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Es werden Posts vom 2017 angezeigt.

Still, still ganz still

Heute am Heiligabend bin ich morgens schon sehr früh aufgewacht. Ich schrecke hoch. Kurze Verwirrung:  Heute war doch irgendwas? Wichtiger Abgabetermin? Call? Eintracht? Irgendein "muss", "sofort", "heute", "unbedingt"?  Dann die Erkenntnis. Nichts von alledem. Durchatmen, entspannt bleiben. Ja, heute ist etwas: Weihnachten. Draußen dämmert es gerade. Auf Socken tappere ich durchs Haus und husche von Fenster zu Fenster, um etwas von Weihnachten zu spüren. Öffne die Tür zum Garten, leichter Wind,  mild, trotzdem fröstele ich in meinem dünnen Eintracht-Schlafeshirt.  Der Himmel ist  grau und wolkenverhangen, dünner Nebeldunst. Die Nässe der vergangenen Tage liegt schwer auf den Bäumen und Büschen. Die verblühten Hortensien hängen ihre Köpfe. Nasses Laub klebt auf dem Rasen. Die Beete sind kahl und matschig. Vom Rosenstrauch neben dem Bänkchen leuchtet eine einzelne, spät erblühte Rose . Die schwarzundweiße Katze ist auch schon wach und sitzt neben

Vom 16. zum 17. Spieltag: Warum die Eintracht nicht nur Auswärtstabellenführer ist, sondern heute auch ganz sicher den dritten Heimsieg einfährt

Dienstag. Und ist es auch Wahnsinn, so hat es wie's aussieht doch Methode. "Ein Spiel wie eine Kneipenschlägerei. Immer noch ein Schwinger für den HSV, " kommentiert der Sky Reporter die erste Halbzeit des Spiels der Eintracht in Hamburg. In der zweiten Halbzeit setzt es dann umgekehrt mehr Schwinger für die Eintracht, aber wir haben die besseren Nehmerqualitäten. Auswärtstabellenführer. Hüpf. Kreisch. Mittwoch. An einem überaus hektischen und anstrengenden Tag freue ich mich aufs abendliche Weihnachtsmärchen, schaffe es hechelnd gerade noch rechtzeitig ins Theater und starte mit Peterchen, Lisa und dem Maikäfer Sumsemann zum Mond, wo zwar in diesem Fall kein Hesse, aber allerlei Himmelsbevölkerung zu finden ist und die Sterne leuchten. 

15. Spieltag: Sensation in Frankfurt

Der 15. Spieltag der Bundesligasaison 2017/18 könnte in die Bundesligageschichte eingehen. Wie verlautet, tagt derzeit in Frankfurt der Videosssist-Ausschuss der DFL, der per Videokonferenz (logisch!) mit dem operativen Videoassist-Team in Köln verbunden ist. Thema ist die knappe Niederlage der ruhmreichen Frankfurter Eintracht,  gegen die unter Trainer Josef Heynckes gewohnt aseptisch und diskussionsfreudig aufspielende designierte Meistermannschaft aus Bayern. Eine Sensation liegt in der Luft, die gleichzeitig good news für die Frankfurter Eintracht bedeuten könnte.

14. Spieltag: Leise rieselt der Schnee

Es ist erster Advent und es schneit, das ist wunderbar. Adler-Freunde, die im Moment in Berlin am Stadioneingang stehen, vermelden Minustemperaturen, kalte Hände, fast abgefrorene Hinterteile, aber gute Stimmung und so sollte einem Auswärtssieg beim Fast-Tabellennachbar in Berlin nichts im Wege stehen. Blick vorsichtig nach oben oder doch fest nach hinten? Wir werden sehen.  Hertha ist nach dem Sieg in Köln - so said - wieder zurück in der Erfolgsspur, will nach vorne spielen und das Spiel bestimmen. Niko Kovac schaut, auch wenn dort Berliner Freunde und Bekannte winken, nicht nach links und rechts, sondern nur auf drei Punkte. Ganz wie Mit-Berliner Prinz Boateng, der nur Punkte mitnehmen und dann wieder heimfahren möch te. Niko Kovac beklagt den Werteverlust in der Gesellschaft und ein kleines bisschen nagt in mir der Verdacht, dass aus seiner Sicht Werteverlust sich z.B. auch darin äußert, wenn kritische Stimmen zum Spiel der Eintracht laut werden.  So übermäßig viel wird im Momen

