohl nicht. Jedenfalls wird es immer leerer. Zumindest der Flora rund um Aue herum tut das anscheinend gut: Um den Auer Talkessel wachsen Pioniergehölze (Überbleibsel aus DDR-Zeiten?), während sich entlang des Schwarzwassertals die  „Staubige Wucherblume“ ausgebreitet hat. In Flussnähe wachsen die Schwarze Teufelskralle, die Rote Nachtnelke (yep, rotundschwarz)  und der Knotige Braunwurz (na ja...). Mehr noch wächst im Sommer: Zum Beispiel der Behaarte Kälberkropf und die allseits beliebte Wald-Engelwurz. Von Veilchen habe ich nichts gelesen. Stattdessen bin ich auf zwei weitere, eher seltene Gewächse gestoßen: Die  Meisterwurz (ausdauernd, krautig, aufrecht, rauflaumig behaart, stark, würzig) und die Zittergras-Segge (lang, schlaff, scharf dreikantig, strohgelb und stumpf, blassgelbe Ährchen, gekrümmt). Womit wir

Wahl zum Spieler der Stunde

Jetzt bereits seit über einem Jahr, seit Beginn der Saison 2010/11, wird von Kid in der Klappergass nach jedem Spieltag die Wahl zum „Spieler der Stunde“ durchgeführt. Eine feine Rubrik, die Kid zum Beginn der Saison 2010/11 ins Leben gerufen hatte. Spieltäglich beteiligen sich seit dieser Zeit regelmäßig 70 bis 170 Leser an der Wahl. Das Abstimmungsergebnis wird nicht nur einfach zur Kenntnis genommen, sondern bietet  - fast seismographisch -   allwöchentlich Anlass zu einer Art Standortbestimmung – die Stimmverteilung, die Gründe für die Wahl des einen oder anderen, Tendenzen,  Meinungen und Entwicklungen werden einbezogen und mit  zwei, drei Tagen Abstand zum Spiel eingeordnet und diskutiert. Seit der vergangenen Woche ist  die Klappergass leider, leider geschlossen , ob nur für kurz oder für länger, lässt Kid offen und hat mich gebeten, die Wahl zum Spieler der Stunde vorläufig bei mir im Blog fortzuführen. Das mache ich sehr gerne, auch wenn ich mir wünsche, dass es sich hierbe

Bescheuert?

„Bin ich eigentlich bescheuert?“ Dachte ich vorgestern Abend, spätestens um ca. viertel nach Zehn als in der Mainzer Coface-Arena der gut organisierte Jubel der 05-Gemeinde über mir zusammenschlug. Ja, tatsächlich, ich war da. Mein Mit-Adler ist Schwabe und dem VFB in heimatlicher Zuneigung verbunden. Ein guter Freund, der in einem anderen Leben aber eben auch 05er ist, hatte uns zwei Karten – richtig feine Karten, Stehsitz, Mitte der Gegengeraden, direkt am Spielfeldrand – vermittelt. Die Aussicht auf einen Sieg des VFB schien mehr als realistisch. Also machten wir uns auf den Weg. Und es kam wie es wohl kommen musste. Bescheuert. Ein Wort, das irgendwie aus der Mode gekommen  zu sein scheint, mir in der zurückliegenden Woche aber immer wieder begegnet oder durch den Kopf gerauscht  ist.  Merkwürdig. Das muss dann wohl an mir (oder an der Woche) liegen.

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Seit heute gehen die Uhren wieder anders. Das ist gut, weil: Eine Stunde länger schlafen. Das ist nicht gut, weil: Die Verweildauer der Eintracht in der zweiten Liga wird (zumindest vorläufig) um eine Stunde verlängert. Wie gut, dass wir sie zum Ausgleich gleich heute Nachmittag um weitere drei Punkte verkürzen können. Benno Möhlmann hat Vertrauen in seine Mannschaft, zumindest ein bisschen. Sie muss ja nur Fußball spielen, zusammenhalten und den Arsch hoch kriegen. Ich glaube, der Mann hat genau die richtigen Worte gefunden, um sein Team so richtig zu motivieren. Und wir? Ganz einfach: Wir werden zeigen, dass das niederschmetternde Pokalaus gegen den FCK genau eines eben nicht tut: Uns niederschmettern. Auswärtssieg! Und sonst gar nix!

