Sonntag, 25. August
Die Eintracht ist ohne Meier und Zambrano in der
Startformation, aber mit einem Sieg gegen Freiburg in die Saison gestartet. Ich
freu mich über den an der Seitenlinie rotierenden Thomas Schaaf, sehe, dass
noch nicht alles rund läuft, aber entdecke jede Menge positive Ansätze, bin
zuversichtlich und gespannt. Im Netz überwiegt die Skepsis. War ja klar! Das,
was wir jetzt ernten, ist das Ergebnis
eines heimtückischen
Offensivfußballverhinderungs-Mutigetrainerabwehr-Talenteverschleuderungs-und-die-Eintracht-auf-Ewigkeiten-widerstands-und-systemlos-im-Tabellenniemandsland-Dahindümpelmechanismusses.
Das haben wir jetzt davon. Drei Punkte zum Saisonauftakt. Bah.
KABS - das klingt wie
die Abkürzung für eine militante Einsatzgruppe und so ähnlich ist es auch. Die Abkürzung
steht für “ Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ Die
KABS hat in diesem Jahr bereits über drei Billionen Schnakenlarven getötet.
Besonders aggressiv sind die neu hinzugekommen, ausländischen Sorten: Die
japanische Tigermücke und der Buschmoskito. Ruf in der hereinbrechenden rheinhessischen Dämmerung: „Mach die Fenster zu, die Japaner kommen.“
Montag, 26. August
In manchen Städten müssen Musiker, die auf der Straße
singen, vorher beim Ordnungsamt vorsingen. In München gibt es z.B. ein
Straßenmusikercasting. Lalala.Mimimimi. In Mainz haben die Verantwortlichen haben sich
dann doch dagegen entschieden: „Wir haben kein geeignetes Personal.“ Huch, seit wann ist das denn ein Argument? Das
gilt sonst doch nicht mal bei der Besetzung des…sagen wir mal…
Bundesverteidigungsministers.
Alex Meier bricht das Training ab. Das Knie.
Dienstag, 27. August
Irgendwie haben wir es dieses Jahr nicht geschafft, die
Einkaufsversammlung unserer Managerliga vor Saisonstart durchzuführen – erst
heute ist es soweit. Unser offizieller
Spielbetrieb fängt dann eben erst mit dem zweiten Spieltag an. Wir essen
Kartoffelsalat und Leberkäse und sitzen bei strömendem Regen in dicken Jacken
draußen unterm Dach. Mein Co-Trainer heißt in diesem Jahr Thomas Schaaf, aus
den Eintracht-Reihen behalte ich außerdem Kevin Trapp und Carlos Zambrano, Luca
Waldschmidt kommt in den Nachwuchskader. Nach einigem Zögern verzichte ich darauf,
Alex Meier zu verpflichten. So richtig
gut fühle ich mich nicht dabei.
Mittwoch, 28. August
Der rumänische Verteidiger Cosmin Moti spielt mit seiner
bulgarischen Mannschaft Ludogorez Rasgrad gegen seine rumänischen Landsleute von Steaua Bukarest
um den Einzug in die CL-Gruppenphase. Für seinen mit einer roten Karte des
Feldes verwiesenen Torwart steht er beim Elfmeterschießen im Tor, hält zwei
Elfmeter und verwandelt einen Elfer selbst. Muss man hier denn alles selber
machen?
Leverkusen qualifiziert sich souverän für die Championsleague und begeistert durch offensiven Fußball. Das wäre ein Trainer
gewesen, der Roger Schmidt. Der hat System. Und Visionen. Aber da war natürlich
die KABSV vor.
Das Who is Who der Ice Buckle Challenge. Keiner will es auf
sich sitzen lassen, dass er noch nicht von einem anderen nominiert worden ist
und kippt sich im Zweifelsfall selbst einen Eimer Wasser über den Kopf. Mit der
Originalität der Location kann man zusätzlich punkten. Uncool: Unter der
Dusche, uff de Gass, im Gadde. Cool:
Mitten im Wohnzimmer, im Büro, im Zugabteil. Gern kann die Challenge auch mit
einer zusätzlichen Message verknüpft werden:
Hamster im Hamsterrad übergießen (= Rettet die bedrohte Tierwelt bzw.
Gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz). Das Wasser vor dem Übergießen schwarz färben
(= gegen Rassismus). Ein winziges Cannabispflänzchen am Bildrand platzieren (= proLegalisierung von Marihuana).
Vorschlag zur
weiteren Verfeinerung der Challenge: Erst Owling, dann Planking, dann Peeping,
dann Gangam Style tanzen, erst dann den Eimer Wasser über den Kopf und unmittelbar danach ein Selfie machen.
Donnerstag, 29.
August
Neben Dieter Bohlen wird bei der neuen DSDS-Staffel Heino in
der Jury sitzen und - ahja - dort für "frischen Wind" sorgen. Wenn ich mir vorstelle, dass demnächst irgendwo in der Südsee ein
Haufen 16-jähriger Mädchen halbnackt im Bikini vor zwei sabbernden Greisen herumhüpfen
und dazu ein Liedchen trällern... Eieiei.
Im Eintracht-Museum wird heute der 40. Jahrestag des zweiten
Pokalsiegs gewürdigt. Der große Dietrich Weise ist vor Ort. Ich leider nicht.
Freitag, 30. August
In den USA gibt es eine Initiative von „Soccer-Moms“, die eine
Sammelklage eingereicht haben, damit die FIFA die Spielregeln überdenkt und das
gefährliche Kopfballspiel eindämmt. Keine guten Zeiten für das Kopfballpendel, das Dietrich Weise einst am Riederwald installiert
hatte. Kann sein, dass zu intensives Kopfballspiel das Gehirn schädigt. Aber
was, liebe Soccer-Moms, wenn das Gehirn sowieso schon aufgeweicht ist?
Vor einem Kaufhaus in
der Mainzer Innenstadt findet eine Werbeaktion für das Mainzer Oktoberfest
statt. Wer eine Pappmaché-Kuh melkt und dabei eine Mindestmenge Flüssigkeit in einem
Pappeimer sammelt, gewinnt einen Gutschein für ein Dirndl oder eine
Lederhose. Der Verkäufer bedrängt eine
Passantin mitzumachen. „Aber ich bin doch gar nicht aus Mainz.“ Der Verkäufer:
„Dadefür könne sie ja nix.“ Eine Entschuldigung, die ich für die Horden an
Dirndl- und Lederhosenträgern, die jetzt wieder überall hervorquellen, nicht gelten
lasse.
Samstag, 31. August
Die Eintracht spielt in Wolfsburg und so ein bisschen ist es
– saisonstimmungstechnisch - fast schon ein Hop oder Top-Spiel.
Das Spiel bringt viele Erkenntnisse. Zum Beispiel sieht man
auf den ersten Blick, dass Sebi Jung sich in Wolfsburg nicht wohl fühlt – er
sieht ja ganz grün aus. Der Reporter findet, dass Carlos Zambrano ein
Riesenfußballer sei: „So gut wie der ist – erstaunlich, dass er immer noch in
Frankfurt spielt.“ Baaaah. Auch nach dem
erneuten Führungstreffer der Wolfsburger bin ich mir sicher, dass da noch was
geht – und siehe da: Toooooooooooor! Weiß doch jeder: Spiele der Eintracht in
Wolfsburg enden grundsätzlich 2:2 – also: bis auf die, die anders
ausgehen.
Nicklas Bendtner kommt zu einem Kurzeinsatz und sobald er
den Platz betritt, schlage ich drei Kreuze. Ich hätte es - weniger aus fußballerischen, aber aus
unterhaltungstechnischen Gründen – ganz witzig gefunden, wenn wir TGSTEL
verpflichtet hätten. Was für ein Glück, dass dieser Kelch an uns
vorübergegangen ist. „Ein Blick und du siehst alles“, sagt mein Mit-Adler und
er hat recht.
