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Rotundschwarze Jahresschnipsel 2011 (Januar bis März)

Januar

Weiße Weihnachten, verschneites Silvester. Patrick Ochs glaubt an eine „rosige Zukunft“ für die Eintracht, während Ümit Korkmaz findet: „Es kann ja eigentlich nur besser werden.“ Die Welt versinkt im Schnee und die Eintracht nimmt – wie jedes Jahr – zum Rückrundenauftakt an den Hallenturnieren in Höchst und in Mannheim teil. Also: Sie ist anwesend, was man von Michael Skibbe nicht sagen kann. Stattdessen sitzt Co-Trainer „Erwin Möhlkamp“ (= Original Namenseinblendung in Sport 1) auf der Bank und betreut ein „durch Stammspieler verstärktes Reserve-Team“. Das kommt gut an. Die Mannschaft fliegt jeweils in der Vorrunde raus und startet wohlgemut („Da erinnert sich doch in einer Woche kein Mensch mehr dran.“) ins Trainingslager nach Belek. Enkhaamer und Exil-Bischemer erfreuen das Eintracht-Forum mit täglichen Berichten. Die Stimmung scheint gut. Zum Abschluss des Trainingslagers gewinnt die Eintracht sogar ihren ersten internationalen Titel nach hundert Jahren: Hey, hey Antalya-Cup. Während der Übertragung des Finales erfreut Oliver Forster durch seine stilblütenreichen Kommentare.„Martin Fenin hat den Elfer an der Latte versenkt.“ Yeah.

Das Wetter hat gedreht,  Mitte Januar ist es fast frühlingshaft warm. In den Eiern ist Dioxin. Herr zu Guttenberg weiß kein Bescheid, Rainer Langhans philosophiert im RTL-Dschungelcamp, Lena nervt und auf der Gorch Fock kommt es zu einer Meuterei. Das gibt’s doch auf keinem Schiff.

Wegen der Frauen Fußball-WM , die im Sommer in Deutschland stattfindet, beginnt die Bundesliga-Rückrunde bereits Mitte Januar. Bereits durch die Hinrunde hat mich die Orakel-Kuh begleitet, die drei Mal muht, wenn man ihr auf den Bauch drückt und damit den Ausgang jedes Eintracht-Spiels vorhersagen kann, wenn man nur die richtige Frage stellt. Beim ersten Heimspiel gegen Hannover landet sie gleich wieder einen Volltreffer. „Wie viele Tore fallen?“ frage ich sie vor der Abfahrt ins Waldstadion. Tatsächlich: 3. Allerdings für die falsche Mannschaft. Patrick Ochs meldet sich wieder zu Wort. Dieses Mal meint er, dass wir „wenn wir so weiterspielen, kein einziges Spiel mehr gewinnen.“ Orakel-Ochs. Das macht die Orakel-Kuh eigentlich überflüssig.

Verletzungsgebeutelt (Headline HR-Online vom 7.1.2011 "Hartes Training fordert erste Opfer") reißt die Eintracht nach Hamburg. „Rumpfeif geht in Hamburg leer aus.“ Rumpfeif? Wer ist das? Ach sooo: Rumpfelf. Am Rande des Spiels wird die Vertragsverlängerung mit Michael Skibbe offiziell bekannt gegeben.. HSV-Trainer Armin Veh gratuliert Skibbe, mehr noch: Er gratuliert der Eintracht dazu, dass sie so einen großartigen Trainer hat. Der Mann hat halt schon immer einen ausgeprägt diabolischen Sinn für Humor.

Die Wechselbörse bei der Eintracht ist in vollem Gange: Markus Steinhöfer geht nach Basel. Marcos Alvarez wechselt zur U23 der Bayern. Cenk Tosun hat bei der Eintracht keine Perspektive und geht in die Türkei. Ümit wird nach Bochum ausgeliehen. Auch Caio – tatsächlich Caio – geht. Für 3 Millionen nach Moskau. Doch nicht. Pirmin Schwegler kommt es zwar auf ein paar Euro nicht an, er “liebäugelt“ aber trotzdem mit einem Abschied von der Eintracht, will aber erst einmal die Entwicklung abwarten. Vielleicht lieber Fußball spielen?

Das nächste Spiel, der gleiche Reisbrei: Dieses Mal kommt Gladbach (mit Mo Idrissou) ins Waldstadion, um 3 Punkte mitzunehmen. Caio spielt von Anfang an (und er spielt gut, wird zum "Spieler der Stunde"). Die Eintracht ist drückend überlegen, aber trifft das Tor nicht. De Camargo schießt in der 84. Minute das 0:1. In der 87. Minute kommt Ama für die Eintracht ins Spiel. Ach.

