Direkt zum Hauptbereich

Trotzdem ein Spieler der Stunde: Carlos Zambrano


So ein bisschen blöd bin ich mir ja schon vorgekommen als ich am Samstag nach dem Spiel die Umfrage zum Spieler der Stunde hier eingestellt habe.  Soll ich wirklich? Kurz hatte ich noch überlegt, ob ich statt dem Spieler der Stunde den Idioten der Stunde wählen lassen sollte und dabei nur einen zur Auswahl stellen: Knall Depp. Aber hey,  nicht der richtige Zeitpunkt für blöde Scherze. Dann habe ich mich entschlossen, die Wahl auch dieses Mal ganz ohne weitere Kommentare durchzuziehen.. Weiß wohl, die Wahl zum SdS ist nur ein Pillepalle in der großen, weiten Eintracht- Klick- und Abstimmungslandschaft – trotzdem hatte ich so ein Gefühl von:  Jetzt nicht den Schwanz einziehen, weitermachen. Wie auch immer -  jetzt haben wir also den Salat. Grade mal 38 Stimmen,  das ist das niedrigste Abstimmungsergebnis, das es je bei der Umfrage gegeben hat. Und natürlich würde ich auch hier eigentlich gerne ein wenig herumkäsen, von wegen:  Zeigefinger eingeschneit? Abstimmungsmüde, weil  In den letzten Wochen bei den Wahlen zu den Spielern, Trainern, Bäumen und Blumenständern der Hinrunde zu viel geklickt?

Aber, hey, dazu ist die Lage zu ernst. Die Raketen, die in Leverkusen aus dem Eintracht-Block aufs Feld geflogen sind, haben der Eintracht-Welt einen Tiefschlag versetzt – sie haben voll getroffen.  Mitten ins Herz. Oder in die Magengrube, wie man's nimmt.  Fast herrscht so etwas wie ein Schockzustand.  Die Aufbruchsstimmung, der Übermut, die Lockerheit – weg.   Allen Eintrachtlern, die ich kenne, ist der Samstag  in die Knochen gefahren.  Dieses Mal ist alles anders. Schluss mit Diskussionen, Schluss mit lustig. Stefan im Blog G ist müde. Beve bringt es auf den Punkt. Die Nordwestkurve  und die Ultras geben - getrennt voneinander - Stellungnahmen ab.  Die FuFa appelliert an die Gemeinsamkeiten der Frankfurter Fanszene. Ein „Fünkchen Hoffnung“ (hoho) für einen Neuanfang. Und vielleicht ist das ja der geheime Sinn, der aus all dem erwachsen kann. Vielleicht entsteht da – zumindest punktuell und für den Augenblick - so etwas wie eine neue Solidarität. Ich für mich weiß schon seit längerem, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, an dem mir das, was sich im und ums Stadion tut, endgültig zu doof wird, und ich zu Hause bleiben werde. Ich weiß aber auch: Ich werde mich nicht von ein paar Idioten aus dem Stadion vertreiben lassen. So nicht. Wir müssen die Kurve ermutigen, das Heft in die Hand zu nehmen und gegen die, die gegen die Eintracht sind, vorzugehen. Und vielleicht können wir an diesem Punkt, das sein, was wir in vielen Dingen schon lange nicht mehr sind: Uns einig.  Ich. Du. Er. Sie. Es. Wir. Wollen. Das. Nicht.

Wer trotzdem Lust zum Weiterlesen hat - hier geht es zur Auswertung des Spielers der Stunde:

38 Leserinnen und Leser dieses Blogs haben sich auch in dieser Woche an der Wahl zum Spieler der Stunde beteiligt. Herzlichen Dank dafür.