Die Wahl zum Spieler der Stunde gibt es gibt es nicht mehr, trotzdem überlege ich
manchmal, wer es wohl werden würde in dieser Woche Überrascht bin ich von Ignijovski, der mir
hinten rechts und noch besser ein Stückchen weiter davor gefällt. Marc Stendera hat nach seiner Einwechslung kurz vor Schluss ein
paar starke Szenen, wirkt konzentriert und entschlossen. Fest haften im Gedächtnis bleiben nach dem
Spiel aber vor allem drei Gesichter -
zwei davon strahlen vor Glück. Takashi
Inui, dessen Lachen fast so breit ist wie sein Gesicht und der aussieht, als ob
er beim Lachen leise vor sich hingluckst und Vaclav Kadlec, der nach seinem
mutigen – von Russ und Ignijovski - wunderbar herausgespielten – Tor aussieht
als sei er vom Glück übergossen und fast ein wenig verdutzt aussieht. Huch.
Tor. Das dritte Gesicht, das ich vor mir sehe, ist
schmerzverzerrt und fast schon verzweifelt. Nelson Valdez muss gestützt werden als er vom Platz geht, kann kaum aufrecht laufen. Nein, das sieht nicht gut aus.
Der HSV zeigt gleich im ersten Heimspiel, dass es sich
lohnt, wenn man bei Spielerverpflichtungen einfach auch mal ordentlich Geld in die
Hand nimmt. Die Mannschaft unterliegt 0:3 gegen Paderborn.
Du liebes bisje.
Sonntag, 31. August
Nach zwei Spieltagen vier Punkte, Platz 5. Wie cool ist das
denn? Weniger cool ist das Untersuchungsergebnis von Nelson Valdez.
Kreuzbandriss. Ob er es tatsächlich schafft noch einmal wiederzukommen?
Beim 0:0 von Mainz 05 gegen Hannover 96 kreist über der
Coface-Arena ein von Eintrachtlern gecharterter Flieger: „In Europa kennt euch keine Sau.“ Immerhin vier weitere
Menschen können das künftig nicht mehr von sich behaupten: In einem
Transferrundumschlag verpflichtet Mainz 05 gleich vier neue Spieler auf einen
Streich…ähem… Tuchel….ähem… Kasper. Natürlich.
In der Lokalzeitung habe ich letzte Woche anlässlich einer
bevorstehenden Preisverleihung ein Interview mit Ror Wolf gelesen, der ja hier
in Mainz lebt. Seit Jahren bittet er vor Gesprächen darum, nicht über Fußball zu
sprechen oder auf seine Eintracht-Hörcollagen angesprochen zu werden. Das ist
lange her, irgendwie verständlich will er nicht darauf reduziert werden. Dieses
Mal kommt er selbst auf das Thema zu sprechen. Zu Frankfurt hat er immer noch
eine besondere Beziehung, er schaut gerne und regelmäßig die Sportschau und wenn die Eintracht gewinnt, bekommt er gute Laune. Es ist eine schöne Vorstellung, dass Ror Wolf ein paar Kilometer weiter in
seiner Wohnung sitzt und beim Tor von Vaclav Kadlec leise vor sich hinsummt: „Nen Punkt hammer gerettetet, verloren hammer net...“
Montag, 1. September
Die Eintracht hat kurz vor Transferschluss doch noch einmal
zugeschlagen. Vom VFL Wolfsburg kommt Slobodan Medojevic, der mir bisher nicht
weiter aufgefallen ist. Aha, es hatte ihn in der Magath-Zeit nach Wolfsburg verschlagen. Felix Magath hat
ihn als Perspektivspieler verpflichtet. Was lernen wir daraus? Zwischen Perspektivspieler und Spielerperspektive gibt es einen Unterschied.
