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Von Adlern, Schlangen und neuen Trikots - Impressionen am Rande der Trikotpräsentation.

Es war letzten Freitag als ich von einem lieben Adler-Freund fast gleichzeitig eine SMS,  eine Mail und im Eintracht-Forum eine PN bekommen habe: „Hast du Lust mit mir als Fotografin zur Eintracht-Trikotpräsentation zu kommen. Zusage jetzt sofort.“  Steht das da wirklich? Kann  mein Glück kaum fassen. Lust? Ob ich Lust habe? Was für eine Frage. Ja, klar. Sofort. Wann? Wie? Wo? Ich  verspreche hoch und heilig pünktlich da zu sein, jede Unwägbarkeit auszuschließen. Falls mich auf dem Weg zum Treffpunkt Aliens kapern, werde ich sie eigenhändig zurück zum Mond schießen. Und tatsächlich – am Donnerstag bin ich punktgenau um kurz nach halb zehn am Redaktionstreffpunkt in Mainz.  Frank  weist mich noch kurz in die Geheimnisse der High-Professional Spiegelreflexkamera ein  („Deckel von der Linse vorher runter machen...“) und dann brausen wir los. Wolken wehen, die Sonne blitzt  und ein paar Regentropfen fallen. Aus dem DVD-Player tönen die Rodgau Monotones  Ich bin fast so hibbelisch wie vor einem Spiel im Waldstadion. Mensch, Kerstin, du Kindskopp. Ist ja nun nicht das erste Mal, dass du an einer Pressekonferenz oder einem großen Kundenevent teilnimmst  Wenn auch nicht gerade als Fotografin.  Und schon gar nicht bei der Eintracht…

 

Der Fiat Flagstore, in dem die Präsentation stattfindet,  ist an der Hanauer Landstraße - ein sehr repräsentatives, gläsernes Gebäude, schon von fern grüßt der Adler.  Die Parkplätze sind bereits gut gefüllt, wir quetschen  uns direkt neben  einen Porsche.“Der gehört sicher Peter Fischer.“ Noch gut eine halbe Stunde bis zum Anpfiff, vor dem Gebäude ist  schon ziemlich viel Trubel. Kleine Gesprächsrunden, Kameras. Dort entdecke ich Ingo Durstewitz, da hinten steht Carsten Schellhorn vom HR. Hallo hier, hallo da. Frank begrüßt Ansprechpartner und Kollegen, stellt mich vor. Auch wenn das Eintracht-Sponsoring neu ist, bei Fiat gibt es eine ganze Reihe eingefleischter Eintracht-Fans. „Als wir von dem Sponsoring erfahren haben - das war für uns  wie Ostern und Weihnachten zusammen“, meint Sascha Wolfinger, Pressesprecher von Alfa Romeo. Vor dem Eingang post Peter Fischer mit zwei  jungen Damen in knappem rotundschwarzen Outfits – eine hat er links, die andere rechts im Arm -, Attila und Herr Lawitschka sind auch schon da und dann geht es auch schon nach Innen.

Dort herrscht geschäftige Erwartung. Alles sehr dezent und stylisch,  eine coole und trotzdem entspannte Atmosphäre. Junge Männer reichen Tabletts mit Espresso herum. Vorne ist das Podium für die Präsentation aufgebaut, weiße Sitzwürfel  für die Pressevertreter. Ein verhülltes Auto, das – oho - sicherlich bald ent-hüllt werden soll. Ich versuche, meiner Fotografenpflicht nachzukommen - schließlich bin ich nicht zu meinem Vergnügen hier (oder zumindest soll man mir das nicht auf den ersten Blick anmerken). „Geh doch mal einen Schritt darüber -  möchte mal ein Foto von dem Mann da mit dir machen“, ruft Frank mir zu.  Wie bitte? Ich drehe mich um. Du liebes bisschen, das ist ja Bernd Hölzenbein. Lässig, freundlich. Wir grinsen zusammen in die Kamera. Ob er auch gleich da vorne bei der Präsentation mit dabei ist? „Nein,  nein, bin ja nicht eingeladen, bin privat hier.“ Trotzdem eilt ihm  jetzt Heribert Bruchhagen entgegen, die beiden begrüßen sich herzlich.

Frank und ich wechseln Blicke. Ob wir vielleicht… ?  Wir haben ein Eintracht-Entchen dabei und  wollen sehen, ob es uns (ohne wegen fortgeschritten kindlich regredierter Albernheit des Raumes verwiesen zu werden ,-) gelingen wird – einen Beitrag zu den neverendig Duck Travels zu leisten. Wollen doch mal sehen, ob wir die Ente hier und da mal ins Bild schmuggeln können. Frank dirigiert mich, ich stelle mich unauffällig möglichst dicht hinter die Gesprächsgruppe um Bruchhagen und Hölzenbein. Klick. Ein Hauch von Zelig.