Das Eintracht-Museum feiert Geburtstag: Es war ein dufter Abend!*

(Nachtrag vom 29.11.2017) Viel zu lange war ich nicht mehr im Eintracht-Museum, aber heute, bei der Geburtstagsfeier zum 10-jährigen Bestehen will ich unbedingt dabei sein, schon vor Wochen habe ich mir Karten besorgt und am Dienstagabend, pünktlich (!) um halb Sieben biege ich auf den Stadionparkplatz ein. Dort ergattere  ich - hurra - einen der letzten noch freien Plätze, das Waldstadion leuchtet heimelig in der Ferne und ich mache mich erwartungsfroh auf den Weg. „Ich hab auf dich gewartet“, schallt es mir schon nach wenigen Metern entgegen. Dort steht Frank, mit dem ich mich für heute Abend verabredet habe. Wie das in Facebook-Whatsapp-Zeiten so ist, hören wir zwar regelmäßig voneinander,  haben uns aber - da wir auch im Stadion an verschiedenen Ecken sitzen - seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Frank hat ein Geschenk für mich dabei,  das er schon seit einiger Zeit bei sich zu Hause im Schrank liegen hat, und jetzt wissen wir auch ganz genau, wann wir uns zum letzen Mal in e

Happy Birthday, Eintracht-Museum!

Dreizehnter Spieltag: Demütig im Martinssommer

Gestern und vorgestern war das Wetter sonnig und mild - nicht so sonnig und mild wie angekündigt, aber immerhin. Heute regnet es. Und das heißt:  Der "Martinssommer",   von dem ich bis vor zwei Tagen noch nie etwas gehört hatte, liegt dann also hinter uns (auch wenn ich den Begriff ohnehin weniger mit dem heiligen St. Martin und dem November als mit einem anderen Martin verbinde und fast das Gefühl habe, er sei extra für ihn erfunden worden. ) Eintracht über dem grünen Klee Martin steht in der Kritik (das sind dann wohl die kurz nach dem Martinssommer einsetzenden Nachtfröste), ganz anders die Eintracht, auf die es rund herum Lob hagelt. Und spätestens seit sich auch Thomas Berthold in die allgemeine Lobhudelei eingereiht hat, kann einem Angst und Bang werden. Zwischen  "Fußball zum Abgewöhnen" und "Ich sehe nicht viele fußballerisch bessere Klubs zur Zeit" liegen gerade einmal zwei Monate. Immer gut, wenn man sein Fähnchen rechtzeitig in den Wind h

Zwölfter Spieltag: I bims zuversichtlich vong Gefühl her

In dieser Woche sind  fußball- und außerfußballmäßig so viele große und kleine kuriose Meldungen - vom singenden Trump-Nachwuchs bis zum Öko-Atomstrom - durch die Welt und das Netz gegeistert, dass es mir schwer fällt, mich für einen Aufhänger für meinen Spieltagseintrag zu entscheiden.  Ok, meine Wahl fällt auf das das "Ausreise-Center" bzw. Abschiebegefängnis in Ingelheim. Dort werden überwiegend so genannte Gefährder untergebracht.  Weil sich die " Qualität der Häftlinge"  verändert hat, sollen jetzt die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden. "Qualität der Häftlinge vong Gefährlichkeit her" möchte man ergänzen und es keimt der Verdacht auf, dass das, was gerne als "Jugendsprache" bezeichnet wird, möglicherweise keine Sprachverstümmelung, sondern vielmehr eine Bereicherung der "Normalsprache" sein könnte, deren Qualität ja auch zunehmend zu wünschen übrig lässt. Qualität gibt es ja überall und in jeder Ausprägung. Während sich zum

Zehnter und elfter Spieltag: Schnipsel vor, während und nach den Spielen in Mainz und gegen Bremen

Mittwoch, 25.10.2017 Nach dem Pokal ist vor dem Spiel in Mainz und wie jedes Jahr frage ich mich, ob dieses Spiel besonders interessant oder gerade das Gegenteil davon ist. Ein lieber 05er-Freund betreibt, wie in jedem Jahr, eine ausgeklügelte Vor-dem-Spiel –Taktik: Er schmiert mir Honig um den Bart, um mich in Sicherheit zu wiegen: Auf jeden Fall wird die Eintracht dieses Jahr gewinnen. Mentalitätsmonster seien wir. Spielerisch den 05ern sowieso meilenweit überlegen. Es stünde vollkommen außer Frage, dass wir die "Mainzer Buben" überrennen. Einen Kantersieg landen. Drei, vielleicht sogar vier zu null. Timeo Danaios et dona ferentes. Nicht mit mir. Schweig. Apage satanas.  Trotzdem überlege ich kurz, ob ich nach mehrjähriger Abstinenz in Main mal wieder live im Stadion dabei sein will - Karten gäbe es noch, aber:  ach nö. Donnerstag, 26.10. 2017 "Dieses Jahr geht was in Mainz."  Das ist die Auffassung, die sich auch im allgemeinen Meinungsbild allmählich du