Für diese Woche ist die Rückkehr des Sommers angekündigt. Nichts
zu sehen. Stattdessen kommen kurz vor Transferschluss Xabi Alonso und Shinji Kagawa,
allerdings nur nach Bayern bzw. Dortmund.
Wie es heißt, können Metereologen
mit großer Sicherheit voraussagen, wie
das Wetter in den nächsten sieben Tagen sein wird. Ja, warum tun sie es dann nicht?
Dienstag 2. September
Der Bayerische Rundfunk wird in diesem Jahr 50 und Helmut Dietl wird 70 Jahre alt. Für BR3 ein guter Grund, um die großartigen alten Dietl-TV-Serien zu wiederholen: Zuerst Kir Royal, jetzt die Münchner Geschichten. Mit dem Tscharlie, der immer eine Riiiiesensach vorhat und alles
loggisch findet. Mit der wunderbaren Therese Giehse als Oma, der Susi vom
Anna-Eck, dem Gustl, der immer ein bisschen hinterhertappert und dem Achmed,
der so schön singt.
Mitten im Münchner Fasching tauchen der Tscharlie und der
Gustl einfach ab und machen sich auf den
Weg nach Sacramento. Sie sind sich sicher: Wenn sie nur fest daran glauben und
sich von nichts beirren lassen, dann kommen sie irgendwann dort an. „Ich
versteh vieles, aber des versteh ich net“, sagt die Mama von der Susi. „Sehen Sie“, sagt die Oma, „mir geht’s grad
umgekehrt. Ich versteh so vieles net, aber des - des versteh ich.“ Als Eintrachtler weiß man, was sie meint.
Mittwoch, 3.
September
Im ersten nachweltmeisterlichen Spiel tritt die deutsche
Nationalmannschaft in Düsseldorf gegen Argentinien an. Argentinien gewinnt mit 4:2. Sebi Jung ist
nicht dabei, aber es ist trotzdem ein ziemlich lahmes Spiel.
Fahre eine Runde mit dem Rad durch die Weinberge. Die
Kornfelder sind bereits abgemäht. Stoppelfelder. Die Bäume zeichnen weiche
Konturen am Horizont. Der Himmel ist
wattig grau und mild. Fasane krächzen.
Es riecht nach Heu und Erde.
Donnerstag, 4. September
Bei der Eröffnung der Varietésaison im Tigerpalast lästert Joschka Fischer über Heribert Bruchhagen, der heute Geburtstag hat. Ein Gefühl von: Was geht denn den das an?
Wenn hier einer über Bruchhagen meckert, dann machen wir das schon selber.
Kein Zweifel: Der Sommer liegt in den letzten Zügen. Abends
wird es jetzt schon wieder viel früher dunkel. Eben noch dämmrig und – zack – schwarze
Nacht. Egal. Wir wollen die Sommertage
noch nicht gehen lassen, sitzen nach einem langen Arbeitstag unterm leicht
diesigen Himmel, trinken Rotwein, essen Oliven und können gar nicht aufhören zu
erzählen. Über das Leben, den Tod, die Katze, die Eintracht, Alfred Döblin,
meine Oma, die Herren Lehrer Stockert
und Bantzaff, den Rhein, eine Zeichnung,
die Köstlichkeit der vor uns liegenden Grillspieße, Rolf-Dieter Brinkmann, den
Krieg, Bob Dylan, Rockland, Casting Shows, ob und wie die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs die Welt verändert, das Meer, den Sommer, die Band von Gero
aus Nürnberg, den Trainer Euler... „…und
wie so teuer der Kaffee und wie so rar das Geld…“ (H.Heine). Es ist kühl und sehr spät geworden. Müde und froh
gehe ich zu Bett.
Freitag, 5. September
Gestern hat Joschka Fischer der Welt am Rande einer Veranstaltung im
Frankfurter Tigerpalast mitgeteilt, dass er Heribert Bruchhagen und seinen
„niedrigen Horizont“ nicht besonders schätzt.