Februar

Vor dem Spiel gegen Freiburg schlendere ich mit meinem Eintracht-Schal über den Mainzer Wochenmarkt. Zwei junge Männer kommen mir entgegen, der eine knufft den anderen in die Seite. „Ey…kuckma… Eintracht Frankfurt. Coole Mannschaft!“ Yep. Cool. Wir. Sind. Und ab heute zeigen wir das auch wieder auf dem Platz. Na ja. Nullnull. Punkt immerhin.

Zur Vereinfachung der Abwicklung der religiösen Pflichten und ganz im Sinne des Trends zum afrikanischen Kaffee (Coffee to go) gibt es jetzt ein offiziell von der Katholischen Kirche releastes Beicht-App. Warum ist eigentlich (außer mir) noch keiner auf den Gedanken gekommen ein Tor-App auf den Markt zu bringen? Nie vergessen: Tore sind möglich.

Zumindest für alle, die nicht Amanatidis heißen. Der spielt nämlich in den Planungen des Trainers Skibbe keine Rolle mehr. Vorerst. Das Thema wird – z.B. im Blog G – heftig diskutiert. Nach mehreren Stunden Diskussion meldet sich ein User zu Wort: „Hallo, bin neu hier. Bin dafür, dass Skibbe statt Ama gehen sollte. Was meint ihr?“

Alles protestieren, flehen, Hände ringen und jammern nützt nichts: Unser Nachbar fällt die mächtige Kiefer, die vor meinem Bürofenster steht und die Eintracht spielt gegen Leverkusen. Das Ergebnis ist das gleiche. Kleinholz. Ein Trümmerhaufen. Wieder einmal hat die Orakel-Kuh, die vielleicht doch ein verkleideter Ochs ist, tor-genau zugeschlagen. Auch beim nächsten Auswärtsspiel in Nürnberg lasse ich es noch einmal darauf ankommen: Die Kuh setzt sich wieder durch und die Eintracht geht (trotz begnadigtem und 15 Minuten vor Schluss eingewechselten Ama) unter. Muh. Muh. Muh. Können wir jetzt endlich mal aufhören mit diesem Unsinn?

Der Abstiegskampf ist ausgerufen oder doch zumindest das Abstiegsgespenst an die Wand gemalt. Heribert Bruchhagen unterscheidet in mündlichen Äußerungen sprachlich zwischen „Friedhelm Funkel“ und „Herrn Skibbe“. Das kann man ihm nicht vorwerfen. Michael Skibbe ist ja mit sich selbst auch per Sie.

Jetzt also zwei Heimspiele hintereinander. Wie wär’s? Da könnten wir sechs der zum Klassenerhalt fehlenden 10 Punkte holen. Zuerst gegen den VFB. Die Mannschaft kämpft – doch, doch - aber es reicht nicht. Im Stadion ist so etwas wie ein kollektives Aufbäumen zu spüren. Eintracht. Eintracht. So viel falsch gelaufen. So viele Punkte, an denen man ansetzen muss. Besser wissen. Besser machen. Im Sommer. Aber jetzt: Egal. Alles Egal. Einfach erst mal wieder rauskommen aus dieser Scheiße. Zusammen. Nie wieder 2. Liga!  Reset auf Eintracht.

März

Theo zu Guttenberg tritt zurück. Deutschlandweit finden mehrere Pro- und Contra-Guttenberg-Demonstrationen statt. Kein Wunder, es ist ja Fassenacht - und dazu passt es besonders gut, dass jetzt der FCK ins Walstadion kommt. Wütendes Gebelfere aus der einen und der anderen Richtung. Auch der Obernarr in der Fernsehkappe-Sitzung muss seinen Senf dazu geben: „Damit es eine richtig gute Saison für Mainz 05 wird fehlt nur noch eins: Dass die Eintracht am Ende absteigt.“ Michael Skibbe äußert sich gewohnt eindeutig:Das wird ein wichtiges und schweres Spiel für die Eintracht. Und da schließe ich mich ein.“ Na so was. „Wer dieses Spiel gewinnt, der wird die Kurve kriegen.“ Sagt Stefan Kuntz.