Neunter Spieltag: ein Gedicht

Es ist Herbst, die Blätter fallen und während in der Welt da draußen längst nichts mehr so ist, wie es noch nie war, tun wir, was wir tun müssen.  Streifen uns rotundschwarze Trikots über den Kopf, greifen nach Schals, vergessen auch die Mütze nicht (es könnte regnen) Und ziehen hinaus in den Wald, wo die Eintracht spielt. Schon immer, auch damals schon. Früher. „Heut gewinnt die Eintracht,“ ruft mein Nachbar, der mich ins Auto steigen sieht. Thumbs up. Die Dortmunder sind zu packen, heute, denke ich, während ich fahre und Arcade Fire dazu singt. Everything now. Die Wolken ziehen, erste Regentropfen fallen und ich hoffe zumindest auf: Fußball. Rare Momente, in denen die Zeit sich überlappt und alles jetzt ist und wir fühlen, dass es genau so bleibt, dass es echt und wahr und groß ist, bevor wir uns wieder daran erinnern, dass wir es doch längst besser wissen, uns keiner mehr etwas vormachen kann, und ohnehin das nächste Spiel immer das s

Achter Spieltag: o la la

Eigentlich ist geplant, dass hier in dieser Saison zumindest! vor jedem Spieltag ein Eintrag erscheinen sollte. Das hat dann also gestern leider zum ersten Mal schon mal nicht geklappt. Da aber der Rhythmus nicht abreißen soll - sonst wär's ja keiner mehr - kommt jetzt also ein nachträglicher vor-dem-Spiel-Eintrag, obwohl es natürlich so eine Sache ist nach einem Spiel, von dem man weiß, wie es ausgegangen ist, so zu schreiben als wisse man es nicht.  Aber ich kann ja zumindest mal die "Zutaten" aufzählen, die wahrscheinlich vorgekommen wären:

Unter Glas - Ein Besuch im Hesse-Museum in Calw

Ich mag und schätze Hermann Hesse. Er zählt zwar nicht zu meinen Lieblingsschriftstellern, aber ich  komme immer wieder sehr gerne auf ihn zurück. Mag weniger seine fernöstlich-esoterischen Texte, mehr die Erzählungen, die bedrückenden Kindheitsgeschichten, das Ringen um Liebe und Freiheit, die Naturemphase, das Karge und das Unmäßige, seine bunt-heiteren Aquarelle -  irgendwie den ganzen Mann, der es nicht leicht mit sich hatte, im Exil in Montagnola zwar zur Ruhe gekommen ist, aber immer weiter gesucht hat. Schon oft sind wir auf dem Weg ins Schwäbische an der Ausfahrt Calw - dem Geburtsort Hesses - vorbeigekommen und nie abgebogen. Heute tun wir es. Mal sehen, was es im Hesse-Museum zu entdecken gibt.

Siebter Spieltag: Erschütterungen

Es gibt viele Dinge, über die man im Leben und in unserer Welt erschüttert sein kann. Ich bin erschüttert über Schicksale mir nahestehender Menschen, über Flüchtlinge, die im Meer ertrinken, über Katastrophenopfer. Tod. Krankheit. Elend. Hass. Vielleicht auch über Wahlergebnisse. Besorgt, aber keineswegs erschüttert bin ich über die erneute Operation von Alex Meier. Das unterscheidet mich (neben allerlei anderem) von Fredi Bobic, der von der Entwicklung nicht nur erschüttert, sondern sogar „zutiefst erschüttert“ ist. Nun bin ich mir recht sicher, dass Alex Meier meinem Eintracht-Herzen näher steht als dem von Fredi Bobic und gerade deswegen wundert mich seine theatralische Formulierung nicht. Wäre nicht das erste Mal, dass lautstarke Beteuerungen ein deutliches Signal dafür sind, dass das Gegenteil gemeint ist. (Nicht nur) ich vermute: Für die Eintracht-Verantwortlichen ist Alex Meier längst ein erledigter Fall.

Sechster Spieltag: Wer die Wahl hat

Mit welcher Mannschaft die Eintracht heute in Leipzig aufläuft? Niko Kovac kann bei seiner Aufstellung aus einer großen Bandbreite von Spielern wählen. Sie kommen aus 16 unterschiedlichen Nationen, sind ein buntes Team und tragen den Adler auf der Brust.  Auch wenn mir strategisch und fußballerisch im Moment vieles nicht gefällt, was die Eintracht so macht:  Am Multikulti liegt das ganz gewiss nicht. Ob es uns dieses Mal gelingt, die überraschend in Köln geholten Punkte zu vergolden? Ob wir den „auswärts-zu-null“-Vereinsrekord in dieser Woche nicht nur einstellen, sondern sogar brechen? Unser Trainer hat ein gutes Gefühl. Die Sonne scheint.  Und den Rest werden wir sehen – auch wir haben ja die Wahl. United colours of Bembeltown – go for it!