Heute erwidert Heribert Bruchhagen, dass es die Eiche nicht stört, wenn
die Sau sich daran kratzt bzw. dass es dem Bruchhagen nichts ausmacht, wenn ein
Clown in Turnschuhen im Varieté Witze macht. Hää? Irgendwie sind beide Herren nicht auf der
Höhe der Zeit bzw. des Sprachwitzes. Ein Horizont kann weit sein oder eng –
aber niedrig? Und wann, bitte, hat Joschka Fischer zum letzten Mal (außer beim
Joggen) in der Öffentlichkeit Turnschuhe getragen? Sagen wir mal so: Man soll weder das
Mittelmaß noch den Clown so hoch hängen wie er gekocht wird.
Am Bornheimer Hang gewinnt die Eintracht im Freundschaftsspiel mit 1:0 gegen den FSV. Der
Erlös des Spiels kommt Dietmar Roth zugute, der immer noch an den Folgen eines schweren Schlaganfalls leidet, nur
mit einem Stock gehen und nicht sprechen kann. Erinnere mich an den Aleschia-Abend im Museum vor gut
zwei Jahren. Mit Manni Binz, Falke,Lothar Sippel – und mit Dietmar Roth,
locker, lebhaft, topfit. Was für eine Scheiße.
Nachmittags hält das Wetter dann doch, was die Metereologen
schon seit Tagen versprechen: Die Sonne
bricht durch.
Samstag, 5. September
Länderspielpause. Spielfrei. Der Tag beginnt diesig und grau.
Nebelschwaden hängen über den Feldern und dann schält sich ein strahlend
schöner Sonnentag aus den Wolken. In
Mainz ist heute Theaterfest. Eine neue Saison, ein neuer Trainer bzw.
Intendant: Das muss gefeiert werden. Ballettprobe.
Eine Dramatisierung von Büchners Lenz. Probeneindrücke von Purcells „The Fairy Queen“, einer Adaption von Shakespeares Sommernachtstraum. Oberon gibt Titania einen Zaubertrank, der
bewirkt, dass Sie sich, unsterblich in das Lebewesen verliebt, dass sie als
erstes erblickt, wenn sie aus dem Schlaf erwacht. Wie würde wohl die Rache
Oberons ausfallen, wenn Titania Eintrachtfan wäre? Er platziert direkt vor
ihren Augen einen Offenbacher.
Sonntag, 7. September 2014
Abends lerne ich auf der Straße vor unserem Haus einen Kater
mit dem schönen Namen Erwin kennen, der gerade mit unserem Kater Freundschaft
schließt.
Im ersten Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft
treffen Jogis Jungs auf die Schotten und dank dem Kid aus der Klappergass bin
ich bestens auf das Spiel und auf Gordon
Strachen, den schottischen Trainer, eingestimmt. RTL berichtet rund um die Uhr vom nahenden
Großereignis. Ikedi Anya erzielt den Treffer der Schotten und twittert: „Ein
Tor gegen Manuel Neuer. Das schaffe ich sonst nicht mal bei FIFA.“ Der gerade
erst wieder von einer Fußverletzung genesene Marco Reus verletzt sich in der
Nachspielzeit. Außenbandteilanriss. Das
Spiel endet wie erwartet mit einem Sieg der deutschen Nationalmannschaft. Kann gut sein, dass die Schotten uns dann erst
in der Nachspielzeit in der nächsten Woche so richtig überraschen.
Montag, 8. September
Unterdessen ziehen die Briten alle Register, um die
Schotten doch noch bei der Stange zu halten. Von langer Hand geplant hat Willi Windsor
seine Kate geschwängert, um gerade heute, just in diesem entscheidenden Moment,
Vollzug zu melden und damit einen sehr persönlichen Beitrag zur Rettung des
British Empire zu leisten.
