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Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel (Von Bremen bis Bayern-Edition)

Samstag, 13. November
Die Eintracht spielt heute in Bremen. Hier bei uns stürmt es, aus dem Norden wird mir per SMS nur ein laues Lüftchen vermeldet. So kommt es dann auch. Erfreulichste Nachricht: Vasi ist back und spielt eine Halbzeit durch. In der Spieler-der-Stunde-Wahl in der Klappergass streiten sich heute Vasi, Russ und Oka um den Titel. Oka gewinnt. Das Spiel endet 0:0. Punkt.

Sonntag, 14. November
Es regnet. Die Welt ist grau, die Bäume kahl. Wind weht. Schön.

In diesem Jahr hat es so gut wie keine Walnüsse gegeben. Ein paar wenige habe ich doch unter dem großen Nussbaum aufgesammelt und zum Trocknen auf einer Steige im überdachten Eckelchen hinterm Haus zum Trocknen ausgebreitet. Es waren nicht viele – aber – hey – ein paar mehr waren es doch…? Stimmt. Heute beobachte ich ein Eichhörnchen , das wieselflink vorbeigehuscht kommt und – wuppdich – mit einer Nuss im Mäulchen verschwindet. Gut, dann also dieses Jahr gar keine Nüsse für uns. Wir sammeln dann stattdessen Punkte (haha).

Es ist ein merkwürdiges Zeichen unserer Zeit, dass überall gekocht oder gemordet wird. Man schaltet den Fernseher ein: Entweder Tatort oder Koch-Show. Jetzt wird die Küche zum Tatort: Johann Lafer steht unter „Schleichwerbungsverdacht." Verdacht? Hä? Der Mann ist doch sowieso das Koch-gewordene Produkt-Placement.

Montag, 15. November
Ich liebe die poetischen, witzigen, melancholischen Heimatgeschichten von Andreas Maier, die eine Schneise in die Zeit schlagen. Erst 30, 40 Jahre her - und doch schon eine versunkene Welt. Andreas Maier schreibt über Frankfurt und über die Wetterau, die eigentlich die ganze Welt und heute nur noch eine Ortsumgehung ist, eine Heimat, „die ins Einstmals planiert wird“. Gestern hat Andreas Maier den Raabe-Preis erhalten.  Was für ein Glück, dass die Eintracht ihm dabei geholfen hat, ein richtiger Schriftsteller zu werden.

Dienstag, 16.November
Der Umbau des Riederwalds ist abgeschlossen, der neue Riederwald bezugsfertig, auch das Leistungszentrum wird eröffnet. Armin Kraaz, Leiter des Leistungszentrums im Interview: „Wir suchen spielstarke, technisch gute Spieler. Wir fühlen uns der Eintracht-Vergangenheit verpflichtet.“ Und hoffentlich auch der Zukunft :-)

Nachmittags machen wir uns auf den Weg Richtung Wiesbaden, wo heute die deutsche U21-Nationalmannschaft gegen England spielt. Mit Sebi Jung, erstmals auch mit Cenk Tosun. Jung spielt zurückhaltend, aber ordentlich; der im Eintracht-Profi-Kader bisher noch nicht zum Zug gekommene Cenk Tosun sehr aktiv, agil, einsatzfreudig. Einen sehr starken Eindruck hinterlassen Boris Vukcevic und Peniel Mlapa von der TSG Hoppenheim, gegen die die Eintracht am nächsten Wochenende spielen wird. Mmh. Das Maskottchen der „Nati“ – der kreuzdämliche Adler Paule – hüpft über das Spielfeld und ich schicke ein Stoßgebet zum Himmel, dass uns der Fußballgott auch künftig im Waldstadion vor dererlei Unfug verschonen möge. Kann gut sein, dass der Fußballgott damit am allerwenigsten zu tun hat.

Wir haben unser Auto irgendwo abgestellt und finden es dann auch. Irgendwann. Dann reißt der Auspuff. Auf dem Heimweg essen wir noch einen Hamburger.

Aus den Nachrichten: In England wird vermeldet, dass Kate und Willi Windsor im nächsten Jahr heiraten. Willicat. Irland meldet derweil Bankrott an. "If you had the luck of the Irish..." (wie auch immer man das in diesem Zusammenhang auch verstehen mag).



Mittwoch, 17. November
In der Offenbach Post schreibt Peppi Schmitt, dass die Eintracht einen Klub für Tosun und Alvarez sucht, während er am nächsten Tag in der Frankfurter Neuen Presse berichtet: „Der Eintracht-Trainer hofft, dass der 19 Jahre alte Tosun und der gleichalte Marcos Alvarez über die Saison hinaus in Frankfurt bleiben.“ Fast dasselbe. What a difference a day makes.