Fünfter Spieltag: FUDLV oder „Sagenhafte Vereinsrekorde“

Knackt die Eintracht heute den Auswärtsrekord? Das fragt in ihrem Vorbericht  zum Köln-Spiel allen Ernstes das Redaktionsteam der Eintracht-Website. Hä? Welchen Rekord?  Ach so: „Mit einem dritten Zu-Null-Spiel inder Fremde in Serie könnte die SGE ihren Vereinsrekord einstellen. Der datiertaus der Saison 1992/93, als man unter Coach Dragoslav Stepanovic drei Mal inFolge kein Gegentor kassierte.“   Das wäre natürlich großartig, ein wahrer supergenialer Meilenstein der Eintracht-Vereingeschichte.

Vierter Spieltag: Der Supermensch

Da hat er also tatsächlich in Gladbach schon sein erstes Tor für die Eintracht gemacht, der Kevin, der lieber Prinz genannt werden will und den auch alle so nennen. Aber es gibt noch viele andere Bezeichnungen für ihn: Bad Boy, aber „das war einmal“, jetzt ist er „Kindergarten Cop“ ,   „Aufpasser“. „Alphatier“ . Eine Persönlichkeit. Für Mijat Gacinovic ist er ein „Supermensch“ .  Für Niko Kovac (dessen Scheitel  - oder täuscht das??? -   immer akurater wird) ist er ein Junge, der Emotionen hat und Empathie, ein „Krieger“, einer „mit dem man Kriege gewinnen kann.“ „Er hat die Qualität, die Mannschaft zu führen. Dazu muss man kein Kapitän sein, das hat er gezeigt." Nomineller Kapitän ist und bleibt (vorerst?) der nach wie vor verletzte Alex Meier, der zwar Fußballgott, aber weder Krieger noch Cop oder Aufpasser ist.  Sicher nur ein blöder Zufall, dass er auf der Eintracht-Website (immerhin zwischen Alfred Pfaff, Ralf Falkenmayer, Jürgen Grabowski, Bernd Nickel, Bernd Hölzenb

Dritter Spieltag: Schlau, schlauer, am schlausten

Zwei Wochen seit der Heimniederlage gegen Wolfsburg, zwei Wochen, in denen allerhand passiert ist. Wie es aussieht, hat sich zum Beispiel der Sommer in diesem Jahr tatsächlich schon früh verabschiedet. Graue Wolken, Wind, Regen - reichlich herbstlich, der Blick aus dem Fenster - was für ein Glück, dass ich dieses Wetter mag (auch wenn ich noch auf einige Freibadtage hoffe). Gelson Fernandez (who?) hatte Geburtstag , Marco Fabiàn wird voraussichtlich in der Winterpause wieder ins Training einsteigen.  Das "Team hinter dem Team" wurde - hurra, hurra! - weiter verstärkt. Das neue "Fresh Prince"-Shirt ist (für nur 22.95 Euro) auf dem Markt. Und Ante Rebic ist wieder zurück. Man stelle sich vor: Ante Rebic. Er, der niemals hätte gehen dürfen. Ob die supergünstige Rückholaktion ein weiterer, von langer Hand geplanter, umglaublich cleverer Schachzug des ausgebufften Schlitzohrs Fredi Bobic war oder schlicht ein Panikkauf angesichts der doch recht übersichtlichen Leistung

Zweiter Spieltag: Immer noch und immer wieder

Einkaufstour.  Scouts. Mitarbeiterstab.  Managementgehabe. Gedöns. Interviews. Skepsis. Melancholie. Sachzwänge. Neuausrichtung. Umbruch. Profis wie wir. Sponsoren. Millionen. Kommerz. Merchandising. Ertrag. Social Media Champion. Infoflut. Facebook. Instagram. Wording. Alles im Griff. Hype. Aufwind. Fan-Preis (will ich nicht). Plakette. Funktionalisierung. China. USA. Gut aufgestellt. Pläne. Erst am Anfang. Ärmelsponsor. Durchgestylt. Clever. Serviceleistungen. Unsere Kunden. Grmpf. Weh. Eintracht. Eintracht. Wirtschaftsunternehmen.  Vierte Liga? Noch mehr Millionen. Kulisse. Kein Meier. Multi-kulti. Bunt. Witzig. Community. Gemeinschaftsgefühl. Adler. Rotundschwarz. Zweifel. Business-Lounge.  Getriebe. Statements. Bodys. Tattoos. Pressekonferenzen. Fremdheit. Eintracht. Eintracht. Transfercoup. Bad Boy. 10.000 Trikots. Positionierung. Gepose. Glaubwürdigkeit. Ehrgefühl. Gefühlswirrwarr. Erfolgreiches Produkt. Videos. Sonderangebote. Loyalität. Marketing-Team. Maschinenraum. Welle. A

Erster Spieltag Saison 2017/18: Die Eintracht in Freiburg - VA-A übernehmen Sie!

