Howdy. Da hat es also begonnen, das neue Jahr und fühlt sich
gar nicht so viel anders an wie das alte, und wie gehabt produziert es auch
bereits wieder große und kleine Kuriositäten, Aufreger, Ärgernisse und
Glücksmomente. Die Zeit zwischen den Jahren war ruhig und friedlich, mit viel
frischer Luft, Musik, kurzen Ausflügen, lieben Freunden und viel Lesezeit (von
Elisabeth Gaskell über Iwan Turgenjew bis zu Selma Lagerlöff) . Die
Silvesternacht hat mir einen glitzernden Himmel voller Herzen beschert, und
auch unser Katzen-Trio hat – jeder auf seine Weise – das Silvesterspektakel gut
überstanden (je nach Temperament im hintersten Winkel eines Schrankes oder im Freien unter einem Busch).
Vor 1.500 Zuschauern
hat die Eintracht nach der kurzen Winterpause wieder das Training aufgenommen
und ich warte darauf, dass im Sommer zum Trainingsauftakt dann endlich auch die
erste phänomenale Trainingsauftakt-Choreo mit Live-Stream organisiert werden wird.
Inzwischen ist der Adler-Tross in den USA gelandet, um bei „perfekten Bedingungen“ (F. Bobic) die
Marke Eintracht Frankfurt weiter zu internationalisieren und sich nebenbei auf die
Rückrunde vorzubereiten. Dort, in der IMG Acadmey in dem Amerika, „fehlt es uns an nichts“ (K.Trapp). Seppl Rode ist zurück und findet sowieso
alles super, die Mannschaft, die Fans und auch die Stimmung ist besser als in
Dortmund, das war ja klar. Simon Falette https://www.youtube.com/watch?v=wqhz1FK0woU
zeigt am Flughafen, dass er nicht nur deutsch sprechen, sondern auch singen
kann. Makoto Hasebe (in der Kicker Halbrundenbilanz zu recht als bester Innenverteidiger der Liga gelistet) ist zurück auf dem Platz und auch David Abraham und
Timothy Chandler sind wieder im Mannschaftstraining. Gute Nachrichten gibt es aus dem Norden: der 1. FC St. Pauli verpflichtet Alex Meier und ich freue michtotal, dass er jetzt die Chance hat, seine Profi-Karriere anständig auf demFußballplatz zu beenden und die Rolle als umjubelter Fußballgott-Darsteller
und Pokalhochhalte-Kasper doch nicht den Schlusspunkt seines Fußballerlebens
markieren.
Mal schauen, welche (nicht nur einträchtlichen) Geschichten das neue Jahr erzählt bzw. welche „Narrative“
sich herausbilden oder herausgebildet werden. Und mal sehen, welche davon wir
glauben (wollen). Kann gut sein, dass wir alle uns immer über die Geschichten
besonders freuen, die mit unserem Bild von Welt übereinstimmen und die uns in dem bestätigen, was wir sowieso schon wussten
oder gerne glauben wollen. Wahrheit eine Frage der Interpretation? Donald Trump behauptet zum Beispiel, dass es keinen Weihnachtsmann gibt, was – wie jeder weiß – vollkommener Quatsch ist. da z. B. ich sogar seinen Wohnort
kenne (auf dem Speicher im Haus meiner Oma).
Online Shopping ist klimafreundlich? Erst ab dem Einkauf von 25 Artikeln? Beim Blick auf die mit
Lieferfahrzeugen verstopften Straßen ist auch das möglicherweise eine Frage des
Blickwinkels. Dass Venedig künftig Eintrittsgeld für den Besuch der Stadt
verlangt, finde ich kurios, würde es aber nie anzweifeln, denn es ist nichts weniger als recht und billig. Der Dichter Robert Menasse findet, dass es im
Falle seiner nachträglich implementierten Europa-Vision auf die
Wahrheit ankommt, aber nicht auf die Worte – „das Wortwörtliche“ ist „das Geringste.“ Nun, diese Auffassung muss man nicht teilen.
Könnte sogar sein, dass es im Gegenteil genau darauf immer mehr ankommt. Franck Ribery zum Beispiel wird künftig
vielleicht mehr auf seine Worte achten, wenn er glaubt, sich gegen Kritik an seinen
Essgewohnheiten wehren zu müssen. Mit seinen üblen, unappetitlichen
Beschimpfungen hat er sich, da sind wir uns alle einig, in der Wortwahl deutlich vergriffen, auch wenn
unser Gerechtigkeitsempfinden nicht ganz so empfindlich reagiert, wenn Ribery
selbst im Stadion auf ähnliche Weise mit Sprechchören beschimpft wird. Ist dann
ja nicht so schlimm – es trifft ja den Richtigen?
Bleibt noch die Frage nach der Fortsetzung des
Europa-Narrativs? Das beantworten wir
dann am 29. Mai in Baku.
Ich wünsche Dir und allen Mitwirkenden und Mitgliedern dieses Blogs ein gutes neues Jahr mit einträchtlichen Erfolgen.