Bei  tollen Spielen und großen Siegen einen Spieler der Stunde zu wählen, ist einfach. Bei Niederlagen wird es diffiziler. Zwar gibt es in der Regel schon den einen oder anderen Spieler, der trotzdem aus dem Team herausragt, weil er sich vielleicht mehr als die anderen gegen die Niederlage stemmt, weil er durch seinen Einsatz (noch) Schlimmeres verhindert – der oder diese Spieler setzen sich dann am Ende bei der Wahl verdientermaßen auch durch. So auch dieses Mal. Richtig spannend ist das Abstimmungsergebnis aber eigentlich auf den Plätzen dahinter. Welche Gründe gibt es – so kann man sich fragen -  trotz ab der 30. Minute einheitlicher Unter-Normal-Leistung trotzdem einzelne Spieler hervorzuheben? Wollen wir doch mal sehen:

Die Eintracht hat Baustellen in der Innenverteidigung und im Sturm – das Spiel am Samstag haben wir aber da verloren, wo eigentlich unsere Stärke ist: Im Mittelfeld.  Rode und Schwegler wurden von in der Vorwärtsbewegung von den Leverkusenern (rechts Bender und Castro, links Schürrle) sofort gestört, so dass über die Außen keinem Druck aufbauen konnten.  (Straight, schnell, hellwach, schnörkellos – eine spielerisch starke, kompakte Defensive, unfasslich effiziente Stürmer - mein lieber Schwan: Die Leverkusener sind richtig, also richtig gut.)  Wir mühten uns redlich, das sah auch – vor allem, aber nicht nur in den ersten 30 Minuten – ganz gut aus, aber irgendwie kamen wir nicht auf Touren. Alex Meier, Takashi Inui, Karim Matmour hingen und rotierten seltsam in der Luft, während mir Stefan Aigner – wenn ich’s recht überlege – in keiner  einzige Szene überhaupt nur aufgefallen. Zudem wurde deutlich, wie sehr unser Spiel nach vorne davon lebt, dass wir wenige Fehler machen Abspielfehler, Unachtsamkeiten mit  Spiel 1 gegen 1, unnötige Ballverluste können wir uns nicht leisten – schon gar nicht gegen eine Mannschaft wie Leverkusen.  Es gibt Tage – auch das haben wir in der Hinrunde erlebt – an denen wir uns sogar Fehler leisten können und sie  kompensieren, nämlich dann, wenn der Druck, den wir nach Vorne entfachen, so hoch ist, dass der Gegner nervös wird und auch ihm Fehler unterlaufen. Das ist uns am Samstag nicht gelungen.

Im Abstimmungsergebnis bedeutet das: Nur eine Stimme für einen Mittelfeldspieler und zwar für Pirmin Schwegler, die ich mal als Kapitänsbonus-Stimme interpretiere. Etwas besser weg kommt bei der SdS-Wahl die Abteilung Sturm:  Drei Stimmen für Alex Meier (für sein Tor, das zwar nicht mehr rechtzeitig für eine Aufholjagd kam, aber den Leverkusenern ein bisschen Wind aus den Segeln und sich im Ergebnis gut macht: Ein 3:1 sieht deutlich besser aus als ein – ebenfalls mögliches – 4:0). Zwei Stimmen für Sonny Kittel, der zwar in den sieben Minuten, in denen er auf dem Platz war, nicht weiter auffiel, den zumindest die beiden Stimmabgeber – wie ich vermute – trotzdem gerne öfter und länger  sehen würden.  Hat Armin Veh nicht neulich von Sonny Kittel als einer möglichen Option für die Sturmspitze gesprochen? Ja, gerne mal ausprobieren.  Eine Stimme auch für Olli Occéan, der in der 60. Minute für den gewohnt wuseligen, aber ineffizienten Karim Matmour kam und deutlich mehr Torgefahr ausstrahlte und mit ein bisschen Glück bereits kurz nach seiner Einwechslung den Anschlusstreffer erzielen hätte können. 

Apropos Stürmer: Ja, ein weiterer Stürmer stünde uns gut zu Gesicht. Ja, wir brauchen da noch jemanden -  warum  die Stürmerfrage jetzt aber praktisch zur Überlebensfrage hochstilisiert wird, vom neuen Stürmer das Wohl und Wehe und die komplette Zukunft der Eintracht abhängen soll, das will sich mir nicht recht erschließen.  Der immer gut gelaunte Herr Veh, der schon in der Pressekonferenz vor dem Leverkusen-Spiel nicht ganz so lustig drauf war, kehrt den Miesepeter nach Außen und  grantelt sichein. „Ich kann nicht drei  Spieler abgeben und keinen kriegen.“ „Ein neuer Stürmer ist absolut notwendig.“ Da man muss sich schon mal kurz fragen, warum das Fehlen von drei  Spielern, die bisher keine Rolle gespielt haben, jetzt als Begründung dafür herhalten muss, dass unbedingt ein Stürmer her muss. Immerhin 34 Tore hat die Eintracht in der Hinrunde erzielt, weder Kouemaha, noch Friend, noch Benni Köhler haben auch nur einen Treffer dazu beigetragen – konnten sie ja gar nicht, sie standen ja nicht auf dem Platz. Nun denn.