Die Ultras haben eine aufwändige Choreo vorbereitet. Auch die Banden der Gegengeraden sind mit schwarzen, weißen und roten Luftballons getupft., deren Reste ich heute noch als Menetekel in der Tasche meiner Eintracht-Regenjacke mit mir herumtrage. Bengalos leuchten. Bierbecher und Bratwurstbrötchen fliegen in unseren Block. Das Spiel ist ein Desaster. Bis zur 90. Minute steht es nullzunull. Dann ist Lakic frei vor dem Tor. Er schießt. Vorbei. ***singan***Ein Punkt hammer gerettet-et-et, verloren hammer net. ***singausdiemaus***

Michael Skibbe bleibt im Amt, ebenso wie Louis van Gaal bei den Bayern. „Er kommt wie jeden morgen und beobachtet das Training von seinem Büro aus,“ vermelden die Tagesthemen. (Also: Van Gaal) Jedenfalls immer gut, wenn man die Entwicklung aus gebührender Distanz im Auge behält. Am Rosenmontag Abends im Fernsehen ein alter Polt-Film: „Ihr seids doch alle Originalitätsdarsteller.“

Jetzt geht es nach Schalke. Das Spiel ist schon verloren, bevor wir überhaupt auf dem Platz stehen. Wir steigen ab und keiner merkts? Bei uns ist es gerade umgekehrt: Wir schreien danach, absteigen zu dürfen. Es ist unfasslich. Zum Haare raufen. Nicht zu begreifen. Eben noch „auf gutem Weg“ in eine „rosige Zukunft“ – jetzt ein Trümmerhaufen und wir (!) haben es alle (!!) schon immer (!!!) gewusst (Trainerdarsteller. Luftpumpe, Schaumschläger. Zauderer, Betonierer, Oberlehrer. Aufstellung nicht nachvollziehbar. Umbruch unvermeidbar. Talente alle vertrieben. Auswechslungen zu spät. Spieler, die sich selbst überschätzen oder nur die eigene Karriere im Kopf haben. Kader schlecht zusammengestellt. Sowieso nicht genug Qualität.) Und jetzt ist es eben nicht mehr aufzuhalten. Tja. So ist das. Noch zehn Spiele – aber da ist nichts mehr zu machen.

Der EFC Schwarze Bembel verfasst einen Offenen Brief und appelliert an Ehre und Anstand der Mannschaft. Schwierig, einem Blinden von der Farbe zu erzählen. Ich nehme die Sache in die Hand und hole vor dem Spiel gegen St. Pauli eigenhändig die Kuh vom Eis.

Japan wird von einem verheerenden Erdbeben erschüttert. Tsunami. Atomkatastrophe. Tod. Elend. Hunger. Nicht schön – und dabei ist die drängendste Frage noch nicht geklärt: „Was bedeutet das für den Fischesser in Deutschland?“ Die Mannschaft der Eintracht zittert nicht vor dem Fisch aus Japan, sondern vor dem Spiel gegen St. Pauli.  Gemeinsam erleiden wir im Stadion den Sieg. Es ist kaum auszuhalten, tut körperlich weh. Auf dem Platz stehen 11 vollkommen überforderte mit sich selbst alleingelassene Spieler. Absolut hilflos.  2:1. Die Stimmung im Stadion ist fast schon hysterisch. Nach dem Spiel ist alles egal. Wir haben die drei Punkte. Wir haben die drei Punkte.

Am Dienstag nach dem Spiel wird Michael Skibbe entlasssen. Neuer Trainer wird Christoph Daum, der Unterhaltungswert der Eintracht steigt von null auf hundert. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, bin mir aber sicher, dass wir mit jedem Trainer außer Michael Skibbe nicht absteigen. Das gilt auch für Daum. Das erste Training wird live vom Hessischen Rundfunk übertragen. Giggel-Kicher-Aufbruchstimmung. Ab jetzt ist der Kopf das dritte Bein und wird hochgekrempelt. Im Training werden neue Saiten aufgezogen. Co-Trainer Roland Koch (Träger der August-Bier-Medaille) tut sein Bestes, lässt die Mannschaft hüpfen und solange auf die Brust klopfen bis der Adler darunter zum Vorschein kommt. Michael Skibbe  zieht Bilanz, ist traurig, dass es so gelaufen ist und verweist darauf, dass er gezeigt hat "wie schön Fußball auch in Frankfurt sein kann".  Im Stadtwald herrscht unterdessen Aufbruchstimmung. Wir haben wieder „mehr Qualität im Training“ und sind wieder stolz, Adler zu sein. Alles nur äußerlich. Crouching tiger, hidden eagle. Dragon. Natürlich.

Am 18. Spieltag war die Eintracht mit 26 Punkten auf Platz 7 in die Rückrunde gestartet. Jetzt sind 9 von 17 Spielen absolviert. Sie hat 31 Punkte und steht auf Platz 14.