Die Saison ist noch ganz jung, und wie immer zu Saisonbeginn sind überall "Wundertüten" versteckt und jede Mannschaft will erst mal eine "Duftmarke" setzen (was einigen - z.B. Schalke, Hertha oder Dortmund - bereits mehr, anderen - z.B. Mainz oder Leipzig -  weniger geglückt ist). Auch das "Chamäleon" ist zurück, ebenso wie der (bei der Eintracht lange nicht mehr gehörte)  "Bad Boy" . Neben diesen gerne im Fußballzusammenhang verwendeten Begriffen haben es in den vergangenen Wochen bereits eine ganze Reihe anderer Vokabeln in meine persönliche Fußballsprech-Hitliste geschafft. Der Spielerwert war lange mein persönlicher Favorit ( über ihn wird noch zu sprechen sein), ebenfalls ganz vorn dabei ist der "Ärmelsponsor", der "zusätzliches Geld in die Kassen spült."   Und auch bei den Ärmelsponsoren selbst habe ich natürlich bereits einen Favoriten - "den Flughafen von Katar" , der vermutlich besonders viel spült, denn: de

Alles eine Frage des Blickwinkels

„Wir haben noch viel mehr Geld, als wir jetzt für Neymar bezahlt haben.“ (Nasser Al-Khelaifi, Präsident Paris St. Germain) „Der Gott des Geldes wird alles verschlingen.“ (Christian Streich, Trainer FC Freiburg, zum Neymar-Transfer) „Die Fans wollen sportlichen Erfolg.  Dafür brauchen wir Ertrag – und der hat seinen Preis.“ (Axel Hellmann, Vorstandsmitglied Eintracht Frankfurt, zur Grundsatzentscheidung statt auf Integrationsfiguren auf Markt und Marktwerte zu setzen) „Ich finde nicht, dass Neymar teuer war. In zwei Jahren wird er mindestens doppelt so viel wert sein.“ ( Nasser Al-Khelaifi, Präsident Paris St. Germain, zum Marktwert von Neymar) „Es ging niemals um Geld. Ich folge immer meinem Herzen.“ (Neymar zu seinem Wechsel) „Wenn ein Fußballverein, um sportlich erfolgreich zu sein, immer auch wirtschaftlich erfolgreich sein muss – ist er dann ein Fußballverein, der auch ein Wirtschaftsunternehmen ist oder ein Wirtschaftsunternehmen, das sein Geld mit F

Rotundschwarze Sommerschnipsel (philosophisch und international)

So ganz allmählich  erscheint die neue Bundesligasaison am Horizont, das Trainingslager der Eintracht in den USA neigt sich dem Ende entgegen. Wir haben nahezu täglich Spieler kommen und gehen sehen und können jetzt damit anfangen, Namen und Ereignisse zu sortieren (ich bastele bereits an einem Quiz ,-) . Mein Schnipselvorrat, der sich in den letzten Wochen angesammelt hat, ist immens, aber um zumindest mal wieder einen Fuß in die Blogtür zu bekommen, kommt hier jetzt einfach mal ein kurzes Spotlight. 

Noch einmal: Berlin

Bleibt Hradecky oder bleibt er nicht? Und wenn er bleibt, wollen wir ihn überhaupt noch? Jesus Vallejo hätten wir alle gern behalten, aber er muss zurück nach Spanien. Wie viel Geld haben wir jetzt eigentlich tatsächlich zum Einkaufen? Steht der Sponsor, der aufs Trikot kommt, schon fest und kommt er aus den USA, wo die Eintracht, indeed, ihr Trainingslager abhält?  Das alles und noch viel mehr sind die Fragen, die die Eintracht-Welt im Moment beschäftigen. Und während nicht nur in England der Mai vorbei ist und Emanuel Macron in Paris demnächst zum Kaiser der Franzosen gekrönt wird, steht auch der Erstrundenpokalgegner der Eintracht  schon fest: TUS Erndtebrück, Oberliga Westfalen, Ja, so geht es weiter, immer weiter. Hier jetzt erst nochmal ein Zwischenstopp -  als Nachklapp ein paar (vielleicht auch ein bisschen mehr als ein paar ,-)  Impressionen von unserem Pokalausflug nach Berlin.

Finale revisited

Noch 24 Stunden bis zum Anpfiff in Berlin. Haben wir je an dieser Saison gezweifelt? Uns im Stadion  die Haare gerauft? Gegrübelt wie das so weiter gehen kann und wird nächste Saison? Makkulatur. Schnee von gestern. Seit gut einer Woche häufen sich die guten Nachrichten zunächst im Tages- und jetzt fast schon im Stundentakt.  Gutes Timing. Überall und von überall her bricht allumfassende Harmonie und mehr Qualität über uns herein.