Transferbilanz. Welche Mannschaft hat durch ihre
Neuverpflichtungen Ihren Marktwert am deutlichsten gesteigert? Die Bayern? Der
HSV? Nein: Die 05er führen die Tabelle an, gefolgt von
der Eintracht. Der Marktwert der Bayern ist dagegen leicht gesunken. Ja dann...
Thomas Schaaf ist zu Gast im HR Heimspiel und erzählt vom Abschiedspiel
von Ailton, von seiner Fokussierung auf die Eintracht und von der akribischen und gleichberechtigten Arbeit im Trainerteam. Ein Fulltime-Job. (Es soll ja Trainer geben, bei denen das nicht so ist). Außerdem ist auch bei Schaaf die Rede von einem Tiger in Turnschuhen. Ist Joschka Fischer jetzt Torwarttrainer bei der Eintracht? Ich
bin verwirrt.
Dienstag, 9. September
Der Mitglieder-Vorverkauf für die Spiele gegen Bayern und
Dortmund startet und legt den Eintracht-Server lahm.
Nelson Mandela, der Nachwuchsstürmer, der mit der U15 der Eintracht den süddeutschen Meistertitel geholt und vor ein paar Wochen zum VFL Wolfsburg gewechselt ist, ist nun doch nicht von Wolfsburg verpflichtet worden und "lebt jetzt in Paris". Keine Aufenthaltsgenehmigung, ein dubioser Berater. Das kann doch echt nicht wahr sein. Und was bitte wird jetzt aus dem Bub?
Nachmittags stehle ich mich kurzentschlossen für eine Stunde
aus dem Büro und fahre in den Nachbarort ins Schwimmbad. Wolken ziehen. Die
Sonne steht niedrig. Die Luft ist warm.
Das Becken ist leer, das Wasser kühl und
weich. Plätschern. Traumverloren. Noch einmal. Rutschen. Ein paar Bahnen schwimmen. Auf der Wiese liegen und in
den Himmel schauen.
SMS eines Adler-Freundes: „Heute ist Thomas Schaaf im
Heimspiel.“ Hä? War ich jetzt zu lange in der Sonne oder er?
Mittwoch, 10. September
Vaclav Kadlec will um
einen Stammplatz in der Mannschaft
kämpfen. Lucas Piazon, der Fußball spielen kann, aber erst noch "zum Manne reifen muss" fühlt sich "pudelwohl" in Frankfurt. Alex Meier ist wieder zurück im Mannschaftstraining und
ist eine ernsthafte Alternative für die Stammformation. Carlos Zambrano ist zwar viel zu gut für die
Eintracht, will aber trotzdem gerne bei uns bleiben. Und Stefan Aigner verlängert demnächst seinen Vertrag um vier Jahre. Mindestens. Hach.
So. Und jetzt hole ich mir meinen rotundschwarzen Eimer und
kippe mir kalten Ebbler über den Kopf. Augsburg kann kommen. Ois tschikaggo.
(Zitat: Tscharlie).
Ah, es geht weiter. Sogar gleich mit den „Schnipseln“. Schön!
AntwortenLöschenSchön wäre auch der Verbleib Aigners. Wobei man ja von der Laufzeit eines Vertrages mittlerweile – auch ohne Ausstiegsklausel – getrost immer ein Jahr abziehen kann.
Nelson Mandela Mbouhom fehlt(e) die Aufenthaltsgenehmigung? Da ist er nicht allein. Immerhin hat er als talentierter Fußballer etwas, das ihn so interessant machen könnte, dass man sich um ihn kümmert. Auch in Paris. Kamerun, Spanien, Deutschland und Frankreich – mit 15 Jahren ist er schon viel herumgekommen. Ob das gut ist? Er wird es irgendwann mal wissen und vielleicht erzählen.
Meine Meinung zu den „Palasttigern“ Fischer und Bruchhagen kennst du ja schon. Und der Artikel, den Thomas Kilchenstein zu Dietmar Roth geschrieben hat, ist bewegend, da kann ich außer guten Wünschen nichts hinzufügen.
