Eigentlich wäre ich jetzt in Mannheim. Direkt nach der Auslosung waren mein lieber Ex-Arbeitskollege - überzeugter Mannheimer, überzeugter Waldhöfer und - logisch - Eintracht-Sympathisant - uns einig: Da gehen wir zusammen hin. Jetzt hat es leider doch nicht geklappt mit der Karte und er ist ohne mich im Stadion, fest überzeugt, dass die Waldhöfer eine Runde weiterkommen.
Werden sie nicht. Aber klar ist auch: Das heute ist, Europapokal und Fanfreundschaft hin oder her, unser bisher schwerstes Spiel in dieser Saison, der erste richtige Gegner, die erste echte Standortbestimmung, und zum ersten Mal in dieser Saison bin ich richtig, richtig aufgeregt. Die Waldhof-Buben sind seit 26 Spieltagen ungeschlagen und mit dem Aufstieg seit vielen Jahren mal wieder in einem echten Aufschwung. Die Eintracht mit der - nach momentaner Sicht der Dinge - besten Elf als Startformation - mit Trapp, mit Hinti und Hasebe, mit Abraham und Rebic, Jovelic, Kostic, Kamada, da Costa. Da kann doch eigentlich nichts schiefgehen. Nochmal in der ersten Runde raus? Nicht mit Adi.
Gestern haben die 05er auf dem Betze verloren und ihrem Frust mit Pyro Luft gemacht. Empörung allerorten und echt witzig wie die Dinge sich verändert haben: Vor nicht allzu langer Zeit waren die Mainzer Fans Everybodys Darling, immer heiter, immer gut gelaunt in Stadt und Land - und die Eintracht-Fans waren der Schrecken der Fußballnation. Heute werden wir von allen beneidet, jeder liebt uns, überregionale Zeitungen empfehlen Eltern, ihre Kinder mit dem Eintracht-Virus zu impfen und die 05er sind die bösen Jungs. Das ist echt strange.
Würden wir bei einer Niederlage heute in Mannheim tatsächlich in Fanfreundschaft gemeinsam mit den Waldhöfern feiern oder - z.B. bei einer möglichen Zweitrundenbegegnung bei den Kickers aus Offenbach - nach einer Niederlage der Mannschaft aufmunternd zujubeln und Europacup-Gesänge anstimmen? Dann wäre wirklich nichts mehr wie es war.
Gestern Abend haben wir bis spät in der Nacht auf dem Bänkchen hinterm Haus gesessen und haben versucht, zwischen den Wolken einige Sternschnuppen zu sichten (hat geklappt). Laue Sommernacht und um uns herum eine fast schon surreale sommerliche Kakophonie von lauteren und leiseren Geräuschen aus nah und fern: Frösche quaken, Grillen zirpen, aus dem Nachbarort südlich: Bässe und Gitarrenklänge vom regional legendären Openair, aus dem Nachbarort westlich: Schlagerrhythmen von der Sommernacht der Angler. Und aus den Weinbergen: Grölende Gesänge siegestrunkener Lauternfans. Ich gehe fest davon aus, dass sich ähnliches heute in den Wäldern um Mannheim nicht wiederholen wird.
Erster Auswärtssieg auf dem Weg nach Berlin - und sonst gar nix!
Werden sie nicht. Aber klar ist auch: Das heute ist, Europapokal und Fanfreundschaft hin oder her, unser bisher schwerstes Spiel in dieser Saison, der erste richtige Gegner, die erste echte Standortbestimmung, und zum ersten Mal in dieser Saison bin ich richtig, richtig aufgeregt. Die Waldhof-Buben sind seit 26 Spieltagen ungeschlagen und mit dem Aufstieg seit vielen Jahren mal wieder in einem echten Aufschwung. Die Eintracht mit der - nach momentaner Sicht der Dinge - besten Elf als Startformation - mit Trapp, mit Hinti und Hasebe, mit Abraham und Rebic, Jovelic, Kostic, Kamada, da Costa. Da kann doch eigentlich nichts schiefgehen. Nochmal in der ersten Runde raus? Nicht mit Adi.
Gestern haben die 05er auf dem Betze verloren und ihrem Frust mit Pyro Luft gemacht. Empörung allerorten und echt witzig wie die Dinge sich verändert haben: Vor nicht allzu langer Zeit waren die Mainzer Fans Everybodys Darling, immer heiter, immer gut gelaunt in Stadt und Land - und die Eintracht-Fans waren der Schrecken der Fußballnation. Heute werden wir von allen beneidet, jeder liebt uns, überregionale Zeitungen empfehlen Eltern, ihre Kinder mit dem Eintracht-Virus zu impfen und die 05er sind die bösen Jungs. Das ist echt strange.
Würden wir bei einer Niederlage heute in Mannheim tatsächlich in Fanfreundschaft gemeinsam mit den Waldhöfern feiern oder - z.B. bei einer möglichen Zweitrundenbegegnung bei den Kickers aus Offenbach - nach einer Niederlage der Mannschaft aufmunternd zujubeln und Europacup-Gesänge anstimmen? Dann wäre wirklich nichts mehr wie es war.