Wutsch und weg

Mittwochabend. Pokalspiel gegen den FCK. Es ist kurz vor 11. Seit Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung sitze ich, nach vorn gebeugt, zusammengekrümmt, fast erstarrt. Eintracht, Eintracht. In den ersten 15 Minuten waren wir - wie in den ersten 45 regulären Minuten -   klar überlegen. Haben unser Heil nach Vorne gesucht. Haben Druck gemacht. Wollten vorlegen. Wie während der regulären Spielzeit hat es auch jetzt nicht geklappt. Ob jetzt nach hinten raus der Mut fehlen wird? Irgendwie weiß ich, dass es kein Elfmeterschießen geben wird. Das eine Tor wird fallen, so oder so, und ich habe ein dumpfes Gefühl in welche Richtung das sein wird. Noch zwei Minuten. Getümmel im Strafraum, direkt vor uns. Die Situation ist geklärt. Doch nicht. Djakpa muss hingehen. Kann nicht mehr. Sie bekommen den Ball nicht weg. Ein Lauterer kommt zum Schuss, ein Eintracht-Bein oder Körper ist dazwischen, der Ball kommt aufs Tor. Oka bleibt stehen, geht raus. Weiß nicht. Der Ball kullert merkwürdig verdr

Oooops...

Aus einem Kommentar der Mainzer Rhein-Zeitung von heute. Es geht um die aktuelle Schiedsrichter-Affäre und insbesondere um das Verhalten von Theo Zwanziger: Skandal!

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Andernorts und irgendwie auch hier ist bereits alles gesagt. Trotzdem: Aufstiegscountdown hier im Blog muss sein, ist ja – hehe – gute Tradition. Heute geht es also gegen den MSV Duisburg, der gestreift ist und in dieser Saison auch ungefähr so aus der Wäsche kuckt. Kein Wunder, wenn man als Irgendwie-Auch-Aufstiegsaspirant gestartet und – ähnlich wie der VFL Bochum – jetzt erst einmal am anderen Ende der Tabelle gelandet ist. Auswärts haben die Duisburger erst einen Punkt geholt (beim FSV), zu Hause gab es zwei Unentschieden (gegen Hansa Rostock und Union Berlin) und zwei Siege (gegen Dresden und letzte Woche gegen Ingolstadt), was  einen leichten Aufwärtstrend, aber eben doch nur magere 9 Punkte und Tabellenplatz 14 (noch hinter dem VFL) ausmacht. Auffallend:: Die   Niederlagen des MSV sind alle ziemlich knapp ausgefallen – 0:1, 1:2 – die Abwehr scheint also gut zu stehen. Das trifft sich gut. Wir haben nämlich – auch ohne Gekas -   den weltbesten Sturm seit Erfindung des Fußballs, d

"Windsocke classic"

Sicher erinnert sich der ein oder die andere noch an die Zeit als es einfach nur Cola gab? Kein „Cola light“, „Cola zero“, „Cola Kirsch“ – und also auch kein „Cola classic“. Weil: „Classic“ muss das Cola ja nur deshalb heißen, damit man merkt , dass es sich um das traditionelle Cola handelt. Und die Tradition ist es ja schließlich, die die Marke zusammenhält. Tradition ist wichtig. Tradition ist das, was überdauert und bleibt. Obwohl auch Traditionen nicht mehr das sind, was sie mal waren und sich in immer kürzeren Rhythmen erneuern. Tradition ist oder hat das, was man dazu erklärt – z.B. die „ arabische Revolution“. Von der war zum ersten Mal – sagen wir mal ganz grob – vor einem halben Jahr die Rede. Die „Occupy Wallstreet“- Bewegung gibt es seit ca. 4 Wochen. Sie steht folgerichtig „in der Tradition der arabischen Revolution.“ Seit knapp einer Woche ist die Occupy-Welle auch nach Frankfurt geschwappt - und siehe da, haben wir es nicht gewusst: Die „ Occupy Frankfurt“- Bewegu