Donnerstag, 18.November
Sebastian Vettel ist seit letzter Woche Formel 1-Weltmeister und schon immer Eintrachtler, will aber kein VIP-Fan sein. Wenn er ins Stadion kommt, dann zusammen mit seinen Kumpels. Ich mag den.

In Rüsselsheim findet heute um 11 Uhr „das Spiel des Jahres“ statt – die U 18-Nationalmannschaften aus Deutschland (mit Sonny Kittel) und der Türkei (mit Okan Derici und Aykut Özer) spielen gegeneinander. Deutsch-türkische Schulklassen aus den Nachbarorten werden integrativ mit Bussen ins Stadion am Sommerdamm verbracht.

Wir setzen uns morgens ins Auto und fahren in die Welt. Nach Norden, ans Meer. Hinter dem Bottroper Kreuz eine langgezogene Kurve und dahinter ist alles anders: Wir sind in Norddeutschland. Die Welt wird flacher und leerer. Noch leerer. Leer. Und dann sind wir da, Ostfriesland. Es ist bereits dunkel. Wir beziehen ein Zimmer unter dem Dach in einem Backsteinhaus, tappern zum Hafen, wo gerade die letzten Krabbenkutter entladen werden. Die angestrahlten Zwillingsmühlen sehen aus wie eine Filmkulisse. Wir essen Fisch und trinken Bier. Der Mann am Nachbartisch heißt Fiete. Mein Herz ziept und ich weiß nicht, ob ich froh bin oder traurig oder beides zusammen und ob das vielleicht nicht genau so sein muss.

Freitag, 19. November
Grauer Nebel hängt über dem flachen Land. Möwenschwärme ziehen krächzend am Himmel und wir laufen und suchen das Meer. Am Siel hinter Greetsiel entlang, immer noch eine Kurve, immer noch eine. Norddeich. Die Einfahrt in den Hafen. Ich renne die letzten Stufen den Deich hinauf, da ist es, das Meer – zumindest fast. Ebbe. Nur vereinzelte Menschen, Hunde tollen im Sand. Wir waten und patschen und laufen. Meer. Meer. Mir ist, als sei ich der erste Mensch, der dieses Wunder entdeckt. Durchgefroren und müd gelaufen landen wir in einem kleinen Imbiss, essen Speckpfannkuchen und trinken heißen Kaffee.

Derweil stimmt man sich im fernen Frankfurt auf das morgige Heimspiel ein. Patrick Ochs findet, „dass 3 Punkte gegen Hoffenheim Pflicht sind, wenn wir uns da oben festbeißen wollen.“ Wo er recht hat, hat er recht.

Samstag, 20. November
Wir stehen früh auf. Der Tee simmert auf dem blauweißen Stövchen. Noch einmal ans Meer. Höchststand. Meer und Himmel verschwimmen zu einer Einheit. Vollkommen glatt liegt das Wasser da.  Eine schmale Linie markiert den Horizont. Die Sonne blitzt kurz durch die Wolken, versinkt dann im Grau. Ich freunde mich mit einer kleinen Möwe an. Stehe. Schaue. Rieche. Will nicht weg. Muss.

Bevor wir uns auf den Rückweg machen, kaufen wir in dem kleinen Lädchen am Ortsausgang noch etwas Wochenendverpflegung: ein Schwarzbrot, ein Stück Deichkäse, sechs Eier und zwei Marzipankartoffeln. Graues, weiches Licht. Nieselregen. Wollige Schafe grasen am Deich. Nebelschwaden, aus denen ab und zu ein Baum, ein Haus hervorleuchtet. Die Scheibenwischer quietschen, Van Morrison singt.



In den vergangenen Wochen wurde der Fortschritt im Spiel der Eintracht vor allem auch daran festgemacht, dass wir bisher gegen jede Mannschaft mithalten konnten. Alle Spiele waren knapp. Manchmal hat ein Quäntchen Glück gefehlt, oft hatten wir es. Heute nicht. Keins von beidem. Die Eintracht verliert mit 0:4 gegen Hoppenheim. Franz und Tzavellas holen sich die gelbe Karte. Beide.

„Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche ist auf ihre Art unglücklich.“ Heute vor 100 Jahren starb Leo Tolstoi.

Sonntag, 21. November
Studiere die während unserer Abwesenheit liegengebliebenen Zeitungen.

