In dieser Woche habe ich in der Zeitung gelesen, dass die „Gerechtigkeitslücke wächst“. Aha. Das bedeutet dann also, dass es früher - bevor die Lücke gewachsen ist - überall auf
der Welt unglaublich gerecht zugegangen ist. Das hat die Gerechtigkeitslücke mit
der Zufriedenheitslücke in Frankfurt gemeinsam. Die wächst ebenfalls und auch bei der Eintracht herrschte früher immer rundum und ausschließlich Zufriedenheit.
Meine wachsende Freizeitlücke hat mich in der zurückliegenden Woche ziemlich
durch den Wolf gedreht und ich gehe auf dem Zahnfleisch. Trotzdem oder gerade deshalb freue ich
mich heute ganz besonders aufs Stadion. Die Luft im und um den Stadtwald vibriert vor
Optimismus, gespannte Erwartung liegt in der Luft: Unser lieber Ex-Trainer Veh kommt zu
Besuch. Ihr wisst schon: Das ist der, der immer so lustige Interviews gegeben
hat. Das ist ein besonderer Grund zur Freude.
Schade sind natürlich die ungünstigen Vorzeichen, unter denen das Spiel
stattfindet. Während Armin Veh in Stuttgart dabei ist, etwas Großes aufzubauen
und die Stuttgarter Fans seit Wochen die kreative Spielweise und den Kampfesmut
ihrer Mannschaft bejubeln, sieht es im heimischen Waldstadion gar traurig aus.
Systemlos irren die Spieler über den Platz und auch, wenn sie trotzdem bereits - mehr oder weniger zufällig und systemlos - den einen oder anderen Punkt eingefahren
haben, hat spätestens das Spiel in Paderborn auch dem letzten die Augen
geöffnet: Das kann nichts werden. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es
dennoch, denn seit der Kinderpressekonferenz in dieser Woche wissen wir: Hurra, auch Thomas Schaaf hat einen Hund und so sind Hopfen und Malz vielleicht doch noch nicht ganz verloren..
Möglicherweise ist es mit dem System und dem Hund am Ende aber
ebenso wie mit dem Muskel, an dem Timothy Chandler sich in dieser Woche verletzt hat: Sie sind nicht so wichtig. Wie wir alle wissen, ist die Wahrheit nämlich auf dem Platz. Und ich wünsche mir von Herzen und aus
voller Kraft, dass die Mannschaft der Eintracht heute ihr Herz in die Hand nimmt und es schafft, genau dort im Spiel gegen den VFB Stuttgart ein paar
Dinge gerade zu rücken. Wenn Alex Meier, obwohl er es nicht darf, sich ab und zu auch mal einen Ball abholt, weiterhin nicht viel falsch macht, wenn wir "an unsere Qualitäten glauben" (oder sie am besten einfach zeigen?) und dann auch noch beim Passspiel vor dem Tor öfter mal die freie Lücke finden, bin ich sicher: Das muss, das wird klappen!
Heimsieg und sonst gar nix!
So soll es sein!
AntwortenLöschenEin Spiel wie ein Wechselbad. Ich fühle mich jetzt aber nicht angenehm angeregt, sondern wie rückwärts durch die Hecke gezogen ...
AntwortenLöschenOder waren es Brennesseln? Mensch, Mensch....
LöschenNun leide ich ja an dieser unheilbaren Eintrachteuphorie. Infiziert mit Robert Musils Möglichkeitssinn. Einsnull, wirklich? Gut. Einsdrei? Jetzt erst ist alles möglich! Dreidrei. Vierdrei. Yeah, die Eintracht, der Adler fliegt. Viervier. Na gut. Vierfünf. ... Was kann die Eintracht dafür, dass irgendwelche grauen Bürokraten ein Spiel (!) auf 90 Minuten limitiert haben? Zählt überhaupt noch jemand mit? Was soll uns banale Quantität? Fünffünf. Sechsfünf. Dieser merkwürdige Mann in schwarzen Klamotten (trauert er?) hat irgendwann mal Luft geholt und dieselbe in ein Pfeifchen geblasen. Na und? Kümmert mich das? Kümmert DIE EINTRACHT das? Purer Zufall. Soll ich etwa mitzählen? Nein. Punkte. Welche Punkte?
AntwortenLöschenRealität? Was soll uns die Realität. Und in meinem Kopf sah es während des Spiels ähnlich aus wie bei dir...
Löschenhttp://rotundschwarz-kd.blogspot.de/2014/10/das-weh-im-wald-ein-satyrspiel-in-zwei.html
Ähem, na, wenigstens war es nicht langweilig. ;-)
AntwortenLöschenJa, aber sonst eigentlich fast alles und in jeder Hinsicht ,-)
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