Occupy Tabellenspitze

Manchmal ist es so, dass einem ein Tag, ein Abend, nicht wie der Ablauf eines chronolgischen Geschehens im Gedächtnis bleibt, sondern wie eine folge hingetupfter Bilder. Der Freitag abend zum Beispiel: Die Woche war zäh und anstrengend. Viel zu tun, keine rechte Inspiration. Alles gut. Alles nicht gut. Irgendwie hing eine Schlechte-Laune-Wolke über meinem Kopf und wollte sich nicht vertreiben lassen. Dann der Freitagnachmittag. Büro zu, PC aus. Hallo Welt! Kurz vor 6, gleich Anpfiff in Bochum. Die Sonne steht tief hinter den Bäumen. Schattenspiele. Es wird kalt. Der Eintracht-Schal wärmt. Außerdem haben wir draußen, an der Feuerstelle im Garten, ein Feuer gemacht. Entzündet. Der Fernseher läuft, das Spiel beginnt später. Der Sky-Reporter überbrückt die Zeit durch ein Gespräch mit Uwe Leifeld. Leifeld? Stimmt, der stand damals, 1988, im Pokalendspiel, in der Mannschaft der Bochumer. Er spricht über Bochum, und man meint, dass er gleich zu weinen anfangen müsste, so echt, so authenti

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Heute also. 18 Uhr. Anpfiff im - so called - "Rewirpower"-Stadion. VFL Bochum gegen Eintracht Frankfurt. Bei uns fehlt Gekas, macht aber nix, denn der hat zwar eine „bestimmte Qualität“, aber wir haben ja kurz vor Transferschluss „unheimlich gute Qualität“ eingekauft, deswegen  also auch jede Menge „Qualität auf der Bank“. Zudem haben wir jetzt auch noch hinten (Bamba, Schildenfeld. Oder Bell?) „Qualität und Stabilität“ entwickelt, und nach vorne ist unsere "Qualität sowieso überragend". Hey, im Ernst: Wir stehen auf Platz 2, wir sind ungeschlagen, wir können Fußball spielen. Wir haben Meier, Schwegler, Rode. Jung. Köhler. Hoffer. Djakpa. Mo. Oka. Und falls nicht noch einer krank wird, verschlafen hat oder aus sonstigem Grund kurzfristig ausfällt, fahren exakt 2.347 Fans nach Bochum, sind schon unterwegs, weitere 20.531.707 verfolgen das Spiel vor dem Fernseher, die Sonne scheint – hey, hey, hey - das wird. Und da sitze ich jetzt also recht albern mit meinem Eintr

Zwischen den Spielen

So dauert sie also immer noch an die Gerne wird diese Zeit auch als bezeichnet, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass in dieser Zeit nichts, aber auch gar nichts passiert, was auch nur das leiseste Wimpernzucken lohnt. So langweilig, furchtbar, furchtbar langweilig ist die Welt. Schauen wir mal kurz wie sie so war, die Welt in der vergangenen Woche…

Lost and found

Was ist nicht alles heute hier und morgen da und dann schon wieder weg. Aufgetaucht und wieder verschwunden. Lost and found. Trainer, zum Beispiel. Oder Spieler. Heute in Bochum, morgen in Aachen. Vorgestern in Freiburg. Gestern in Gladbach. Heute in Frankfurt. Morgen? Wer weiß das schon. Das ist wie mit dem Wetter. Heute noch in mildes Licht getauchtes Spätsommerwetter, morgen (so heißt es) schon wilder, kalter Herbstwind. Man weiß nie, was wird, und was auf dem Weg durch die Welt so alles verschwindet und/oder (wieder?) auftaucht. Manchmal verliert man etwas, bei dem man nie und niemals befürchtet hatte, dass es überhaupt wegkommen könnte. So ist es z.B. vor zwei Wochen einem Winzer im pfälzischen Deidesheim ergangen, als er mit der Traubenlese beginnen wollte. Der Weinberg war zwar noch da, aber die Trauben: Weg. Manchmal findet man etwas, von dem man dachte, dass es für lange Zeit verschwunden sein würde. Dann taucht es wieder auf, und man ist sich nicht sicher, ob man dem trau