Jetzt aber. Die Arbeit ruft - die Pressekonferenz wird eröffnet. Vor uns twittert Bernie (aka Forumsikone ,-) vom Eintracht-Socialmedia-Team. Nach einer kurzen Begrüßung durch Fiat-Pressechef Witzeck, eröffnet der Fiat-Deutschland-Chef Eric Laforge die Runde. Obwohl  er nach eigenem Bekunden erst  seit wenigen Wochen angefangen hat, Deutsch zu lernen,  hält er seine kurze Rede -  mit äußerst charmantem französischem Akzent – auf Deutsch. Er hebt das spezifische Flair von Alfa Romeo hervor – Leidenschaft, Esprit, Sportlichkeit – und unterstreicht die Gemeinsamkeiten mit der Eintracht. Witziges Detail: auch Fiat wurde 1899 gegründet. Heribert Bruchhagen betont die langen, vertrauensvollen Gespräche, die im Vorfeld der Kooperation stattgefunden haben, Peter Fischer berichtet über seinen ersten eigenen Alfa, philosophiert darüber, was Schlangen und Adler gemeinsam haben (nicht viel, aber doch) und macht dabei auch noch einen Schwenk zu den Affen im Frankfurter Zoo („Drei Chromosome mehr, dann würde ich hinter der Scheibe stehen und der Affe davor.“ Ahh, ja.) Ein Vertreter von SportFive ist sicher, dass die Eintracht im nächsten Jahr Europa aufmischen wird. Und dann, endlich – tatata –  es ist soweit. Ein wenig  Stadionatmosphäre - der Mannschaftsaufstellung-jingle klingt durch den Raum.  Die Fotografen (ach so, ja: Auch ich) beziehen Stellung, Gedrängel, Geschubbse  und da kommen sie: "Live auf unserer Showtreppe…“  -  vorneweg Daniel, der in der U13 der Eintracht spielt, dicht gefolgt von Sebi Jung.  Beide – natürlich – in den neuen  rotundschwarzen Heimtrikots, die in der kommenden Saison  nicht nur die Profis, sondern – das hatte Peter Fischer bereits in seiner Ansprache betont – auch sämtliche Jugend- und Amateurmannschaften der Eintracht tragen werden. Ein einheitlicher Auftritt quer durch den ganzen Verein. Das klingt gut.

Jetzt wird es ein bisschen chaotisch.  Der Wettstreit um die besten, schönsten, schnellsten, originellsten Fotos ist eröffnet.  Hier hin, dort hin. Sebi und Daniel postieren sich zunächst vor dem verhüllten Fahrzeug und wechseln dann den Standort. Mal hier, mal da, zu zweien, zusammen mit Eric Laforge und Heribert Bruchhagen, nur mit Peter Fischer, alle zusammen.  Hier noch einmal vor dem Auto oder lieber vor der großen Stellwand mit den Sponsorenlogos? Das Auswärtstrikot – was ist eigentlich mit dem Auswärtstrikot?  Stimmt, das hätten wir jetzt glatt vergessen. Der Jako-Vertreter hält es nach oben. Schwarz und weiß und irgendwie Juve-artig. Heeey cool. Noch mehr Fotos. Kameras surren. Heribert Bruchhagen und Eric Laforge werden noch einmal zum Podium gebeten, um dort das Auswärtstrikot offiziell zu übergeben.  Der Fotografenpulk schwappt  Richtung Podium, ich hinterher. Wo ist das Trikot? Da ist das Trikot!  Irgendwie die Kamera in die Luft und auf den Auslöser gedrückt. Das ist jetzt also der Zeitpunkt, an dem ich meine berühmte Hinterkopfserie schieße, die die Reihe der "Kopflosen" doch noch um einiges übertrifft.  

 


Jetzt, jetzt, wird auch noch das Auto enthüllt.  Noch einmal drängeln, schubsen, Kameras in Position bringen. Aaaaah…. Ein Alfa-Romeo komplett im Eintracht-Look. Da blitzt es rotundschwarz und weiß. Die beiden Logos prangen auf dem rotundschwarz gestreiften  Kühler, die beiden Seiten weiß mit einer Art stilisierter Skyline. Folge deinem Herzschlag. Das steht auf dem Heck. Mir braucht man das nicht noch extra sagen, mein Herz schlägt sowieso ziemlich heftig.


