Direkt zum Hauptbereich

Batsch. Bumm. Aber immer akribisch.

Was für ein wunderbarer Spätsommer. Der Morgen leicht diesig, weiche und doch leuchtende Farben. Die Geräusche sind gedämpft, die Tage klar und weit. Mild. Blau. Ein leichtes Lüftchen.  Alles atmet und duftet. Vögel ziehen. Ein Wetter, um einfach ins Weite zu laufen – oder um sich aufzumachen Richtung Waldstadion. Ich wähle für heute die zweite Variante,  obwohl ich von rechts wegen eigentlich zuhause bleiben müsste. Denn:  Wer an mehr als 40 Punkte „denkt oder träumt, kann sich einen neuen Verein suchen.“  Sagt Fredi Bobic, der gerade mal ein viertel Jahr bei der Eintracht ist. Aha. Mein Adler-Freund Kid, der schon ein bisschen länger dabei ist, findet: „Bruchhagen und Funkel wären für solche Aussagen geteert und gefedert worden.“ Da hat er zweifelsohne recht.

Besser als Bobic trifft es das Abendblatt im Übrigen – unabsichtlich? -  mit seiner Überschrift: „Wer träumt, fliegt.“  Genau so ist das – und ich will sehr gerne noch ein bisschen weiter und höher fliegen.

9 Punkte, derzeit Platz 4, viel besser hätten wir nicht starten können (wenn ich an Darmstadt denke: Doch!). Was kommt als nächstes?  Wie geht es weiter? Nico Kovac, der – wie wir jetzt wissen – nicht nur wegen seiner fachlichen Kompetenz, sondern auch wegen seines ins neue Eintracht-Konzept passenden „Look & Feel“ gecastet worden ist, hat auf jeden Fall einen genauen, jeweils auf den Gegner abgestimmten Plan. Und wenn ich es richtig verstehe, gibt er uns in der Pressekonferenz – versteckt hinter scheinbaren Plattitüden -   immer einen ziemlich präzisen Einblick in seine Überlegungen.  Hertha ist nicht zu unterschätzen, lebt vom Kollektiv und spielt – ! – einen eher schematischen Fußball,  dem wir mit spielerischen Mitteln, mit Geduld  und mit Schnelligkeit beikommen können. Heißt dann wohl: Sicher aus der Abwehr heraus kombinieren. Mit langen Bällen die Seite wechseln, Raum gewinnen. Am Strafraum das 1:1 suchen, den finalen Pass auf den frei geblockten Nebenmann. Hasebe wird wieder spielen, Ante Rebic für Gacinovic.  Fabian und Meier sind gesetzt. Nicht sicher bin ich mir, ob auch Seferovic von Beginn an auflaufen wird?

Auf Augenhöhe. Heißt: Wir spielen zuhause. Wir wollen die 3 Punkte hierbehalten.  Von wegen „Wer in Frankfurt verliert, kann nicht viel richtig gemacht haben.“  Wer ins Waldstadion kommt, der muss erst mal gewinnen. Kann das Waldstadion wieder zu einer Festung werden? Die Spiele gegen Schalke und Leverkusen haben gezeigt, wie gut sich das anfühlt.

Der Sieg in Ingolstadt war kaum zu glauben, unfasslich, sensationell, kurz „historisch“ – denn er war „der erste Sieg an einem Bundesliga-Dienstag nach 13 Versuchen in 23 Jahren.“ Und heute? Der erste Sieg an einem Bundesliga-Samstag an einem 24. September, an dem die Sonne scheint und ich morgens ein Croissant gefrühstückt habe, während die schwarzundweiße Katze am Teich eine Libelle gejagt und von fern eine Elster gekrächzt hat? Historisch, logisch!

Noch schnell ein Blick auf den Dada-Reim zum Spieltag auf dem Eintracht-Fanhouse-T-Shirt. „Ho Ho He. Möchtegern Hauptstaedter von der Spree.“ In diesem Sinne: Batsch. Bumm. Sieg gegen Hertha. Für die Eintracht. Für uns. Und für Toni Hübler!

Kommentare

  1. Die Punkte, die wir haben, nimmt uns keiner mehr. Und wenn da nach 9 Spieltagen immer noch 10 oder vielleicht 11 Punkte stehen, muss sich bei der Eintracht auch kein Verantworlicher mehr Gedanken um Träumer machen. Irgendwie hat eben doch alles auch sein Gutes. ;-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die Erklärung gefällt mir: Das da in Freiburg, das war Absicht. Wär ja noch schöner, wenn die Mannschaft weiterhin so spielt, dass unberechtigterweise träumenden Fans Vorschub geleistet wird. Rechtzeitig einen Riegel vorschieben dem Unfug. Kovac hat halt doch immer den richtigen, genau ausgeklügelten Plan.