Auf Bendtner habe ich nach seiner Einwechslung auch einen Blick geworfen, aber nichts gesehen. Und ihr alles? ;-) Ob das vielleicht daran liegt, dass ich schon als Kind gerne und viel geköpft habe? Und ist das gleichfalls eine mögliche Erklärung für die Mainzer, die in Dirndl und Lederhose Oktoberfest feiern? Ob ein Eimer kaltes Wasser da Abhilfe schaffen könnte? Das wäre schön und dann ja sogar im doppelten Sinne für eine gute Sache!
Ein Mücken- und Moskito-Massaker muss ich am Ende allerdings abziehen, denn der Link unter „Straßenmusikercasting“ ist doppelt. Aber ich meine dennoch: „Das war spitze!“ Dalli-Klick :-)
Da ich in den letzten Wochen nicht (oder vorrangig beruflich) zum Schreiben gekommen bin, sind die Schnipsel eine gute Möglichkeit, zumindest ein bisschen was von dem, wasich eigentlich gern geschrieben hätte, zu verwurschten ,-)
LöschenMein Mit-Adler glaubt erkannt zu haben, dass Bendtner wie auf einer Bühne agiert, sich eher in Szene wirft als Fußball zu spielen und außerdem nicht ganz feine Tricks im Zweikampf anwendet. Ich stimme ihm weitgehend zu - habe Bendtner aber trotzdem für meine RHL-Mannschaft verpflichtet. Konsequenz ist nicht gerade mein zweiter Vorname. Die Sache mit dem kalten Wasser für die Dirndl und Lederhosen überleg ich mir und Nelson Mandela tut mir einfach nur leid. Kann sein, dass er aus der Sache irgendwie rauskommt, kann aber auch sein, dass nicht. Fußballerisches Talent hin oder her - im Moment ist er einfach ein kleiner Junge, der rumgeschubbst wird und hoffentlich nicht unter die Räder kommt.
Danke für den Hinweis mit dem doppelten Link (wird beseitigt) - und für das Ständchen, wünderbar :) - die Herren Schenk und Rosenthal springen fast so schön in die Luft wie du miit deinem Kommentar von Hibbesje zu Dibbesje :)
Und wenn mol net ois tschikkago is, dann is' aa tschikaggo. Gruß, C.
AntwortenLöschenLoggisch!
LöschenAhhh, la voilà de retour. Dann brauch ich mir keine Sorgen mehr zu machen :-)
AntwortenLöschenDanke für den fabelhaften Schnelldurchlauf in schönster rotundschwarzer Manier.
Yep, scheint alles tschikaggo. Meine Stirn entfaltet sich allmählich, mein Optimismus arbeitet sich an die Oberfläche. Dann jetzt mal Augsburg.
Lieben Gruß, B.
Oh., liebe Sarroise. Du hier? Das freut mich sehr! Yep - Augsburg - wird erledigt!
LöschenHerzlich, K.
*ggg* ich war immer hier, von Zwiggau bis Sandhausen und darüber hinaus. Nur ausnahmsweise mal Klappe haltend.
LöschenWie schade! Das mit der gehaltenen Klappe, meine ich. Die Kommentare sind doch der - einzige - Lohn fürs Bloggen. :-)
Löschen"Augsburg kann kommen." Augsburg kam, sah und siegte. Und ich sehe zwar nicht schwarz, aber die Fragen, die ich nach dem Heimspiel gegen Freiburg hatte, weiter unbeantwortet. Schöner Mist.
AntwortenLöschenDas war deprimierend und im Moment plagen mich ernsthafte Zweifel, ob ich mit meiner zuversichtlichen Einschätzung nach den Spielen gegen Freiburg und Wolfsburg richtig gelegen habe. Das war nichts, wirklich nichts. Und die Spannung auf das, was die Saison uns bringt, ist erstmal von einer An-Spannung abgelöst worden. Hoffentlich nur vorübergehend. Hoffentlich.
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