In Baden-Württemberg wird – Fukushima sei Dank - der erste Grüne zum Ministerpräsidenten gewählt. Zum großen Zapfenstreich von Theo zu Guttenberg intoniert die Bundeswehr-Kapelle – peinlich enough – „Smoke on the Water“ von Deep Purple. Und in Schleswig-Holstein ist eine Schulklasse aus pädagogischen Gründen live dabei, wie das zuvor liebevoll gepflegte Klassen-Kaninchen geschlachtet wird. Immerhin dürfen sie sich vorher noch von ihm verabschieden: „Tschüss, liebes Kaninchen.“ Die Parallelen zur Eintracht sind unverkennbar. Der pädagogische Sinn wird sich uns vielleicht irgendwann noch erschließen.


*** Fortsetzung folgt ***

Kommentare

  1. Mein Gott das ist wirklich alles erst ein paar Monate her und keine Horrogeschichte von vor dem Krieg; das ist noch immer Realität. Respekt für so viel zeitgeschichtliche Härte gegen sich selbst. Wir sollten es alle in Erinnerung behalten. C.

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  2. Hallo rotundschwarz,

    das 1.mal verweigere ich Deine Schnipsel. Warum? Ich kann nemmer; einfach Blende zu.Punkt.Stop.
    Auch wenn ich jetzt vorgreife (sorry dafür): Ich war damals nach langer Zeit mal wieder e bissje zufridde mit meinen Heroen. Einfach ansehlicher Fussball mit wenig Isegrimm. Und den Paddy, den haben wir ehrlich gemocht.
    Dann der (damals) unerklärliche Absturz mit dem persönlichen Gipfel Krankenhausaufenthalt meines Juniors nach dem Köln Heimspiel-> einfach überStresst <-. Das kann ich den Deppenkaiser und die, die Pyros und KloppdenKopp einfach supi finden, nicht verzeihen.

    Trotz allem, ich werde Deinen nächsten Part "beobachten" und wenns weh tut hol ich mir ein paar Videos von jutuhb, so mitm Dr. Hammer, Grabi, Bein und, ach mer hadde se doch ...

    Weihder mache...

    Gruß aussem Ried,
    wo nur die Dickworz blieht

    sitzfussballer

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  3. Moinsen,

    schöner 1. Teil des Jahresrückblickes. Bin mal gespannt auf den 2. (oder gar 3.?).

    Ach ja, à propos Patrick Ochs: Erheiternde Neuigkeiten hierzu:

    http://www.bild.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/nicht-nur-balitsch-eintracht-denkt-auch-an-ochs-21793546.bild.html

    Gruß

    Oli

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  4. Rückblick 2011 is wirklich nix für schwache Nerven. Für die nächsten Monate musste/muss ich mich wirklich überwinden. Man muss aufpassen, dass einem keine Depri-Welle überrollt.

    @Sitzfußballer: Du liebes bisje. Gebrochene Knochen Gebrochene Herzen. Zusammengebrochene Nerven... So ein elender Shice. Richtig wieder gut machen können sie das nicht, aber die Uhr wieder auf Null stellen. DAS zumindest... Wg. Dr. Hammer + Co: Was war, bleibt. Aber nur von der Vergangenheit zehren, geht halt auch nicht..

    @stay cold: Ja. Erheiternd. Rosig. Irgendwie ,-)

    Danke fürs Lesen und Kommentieren. Wg. Fortsetzung: I do my very best. (Zwei Teile werden es schon noch werden).

    lgk

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  5. So, nun habe ich mir Teil 1 doch angetan.

    Meine Güte, alles schlimm. Wenn ich nur an Herrn Skibbe denke wird mir übel...

    Aber der ist ja schon weg. Also lese ich gleich noch Teil 2 hinterher. Hilft ja nichts. Das war unser Eintrachtjahr 2011...

    LG Nicole

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  6. Weil es genau hier hingehört (oder hierhin gehört, hier hin gehört ?) auch genau an dieser Stelle mit deutlicher Verspätung meinen heißen Dank für den ersten Teil Deines Rückblicks.
    Obwohl ich die Erinnerung an die Rückrunde der vergangenen Saison auf der Landkarte meines Bewusstseins nicht sonderlich erfolgreich zu einem kleinen weißen Fleck zu veröden suchte, ertappte ich mich ein um das andere Mal bei einem breiten Grinsen oder sogar verschämten Kichern ob Deiner wunderbaren Retrospektive. Ohne Scheiss: Du hast mir bei der Verarbeitung des schier für unverarbeitbar Gehaltenen unglaublich geholfen. "Giggling in awe".

    LG Joh.

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  7. Weißt du was? Das freut mich. Sehr.

    lgk

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