      Löschen
  2. Sind ja nicht der Hahahaa eehess vauhu

    AntwortenLöschen
  3. Yeah! Auswärtssieg ( in Schweden ).
    Gruß aus Ostwestfalen.

    AntwortenLöschen
  4. Bumm. Batsch. Da isser, der Preis. Spät genug, aber: geht doch!

    AntwortenLöschen
  5. Yeah. Da isser. Und ich fühl mich grad fast so als hätte ich ihn auch ein bisschen mitbekommen :) Bei der European Spring Tour hat der Oscar auf der Box dann die Medaille umhängen.

    AntwortenLöschen
  6. Verleihung ist am 10. Dezember. Vielleicht gibt es ja sogar eine Vorweihnachtstour...

    AntwortenLöschen
  7. Dann will ich aber auch "Santa Claus is coming to town" live als Zugabe hören :)

    AntwortenLöschen
  8. Alles klar, 24.12. in der Jahrhunderhalle: Come all ye faithful

    AntwortenLöschen
  9. Niko Kovac hat heute Geburtstag? Hmmm,ich wüsste ein passendes Geschenk für ihn. ☺

    AntwortenLöschen
  10. Haha, danke Kerstin. Ich hatte die schon aus meinem Kopf, aber dank des anklickens (I'm not a robot) erinnerte ich mich an die und hab mir die Platte gleich mal wieder angehört "Newcleus", guter alter electro rap. Kennt die eigentlich noch jemand?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dein Dank muss dem Robot gelten - ich habe keinerlei Einfluss auf das, was er so treibt (und dachte eigentlich, ich hätte ihn deaktiviert - aaaaaaaaaaaaaargs...) - aber in Newcleus (kannte ich bisher nicht) habe ich jetzt mal reingehört. Hahaha :)

      Löschen
  11. Zum Thema "Hören":
    http://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-hoerspiel/dylan-denken-guenther-janssen-theo-roos-100.html
    Gruß aus OWL

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank für den Tipp. Gleich heut Abend mal reinhören!!

      Löschen
    2. PS: Bob Center-Stage mit Gitarre... (eine Nachricht, die den Nobelpreis fast toppt ,-))

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die nächste Strophe vom alten Reisbrei

Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce? Und tatsächlich. So machen wir es. Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja, ja.

Kleines Fußball-ABC - Heute "U" wie "Unterschiedsspieler"

Unterschiedsspieler, der (pl. (selten die); fußballneudeutsch für einen Spieler, der – wie der Name schon sagt – den Unterschied machen und ein Spiel entscheiden kann. Bsp .    → Rebic, Ante (Eintracht Frankfurt) , der in der ersten Runde des DFB-Pokals 2019/20 “ den aufmüpfigen Drittligisten Waldhof Mannheim quasi alleine in die Knie zwang. “ In der Regel ist der → Unterschiedsspieler ein Offensivspieler, aber auch Defensivspieler „mit einer starken Technik und einem guten Gespür für Räume imOffensivspiel“  können Unterschiedsspieler sein  -   Bsp.   → Baumgartner, Christoph TSG Hoffenhei m) , → Kimmich, Joshua (FC Bayern München) oder  →Kostic, Filip (Eintracht Frankfurt), der für seinen Trainer →Adi Hütter derzeit „der absoluteUnterschiedsspieler“ ist. Auch Torhüter  können den Unterschied machen ( Bsp. Neuer, Manuel, FC Bayern München ), was als Beleg dafür gelten kann, dass auch Spieler, die nicht der Mannschaft von →Eintracht Frankfurt angehören, →Unterschiedsspieler sein kö

Hans-Dieter "Fips" Wacker - ein Fußballerleben

Es ist ein paar Monate her, dass ich für diesen Blog im „Kleinen Fußball-ABC“ einen eher satirisch gefärbten Beitrag zum Thema  Nachwuchstalente verfasst habe. Es war Kid Klappergass, der das Thema in einem Kommentar in ernsthaftere Bahnen führte: Es gebe nicht viele große Eintracht-Talente, denen er nachtrauere, aber eines davon sei ganz gewiss Fips Wacker. Fips Wacker? Diesen Namen hatte ich noch nie gehört und machte mich auf die Suche nach ein paar Informationen. Es war nicht viel, was ich im Netz aufstöbern konnte – aber was ich fand, machte mich neugierig. Die „Spur“ führte zum Heimatverein von Fips Wacker, der SKV Büttelborn und wie es der Zufall so will: Einige Wochen später sollte in Büttelborn ein Spiel der Alten Herren – der  Old Boys   gegen die Eintracht-Traditionsmannschaft ausgetragen werden. Wenn für Hans-Dieter Wacker alles so gelaufen wäre, wie es hätte laufen können, hätte er in diesem Spiel vielleicht eine Halbzeit lang für die Eintracht und eine für den SKV auf de