Von den 36 Stimmen sind jetzt noch 29 übrig, die  - trotz 3 Gegentoren – allesamt an die Defensivabteilung vergeben wurden. 3 Stimmen für Bastian Oczipka, der in der Anfangsphase des Spiels der auffallendste Akteur in den Reihen der Eintracht war und dort weiterwirbelte, wo er vor der Winterpause aufgehört hatte.

4 Stimmen für Marco Russ – als Willkommensgruß, aber sicher auch als Ermutigung und Anerkennung  für die überraschend solide, fast schon gute Abwehrleistung, die leider  durch diesen einen dicken Patzer, der zum 1:0 führte, Getrübt wird. Wer nach den Testspielen gegen Al Jazira und Gladbach Schlimmes befürchtet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Marco Russ hat gezeigt, dass er lernfähig ist,  sich jetzt bereits besser auf das neue Spielsystem der Eintracht eingestellt hat und durchaus eine Alternative in der Innenverteidigung sein kann. 

Nun aber zu den beiden, die dieses Mal bei der Wahl zum Spieler der Stunde ganz oben stehen. Fast schon selbstverständlich, dass einer von beiden Kevin Trapp ist. Trapp ist der einzige Spieler der Eintracht, der in der Hinrunde (dazu in getrenntem Eintrag mehr) bei jeder Wahl zum Spieler der Stunde mindestens eine Stimme erhalten hat – dieses Mal sind es 10. Und es ist vor allem die Trapp-Szene in der 70. Minute, die von diesem Spiel im Gedächtnis bleibt:  Gerade noch hatte Occéan auf der andere Seite leider nur die Latte getroffen, jetzt kommen die Leverkusener im direkten Gegenzug auf unser Tor zu. Trapp mit vollem Körpereinsatz, wehrt einen Schuss mit dem Kopf zur Ecke ab,  bleibt erst einmal benommen liegen, fast sieht es  aus als müsse er vom Platz, aber dann steht er wieder. Einmal mehr hat er die Eintracht im Spiel gehalten - auch wenn an diesem Tag der 3-Tore-Rückstand zu viel und die Leverkusener zu stark für uns waren. 

Während sich bei Kevin Trapp alle einig sind, gibt es bei dem Mann, der dieses Mal die SdS-Wahl für sich entschieden hat, immer zwei Meinungen – Carlos Zambrano ist ein Spieler, der polarisiert.  Alle sehen das Gleiche, ziehen aus dem, was sie sehen, aber unterschiedliche Schlüsse. Das erlebe ich z.B. regelmäßig auf engstem Raum im Waldstadion: Der  DK-Adlerfreund in der Reihe vor mir ist hellauf von Zambranos Spielweise begeistert und zwar vom ersten Tag an:  Endlich, da haben wir wieder einen. Der spielt, als wäre er schon immer da.  Der hat alles im Griff. Der hat Überblick. Der hängt sich rein. Er ist schnell. Der ist knallhart. All das sieht  mein Mit-Adler auch – aber er sieht auch die Fehler – und jedesmal, wenn Zambrano wieder so ein Ding durchrutscht, sieht er sich in seiner Meinung bestätigt:  Ich will ja nix sagen.  Zu unberechenbar. Zu viel Mengenges.

