In der vergangenen Woche fand in Leipzig die Buchmesse statt - gestern ist sie zuende gegangen. Allerorten gab es Lesetipps und Buchempfehlungen – und erstaunlich viele dieser Bücher (vielleicht sogar alle?) haben einen Bezug zu Eintracht Frankfurt. Glaubt ihr nicht? Dabei muss man doch nur genau hinschauen und lesen.
Nehmen wir nur zum Beispiel den hochgelobten „Roman in Fragen“ von Padgett Powell , den der wunderbare Harry Rowohl ins Deutsche übersetzt hat. Das Buch besteht ausschließlich aus Fragen und stellt also auch die Fragen, von denen wir noch gar nicht wussten, dass es überhaupt lohnt, sie zu stellen. Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt bleibt dumm. „Wie stehen sie zur Kartoffel?“ Das ist eine interessante Frage, die ich aus dem Off beantworten kann („Ausgesprochen positiv!“), die mir aber nicht unbedingt etwas mit der Eintracht zu tun zu haben scheint. Aber es finden sich andere, die zwar verdeckt , aber für den Kenner der Materie eindeutigen Eintracht-Bezug aufweisen. Zum Beispiel: „Ist es bei dem, was man nicht wissen kann, besser eine klug agnostische Haltung einzunehmen, oder soll man lieber blind frisch drauflos meinen und diese Meinung in Ehren halten?“ Blindfisch. Aha. Und einfach so drauflos meinen? Aber immer. Dabei ist es im Grunde genommen doch nur eine Frage, die uns wirklich bewegt: An welchem Spieltag macht die Eintracht den Aufstieg sicher?
Auch Christian Kracht hat ein ziemlich umstrittenes Buch geschrieben. Es handelt vom Kokovorismus. Kokovorismus? Nie gehört. Also schnell mal gegoogelt: Der Kokovorismus ist ist eine reichlich abstruse Heilslehre, die ein Herr Engelhardt Anfang des 20. Jahrhunderts erfunden hat. Es ging zunächst vorrangig um gesunde Lebensweise und gesunde Ernährung (Herr Engelhardt zog sich auf eine Insel zurück und ernährte sich überwiegend von Kokosnüssen und ich nehme stark an, dass das Lied von der Affenbande „Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut“ genau dort seinen Ursprung hatte). Trotzdem war es nicht der Verdauungstrakt, dem er bescheinigte, das edelste Organ des Menschen zu sein, sondern das Gehirn – und zwar deshalb, weil es der Sonne am nächsten ist. Dieser Begründung kann ich nur zustimmen und ich ergänze: Weil das Behältnis, in dem sich das Gehirn befindet (Kopf), den fußballspielenden Menschen (Alex Meier, Mo Idrissou, ggf. auch Benni „Horst“ Köhler) dazu befähigt, einen Ball mit hoher Geschwindigkeit in ein Tor zu befördern.
Natürlich gibt es auch neue Kinderbücher. Colin Meloy, der Sänger und Songwriter der Band „The Decemberist“, z.B. hat ein Kinderbuch geschrieben. Es heißt „Wildwood“ und spielt in einem Waldgebiet, das die „undurchdringliche Wildnis“ heißt. Ein Zauberwald, in dem man - aaaargs - mitunter auf „bewaffnete und uniformierte Kojoten“ trifft, aber auch auf „Waldpostboten, Uhu-Könige, Tier-Mystiker“ und eine „tückische Hexe“. Hilfe. Aber das ist noch nicht alles: „Wildwood“ liegt in der Nähe einer großen Stadt - ist eine „metropolen-nahe, aber in sich abgeschlossene Welt“. Noch Fragen?
Dabei habe ich das Buch mit dem höchstmöglichen Eintracht-Faktor bisher noch gar nicht genannt. Thomas von Steinacker hat es geschrieben und bereits der Titel macht deutlich, um wen oder was es hier geht: „Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen.“
Bevor es hier jetzt allzu idyllisch wird, beende ich diesen Eintrag mit einer Frage aus dem „Roman der Fragen“: „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie jetzt weggehen?“ ,-)
Nehmen wir nur zum Beispiel den hochgelobten „Roman in Fragen“ von Padgett Powell , den der wunderbare Harry Rowohl ins Deutsche übersetzt hat. Das Buch besteht ausschließlich aus Fragen und stellt also auch die Fragen, von denen wir noch gar nicht wussten, dass es überhaupt lohnt, sie zu stellen. Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt bleibt dumm. „Wie stehen sie zur Kartoffel?“ Das ist eine interessante Frage, die ich aus dem Off beantworten kann („Ausgesprochen positiv!“), die mir aber nicht unbedingt etwas mit der Eintracht zu tun zu haben scheint. Aber es finden sich andere, die zwar verdeckt , aber für den Kenner der Materie eindeutigen Eintracht-Bezug aufweisen. Zum Beispiel: „Ist es bei dem, was man nicht wissen kann, besser eine klug agnostische Haltung einzunehmen, oder soll man lieber blind frisch drauflos meinen und diese Meinung in Ehren halten?“ Blindfisch. Aha. Und einfach so drauflos meinen? Aber immer. Dabei ist es im Grunde genommen doch nur eine Frage, die uns wirklich bewegt: An welchem Spieltag macht die Eintracht den Aufstieg sicher?
