Bis ungefähr zur 77. Minute ist es ein ganz normales, ehrlich gesagt ein eher mäßig aufregendes Fußballspiel. Die Eintracht wieder geradliniger als in den letzten Spielen, nicht besonders virtuos, aber engagiert und effizient in der Chancenverwertung. 2:0. Das passt. Der HSV bemüht, aber ohne den letzten Biss, fast ängstlich. Vor dem Tor wird der Ball immer noch und noch einmal hin- und hergeschoben, kein Antreiben, kein ordentliches Ballstoppen, viele technische Fehler, kein Messer zwischen Zähnen - aus diesem Spiel hätten sie in ihrer Situation mehr machen können und müssen. War ich vorher geneigt, am Ende doch so etwas wie Mitleid mit dem Dino zu empfinden, denke ich jetzt, dass das so schon seine Richtigkeit hat. Zeit zu gehen.
Absteiger, Absteiger, hallt es durchs Stadionrund. Aber nur kurz, dann haben wir wichtigeres zu tun. Alex Meier. Alex Meier Fußballgott. Fuß. Kopf. Zopf. Hallo Herr Kovac. Bitte nicht nur zwei Minuten und pro forma. Noch trabt Alex auf seine typische Weise - zwischendurch immer einen verzögerten, leicht nachgezogenen Schritt - hinter dem Eintracht-Tor vor der Ostkurve. Was, wenn Kovac jetzt Barkok an die Außenlinie ordert? zuckt es durch meinen Kopf. Unsinniger Gedanke.
Alex Meier. Alex Meier. Stunden scheint es zu dauern, bis Kovac das Zeichen gibt und Alex sich unter anschwellendem Jubel Richtung Bank in Bewegung setzt, die Schuhe schnürt, sich an der Außenlinie postiert. Da steht er jetzt. Ganz ruhig. Die 14 auf seinem Rücken leuchtet im Sonnenlicht. Jetzt. Jetzt. Aber immer noch zirkuliert der Ball durch die Hamburger Reihen. Endlich. Der Ball ist bei Hradecky, der Moment ist gekommen
Tosender Applaus brandet auf. Alles steht. Bleib stehen. Es ist wirklich wahr. Alex Meier steht wieder auf dem Rasen des Waldstadions. Ach was, er steht nicht, er läuft. Sortiert sich in der Spitze ein. Lässt sich ins Spiel fallen. Die West entrollt ein Banner. Verdienten Spielern gebührt Respekt. Vertrag für Meier. Alex. Alex. Die Hamburger versuchen einen Angriff aufzubauen, stimmt, da geht es ja noch richtig um was. Die Eintracht fängt den Ball ab. Schneller Konter. Abraham treibt den Ball auf der rechten Seite, zieht nach Innen Richtung Strafraum. Sieht Meier, der halblinks in Position gelaufen ist. Die Flanke. Butterweich. Und in diesem Moment weiß ich es. Es wird wirklich und wahrhaftig passieren. Gleich. Jetzt. Und wie bei so vielen Meier-Toren zuvor - geht alles ganz schnell, aber ich sehe es wie in Zeitlupe. Aus der Zeit gebeamt. Gleichzeitgkeit des Ungleichzeirtgen. Der Ball fliegt, steigt, senkt sich dorthin, wo Meier wie in einem Lichtkreis steht. Gleich, gleich. Der Ball. Der Fuß von Alex. Sie ziehen sich magisch an. Er nimmt den Ball mit links. Satt. Trocken. Platziert. Drin. Der Ball ist drin. Tor. Toooor. Tooooor. Jaaaaa. Jaaaaa. Jaaaaaaa.
Und ab jetzt ist nur noch Taumel. Durchgeknalltes, ungläubiges Stammeln. Lachen. Jubeln. Wir hauen uns auf die Schultern. Hüpfen. Sacken in die Knie. Schütteln uns. Gurgelnde Laute. Mir laufen die Tränen. Erinnerungsfetzen. Spiele. Jahre. Tore. Meine erste "Begegnung" mit Alex Meier, damals vor 15 Jahren, bei einem seiner ersten Auftritte beim Freundschaftsspiel in Rüsselsheim. Die Funkel-Zeit. Abstiege. Aufstiege. Dagmar drückt mich, dass mir fast die Luft weg bleibt. Das Stadion schwebt. Wir fliegen, wirbeln durch die Luft. Abklatschen. Noch einmal. Noch einmal. Irres Lachen. Alex. Alex Meier. Fußballgott. Wackelnde Köpfe. Kreisende Arme, Beine in der Luft. Hände, die nacheinander greifen. Ja. ja. ja. Das gibt's doch gar nicht. Ein Märchen. Ein Traum. Still da stehen. Staub aus den Augen wischen. Zittern. Was ist das? Ergriffenheit? Dankbarkeit....? Liebe......? Das hier ist mehr als ein Pokalsieg, das ist die Eintracht. Das ist Alex Meier. Das sind wir.