Ich halte es in diesem Fall mehr mit  meinem  DK-Freund und bin froh, dass wir ihn haben. Der Mann hat eine unglaubliche körperliche Präsenz und strotzt vor Energie.  Bamba Anderson spielt neben Zambrano eine Klasse besser als ohne ihn, auch mit Marco Russ versteht er sich – offensichtlich nicht nur auf dem Platz – prächtig. Im Vorfeld seiner Verpflichtung war viel von seinen Eskapaden die Rede, von Spuckattacken, rote Karten, eine gewisse Großkotzigkeit wurde ihm attestiert (die dann nach seinem großartigen Auftritt im Länderspiel der Peruaner gegen Argentinien auch kurzzeitig aufblitzte). Eine Art Maik Franz-Ruf eilte ihm voraus, der  sich so nicht bestätigt hat. Zambrano diskutiert schon mal gerne,  bewegt sich stets am Rande der gelben Karte  – aber er kämpft immer mit offenem Visier, macht keine Mätzchen. Bei  all dem vergisst man fast, dass er erst 23 Jahre alt ist – Carlos Zambrano wirkt wie ein alter Haudegen. Vielleicht ja deshalb, weil er trotz jungen Jahren schon viel erlebt und auf dem Buckel hat. Die wenigen Informationen, die man über den Menschen Carlos Zambrano zusammentragen kann, zeichnen das Bild eines talentierten und sehr zähen jungen Mannes, der es wahrscheinlich nicht ganz leicht hatte in seinem bisherigen Leben: Mit 16 wurde er mit viel Vorschusslorbeeren von ist, lebt er in Deutschland, hängt aber sehr an seinem  Heimatland Peru und hat immer ein bisschen Heimweh. Er spricht – wie kürzlich in der Frankfurter Rundschau zu lesen war l – ganz gut Deutsch.   Er hat zwei Söhne, die er sehr liebt – der Älteste ist bereits 5, beide leben in Peru bei ihrer Mutter. Nach einem Sehnenabriss – noch während seiner Zeit bei St. Pauli – sah es zwischenzeitlich fast einmal so aus als stünde seine Karriere vor dem Aus. Er hat sich wieder heran gekämpft und spielt heute da, wo er hinwollte: In der Bundesliga, bei einem Verein, der oben mithalten kann! Wollen wir hoffen, dass er am Samstag beim Sieg gegen Hoppenheim wieder mit dabei sein kann!

Herzlichen Glückwunsch, Carlos Zambrano! 

Kommentare

  1. Ich glaube, ich habe die Abstimmung verschwitzt. Vor lauter Ärger über s.o., worüber ich mich nicht mal mehr näher äußern brauche. Es ist eigentlich alles gesagt.

    Aber Zambrano hätte ich auch gewählt. Bin froh, dass wir den haben, ganz wichtiger Spieler ist geworden für uns. Irgendwie so heimlich, still und leise. So eine feste Größe.

    So, nächstes Mal werde ich die Wahl nicht vergessen. Tzzzz. Sowas aber auch.

    LG Nicole

    AntwortenLöschen
  2. Ich denk auch: Zambrano hat es - eigentlich schon längst mal - verdient. Mir ist beim Schreiben aufgefallen, dass er einer derjenigen ist, von denen ich aus der aktuellen Mannschaft am wenigsten weiß. Obwohl ich natürlich *g weiß, wie er aussieht, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn erkennen würde, wenn er "in Zivil" im Restaurant am Nebentisch sitzen würde. Doch - jetzt schon :)

    Freu mich, wenn du nächstes Mal wieder dabei bist. Dann geht es - hoffentlichhoffentlichhoffentlich - auch wieder hauptsächlich um Fußball.

    lgk

    AntwortenLöschen
  3. Ich fürchte, dass diesen ganzen Feuerwerksquatsch nur die Kurve selber regeln und verhandeln kann. Wenn das nicht gelingt, werden wir über kurz oder lang englische Verhältnisse haben.

    Was die leidige Stürmerfrage angeht. Kann mir jemand erklären, warum unser guter Jimmy Hoffer nicht mal für zwei, drei Spiele eine vernüftige Chance erhält? Die ganz große Klasse von Matmour und Olli O. kann ja kaum der Grund sein.

    Gruß, C.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Diese Frage beschäftigt mich auch. Habe keine Antwort darauf. Zumindest einwechseln könnte man Jimmy mal. In Nürnberg hat er doch gezeigt, dass er es kann.
      Schade. Den mag ich nämlich.
      Muss man wohl einfach dem Trainerurteil glauben, der wohl denkt, es passt nicht (mehr). Habe lange kein Training mehr gesehen, vielleicht findet man da einen Grund.

      LG Nicole

      Löschen
  4. Gute Wahl der kleinen Herde, die sich dann wahrscheinlich geschockt hier in diesen ruhigen, freundlichen Hafen geflüchtet hat, um für einen Moment durchzuatmen.
    Gute Entscheidung, die SdS Wahl "jetzt gerade" durchzuführen.