Ach, am Freitag war Welt-Toilettentag. In Berlin haben Schüler für die Klobalisierung demonstriert. Ich weiß schon, is nicht ganz so lächerlich wie es klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Trotzdem. Kommt mir in etwa so vor, wie wenn ich den Welt-Elektroherd-Tag ausrufe und glaube, dass ich mich damit gegen Ausbeutung, Hunger und Armut einsetze.

Die Mainzer Allgemeine Zeitung berichtet über den Stand der Dinge beim Bau des neuen Mainzer Stadions, der Coface-Arena. Die Fanblocks heißen Stimmungsblocks (bei uns auch?) und werden T-förmig angeordnet, damit mehrere Blocks gleichzeitig bespaßt werden können. Für den Vorsänger wird ein Vorsängerpodest gebaut. Vorschlag: Gleich noch stimmungsvertragstariflich absichern.

In Stuttgart gibt es weiter Kopf oben-  bzw. Kopf-nach-unten-und-durch-Demonstrationen. Gegner und Befürworter stehen sich gegenüber.

Erinnerungsflash. Years ago. Innenstadt Rüsselsheim. Friedensplatz. Der befindet sich im Knotenpunkt dessen, was in Rüsselsheim früher (so hat es mir mein Papa erzählt) die „Idiotenrennbahn“ genannt wurde – links die Darmstädter-, rechts die Bahnhofstraße und in der Mitte das Zentrum mit Geschäften, um das man  im Kreis flanieren konnte.

Ich stehe in einem Pulk von Menschen, wir demonstrieren gegen den Aufmarsch von Neo-Nazis. Die Neo-Nazis stehen uns gegenüber, eine fast gleich große Gruppe im ca. Zehn-Meter-Abstand, dazwischen ein Polizei-Kordon.  Die Stimmung ist hitzig, Parolen werden skandiert, wir beschimpfen uns gegenseitig. Zeitgleich zieht auf der Rüsselsheimer Idiotenrennbahn eine Gruppe von Harekrishnahs singend ihre Kreise. Ungefähr zwanzig Minuten braucht man, um einmal um die Innenstadt herumzukommen – dann teilt sich zunächst unsere Gruppe – die Harekrishnas ziehen an uns vorbei, die Lücke schließt sich – dann teilt sich die Polizeikette, es teilen sich die Neo-Nazis - die Harekrishnas ziehen singend auch an ihnen vorbei und begeben sich auf die nächste Runde. Wir nehmen unsere Beschimpfungen wieder auf. Ommm. Flashbackende.

Apropos „Ommm“. Nachts stolpern wir im WDR auf die „Lange Bläck Fööss-Nacht“. Ein Konzert in der Kölner Südstadt zum 40-jährigen Bestehen der Band. Mitten unter den Feiernden entdecken wir Friedhelm Funkel. Sogar beim Schunkeln steht er sehr aufrecht und gerade – immerhin: Er hat die Arme nicht vor der Brust verschränkt. Hat nicht gestern der VFL Bochum zu Hause mit 1:4 gegen den Tabellenletzten aus Ingolstadt verloren? „He deit et wih und do deit et wih, alles wat wat jut is dat kann mer net mi“ singen die Bläck Fööss und mit ihnen singt Friedhelm. Wohl wahr.  (Wie ich später nachlese, handelte es sich bei dieser Sendung um eine Aufzeichnung vom 13.11., da stand also  nicht nur die Heimniederlage gegen Ingolstadt, sondern auch die Niederlage bei Hertha noch bevor. Ja dann.)

Dietrich Weise wird heute 76 Jahre alt.

Montag, 22. November
Als hätten alle nur darauf gewartet. Jetzt hat er es also doch getan, der Ama, der die Niederlage gegen Hoppenheim bis zum Schluss von der Bank aus beobachtet hat. Hat sich aus der Reserve locken lassen. Zieht vom Leder: „Hier ist das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt.“ Stolzer Grieche. Beleidigter Egomane. Zu impulsiv. Absicht. Alte Rechnungen. Ja, hätt nicht sein brauchen. Trotzdem. Mir egal: Lasst die Finger weg von Amanatidis.

