So dauert sie also immer noch an die

Gerne wird diese Zeit auch als

bezeichnet, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass in dieser Zeit nichts, aber auch gar nichts passiert, was auch nur das leiseste Wimpernzucken lohnt. So langweilig, furchtbar, furchtbar langweilig ist die Welt. Schauen wir mal kurz wie sie so war, die Welt in der vergangenen Woche…
Erst war es noch einmal richtig heiß, dann war auf einmal – von einer Stunde auf die andere – der Herbst da. Wilder Wind und Regen. Ich finde das schön. Unsere Katzen: Weniger.
Allerorten wird rebelliert. Je nachdem handelt es sich bei den Rebellierenden um Rebellen oder um Renitente und Uneinsichtige, die sich weitsichtigen Plänen widersetzen. Je nachdem werden die Rebellen von der Rebellenratingagentur ab- oder aufgewertet.
Nobelpreise wurden vergeben. Deswegen weiß ich jetzt, dass das Universum nicht nur expandiert, sondern sich dabei auch noch beschleunigt. Und dass es Kristalle gibt, die sich nicht an die für Kristalle vorgesehene periodisch wiederkehrende Struktur halten, sondern symmetrisch aufgebaut sind. Also: Quasi. Das kann eigentlich nicht sein, ist aber trotzdem so. Dieser Gedanke hat etwas Beruhigendes.
Am Freitag, den 7. Oktober um 12 Uhr 56, habe ich mich nicht entblödet per Live-Stream bei der Verkündung des Literatur-Nobelpreises dabei zu sein. Smörebröd. Was hat er gesagt? Nicht Pynchon. Nicht Dylan. Tomas Tranströmer. Kenn ich (noch) nicht.
Und bei der Eintracht? Das ein oder andere Interview wurde gegeben und die eine oder andere Position in Stellung gebracht. Unser Trainer war samt Sportdirektor erst in der Wüste und dann am Bornheimer Hang, beim 2:1 Last-Minute-Sieg der U23 gegen Großaspach. Der nun also doch spielberechtigte Gale Agbossoumonde stand hier zum ersten Mal im Adlertrikot auf dem Platz; der B-Jugendmeistermannschaftskapitän Erik Wille hatte bereits am Tag zuvor beim Testspiel in Huttengrund sein Debüt in der Profimannschaft von Eintracht Frankfurt gegeben. Und Sonny Kittel ist nach seinem Kreuzbandriss wieder zurück im Mannschaftstraining. Hurra.
Wie zu vermuten war, fand in dieser Woche tatsächlich ein Länderspiel statt. Wie ebenfalls zu vermuten, hat die deutsche Nationalmannschaft es gewonnen. Sebastian Jung und Sebastian Rode haben ebenfalls gewonnen – und zwar mit der U21-Nationalmannschaft, während Theofanis Gekas, beim EM-Qualifikationsspiel der Griechen gegen Kroatien erfolgreich war und das 2:0 erzielte. (Bei welchem Verein spielt der Gekas nochmal gleich? „Beim Zweitligisten Eintracht Frankfurt.“ Gut, dass das mal wieder jemand erwähnt hat.)
Steve Jobs ist gestorben. So schnell. Viel zu jung. Sebastian Vettel ist zum zweiten Mal hintereinander Formel 1-Weltmeister geworden. Mark Knopfler und Bob Dylan haben ihre gemeinsame Europa-Tour begonnen. Sebastian Nerz, der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, hat verkündet, dass die Piraten bei der nächsten Bundestagswahl bereit wären, eine Regierungsbeteiligung anstreben. („Huch, der sieht ja aus wie einer von der CDU?“ „Der war vorher bei der CDU.“ Ach so.) Und nicht zu vergessen: Die Frauenmannschaft des SC Hahnheim hat am Freitagabend im Bezirksligaspiel gegen den Tabellenführer aus Dienheim mit nur 4:0 verloren. Arschkalt war es. Eine großartige kämpferische Leistung.
Zu meinem derzeitigen Lieblingsbuchstaben hat sich in der vergangenen Woche eindeutig das „T“ herauskristallisiert. Weil: Alle wichtigen Worte fangen mit „T“ an. Die Troika zum Beispiel, auf einmal war sie da, huscht mit dicken Sonnenbrillen auf der Nase durch Nachrichtensendungen, ist auch schon wieder weg und dann wieder da. Ähnlich wie der frisch entdeckte Trojaner.