    Und jetzt erst recht, ins Stadion gehen, Mannschaft supporten. Wir können uns nicht von einer kleinen Gruppe, die nicht zur Eintracht gehört, quasi in Geiselhaft nehmen lassen.

    Liebe K., danke für contenance und Deine Extraportion Energie.

    LG, la Sarroise en rage

    AntwortenLöschen
  5. 4 Stimmen für Marco Russ? Ich lachte.

    AntwortenLöschen
  6. Besten Dank. Kerstin. Und: alles im [url=http://www.youtube.com/watch?v=lj7TPWpR-RY] grünen Bereich [/url] ...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey,
      wir haben hier ja eher rot und schwarz und weiß so gern, ABER: danke für den link, Wunderlich und Schubert, kaum jemals wieder erreicht.

      Löschen
    2. Oh ja, für den Link will ich mich auch ganz herzlich bedanken. bin nämlich ein absoluter Schumann-/Schubert-Romantisches-Lied-Freak. Ich kann das - echt! - alles von vorne nach hinten mitsingen (also "ich kann" meint hier nur, dass ich weiß wie es geht und das Mitsingen erfolgt ausschließlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit *g).

      Alles im grünen Bereich heißt hier ja wohl eher: Alles im Eimer...

      Löschen
  7. Bin zu spät dran,merde ;-). Wenn die Mannschaft nach dem Spiel nicht in die Kurve gegangen wäre, um ein Zeichen zu setzen, hätte ich sie gewählt, aber so, na ja...

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die nächste Strophe vom alten Reisbrei

Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce? Und tatsächlich. So machen wir es. Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja, ja.

Kleines Fußball-ABC - Heute "U" wie "Unterschiedsspieler"

Unterschiedsspieler, der (pl. (selten die); fußballneudeutsch für einen Spieler, der – wie der Name schon sagt – den Unterschied machen und ein Spiel entscheiden kann. Bsp .    → Rebic, Ante (Eintracht Frankfurt) , der in der ersten Runde des DFB-Pokals 2019/20 “ den aufmüpfigen Drittligisten Waldhof Mannheim quasi alleine in die Knie zwang. “ In der Regel ist der → Unterschiedsspieler ein Offensivspieler, aber auch Defensivspieler „mit einer starken Technik und einem guten Gespür für Räume imOffensivspiel“  können Unterschiedsspieler sein  -   Bsp.   → Baumgartner, Christoph TSG Hoffenhei m) , → Kimmich, Joshua (FC Bayern München) oder  →Kostic, Filip (Eintracht Frankfurt), der für seinen Trainer →Adi Hütter derzeit „der absoluteUnterschiedsspieler“ ist. Auch Torhüter  können den Unterschied machen ( Bsp. Neuer, Manuel, FC Bayern München ), was als Beleg dafür gelten kann, dass auch Spieler, die nicht der Mannschaft von →Eintracht Frankfurt angehören, →Unterschiedsspieler sein kö

Hans-Dieter "Fips" Wacker - ein Fußballerleben

Es ist ein paar Monate her, dass ich für diesen Blog im „Kleinen Fußball-ABC“ einen eher satirisch gefärbten Beitrag zum Thema  Nachwuchstalente verfasst habe. Es war Kid Klappergass, der das Thema in einem Kommentar in ernsthaftere Bahnen führte: Es gebe nicht viele große Eintracht-Talente, denen er nachtrauere, aber eines davon sei ganz gewiss Fips Wacker. Fips Wacker? Diesen Namen hatte ich noch nie gehört und machte mich auf die Suche nach ein paar Informationen. Es war nicht viel, was ich im Netz aufstöbern konnte – aber was ich fand, machte mich neugierig. Die „Spur“ führte zum Heimatverein von Fips Wacker, der SKV Büttelborn und wie es der Zufall so will: Einige Wochen später sollte in Büttelborn ein Spiel der Alten Herren – der  Old Boys   gegen die Eintracht-Traditionsmannschaft ausgetragen werden. Wenn für Hans-Dieter Wacker alles so gelaufen wäre, wie es hätte laufen können, hätte er in diesem Spiel vielleicht eine Halbzeit lang für die Eintracht und eine für den SKV auf de