Ein paar weibliche Fiat-Modells in den neuen Auswärtstrikots mischen sich jetzt unter die Gäste. Frank und ich sind uns einig: Die Trikots sind der Hammer (und sind beide ein paar Stunden später beim Zappen im Netz ziemlich erstaunt, dass das offensichtlich viele Adler vollkommen anders sehen): Das Heimtrikot klassisch und sehr straight, das Auswärtstrikot schwarzundweiß mit Wow-Effekt. Irgendwie europäisch. Benvenuto. Kurze Irritation wg. des Schritzugs, der nicht in der Original Alfa Romeo Schreibschrift, sondern in zerifenloser, sehr geradliniger Typo vorne mittig auf dem Trikot platziert ist. Bessere Lesbarkeit, CI-Nachlässigkeit oder eigene CI für die Partnerwerbung? Egal - mir gefällt’s.

Der sichtlich etwas widerstrebende Sebi Jung wird gebeten, sich doch mal mit einem der äußerst attraktiven Fiat-Modells vor der Sponsorenwand zu positionieren. Er fügt sich drein, lächelt. Das Modell rückt näher, noch ein bisschen näher, noch ein… da dreht Sebi schließlich doch lieber ab: „Das wird mir hier jetzt zu heiß…“ Auch Bernd Hölzenbein hat sich unter die Fotografen gemischt, macht mit seinem Smartphone ein paar Aufnahmen vom seinen Kollegen und von den Spielern im neuen Trikot. „Damit meine Frau mir auch glaubt, dass ich hier war…“ ruft er uns zu. 

Lasse mich noch ein wenig durch die Menge treiben. Italienische Sprachfetzen klingen an mein Ohr, dort drüben wird englisch parliert, für französisches Flair hat ja bereits Eric Laforge gesorgt. Eindeutig: Das hier ist Europa. Internationalität schwebt sanft durch den Raum.

Sebi Jung hat inzwischen im Eintracht-Alfa Platz genommen. Frank  macht noch ein paar Aufnahmen. Die Kamera will nicht. „Hey“, grinst  Sebi, „Du hast die Verschlusskappe noch auf dem Objektiv.“  Oops. Aber Frank ist geistesgegenwärtig: „Mach ich doch nur, damit du lachst.“  Da lacht der Sebi gleich noch ein bisschen mehr und zwar aus vollem Hals.


So ganz allmählich leert sich der Raum, hier noch ein paar Fotos, dort ein Trikot, hier ein Entchen. Habe heute noch nichts gegessen und merke jetzt erst wie hungrig und durstig ich bin. Oben gibt es noch einen "leichten Lunch", aber das ist uns jetzt alles zu viel. Frank fischt für mich eines der appetitlichen Gläschen mit Fingerfood von einem vorbeihuschenden Tablett - ein kleines Roastbeefscheibchen, eine Cocktailtomate und ein Stückchen Ananas mit einem Klecks Grüner Soße - das ist nicht besonders sättigend, aber sehr lecker. Noch ein, zwei, drei sehr durstige Gläser Wasser, dann verabschieden wir uns,  nehmen noch die Presseinfos in Empfang und sind auch schon wieder draußen. Schlendern zum Auto, beobachten interessiert, wie zwei Alfa-Eintracht-Werbeaufsteller in Position gebracht werden – klar, heißt ja auch: Nach der Präsentation ist vor der Präsentation - und stolpern schließlich fast über Peter Fischer. Tatsächlich sein Porsche, der da neben uns steht. Die lila Krawatte leuchtet. Ob ich ihm mal einen Stift leihen kann? Aber ja doch.  Er notiert eine Telefonnummer, ist sichtlich animiert und  erfreut über den entspannten und erfolgreichen Verlauf der Veranstaltung und den überraschend großen Presseauftrieb. Wir sagen ihm noch kurz, wie gut uns die Trikots gefallen - das freut ihn sichtlich. Aber Peter Fischer findet  heute sowieso alles "einfach nur genial."



 

Wir sitzen wieder im Auto. Yeaaaaaaah. Schön war’s.  Frank schiebt „Im Herzen von Europa“ ins CD-Laufwerk.  Tatsächlich – es ist gerade erst kurz vor halb eins. Unglaublich, wie viele Bilder und Eindrücke in so eine Stunde passen. Dabei habe ich ja sogar noch vergessen, dass wir ganz zum Schluss noch eine persönliche Begegnung mit Atilla hatten, der gerade von Herrn Lawitschka im Attila-Mobil (natürlich von Fiat!) verstaut wird. „Ist Attila eigentlich aufgeregt nach so einer Veranstaltung?“  fragt Frank. „Nein, nein“ meint Herr Lawitschka, „Warum auch? Vorher ja auch nicht.“

Jetzt weiß ich also auch, was Attila und ich ganz bestimmt nicht miteinander gemeinsam haben. 