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Sie hießen zunächst Olympia Oberschöneweide , gehörten mal kurz zum Berliner Thor- und Fußball Club (BTuFC) Berlin, wurden dann zur Union, zur BSG Motor, zum TSC und schließlich - neugegründet - zum 1. FC Union Berlin. Sie standen vor dem Bankrott. Waren in all dieser Zeit nicht ohne Liebe und immer eisern . 2.000 freiwillige Helfer haben beim Umbau der Alten Försterei mitgeholfen. Im Sommer fahren sie  Drachenboot und im Winter singen sie zusammen Weihnachtslieder . Manchmal - zum Beispiel heute Abend - fährt die Mannschaft nach einem Auswärtsspie l im Zug zusammen mit den Fans zurück nach Berlin . Gut so. Dann können sie sich gegenseitig trösten. Denn: Gewinnen tut heute abend, ähem, nachmittag, ähem: jetzt gleich, nur eine Mannschaft: Eintracht Frankfurt! Hier schon mal ein paar Vorschläge für die heute anzustimmenden Gesänge: 1) 2) 3) Oder einfach so: Sieg - und sonst gar nix !

Was bisher geschah... Die Spieltage 1-9 im Schnelldurchlauf.

(Fast) ein Viertel der Atomaufstiegssaison liegt hinter uns. Eine Saison, in der wir – z.B. Peter Fischer und ich – alles dem sofortigen Wiederaufstieg unterordnen. Die „neue“ Eintracht hat sich konsolidiert, das Spiel und seine tausend Optionen nehmen Kontur an, Mo Idrissou ist „unser neuer Held“, fast so etwas wie Yeboah (au weia), und wenn das gegen Union Berlin so läuft, wie wir alle hoffen, dass es läuft, dann stehen wir nach diesem Wochenende auf einem Platz, den wir dann hoffentlich bis zum Ende der Saison nicht mehr hergeben. Neun Spieltage liegen hinter uns. Kurz noch einmal zurückgescrollt…. 1.Spieltag (Freitag, 15. Juli 2011) : Greuther Fürth - Eintracht Frankfurt 2:3 Der Sommer will kein richtiger Sommer werden. Die Eintracht beginnt die Zweitligasaison, die zur Atomaufstiegsaison werden soll, in Fürth und sie beginnt sie grottenschlecht. Das ist nichts, gar nichts. Von den Neuzugängen stehen Schildenfeld, Lehmann, Hoffer und Djakpa in der Startformation. Fange an

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1. Das Spiel: 2. Die Aufstellung: 3. Die Ausgangslage: 4. Klare Sache: Nichts liegen lassen! Dranbleiben!  3 Punkte holen!  Auswärtssieg!

Alles ist relativ

Große Aufregung im CERN in Genf. Dort haben Forscher Neutrinos entdeckt, die auf dem Weg durch die unterirdische Röhre von Genf ins italienische Gran Sasso schneller unterwegs sind als die Lichtgeschwindigkeit. Die Forschungsergebnisse werden jetzt noch einmal gründlich geprüft.  Wenn sie tatsächlich bestätigt würden, wäre die Relativitätstheorie von Albert Einstein in ihren Grundfesten erschüttert. Unfug. Sagt rotundschwarz. Jedes einigermaßen vernünftige hessische Kind weiß doch sowieso, dass nichts auf der Welt absolut ist – außer der Frankfurter Eintracht. Und dabei bleibt es auch, selbst wenn - nicht nur in Genf -, sondern auch in der CERN-Zentrale in Offenbach irgendjemand (Dr. Seltsam?) am Rad zu drehen scheint. Anders ist das unten abgebildete Neutrino nämlich nicht zu erklären. Mit Gruß und Dank an den Freund im rheinhessischen Hinterland, der das Neutrino (ganz ohne Teilchenbeschleuniger) in Mainz entdeckt und mich darauf aufmerksam gemacht hat.

Eine wie ich*

Das hat uns (gerade noch) gefehlt. *** Live-Ticker-Protokoll aus dem Hause rotundschwarz *** Live-Ticker-Protokoll aus dem Hause rotundschwarz *** Live-Ticker-Protokoll aus dem Hause rotundschwarz *** 7 Uhr 21: Durch den Rolladen flimmert das Morgenlicht. Aus den Weinbergen höre ich das Plopp plopp der Schreckschussanlagen. Die Katze fängt meinen Fußzeh und fiept. Ich stehe auf. 8 Uhr 32:  Im Büro. Rufe meine Mails ab. Es sind 17. Drei davon beantworte ich direkt. 9 Uhr 22: Der dpa Ticker vermeldet, dass Ralf Rangnick in Schalke zurücktritt. Burn-Out-Syndrom. Auch ich fühle mich plötzlich schwach. Könnte möglicherweise daran liegen, dass ich heute noch nichts gegessen habe. 9 Uhr 58: Heute bin ich dran, die Blogschau für das Eintracht-Forum zu verfassen. Ich schaue in die Blogs und sehe: Nichts. Schreibe darüber. 10 Uhr 13: Das Hamburger Abendblatt fordert, Lothar Matthäus solle neuer Trainer beim HSV werden. Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Wi