Jürgen Who?

Geläutert nach durchlebter Katharsis? Trotz Kälte irgendwie-doch-Frühlingserwachen? Der Schnee von gestern? Entspannte Stimmung nach einem bzw. vor dem nächsten Dylan-Konzert? Warum auch immer, so ist es doch wahr: ich freue mich richtig auf das Spiel morgen gegen Augsburg und fahre voller Optimismus ins Waldstadion. Klar, werden wir das gewinnen und den Schwung des deutlichen Sieges mit ins Pokalhalbfinale nehmen und Gladbach aus dem Weg nach Berlin räumen.  Bis zu 20% erhöhte Dauerkartenpreise? Ist doch super, damit unterstützen wir den Kauf von schlagkräftigen Spielern für die neue Saison. Jesus Vallejo fällt für den Rest der Saison aus? Macht nichts – wenn wir hinten ein Tor mehr bekommen, dann schießen wir einfach vorne eins mehr. Und weil ich gerade so optimistisch und entspannt bin, erzähle ich jetzt noch eine Eintracht-Geschichte, die ich vor einigen Wochen erlebt habe und die mir seitdem schon manch heitere Minute bereitet hat. Wenn ich mich nicht so gut fühle, genervt oder w

Elfter. Fast.

Ungelogen und ohne Witz: Meine Osterlektüre = Original-Stilleben von heute Die Spannung war fast unerträglich. Gestern, nach der Niederlage in Dortmund, war die Eintracht noch Neunter. Dann, nach dem Werder-Sieg gegen den HSV, hatten wir bereits einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wo würden wir nach der Begegnung gegen Schalke stehen? Würde uns bereits heute der Coup gelingen, ihn, den ultimativ für uns vorgesehenen elften Platz zu erringen? Zunächst sah es nicht so aus. Darmstadt gibt Lebenszeichen und überraschend in Führung - wir verharren vorläufig auf Platz 10. Aber es gibt noch Hoffnung, Schalke wird stärker. Jetzt, jetzt wird es geschehen - ein Elfer für die Knappen, aber - nein - was ist das? Burgstaller verschießt. Werden wir uns vielleicht heute doch noch auf Platz 10 halten? Aber es gibt doch noch Hoffnung. 75. Minute - Schalke gleich aus. Und da ist er endlich, der Moment, an dem wir zurück gekehrt sind. Elfter. Wir haben es geschafft, aber die

Superhelden wie wir

Das bin ich mit meiner Fan-Superheld-Torjubel-Maske. Ich  stülpe sie mir immer dann über den Kopf, wenn ich ein Eintracht-Tor bejubele. Das passiert vollkommen spontan, einfach so - aus freudigem Überschwang und purem Spaß. Da es mit den Eintracht-Toren im Moment so eine Sache ist, konnte die Maske in letzter Zeit leider nicht zum Einsatz kommen. Dass mein Kaffee-Vorrat allmählich zur Neige geht, ist sicher purer Zufall. Wird Zeit. Für einen neuen Sponsor, aber vor allem für ein Tor.

Nicht ohne Alex

Vor dem Heimspiel gegen Gladbach. Das Wetter ist nicht ganz so strahlend schön wie in den letzten Tagen,  es kann auch mal einen Schauer geben. Offen ist, ob wir heute Abend mit einer Dreier-, Vierer- oder Fünfer-Kette spielen werden und wer dafür vorgesehen ist, den Ball ins (gegnerische!) Tor zu befördern. Aber das werden wir dann schon sehen. Klar ist: Alex hat Ferse und wird nicht dabei sein. Das ist praktisch, dann brauchen wir uns keine Gedanken darüber zu machen, ob er mental schon wieder fit genug ist , um für die Eintracht Tore zu schießen. Damit eingefleischte Meier-Fans sich bereits auf die Meier-lose Zukunft vorbereiten können und trotzdem nicht auf Alex verzichten müssen, wartet auf uns alle heute im Stadion eine echte Überraschung. Von Martin lernen, heißt siegen lernen. Und so bietet der Eintracht Fan Shop rechtzeitig vor dem Spiel gegen die Borussia eine lebensgroße Alex-Meier-Pappfigur zum Sonderpreis von 49 Euro 90 an. Wer will kann – mit einem rotundschwarzen (oder