Der Meier-Jubel trägt uns durch die letzten Spielminuten. Fußballgott. Fußballgott. Der Abpfiff. Die Stadionrunde der Mannschaft, angeführt von Alex Meier, der irgendwo in der Fankurve verschwindet und erst Minuten später wieder auftaucht. Die Trainerreihe im Hintergrund nebneinander, an der Straufraumlinie auf dem Rasen postiert. Aus dem Augenwinkel sehe ich Niko Kovac, der sich aus der Reihe löst, allein Richtung Bank läuft. Er schnäuzt sich die Nase. Weint er etwa? Now ain't no time for your tears. Peter Fischer nimmt ihn in die Arme. Vorbei. Vergangenheit.
Wir wollen ihn festhalten diesen Moment. Keiner, der das Stadion jetzt schon verlässt. Immer noch Staunen. Sacken lassen. Grinsen. Ungläubigkeit. Aber alles ist wahr. Da steht Alex Meier an der Bande. Winkt. Klatscht. Bleibt hier kurz stehen, wechselt ein paar Worte. Lächelt. Alex. Alex. Eintracht.
Und dann ist es doch vorbei. Abschiede. Händeschütteln. Rufe. "Bis nächste Saison." Oder: "Wir sehen uns in Berlin." Ja. Wir sehen uns. Und hoffentlich hoffentlich sehen wir dann auch wieder Alex Meier. Was bleibt, ist dieser Moment, gestern im Waldstadion. Vielleicht gibt es ihn ja doch, den wahren Fußball im Falschen.
Absteiger, Absteiger, hallt es durchs Stadionrund. Aber nur kurz, dann haben wir wichtigeres zu tun. Alex Meier. Alex Meier Fußballgott. Fuß. Kopf. Zopf. Hallo Herr Kovac. Bitte nicht nur zwei Minuten und pro forma. Noch trabt Alex auf seine typische Weise - zwischendurch immer einen verzögerten, leicht nachgezogenen Schritt - hinter dem Eintracht-Tor vor der Ostkurve. Was, wenn Kovac jetzt Barkok an die Außenlinie ordert? zuckt es durch meinen Kopf. Unsinniger Gedanke.
Alex Meier. Alex Meier. Stunden scheint es zu dauern, bis Kovac das Zeichen gibt und Alex sich unter anschwellendem Jubel Richtung Bank in Bewegung setzt, die Schuhe schnürt, sich an der Außenlinie postiert. Da steht er jetzt. Ganz ruhig. Die 14 auf seinem Rücken leuchtet im Sonnenlicht. Jetzt. Jetzt. Aber immer noch zirkuliert der Ball durch die Hamburger Reihen. Endlich. Der Ball ist bei Hradecky, der Moment ist gekommen
Tosender Applaus brandet auf. Alles steht. Bleib stehen. Es ist wirklich wahr. Alex Meier steht wieder auf dem Rasen des Waldstadions. Ach was, er steht nicht, er läuft. Sortiert sich in der Spitze ein. Lässt sich ins Spiel fallen. Die West entrollt ein Banner. Verdienten Spielern gebührt Respekt. Vertrag für Meier. Alex. Alex. Die Hamburger versuchen einen Angriff aufzubauen, stimmt, da geht es ja noch richtig um was. Die Eintracht fängt den Ball ab. Schneller Konter. Abraham treibt den Ball auf der rechten Seite, zieht nach Innen Richtung Strafraum. Sieht Meier, der halblinks in Position gelaufen ist. Die Flanke. Butterweich. Und in diesem Moment weiß ich es. Es wird wirklich und wahrhaftig passieren. Gleich. Jetzt. Und wie bei so vielen Meier-Toren zuvor - geht alles ganz schnell, aber ich sehe es wie in Zeitlupe. Aus der Zeit gebeamt. Gleichzeitgkeit des Ungleichzeirtgen. Der Ball fliegt, steigt, senkt sich dorthin, wo Meier wie in einem Lichtkreis steht. Gleich, gleich. Der Ball. Der Fuß von Alex. Sie ziehen sich magisch an. Er nimmt den Ball mit links. Satt. Trocken. Platziert. Drin. Der Ball ist drin. Tor. Toooor. Tooooor. Jaaaaa. Jaaaaa. Jaaaaaaa.