Auch Christian Kracht hat ein ziemlich umstrittenes Buch geschrieben. Es handelt vom Kokovorismus. Kokovorismus? Nie gehört. Also schnell mal gegoogelt: Der Kokovorismus ist ist eine reichlich abstruse Heilslehre, die ein Herr Engelhardt Anfang des 20. Jahrhunderts erfunden hat. Es ging zunächst vorrangig um gesunde Lebensweise und gesunde Ernährung (Herr Engelhardt zog sich auf eine Insel zurück und ernährte sich überwiegend von Kokosnüssen und ich nehme stark an, dass das Lied von der Affenbande „Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut“ genau dort seinen Ursprung hatte). Trotzdem war es nicht der Verdauungstrakt, dem er bescheinigte, das edelste Organ des Menschen zu sein, sondern das Gehirn – und zwar deshalb, weil es der Sonne am nächsten ist. Dieser Begründung kann ich nur zustimmen und ich ergänze: Weil das Behältnis, in dem sich das Gehirn befindet (Kopf), den fußballspielenden Menschen (Alex Meier, Mo Idrissou, ggf. auch Benni „Horst“ Köhler) dazu befähigt, einen Ball mit hoher Geschwindigkeit in ein Tor zu befördern.
Natürlich gibt es auch neue Kinderbücher. Colin Meloy, der Sänger und Songwriter der Band „The Decemberist“, z.B. hat ein Kinderbuch geschrieben. Es heißt „Wildwood“ und spielt in einem Waldgebiet, das die „undurchdringliche Wildnis“ heißt. Ein Zauberwald, in dem man - aaaargs - mitunter auf „bewaffnete und uniformierte Kojoten“ trifft, aber auch auf „Waldpostboten, Uhu-Könige, Tier-Mystiker“ und eine „tückische Hexe“. Hilfe. Aber das ist noch nicht alles: „Wildwood“ liegt in der Nähe einer großen Stadt - ist eine „metropolen-nahe, aber in sich abgeschlossene Welt“. Noch Fragen?
Dabei habe ich das Buch mit dem höchstmöglichen Eintracht-Faktor bisher noch gar nicht genannt. Thomas von Steinacker hat es geschrieben und bereits der Titel macht deutlich, um wen oder was es hier geht: „Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen.“
Bevor es hier jetzt allzu idyllisch wird, beende ich diesen Eintrag mit einer Frage aus dem „Roman der Fragen“: „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie jetzt weggehen?“ ,-)
John Updike soll mal ein Buch über ein autistisches Theologenehepaar verfaßt haben. Bin der Fährte allerdings nicht nachgegangen. (Was könnte das mit der Eintracht zu tun haben?) Schließlich muß man nicht alles wissen und nicht überall dabei gewesen sein. Gruß, C.
AntwortenLöschenOha. Den "Roman der Fragen" hat nicht Thorsten Fink verfasst? Er wirkt manchmal so... "Wen stelle ich nur auf? Wie rüttle ich die Mannschaft wach? Was können wir tun, damit Petric endlich wieder trifft?" ;-)
AntwortenLöschenMich beschäftigt momentan allerdings nur eine Frage: Wann haben wir endlich diese verdammten 40 Punkte?
(Fußball ist doof.)
Als eher dem Libri- denn dem Koko-vorismus Zugeneigte meinen Dank für den Blick in die neuen Verlagsprodukte. Und mit den Antworten selbst nur der letzten Wochen auf die Frage, wann denn wohl der Aufstieg ...., könnte man schon wieder ein Buch füllen, ohne in selbigem eine Antwort zu finden.
AntwortenLöschenSing: De-her Mai, der wird kommen, die Eintracht steiget auf (http://www.youtube.com/watch?v=XX2qaEArjMI)
Fröhliche Grüße
BB
@Autistisches Theologenehepaar? Arrgs. Dasa klingt ausnehmend spannend. Höre ich da einen Hauch von Kritik an der zeitgenössischen Buchproduktion? An der Eintracht? An meinem Text? Das KANN ja wohl nicht sein ,-))
AntwortenLöschen@Pleitegeiger: Jedes Mal, wenn ich Thorsten Fink sehe, muss ich an den Text denken, den du geschrieben hast, nachdem die Verpflichtung von Thorsten Fink beim HSV feststand. Von wegen Pleites erstes Spiel im Stadion, Fink als Spieler beim KSC, der in der 90. Minute... lassen wir das... Vielleicht wäre es jetzt Zeit für das Nudelholz? Noch so eine Frage...,-))
Batschkapp? Hihi. Yep – gibt es noch! - witziger Zufall !
Und ja. Wem sagst du das... es gibt so Zeiten... Aber (anders als wir letztes Jahr) werdet ihr die Kurve noch kriegen. Da bin ich mir sicher. Wünsch dir weiterhin gute Nerven!!
@Sarroise: Wollen wir hoffen, dass uns am Ende der Saison einfach der Mund offen stehen bleibt - keine Fragen mehr, nur noch eine Antwort: Aufstieg!
Danke euch fürs Lesen und Kommentieren!
Die zeitgenössische Buchproduktion hat in der Tat so ihre Tücken. Kritik an der Eintracht? Dazu bin ich, wie schon Goethe ("Ach, hättest nur unsere Eintracht gesehen...") gar nicht in der Lage. Und an einem so gelungenen Text gibt es nun überhaupt nichts zu kritteln. Gruß, C.
LöschenHey... das hast du jetzt aber sehr nett gesagt - danke schön :-)
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