Gestern Abend haben wir bis spät in der Nacht auf dem Bänkchen hinterm Haus gesessen und haben versucht, zwischen den Wolken einige Sternschnuppen zu sichten (hat geklappt). Laue Sommernacht und um uns herum eine fast schon surreale sommerliche Kakophonie von lauteren und leiseren Geräuschen aus nah und fern: Frösche quaken, Grillen zirpen, aus dem Nachbarort südlich: Bässe und Gitarrenklänge vom regional legendären Openair, aus dem Nachbarort westlich: Schlagerrhythmen von der Sommernacht der Angler. Und aus den Weinbergen: Grölende Gesänge siegestrunkener Lauternfans. Ich gehe fest davon aus, dass sich ähnliches heute in den Wäldern um Mannheim nicht wiederholen wird.
Erster Auswärtssieg auf dem Weg nach Berlin - und sonst gar nix!
Ich finde es so beeindruckend, wie die Sternschnuppen quer über den halben Himmel huschen - kosmische Geschwindigkeit liegt so bei 70.000 km/h - , und das völlig lautlos. Hoffentlich habt ihr euch was gewünscht.
AntwortenLöschenDeine Einschätzung des Spieles hat sich als sehr zutreffend erwiesen. Ein wilder Ritt über Messers Klinge mit dem besseren Ausgang für uns. Letztlich dank Tripel-Ante.
Und das Schöne auch hier: nach dem Spiel gab's wohl Gemeinschaftsgesänge à la "der Waldhof und die SGE".
Für mich sind die schnuppen auch jedes Jahr fast so was wie ein Ereignis und ich kann es immer kaum fassen, wenn ich eine sehe. Es ist ja als ob sie gleichzeitig vorbeihuschen und im Huschen für einen Moment stehen bleiben. Wir sind - anders als du - unkundige, aber begeisterte Himmelskucker und sind deshalb schon im frühsommer vollkommen beglückt von einzelnen schnuppen überrascht worden. Jetzt bei den perseiden war es leider sehr bewölkt, aber eine handvoll sind trotzdem durchgeblitzt :) so wunderbar. Und ja, ganz leise und im stillen, haben wir gewünscht. Und vielleicht kommt sie ja wirklich, die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft...
LöschenIch bin ja 'n älteres Modell, und ich frag mich, seit wann es diese Freundschaft wohl gibt? Zu gemeinsamen Bundesligazeiten unter Schlappi waren die auch nicht sympathischer als z.B. KSCler. Es kann ja eigentlich nur der denkwürdige Vatertag gewesen sein, als der Berg buchstäblich brannte .
AntwortenLöschenSeit wann das so ist, weiß ich echt auch nicht. Und schlappi war damals für nichtgmamnheimer ja in der tat eher der Typ kotzbrocken. Ich war vor ca. 10,12 Jahren mal bei einem testspiel in Mannheim und da war schon fanfreundschaft und es wurden von Kurve zu Kurve gemeinsame Wechselgesänge geübt. Das Stadion war fatzeleer - zwei halb volle kurven und vielleicht 1000 hanseln, nach dem Spiel wurden von beiden fanlagern gemeinsam ein paar pyros abgebrannt und das Stadion in eine rauchwolke gehüllt. Und auf dem Parkplatz hinter der Tribüne, wo auch der eintrachtbus stand, war hinter einem Parkplatz ein improvisiertes pappschild aufgestellt, auf dem handschriftlich "Sportdirektor Gaudino" stand. Echt andere Zeiten... Vielleicht ist tatsächlich Mauri das verbindende Glied? Mmh. Ich glaub, da frag ich mal beim Eintracht-Museum.
LöschenSoderle, lieber Briegel. Jetzt hab ich beim Museum nachgefragt, die haben bei der UF nachgefragt und mir folgende Antwort übermittelt:
Löschen"Die Anfänge der Freundschaft zwischen Waldhof und der SGE gehen auf die frühen Jahre der UF zurück. Einzelne Leute lernten sich kennen, verstehen und merkten, dass mit Lautern und dem OFC die gleichen "Feinde" gegeben waren. Nicht alle fanden diese Freundschaft klasse, so die Althauer. Aber diese tolerierten dies schweren Herzens."
Vielen Dank an Beve für die Unterstützung :)
Aah Beve, Gut,der Mann! Ich hatte mir ja die Verbindung als Folge der 1999er Auseinandersetzungen gedacht, aber da gab sie es schon.
AntwortenLöschenDas erklärt auch die Heftigkeit der Krawalle im Nachhinein. Aber genug der Reminiszensen, "we always have to look in Front,not behind" .
Ja, der Beve - echt nett!
AntwortenLöschenUnd die Wege der ultras sind halt in vielfacher Hinsicht eigen.