Zwischen-den-Spielen-Schnipsel

Freitag , 17.3.2017 Vor dem Spiel gegen den HSV schaue ich mir das Video der Pressekonferenz an – das heißt: Ich versuche es, es klappt aber nur mit gewissen Einschränkungen. Das Video startet: „Herzlich willkommen zu unserer Pressekonferenz…“,  läuft dann 1 Minute und 25 Sekunden, stoppt, buffert und: Startet wieder von vorne:  „Herzlich willkommen zu unserer Pressekonferenz“   Dieses Mal komme ich bis zu Minute 5, weiß dass die Magen-Darm-erkrankten Stendera und Tawatha wieder an Bord sind, ebenso wie Marius  - und bevor ich mir darüber im Klaren bin, wer genau „Marius“ denn nun ist, stoppt das Video wieder, buffert und… hiiilfe… „Herzlich willkommen zu unserer Pressekonferenz“ Auf diese Weise arbeite ich mich mit insgesamt neun Versuchen bis zur 13. Minute vor, weiß, dass Marco Fabian lebensfroh ist und mit dem HSV ein schwerer Gegner auf uns wartet, wir aber die Punkte hier behalten wollen. Dann habe ich keine Lust mehr. Samstag, 18.3.2017 Das Spiel ist aus. Punkt. Ich br

Bock is back

Hurra! Endlich ist es wieder so weit. Nach einigen Monaten der Abstinenz ist er zurück: Der Bock, der umgestoßen werden muss. Wollte in der Hinrunde noch HSV Trainer Gisdol gegen die Eintracht „den Bock umstoßen“   (und kam dabei ziemlich unter die Räder), sind es dieses Mal nun wir, die den Bock im Visier haben.  „Wir müssen den Bock umstoßen ", fordert Niko Kovac. Da der umzustoßende Bock (wahlweise die Kuh, die vom Eis muss ) in Frankfurt gute Tradition hat, wissen wir alle, dass das Umstoßen bisher mal mehr, meistens weniger gut gelungen ist. Meine Alarm-Antennen sind also sensibilisiert. Hohe Zeit, die Dinge systematisch anzugehen. Hier und jetzt ist jeder gefordert, der den Adler im Herzen trägt. Verlange nichts von deinem Verein, was du nicht selbst zu geben bereits bist. Und deshalb kommt es hier: Das ultimative „Stoß den Bock um“-Spiel für den Schreibtisch. Keine Entschuldigungen, keine Ausreden. Grippekrank? Magen-Darm-Virus? Rücken? Knie? Hier kann jeder mitmachen!

Krise oder nicht Krise - das ist hier die Frage.

Hier sitze ich mit meinem Eintracht-Schal um den Hals, huste und schniefe (Kollateralschaden des Pokalspiels vom Dienstag), die Sonne strahlt vom Frühlingshimmel und ich kann mich vor dem Spiel gegen Freiburg eines bänglichen Gefühls nicht erwehren. Dabei sind es zum einen die - vorsichtig formuliert - unterdurchschnittlichen Leistungen auf dem Platz, die mich beunruhigen,  noch mehr jedoch die Äußerungen unseres Trainers in den letzten Tagen, zuletzt auch bei der PK vor Freiburg. Wo sind sie hin, die Geradlinigkeit, die Zielstrebigkeit, die Zuversicht, die Ärmel-Aufkrempel-Mentalität?  Als alles perfekt lief, war bei der Eintracht "Alles Kovac" - vielleicht ist auch die Krise, in der wir uns - möglicherweise, mer waas es noch net - befinden, so ein bisschen auch eine Kovac-Krise...? ...Wir werden als Treter-Truppe abgestempelt, dabei sind wir eigentlich zu brav. Die Leistung wird zu negativ dargestellt, auch wenn sie nicht zu 100 Prozent gefällt. Uns fehlen über 50 Prozent

Unterm Strich war es ein echt toller Abend. Echt jetzt.

Halbfinale - yeah!!! Marco Russ - so ein Glück. Wow. Was für ein Moment!!! Das sind die Dinge des gestrigen Abends, die zählen und bleiben. Vielleicht wird sich später auch noch der eine oder andere daran erinnern, wie beeindruckend es uns während des Spiels gegen den abstiegsbedrohten Zweitligisten Arminia Bielefeld gelungen ist, unsere technische und spielerische Überlegenheit in die Waagschale zu werfen. Aber wie war das eigentlich vor dem Spiel? Draußen im Matsch? Daran erinnert sich wieder mal keiner - ich erzähle es euch.

Bumbaaf

Bei der Oscar-Verleihung wird  „La La Land“ als bester Film verkündet und während die Gewinner schon auf der Bühne feiern, stellt sich heraus, dass eigentlich „Moonlight“ gewonnen hat. Da hat wohl jemand den Begriff fake news wörtlich genommen. *** Es ist dir wichtig, politisch korrekt durch die noch verbleibenden Fastnachtstage zu kommen?  Obwohl der Burka jahrelang dein absolutes Lieblingskostüm war, hast du dich deshalb in diesem Jahr für eine andere Verkleidung entschieden. Das ist gut, trotzdem solltest du dein Kostüm noch einmal einem kritischen Review unterziehen.