AntwortenLöschenUnd eine wichtige Frage bleibt mir noch: findest du die Zeit und Muße deinen Blog wieder mit deinen Perlen zu bestücken?
Alle guten Wünsche zum (schon nicht mehr ganz) neuen Jahr. Einmal mehr vielen Dank für die nette Rückmeldung zum Blog. Ja, im Blog geht es weiter, vielleicht (um der Regelmäßigkeit willen) manchmal etwas improvisierter, und vielleicht sind dann ja dann trotzdem ab und zu ein paar Perlen dabei. Wenn ich es irgendwie schaffe, würde ich sehr gerne auch wieder mehr Illus und Grafiken einbauen und das eine oder andere Mal etwas vom einträchtlichen Pfad abweichen, z.B. mit Schwenks zur Literatur. Der Besuch in Bargfeld steht immer noch aus... Ich hoffe, es klappt!
LöschenFrohes Neues,liebe Kerstin,mögen dir Gesundheit und Freude am Lesen und Schreiben stets beschieden sein. "Ja,der Froonk,..is halt der Froonk"..soll mal der K-H Rummenigge gesagt haben, wortwörtliches fehlt mir da aber,um gleich mal den Bogen zu Menasse/Hallstein zu schlagen, aber als einer,dem die Hermeneutik begegnet ist, und diese mir den einen oder anderen freudigen Moment schenkte, halte ich's doch eher mit niedergeschriebenen Zitaten. Und auch wenn ich mich über die Rückkehr von Nils Holgersson äh Seppl Rode freue, so möchte ich doch den Sinn anzweifeln, denn ein kreativer torgefährlichen Mittelfeldspieler ist er auch bei den vorangegangenen Stationen nicht geworden. Für Alex Meier freut's mich,aber kommt es nicht zu spät?Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich ja noch etwas für ihn?!
AntwortenLöschenMir gehts mit dem Seppel Rode grad umgekehrt: ich hätte mir ihn nicht unbedingt zurückgewünscht, aber ich habe das Gefühl er könnte passen und vielleicht nochmal an das anknüpfen was er als Youngster versprochen hat. Er muss die Tore ja nicht selbst schießen, reicht wenn er sie mit vorbereitet/ das Spiel öffnet. Bei Alex schwanke ich zwischen großer Freude und einer gewissen Ängstlichkeit. Es wäre so genial wenn er Pauli in die erste Liga schießen würde, aber - wie du sagst - vielleicht war die pause doch zu lang... Er wird es schon machen!! Wörtlich hat Alex mir übrigens in einem seiner interviews der letzten tage eine große freude gemacht, indem er sich ganz oldfashioned als "Eintrachtler" bezeichnet hat, nicht etwa als "Adlerträger" (ganz grässliches Wort, das im Moment inflationär verwendet wird. Wahrscheinlich weil es auch etwas anderes bedeutet. - Ich würde z.B. von mir nie als "Eintracht-Fan" sprechen, immer als Eintrachtler.) Fronck und die Wörter - da sieht man mal wieder, dass an Sprichworten was dran ist. Von wegen "Reden ist Silber..." oder "es ist nicht alles Gold, was glänzt." Und mit der Hermeneutisch ist das so eine Sache. Vielleicht ist am Ende der Adler eine Wildgans. Oder umgekehrt.
LöschenDir auch ein gesundes, einträchtlich-frohes Jahr, lieber Briegel.
Haha, sorry, aber den Schenkelklopfer muss ich dann doch loswerden: Reden ist Silber, aber scheis... ist Gold, was zumindest Froonk angeht,denn außer vielleicht in den Zähnen wird das edle Metall im Körper kaum gebraucht.Jetzt hat er noch M.faser- evtl. aufgrund falscher Ernährung?? Aber wichtig ist jetzt der Caprisonne- Nein, Floridacup..werden wir unsre Präsenz auf dem amerikanischen Markt steigern können?? Und wäre es nicht besser gewesen, wir könnten die Strafe gleich für dieses Spiel in der Ukraine abhaken,dann wäre auch die Bewährung weg. Ich glaub nicht, das intelligente Reaktionen zu erwarten sind von genau denen, die dafür verantwortlich sind. Fragen über Fragen!
LöschenZumindest die handkäspräsenz in amerika ist gestiegen. Und mit "the eagles" als laben sind wir auf jeden Fall us-kompatibel. Mir wär irgendwie auch lieber gewesen wir hätten gegen donezk unsre Strafe weggehabt, denke aber, dass auch der dümmste Ultraschall sich in donezk am riechen reißen wird - nicht wg. der Uefa oder möglichen härteren Sanktionen gegen die Eintracht, sondern wg. der vor Ort vielleicht nicht so ganz entspannten Gesamtsituation?
LöschenDonald Trump zweifelt an dem Weihnachtsmann? Ach was, der ist bloß angefressen weil dieser keine Mauer für ihn aus seinem Sack gezogen hat.