Name ist Schall und Rauch

Es gibt so ein paar Adressen, da will man nicht unbedingt wohnen, schon gar nicht, wenn man – wie ich – selbstständig ist und einer kommunikativen Tätigkeit nachgeht. Vor ein paar Jahren standen wir kurz davor in ein sehr hübsches Häuschen zu ziehen – die Adresse hat uns davon abgehalten. Das Haus stand „In der Sackgasse 5“ und dieser Tatbestand hätte nur noch getoppt werden können, wenn die Straße sich noch dazu im Nachbarort befunden hätte: Sörgenloch. Ähnliche Vorbehalte hätte ich - obwohl das ungerecht sein mag - gegen Großkrotzenburg. Es liegt südlich von Hanau, direkt am Main. Ganz in der Nähe von Freigericht und Linsengericht, und vielleicht heißt es deshalb so. Wenn jemand Großkrotzenburg kennt, dann vermutlich weil er da wohnt - also einer von immerhin knapp 7.000 Menschen ist - oder weil er den örtlichen, sehr großen Badesee kennt, der auch als „Baggersee Freigericht-West“ bekannt ist. Dort gibt es das Strandbad Spessartblick . Das sieht wirklich sehr schön aus. Großkrot

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Qualität ist wichtig. Kompetenz auch. Lernkompetenz. Sozialkompetenz. Methodenkompetenz. Problemlöse-kompetenz. Harald Schmidt hat  z.B. die Insolvenzkompetenz . Philipp Lahm, Alice Schwarzer und Thomas Anders haben die „Ich schreibe meine Autobiografie“-Kompetenz (na ja, mehr oder weniger). Und was hat die Eintracht? Zweitliga-Kompetenz? Mmh. Ok. Vorübergehend, aber dauerhaft wollen wir uns damit ja ganz sicher nicht einrichten. Und damit wir diese Zweitliga-Geschichte ganz schnell wieder abhaken können, hat die Eintracht noch etwas mehr. Etwas ganz Erstaunliches, ihr werdet es kaum glauben, aber es ist wirklich wahr: Sie hat die Heimspiel-Sieg-Kompetenz . Echt. Ab heute. Trust me. Hiermit erteile ich ausdrücklich die Lizenz zum Siegen. Heimsieg! Jetzt! Und sonst gar nichts!

Vom Geist, der einst über Frankfurt wehte - Zum 70. Geburtstag von Eckhard Henscheid

Es war zu einer Zeit, in der die Eintracht die Eintracht und Frankfurt noch Frankfurt war, und in der das Wünschen noch geholfen hat. Ror Wolf umkreiste mit Mikrofon und Kassettenrekorder das Trainingsgelände am Riederwald. Auf den Spuren von Horkheimer und Adorno entstand die neue Frankfurter Schule. Über die Grenzen der Stadt hinaus hallte der Ruf der Eintracht als Inkarnation alles Guten, Wahren und Schönen. Die unvergleichliche Symbiose von Geist und Eintracht wurde begründet, die eminent hohe Spielkultur der Frankfurter Eintracht hielt Einzug in Kunst und Literatur. Robert Gernhardt. F.K. Wächter. Chlodwig Poth. Hans Traxler. Der junge Teddy Hecht   – wer kennt sie nicht. Vor allem in den gnadenreichen Hörspielen   von Ror Wolf, aber auch im Frühwerk von Eckhard Henscheid hat die Eintracht ihren festen Platz im Kanon der Weltliteratur. Mehr noch, Ror Wolf und Eckhard Henscheid trugen sogar maßgeblich dazu bei, dass Bernd Hölzenbein seinen Weg in die deutsche Nationalmannschaf