Keith Richards hat in seinem Buch „Life“ darüber berichtet, dass er die größte Langeweile ever dereinst in einem dunklen Kaff in Neuseeland erlitten habe. Jetzt streiten sich zwei neuseeländische Käffer darum, wer von beiden den Ehrentitel für sich beanspruchen darf: „Arschloch der Welt.“

Keine Ahnung, wie ich ausgerechnet in diesem Zusammenhang aufs  HR-Heimspiel komme. Dort sind heute wieder einmal die unvermeidlichen Thomas Berthold und Lutz Wagner zu Gast. Außerdem Sebi Jung und ein junger hessischer Boxer, Jack Culcay, der vor hat, Weltmeister zu werden und auf gutem Weg dorthin ist. Volker Hirth vergleicht ihn mit Sebastian Vettel, der ja imagemäßig so etwas sei wie der „Junge von nebenan“. Wie würde denn Jack Culcay gerne in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden? „Weiß ich nicht, das macht mein Manager.“  Mmh. "Thank god that I ain't me." (Bob Dylan)

Dienstag, 23.November
Es wird kalt. Für Ende der Woche ist sogar Schnee angesagt. Ich zurre und zerre Säcke mit Rindenmulch durch den Garten. Letzte Einwinterungs- und Aufräumarbeiten. Krame im Keller nach Engeln und Lichtern. Ach, da sind ja auch die Eintracht-Christbaumkugeln. Dschingelbellsdschingelbells.

Vor ein paar Tagen habe ich einen guten Freund, der leider 05er ist, gefragt, ob wir uns am Rande des Spiels nächste Woche im Waldstadion kurz sehen. „Nein“, hat er mir geantwortet. „Da fahr ich garantiert nicht hin. Das Spiel ist für mich das unwichtigste in der ganzen Saison.“ Heute lese ich, dass die Mainzer über 1000 Karten im Gästebereich wieder an die Eintracht zurückgeschickt haben, die jetzt in den freien Verkauf gehen. Unwichtig? Haha. In Frankfurt, der Hauptstadt des Verbrechens, herrscht Maik, der Schreckliche. Deshalb!

Mittwoch, 24. November
Die Eintracht vor dem Spiel bei den Bayern. Die Spritzenkur bei Chris hat nicht angeschlagen, vielleicht muss er operiert werden. Franz und Tzavellas fallen wegen der vierten gelben Karte in München aus, dafür kommt Alex Meier zurückund Pirmin Schwegler wird auch dabei sein, hat sich im Spiel gegen Hoppenheim keine Gehirnerschütterung, sondern „nur“ eine Schädelprellung zugezogen. Heribert Bruchhagen gibt der FR ein Interview, dass er nicht gegeben hätte, wenn die Eintracht letzten Samstag gewonnen hätte. Er sagt vieles und jeder piekt sich das heraus, was ihn in seinem HB-Bild bestätigt. Ich notiere: „Man muss nicht jedem Trend nachlaufen.“ Und: „Bin nicht mehr bereit, die kultivierten Anti-Funkel-Parolen zu akzeptieren.“ Ama wird ermahnt und Alvarez entschuldigt sich.  Weiter geht’s.

Freitag, 26. November
Es schneit. Es schneit.

Letzte Woche ist das 3-gängige französische Menü – wie zuvor z.B. schon die Marimbaklänge in Kolumbien, der Scherentanz in Peru, die Falknerei, die katalanischen Menschenpyramiden  - zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt worden, was bedeutet, dass die entsprchenden Staaten sich zum dauerhaften Erhalt des jeweiligen Kulturgutes verpflichten und es im „Doing“ verankert bleibt. Mein Mit-Adler plädiert dafür, umgehend auch das Rauchen zum immatieriellen Weltkulturerbe zu erklären. Genehmigt. Ich konter emit Apfelwein. Bembel für den Apfelwein. Deckelsche auf dem Bembel mit dem Apfelwein. Das Gerippte. Das Deckelsche auf dem Gerippte. Schließlich: Der Apfelwein-Trinker.

Und noch ein Fall zum Vormerken fürs immaterielle Weltkulturerbe. Fest verankert im täglichen Tun: Eintracht-Siege – z.B. gegen den FC Bayern München. Einverstanden? Dann Deckelsche druff:


*** to be continued ***

Kommentare

  1. Liebe Kerstin,

    an diesem leicht verschneiten Samstag Morgen bei Milchkaffee und Honigbrot deine Schnipsel lesen. Wunderbar.

    Ich hätte ja nichts gegen einen Sieg in München. Aber so recht glaube ich nicht dran. Obwohl... Es ist alles möglich.

    Danke für deine Gedanken und Erlebnisse, danke für die Schnipsel.

    Liebe Grüße
    Nicole

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  2. Ich habe das Gefühl, deine Schnipsel werden das Erfreulichste sein, was ich an diesem Wochenende über die Eintracht im Internet zu lesen bekomme. Gruß vom Kid

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  3. Meine Schnipsel sind mir lieb und wert und wichtig. Also..ähem, wenn ich das mal so sagen darf: Das gilt auch für die Schnipsel-Leser :-)

    Ein sehr herzliches Dankeschön für euer Feedback - das freut mich sehr!

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