Zusammen gewinnen, zusammen verlieren.

Gerne erzählt mein Mit-Adler eine Geschichte, die schon ein paar gute Jahre her ist. Berlin. Kreuzberg. Cuvrystraße. WG-Zimmer im vierten Stock eines – sagen wir mal: sanierungsbedürftigen - Altbaus.  Ein stickiger Sommerabend.  Überall ringsherum sind die Fenster weit geöffnet. Musik-, Fernseh- und Gesprächsfetzen. Plötzlich ein lauter, martialischer Schrei: „Scheiß Programm.“ Fast zeitgleich fliegt ein Fernsehgerät am Fenster vorbei und zerschlägt mit lautem Knall im Innenhof. An diese Geschichte musste ich gestern im Waldstadion denken. 70. Minute – gerade hat Schiedsrichter Winkmann den Elfer für Ingolstadt gepfiffen. Und da ertönt er, der Urschrei, hinter uns aus dem Block – aus vollster Seele und mit Inbrunst: „Scheiß Spiel.“

And the Sun shines bride

Dass sich hier im Blog im Moment so wenig tut, hat vor allem zwei Gründe: 1) Arbeit (sehr viel) 2) Zeit (sehr wenig) Um zumindest wieder ein  Lebenszeichen zu geben, bleibt mir nichts anderes übrig, als den bisherigen Saisonverlauf nach der Winterpause aus Sicht der Eintracht ebenso kurz zusammenzufassen: Args. (Leipzig) Boah. (Schalke) Yep. (Darmstadt) Lukaaaas (Hannover) Die Zuversicht steigt allmählich ins Grenzenlose. KÖNNEN wir überhaupt noch verlieren? Der Niko wird es schon richten und im Zweifelsfall ist da immer noch ein Tarashai  oder Tawatha oder Max, der auch gerne zeigen will, was er kann und Fußball spielen kann wie der Teufel. Und auch, wenn man inzwischen fast schon anfängt, sich an das große Glück und sogar den Tabellenplatz an der Sonne zu gewöhnen, gibt es diese Momente, in denen es einem wie aus dem Off schlagartig einfällt, durchzuckt wie ein Stromschlag  - gestern morgen beim Frühstück zum Beispiel -, und was das alles bedeutet, zumindest denkbar ist: Eu

Trainingslager-Schnipsel (1)

Seit 2013 fährt die Eintracht im Winter ins Trainingslager nach Abu Dhabi, um internationale Kontakte zu knüpfen und„Duftmarken“ zu hinterlassen. Da langfristiges Arbeiten unter Heribert „Das könnt ihr umsetzen, wenn ich nicht mehr da bin“  Bruchhagen nicht möglich war, machen wir 2017 unter Fredi Bobic alles anders: Wir fahren ins Trainingslager nach Abu Dhabi, um internationale Kontakte zuknüpfen und „Duftmarken“ zu setzen .  Ist dann wohl also das andere langfristig. Bruchhagen oder Bobic – Hauptsache, Abu Dhabi. Mir geht es, wie es – gemäß Aussage von Axel Hellmann – auch den Arabern geht: Ich verfolge „den Werdegang der Eintracht durchaus mit Interesse.“   Da ist es gut, dass die Berichterstattung aus dem abudabbischen „Wüsten-Trainingslager“ flutscht, dass es eine Pracht ist – Fotos und Live-Bilder vom Flughafen, aus dem Flieger, in der Hotellobby. Schon früh morgens berichtet Eintracht-TV live vom Warmlaufen und ich wünsche mir die Zeiten zurück, in denen es im Foru

Winter-Schnipsel

Das neue Jahr beginnt ohne Schnee, aber mit Minustemperaturen. Beim Neujahrsspaziergang glitzert die Welt und das rheinhessische Hinterland sieht aus wie ein Zauberwald. Dicker Reif überzieht Bäume und Büsche und malt bizarre, geheimnisvolle Formen. Vor vier Jahren um die Weihnachtszeit ist uns unser Kater Jensbär zugelaufen und bei uns eingezogen, es war kalt und es lag Schnee. Jetzt haben wir wieder einen Besuchskater, von dem wir noch nicht wissen, ob er ein Zuhause hat. Er sieht gepflegt und gut genährt aus, kommt nicht immer, aber immer öfter und scheint ein Kumpel von Jensbär zu sein. Er frisst ein wenig, ruht sich ein bisschen aus und dann geht er wieder. Wir haben ihm schon mal einen Namen gegeben: Besuka. Am zweiten Wochenende des Jahres legt der Winter noch einmal zu. Minus sieben Grad ist ganz schön kalt. Wir trauen uns am Samstag trotzdem zum Einkaufen in die Stadt. Der Markt auf dem Domplatz ist fast leergefegt, die Marktstände verschwinden unter Zeltplanen, aus