Jetzt warte ich auf Tunika und Toga. Vielleicht könnte Frau Merkel zum nächsten Treffen mit Herrn Sarkozy in einem solchen Gewand erscheinen. Noch passender allerdings wäre, wenn die Mitglieder der Troika höchst selbst Toga tragen würden - das wäre doch putzig: So kleideten sich die Römer, so kleideten sich die Hellenen - und schließlich geht es ja um die Rettung Griechenlands. Stopp, Kommando zurück, lieber doch nicht: Wenn die Troika Toga trägt, hält man sie am Ende für Trojaner. Das wäre nicht gut. Man weiß ja, wie so etwas endet.
Ich warte dann also lieber erst einmal geduldig ab, was die Woche noch so alles an weiteren "T"s zu bieten hat. Tomas Tranströmer als Literaturnobelpreisträger war da ja schon mal ein (Voll-) Treffer. Als nächstes vielleicht „T“ wie „toller Trainer“. „T“ wie „traumhaftes Tor“. Oder wie „Tabellenführer“.
Abwarten und T trinken. Und bis es soweit ist, stricke ich mir erst einmal einen neuen Eintracht-Schal. Es soll ja kalt werden.
Gerne wird diese Zeit auch als
bezeichnet, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass in dieser Zeit nichts, aber auch gar nichts passiert, was auch nur das leiseste Wimpernzucken lohnt. So langweilig, furchtbar, furchtbar langweilig ist die Welt. Schauen wir mal kurz wie sie so war, die Welt in der vergangenen Woche…
Erst war es noch einmal richtig heiß, dann war auf einmal – von einer Stunde auf die andere – der Herbst da. Wilder Wind und Regen. Ich finde das schön. Unsere Katzen: Weniger.
Allerorten wird rebelliert. Je nachdem handelt es sich bei den Rebellierenden um Rebellen oder um Renitente und Uneinsichtige, die sich weitsichtigen Plänen widersetzen. Je nachdem werden die Rebellen von der Rebellenratingagentur ab- oder aufgewertet.
Nobelpreise wurden vergeben. Deswegen weiß ich jetzt, dass das Universum nicht nur expandiert, sondern sich dabei auch noch beschleunigt. Und dass es Kristalle gibt, die sich nicht an die für Kristalle vorgesehene periodisch wiederkehrende Struktur halten, sondern symmetrisch aufgebaut sind. Also: Quasi. Das kann eigentlich nicht sein, ist aber trotzdem so. Dieser Gedanke hat etwas Beruhigendes.
Am Freitag, den 7. Oktober um 12 Uhr 56, habe ich mich nicht entblödet per Live-Stream bei der Verkündung des Literatur-Nobelpreises dabei zu sein. Smörebröd. Was hat er gesagt? Nicht Pynchon. Nicht Dylan. Tomas Tranströmer. Kenn ich (noch) nicht.
Und bei der Eintracht? Das ein oder andere Interview wurde gegeben und die eine oder andere Position in Stellung gebracht. Unser Trainer war samt Sportdirektor erst in der Wüste und dann am Bornheimer Hang, beim 2:1 Last-Minute-Sieg der U23 gegen Großaspach. Der nun also doch spielberechtigte Gale Agbossoumonde stand hier zum ersten Mal im Adlertrikot auf dem Platz; der B-Jugendmeistermannschaftskapitän Erik Wille hatte bereits am Tag zuvor beim Testspiel in Huttengrund sein Debüt in der Profimannschaft von Eintracht Frankfurt gegeben. Und Sonny Kittel ist nach seinem Kreuzbandriss wieder zurück im Mannschaftstraining. Hurra.
Wie zu vermuten war, fand in dieser Woche tatsächlich ein Länderspiel statt. Wie ebenfalls zu vermuten, hat die deutsche Nationalmannschaft es gewonnen. Sebastian Jung und Sebastian Rode haben ebenfalls gewonnen – und zwar mit der U21-Nationalmannschaft, während Theofanis Gekas, beim EM-Qualifikationsspiel der Griechen gegen Kroatien erfolgreich war und das 2:0 erzielte. (Bei welchem Verein spielt der Gekas nochmal gleich? „Beim Zweitligisten Eintracht Frankfurt.“ Gut, dass das mal wieder jemand erwähnt hat.)
