Die Wolke hat in unserem Wortschatz vielfältige Bedeutungen. Es gibt Häuser, die an Wolken kratzen. Wenn dem – imaginären – Berliner im klassischen Berlin-Cartoon etwas gut – und vielleicht ja auch wenn dem Herthaner sein Otto - gefällt, befindet er „Det is eene Wolke.“ Leicht bewölkt ist es, wenn – im übertragenen Sinn – die Stimmung gut war und auf einmal nicht mehr ganz so gut ist. Wenn sich Schlimmeres abzeichnet, ziehen Wolken auf oder – noch schlimmer – sie ballen sich über unseren Köpfen zusammen. Wer ein bisschen weltfremd ist, wohnt in Wolkenkuckucksheim, wer vor sich hin träumt, hat den Kopf in den Wolken und wem es über die Maßen gut geht, der schwebt auf Wolke 7.
So gut und so poetisch, aber noch lange nicht am Ende, denn in diesen Tagen lernen wir die Wolke noch von einer ganz anderen Seite kennen. Sie ist sozusagen auf dem Boden der Tatsachen angelangt. Jetzt gibt es „die Wolke zum Anfassen“ - alles wird „in die Wolke geschickt“. Deshalb muss sichergestellt werden, dass bei Wolken-Angeboten „europaweit ein einheitliches Schutzniveau“ garantiert ist. Die „Rahmenbedingungen der Wolke“ – „Transparenz, Sicherheit, rechtliche Vorgaben“ – müssen geklärt sein. Im Moment gibt es 150 verschiedene „Wolken-Standards“, die sich überschneiden. Ein „Güte-Siegel für Wolkenanbieter“ ist in Planung („Wolken-TÜV“). Die „deutsche Wolke wird zum Wettbewerbsfaktor“. Privatanwender und große Unternehmen sind eifrig dabei, die "Wolke zu entdecken“, während andere „der Wolke noch hinterherhinken“. Enorm wichtig ist, dass „die Wolke flexibler wird“, um die „Akzeptanz und die Reichweite“ weiter zu verbessern. Heute bereits ist die Wolke z.B. Teil des Projekts Spider, mit dem die Polizei Einsatzaufträge koordiniert. "Aus der Wolke" wird aber auch „Unterhaltung bezogen“ - da ist es gut, dass „arbeiten in der Wolke Strom spart" – im nächsten, entscheiden Schritt müssen jetzt nur noch „die Effizienzpotenziale der Wolke“ weiter erschlossen werden.
Alles klar, alles Wolke. Könnte aber auch von Smartphones, Solaranlagen, sozialen Netzwerken oder PKWs die Rede sein. Oder vom Fußballgeschäft. Bin mal gespannt, wann es endlich so weit ist, und wir aus allen Wolken fallen.
Nachtrag am 9.3.2012 (feat. by Celtix)
*Alle Zitate sind aus aktuellen Zeitungsartikeln zum Thema CeBit zusammengecloud. ,-)
Sehr schön - passt perfekt, wo ich gerade aus Hannover zurück gekommen bin. Ein wolkenreicher Tag, aber es gibt nichts schöneres, als einen blauen Himmel und Sonnenschein !
AntwortenLöschenNachderersten Halbzeit letzten Sonntag war ich noch zu genau einem Gedanken fähig: Himmelarschundwolkenbruch. Gruß, C.
AntwortenLöschenalles wolkt.
AntwortenLöschenIch wolke bloß mal wieder Grüße hier lassen! ;-)
AntwortenLöschen@Thorsten: Blauer Himmel? Schon schön, aaaaber.... Gestern waren wir bei Gerd Knebel im Unterhaus in Mainz - da habe ich gelernt, dass auch der "heitere Himmel" so seine Tücken hat. (Vielleicht gibt's dazu morgen noch einen Eintrag hier im Blog ,-)
AntwortenLöschen@Celtix: Hihi.
@insofern: igitt!
@Pleitegeiger: Oooh - freut mich sehr, dass wir uns auch in getrennten Ligen nicht ganz aus dem Auge verlieren. Hab in den letzten Wochen öfter an dich gedacht - z.B. auch am Wochenende, sozusagen aus gegebenem Anlass :-(... haltet durch!!
Heiter bis wolkige Grüße, K.
Sehr schön geschrieben ;)
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