AntwortenLöschenVielleicht hat er ihm auch Einreiseverbot erteilt, weil ihm Rudolf mit seiner roten Nase verdächtig vorkam oder er sich heimlich vor der Rute fürchtet?
LöschenKerstin, wenn du nach Bargfeld kommen solltest, grüße es von mir. Wir haben in dem Haus gleich an der Ecke zur ersten Strasse, die rechts abgeht, wenn du von Eldingen kommst gewohnt. Leider haben die jetzigen Bewohner das Grundstück total verbunkert.
AntwortenLöschenSollten wir es nach Bargeld schaffen, mache ich das auf jeden Fall :)
LöschenSollte ich es je nach Bargeld schaffen, mach ich dafür so ziemlich alles. "Wir waren alt und brauchten das Geld" geht doch auch, oder : - )
AntwortenLöschenOje :D.:BARGFELD (wär mir in einem höheren Sinn trotzdem lieber- vorausgesetzt das Bargeld stimmt ;)
LöschenImmerhin soll's dort Abende mit Goldrand geben - lässt sich am Ende sogar noch verbinden, der Ausflug mit schnöder Knete.
AntwortenLöschenOT Irgendwas stimmt nicht mit dem Non-Robot-Beweis. Werde oft bis zwanzigmal abgefragt, ohne mich, wie ich glaube und hoffe, gänzlich dämlich anzustellen. Geht's nur mir so?
...und vielleicht auch ein paar Kühe in Halbtrauer.
AntwortenLöschenMist-Robot. Ich schau mal und schalte ihn am besten einach ab - die Menschen, die hier auftauchen sind ja durchaus überschaubar und die Spam-Gefahr nicht sooooo riesig 😉
Kuh in Halbtrauer? Die Holsteiner Kuh, schwarz-weiß gefleckt. Wie schee : -)
AntwortenLöschenApropos Arno Schmidt, es gibt jetzt die Möglichkeit in der Bargfelder Ausgabe online zu stöbern und zu suchen: https://www.arno-schmidt-stiftung.de/eba/search
AntwortenLöschenDanke für den Tipp, gleich mal geschaut. Da ist ja schon die Beschreibung des Suchvorgangs ein umfangreiches Werk :)
LöschenHast du schon den Briefwechsel mit Hans Wollschläger gelesen? Sehr interessant, viel Karl May, für mich vor allem auch ein ganz neuer Blick auf Wollschläger, den ich bisher vorrangig als Ulysses-Übersetzer wahrgenommen hatte.
Mit Arno Schmidt gehts mir ziemlich genau wie mit Thomas Bernhardt: das sich hineinzierraten in die splendid isolation der Heidekate, der Vierkanthöfe. Die dann später bepilgert wird.
AntwortenLöschenMir hat das früher mal imponiert. Inzwischen nicht mehr so.
Mmh. Thomas Bernhard war mir schon immer zu knotterig ;-).. Und klar: dieser ganze Arno Schmidt Hype war auch etwas sehr zeitgeistiges. Unterm Strich war der Mann aber trotzdem, denke ich, ein ernsthaft um etwas ringender, extrem eigenwilliger und inspirierender, kluger, vielleicht nicht mal mit sich selbst kompatibler Mensch. Und seine konsequente Unangepasstheit/Verweigerung, doch, die imponiert mir auch heute noch. Und auch wenn ich nicht alle seine sprachschöpferischen Wege und Verquastheiten mitgehen kann/will - da sind ein paar Texte, die sind so schön, dass sie ganz fest zu meinem literarischen Kanon gehören - die seelandschaft mit pocahontas z.B. überdauert, da atmet alles Leben und Sommer und Poesie. Nicht?
LöschenDen Briefwechsel mit Wollschläger habe ich noch nicht gelesen, werde ich aber demnächst nachholen.
LöschenEinen Hype um Arno Schmidt sehe ich nicht, er war einfach ein guter Schriftsteller, der vielleicht etwas verschroben war. Und weil ichich Bargfeld gelebt habe, kann ich seine Faszination der dortigen Landschaft sehr gut nachvollziehen.
Nicht ichich, sondern ich in
AntwortenLöschenHype ist - sorry! - hier absolut das falsche Wort. Was ich meinte, ist, dass es in den 70er/80ern (oder früher?) so etwas wie eine Schmidt-Gemeinde gab, die intensive Exegese betrieben hat und Bargfeld als Pilgerstätte betrachtet hat. Aber das hat sich, glaube ich, inzwischen festgetreten. Und wie so viele andere Schriftsteller dieser Generation wird es eher drauf ankommen, Schmidts Platz in der Literatur und ihn vor dem Vergessen zu bewahren.
LöschenMir ist und bleibt er wichtig und und Bargfeld, das ich ja leider noch nicht kenne, ist - nicht nur eg. Arno Schmidt - ein Ort, der meine Gedanken weit macht. (Die Bargfeldfotos von Arno Schmidt kennst du sicher?)