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Es sind närrische Zeiten - und das hängt nicht vorrangig damit zusammen, dass wir uns mit großen Schritten dem Höhepunkt der Fastnacht nähern. Wie regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, lebe ich in der Nähe von Mainz und man sollte meinen, dass hier in diesen Tagen von früh bis spät die Stimmung immer höhere Wogen schlägt. Tut sie nicht, im Gegenteil. Zumindest dann nicht, wenn man sich – tagsüber - außerhalb der närrischen Kernzeiten befindet. Dann herrscht in der Stadt so etwas wie ein fast ingrimmiges närrisches Pflichtbewusstsein. Mit ernsten Gesichtern werden lustige Hüte, bunte Schals, vereinzelt auch Ganzkörperkostüme durch die Stadt getragen. Ein wunderbares Beispiel für diese Verhaltensweise ist z.B. unsere Metzgerei der Herzen. Dort gibt es an Fastnacht Weck, Worscht und Woi für 8 Euro 88 und im Geschäft, hinter der Theke steht der Metzgermeister – mit dem gewohnten, wohltuend missmutigen Gesichtsausdruck, flankiert von drei gleichfalls über die Maßen gut gelaunten Mitarbeiterinnen - und alle vier tragen Hasenohren auf dem Kopf. Kompromisslos. Fastnacht ohne Wenn und Aber.

Heute spielt die Eintracht im Waldstadion gegen den FSV Frankfurt. Stadtderby. Die Erinnerung an das Hinspiel ist noch frisch. Die Sonne schien, das Stadion war pickepackevoll – voller als voll geht ja nicht, aber mir kam es so vor als hätte ich das Stadion so noch nie erlebt. Derby? Eher so etwas wie ein zusätzlicher Wäldchestag. Eine Art Zauber lag in der Luft.

In der letzten Woche ist viel (Zauber?)-Staub gewirbelt. Waren die letzten Minuten im Spiel gegen Düsseldorf eine Art Knockout für die Eintracht oder waren sie vielleicht sogar der entscheidende Kick, der uns gefehlt hat? Alex Meier zeigt sich kämpferisch. Armin Veh hat die Düsseldorfer Ereignisse abgehakt. Von Trotz ist die Rede. Von Wut. Von jetzt erst recht. Gut so. Der ein oder andere der Mitkonkurrenten zeigt Schwächen. So ganz allmählich kommt Bewegung in die Spitze der zweiten Liga. Morgen gilt es. Wir! Konzentriert bleiben und trotzdem locker. Keine allzu familiäre Stimmung aufkommen lassen. Keine Hasenohren. Derby ohne Wenn und Aber. Den nächsten Schritt machen. Und vielleicht, vielleicht ja auch ein wenig Zauber entfalten.


Klarer Sieg – und sonst gar nix!

Kommentare

  1. steht da Fee? Ja? :)

    Diese Metzgerei und den Meister samt Personal, das würde ich zu gern live sehen.

    Heute SIEG!!! Ja, ja, ja!

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  2. An deinem Geburtstag geht das ja sowieso gar nicht anders!

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  3. Und einer klaren Ansage, erfolgte eine klare Reaktion: Tabellenführer!

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

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  4. Spitzenreiter, Spitzenreiter! Noch ein Nachgeburtstagsgeschenk waren die Ergebnisse heute!

    Helau und so... Ach nein, bei uns nur eins: "Euphorie" Jetzt!

    Merkwürdig. Da fordert der Trainer mehr Euphorie. Zu so einem Zeitpunkt, wo das irgendwie noch so weit weg war. Und zack, da ist sie da. Mannschaft, Fans, alle.

    LG Nicole

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  5. warum muss man eigentlich jetzt immer 2 Worte eingeben?? Und eins davon ist kaum leserlich *seufz*

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  6. Zwei Worte eingeben? aaargs... ich verstehs nicht, weiß es nicht mal - die Selbstevolution der Technik schreitet voran. Hilfe!

    Zack. Da waren wir. Alle. Auf und neben dem Platz, Zauber inklusive (kein Wunder - bei DER Fee *g) - konzentriert, aber ohne Hasenohren.

    Tabellenführer. Da sind wir jetzt. Und da bleiben wir!

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  7. Ich teste es mal eben noch mal, was? Immer noch 2 Worte? Mal sehen.

    Ja, wir bleiben da. Ich bin mir sicher!

    LG Nicole und nun TEST

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  8. ähm, ja immer noch 2 und schwer lesbar für eine alte Frau ;-)

    Haha, und wieder 2. Chance....

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