(Fotos KD und FJ – sagen wir mal: Die besseren sind vermutlich die von Frank ,-)

Kommentare

  1. Das Hallo, das seit einigen Jahren um neue Trikots gemacht wird, ist ein weiterer Beweis, das ich das Kind einer anderen Zeit bin. :-) Ich mag meine Trikots ohnehin am liebsten ohne Werbung. Alfa Romeo hat allerdings was. Um das zu betonen, hätte ich übrigens eine andere, schwungvollere Schriftart gewählt. Ich und meine Phantasie müssen sich aber auch nicht an eine Vorgabe halten.

    Schön, wieder etwas von Dir zu lesen! Noch schöner, dass du im Hause Fiat/Alfa Romeo neben Bernd Hölzenbein, Gert Trinklein und Heribert Bruchhagen eine (wohl bekannte) Ente ins Spiel gebracht hast. Eine Ente im Blitzlicht bei Alfa Romeo - auch das hat was. :-)

    Herzliche Grüße vom Kid

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  2. Ein sehr schöner Bericht, liebe Kerstin :) Man hat beim Lesen das Gefühl, auch dabei gewesen zu sein.
    Das Auswärtstrikot gefällt mir übrigens sehr gut, nur an der Gestaltung der Alfa-Werbung (vor allem am Schriftzug) hätte man in meinen Augen noch arbeiten können...

    Liebe Grüße, Christine

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  3. Was das Hallo um die Trikots angeht, da kann ich Kid nur zustimmen. Aber Alfa Romeo ist wirklich eine Hausnummer. Hat Stil und passt zu der wieder "evident hohen Spielkultuer der Frankfurter Eintracht" (Adorno von E. Henscheid zum Sprechen gebracht). Gruß, C.

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  4. @Kid: Weiß gar nicht, ob das etwas mit "Kind anderer Zeit" zu tun hat oder vielmehr mit einer gewissen...ähem... inhärenten Kindlichkeit? Ich bin auch niemand, der jedes Jahr ein neues Trikot braucht, aber bei aller Skepsis am Hype um alles und jedes - ich nehme mir da einfach die Freiheit, kann gar nicht anders, mich in so etwas einfach rein fallen zu lassen und das Erlebnis, das Flair, die Eindrücke aufzusaugen und mitzunehmen - und das alles ernst, aber vielleicht nicht zuuuuuu ernst zu nehmen. Ein bisschen Understatement, ein bisschen Ironie, ein bisschen Kribbeln und echte Aufregung, eine Ente, Adlerspirit - und dann auch noch in Begleitung eines Adlerfreunds, der das ähnlich angeht und mit dem man die Eindrücke teilen kann - es war einfach nur schön,aufregende, anregende, witzige, flirrende eineinhalb Stunden. Und in der Tat - Alfa Romeo, das hat was :)

    @Kine: Danke schön :) Mir gefällt das Auswärtstrikot auch (noch) besser. Ja, der Schriftzug, darüber haben wir ja auch andernorts schon diskutiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Alfa Romeo-Schreibschrift aus CI-Gründen nicht verwendet wurde. Ich vermute mal, dass dieser Schriftzug nur dann genutzt wird, wenn Alfa Romeo alleine auftritt und bei Partnerwerbung die geradlinige Typo zum Einsatz kommt. Wenn ich das richtig sehe, ist das die Schrift, die auch im Logo selbst verwendet wird. Wenn schon keine Schreibschrift, dann finde ich die Typografie auf dem Auswärtstrikot eigentlich grade besonders gut geglückt. Die schwarzweißen Hälften mit der jeweils negativen Typo - find ich gut - aber das ist dann letztlich wirklich Geschmackssache :)

    @Celtix: Die Partnerschaft mit Alfa Romeo stand (?) ja schon fest bevor klar war, dass wir in diesem Jahr europäisch spielen. Schöner Zufall - es passt dadurch jetzt halt doppelt :) Und wg. evident hoher Spielkultur: Wird Zeit, dass es wieder einen Henscheid gibt, der sie in hymnischen Worten besingt *g

    lg in alle Richtungen, K.

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  5. War ja richtig spannend, auf der Präsentation mein ich. Als ich aber das Trikot zum ersten Mal gesehen hatte, dachte ich: Juve!! Neee, oder??!! Aber kurz nachgedacht, und dann fand ichs gut (besser als so manche Designersünde aus früheren Spielzeiten, z.B. das "hochsterilisierte" Klauentrikot,uaaaah), und ich finde den schnörkellosen alpha-Schriftzug passender zum Harlekinstil, da klassischer. Und:vielleicht denken die kommenden Eurolieg-Gegner erstema: Uiuiui!! Da kommt Juve! Da stellemer uns erstema vorsichtiger an, aber hoffentlich nicht hinnerein, des wär blöd!

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  6. Genau. Besser sie erschrecken sich als dass sie sich schebbisch lachen ,-)

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