Steve Jobs ist gestorben. So schnell. Viel zu jung. Sebastian Vettel ist zum zweiten Mal hintereinander Formel 1-Weltmeister geworden. Mark Knopfler und Bob Dylan haben ihre gemeinsame Europa-Tour begonnen. Sebastian Nerz, der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, hat verkündet, dass die Piraten bei der nächsten Bundestagswahl bereit wären, eine Regierungsbeteiligung anstreben. („Huch, der sieht ja aus wie einer von der CDU?“ „Der war vorher bei der CDU.“ Ach so.) Und nicht zu vergessen: Die Frauenmannschaft des SC Hahnheim hat am Freitagabend im Bezirksligaspiel gegen den Tabellenführer aus Dienheim mit nur 4:0 verloren. Arschkalt war es. Eine großartige kämpferische Leistung.
Zu meinem derzeitigen Lieblingsbuchstaben hat sich in der vergangenen Woche eindeutig das „T“ herauskristallisiert. Weil: Alle wichtigen Worte fangen mit „T“ an. Die Troika zum Beispiel, auf einmal war sie da, huscht mit dicken Sonnenbrillen auf der Nase durch Nachrichtensendungen, ist auch schon wieder weg und dann wieder da. Ähnlich wie der frisch entdeckte Trojaner.
Jetzt warte ich auf Tunika und Toga. Vielleicht könnte Frau Merkel zum nächsten Treffen mit Herrn Sarkozy in einem solchen Gewand erscheinen. Noch passender allerdings wäre, wenn die Mitglieder der Troika höchst selbst Toga tragen würden - das wäre doch putzig: So kleideten sich die Römer, so kleideten sich die Hellenen - und schließlich geht es ja um die Rettung Griechenlands. Stopp, Kommando zurück, lieber doch nicht: Wenn die Troika Toga trägt, hält man sie am Ende für Trojaner. Das wäre nicht gut. Man weiß ja, wie so etwas endet.
Ich warte dann also lieber erst einmal geduldig ab, was die Woche noch so alles an weiteren "T"s zu bieten hat. Tomas Tranströmer als Literaturnobelpreisträger war da ja schon mal ein (Voll-) Treffer. Als nächstes vielleicht „T“ wie „toller Trainer“. „T“ wie „traumhaftes Tor“. Oder wie „Tabellenführer“.
Abwarten und T trinken. Und bis es soweit ist, stricke ich mir erst einmal einen neuen Eintracht-Schal. Es soll ja kalt werden.
Da turnt der Torwart auf der Tanne und die Troika tanzt Tango im Kettenhemd.
AntwortenLöschenToller Text. Tanke.
Grüße, Carsten
Wenn man in Zukunft zu den Meinungsführern zählen will, muss man nicht nur auf demonstrativ hohem Niveau gelangweilt sein, am besten hat man gerade auch noch einen burn out hinter sich oder ist doch, die restlichen Idioten kriegen's einfach nicht gebacken, im Dauerstress. Und, so viel Zeit muss sein: das soll die Welt wissen. Da lassen sich Ihro Wichtigkeit nicht lumpen. Gruß C.
AntwortenLöschen@ Carsten: Toi. Toi. Toi.
AntwortenLöschen@ Celtix: ??? Ui. Bist du aber bös drauf. Und, mmh... - ehrlich gesagt - kann ich die Kurve von deinem Kommentar zum Text nicht so gaaaaanz richtig kriegen. Aber das liegt bestimmt an der Länderspielpause ,-))
Danke euch sehr fürs Lesen und Kommentieren, lgk
PS: Ich hasse diesen Browser....grmppff...
Absatz 1?! Die Welt kommt ja nicht von selber drauf, dass sie langweilig ist. Das muss jemand in selbige setzen. M.E. sind das so Typen, wie oben zu skizzieren versucht. Gruß C.
AntwortenLöschenPS. Nach der hier schön bebilderten Sauren-Gurken-Länderspiel-Pause werden die übrigens die Welt en gros und en detail weiter langweilig finden und das auf allen Kanälen zum Besten geben.
Schön. Der Text. Dake dafür. Gruß vom Kid
AntwortenLöschenschöner text, aber bell hat übrigens auch für die u-21 gespielt...
AntwortenLöschen@Celtix: Ok. Hast ja recht. Gäääähn ,-)))
AntwortenLöschenOopsala. Das stimmt, den Stefan Bell hab ich unterschlagen, dabei hab ich mich diese Woche so darüber gefreut, dass er jetzt auch bei uns den Anschluss geschafft hat. Vielleicht spielt er ja heut, bin gespannt.
Danke fürs Lesen, loben und kommentieren! lgk