Und ab jetzt ist nur noch Taumel. Durchgeknalltes, ungläubiges Stammeln. Lachen. Jubeln. Wir hauen uns auf die Schultern. Hüpfen. Sacken in die Knie. Schütteln uns. Gurgelnde Laute. Mir laufen die Tränen. Erinnerungsfetzen. Spiele. Jahre. Tore. Meine erste "Begegnung" mit Alex Meier, damals vor 15 Jahren, bei einem seiner ersten Auftritte beim Freundschaftsspiel in Rüsselsheim. Die Funkel-Zeit. Abstiege. Aufstiege. Dagmar drückt mich, dass mir fast die Luft weg bleibt. Das Stadion schwebt. Wir fliegen, wirbeln durch die Luft. Abklatschen. Noch einmal. Noch einmal. Irres Lachen. Alex. Alex Meier. Fußballgott. Wackelnde Köpfe. Kreisende Arme, Beine in der Luft. Hände, die nacheinander greifen. Ja. ja. ja. Das gibt's doch gar nicht. Ein Märchen. Ein Traum. Still da stehen. Staub aus den Augen wischen. Zittern. Was ist das? Ergriffenheit? Dankbarkeit....? Liebe......? Das hier ist mehr als ein Pokalsieg, das ist die Eintracht. Das ist Alex Meier. Das sind wir.
Der Meier-Jubel trägt uns durch die letzten Spielminuten. Fußballgott. Fußballgott. Der Abpfiff. Die Stadionrunde der Mannschaft, angeführt von Alex Meier, der irgendwo in der Fankurve verschwindet und erst Minuten später wieder auftaucht. Die Trainerreihe im Hintergrund nebneinander, an der Straufraumlinie auf dem Rasen postiert. Aus dem Augenwinkel sehe ich Niko Kovac, der sich aus der Reihe löst, allein Richtung Bank läuft. Er schnäuzt sich die Nase. Weint er etwa? Now ain't no time for your tears. Peter Fischer nimmt ihn in die Arme. Vorbei. Vergangenheit.
Wir wollen ihn festhalten diesen Moment. Keiner, der das Stadion jetzt schon verlässt. Immer noch Staunen. Sacken lassen. Grinsen. Ungläubigkeit. Aber alles ist wahr. Da steht Alex Meier an der Bande. Winkt. Klatscht. Bleibt hier kurz stehen, wechselt ein paar Worte. Lächelt. Alex. Alex. Eintracht.
Und dann ist es doch vorbei. Abschiede. Händeschütteln. Rufe. "Bis nächste Saison." Oder: "Wir sehen uns in Berlin." Ja. Wir sehen uns. Und hoffentlich hoffentlich sehen wir dann auch wieder Alex Meier. Was bleibt, ist dieser Moment, gestern im Waldstadion. Vielleicht gibt es ihn ja doch, den wahren Fußball im Falschen.
Ein Moment für uns, auf unserem SGE-Planeten. Das wird bleiben.
AntwortenLöschenZiemlich untergegangen: Letztes Heimspiel für Familie Kovac, für Hradecky und für: André Rothe. Beve hat mal über letzteren berichtet; auch eine besondere Geschichte.
Gruß aus OWL.
Ja. Der SGE-Planet, der sich immer weiter dreht und manchmal -wie am Samstag - dabei auch durch ;-) Es war wirklich nur noch Alex Alex und alles andere ausgeblendet - die Familie Kovac wurde - so habe ich es empfunden - dabei nicht nur ausgeblendet, sondern bewusst ignoriert. Das war schon tough. Schon bei der Mannschaftsaufstellung wurde der Name des Trainers nicht mehr aufgerufen bzw. ging im Alex-Jubel unter. Vielleicht war auch dieses "unsichtbar sein" das Gefühl, das NK die Tränen ins Gesicht trieb, das Gefühl, was hätte sein können und nicht ist? Sei's drum.
LöschenDass das letzte Hradecky-Spiel für ihn sang- und klanglos über die Bühne ging ist ein bisschen traurig. Bei allem Hin und Her ist er ein total netter Typ und großartiger Torwart, wünsche ihm jedenfalls alles Gute für seinen weiteren Weg.
Letztes Heimspiel auch für André Rothe? Das wusste ich nicht. Erinnere mich an den Text von Beve und werde jetzt gleich nochmal nachlesen.
Neuanfang in vieler Hinsicht in der neuen Saison. Einmal mehr. Nicht nur Bob, auch der SGE Planet erfindet sich immer wieder neu :)
Einer der schönsten Momente diese Saison im Waldstadion.
AntwortenLöschenVielleicht kommt heute ein noch schönerer dazu (obwohl: dieser Moment im Waldstadion ist nicht mehr zu toppen, nicht einmal durch einen Pokalsieg).
LöschenUnd es ist doch zu toppen. Das ist so groß, so so groß. Pokalsieger. Die Eintracht. Es ist der Wahnsinn.
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