Heute morgen ist die Mannschaft der Eintracht aus dem Trainingslager zurückgekehrt und in Frankfurt gelandet - hoffentlich nur, um bald wieder mit uns zusammen abzuheben. Bei der letzten Trainingseinheit am Dienstagnachmittag in Katar hat Armin Veh sich auf die Tribüne zurückgezogen und die Trainingsgestaltung der Mannschaft bzw. drei Mannschaftsdelegierten überlassen. Das „Train yourself“ war – davon gehe ich zuversichtlich aus - eine Fun- und Teambuildingaktion und nicht etwa eine ernsthafte Alternative für künftige Trainingseinheiten, obwohl man schon ins Grübeln kommen kann - self service liegt ja überall und in allen Bereichen im Trend und endet nicht selten in einer telefonischen Endlosschleife. „Wenn Sie weitere Fragen haben, drücken Sie bitte die 1.“
Eine putzige, und immer weiter verbreitete Sache ist auch der „Self Check out“. Als ich diesen Begriff vor noch nicht allzu langer Zeit zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich, er hängt mit dem für das Jahr 2012 prophezeiten Weltuntergang zusammen . „Self check out“ wäre dann so etwas wie der rote Selbstvernichtungsknopf im Sinne von „Der Letzte macht das Licht aus.“ Aber jetzt weiß ich: zum Glück: Hat damit gar nichts zu tun. Self Check out bezeichnet das „selbstständige Scannen und Kassieren durch den Kunden“ und gehört also zu den Errungenschaften der Neuzeit, die einem als Vorteil, als zusätzlicher Service, gar als kundenemanzipatorischer Akt verkauft werden („Selbst ist der Kunde.“), aber eigentlich nichts anderes bedeuten als „Mach deinen Scheiß doch alleine.“ Immerhin ist - zumindest in „neuer Generation“ – für einen gewissen Komfort gesorgt. Der „Transaktionsfluss ist logisch und intuitiv“ – das ist tröstlich zu wissen.
Um lästigen Begegnungen mit tatsächlichen Menschen zu entgehen, braucht man also nicht online einzukaufen, sondern kann stattdessen beispielsweise seine Brötchen in der Back-Factory kaufen: Keine überflüssigen zwischenmenschlichen Kontakte oder wie auch immer geartete sprachliche Artikulationen sind mehr notwendig, um ein Croissant, en Weizenmischbrot oder ein Mohnbrötchen zu erstehen. Nur du und dein Brötchen. Warenklappe öffnen, Brötchen rausholen, scannen und abkassieren. Abkassieren? Tatsächlich: Abkassieren, ein weiterer Vorteil dieser Errungenschaft besteht darin, dass wir als Kunden nicht länger bezahlen, sondern (uns selbst) abkassieren. Yeah. Jetzt müssen wir nur noch – wie Ikea nach der Einführung des „Express-Service“ – intern dafür sorgen dass die „Bargeldver- und entsorgung an externe Dienstleister“ auch bei uns funktoniert und ein „geschlossener Bargeldkreislauf“ (= am besten zum und vom eigenen Konto) entsteht.
Aber vielleicht ist an dieser ganzen Selfservice-Geschichte ja doch was dran. Eine einfache Variante könnte ich mir z.B. im Fußballgeschäft vorstellen. Nehmen wir doch nur mal den Fall Patrick Helmes. Der Pätrick will zur Eintracht, die Eintracht will den Pätrick – beide sind sich einig und das einzige, was einem glücklichen Ende jetzt noch entgegensteht, ist die zwischenmenschliche Hürde in Gestalt von Felix Magath. Wie einfach wäre die Welt, wenn Heribert Bruchhagen bzw. Bruno Hübner den Patrick Helmes in trauter Einigkeit jetzt einfach an der Hand nehmen, mit ihm zum Wolfsburger Kassenhäuschen gehen und dort den Self-Checkout-Service in Anspruch nehmen könnte. Das wäre meines Erachtens der Idealfall eines logischen und intuitiven Transaktionsflusses.
Mmh. Denkfehler. Bliebe ja immer noch die Frage, wer hier wen abkassiert.
Eine putzige, und immer weiter verbreitete Sache ist auch der „Self Check out“. Als ich diesen Begriff vor noch nicht allzu langer Zeit zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich, er hängt mit dem für das Jahr 2012 prophezeiten Weltuntergang zusammen . „Self check out“ wäre dann so etwas wie der rote Selbstvernichtungsknopf im Sinne von „Der Letzte macht das Licht aus.“ Aber jetzt weiß ich: zum Glück: Hat damit gar nichts zu tun. Self Check out bezeichnet das „selbstständige Scannen und Kassieren durch den Kunden“ und gehört also zu den Errungenschaften der Neuzeit, die einem als Vorteil, als zusätzlicher Service, gar als kundenemanzipatorischer Akt verkauft werden („Selbst ist der Kunde.“), aber eigentlich nichts anderes bedeuten als „Mach deinen Scheiß doch alleine.“ Immerhin ist - zumindest in „neuer Generation“ – für einen gewissen Komfort gesorgt. Der „Transaktionsfluss ist logisch und intuitiv“ – das ist tröstlich zu wissen.
Um lästigen Begegnungen mit tatsächlichen Menschen zu entgehen, braucht man also nicht online einzukaufen, sondern kann stattdessen beispielsweise seine Brötchen in der Back-Factory kaufen: Keine überflüssigen zwischenmenschlichen Kontakte oder wie auch immer geartete sprachliche Artikulationen sind mehr notwendig, um ein Croissant, en Weizenmischbrot oder ein Mohnbrötchen zu erstehen. Nur du und dein Brötchen. Warenklappe öffnen, Brötchen rausholen, scannen und abkassieren. Abkassieren? Tatsächlich: Abkassieren, ein weiterer Vorteil dieser Errungenschaft besteht darin, dass wir als Kunden nicht länger bezahlen, sondern (uns selbst) abkassieren. Yeah. Jetzt müssen wir nur noch – wie Ikea nach der Einführung des „Express-Service“ – intern dafür sorgen dass die „Bargeldver- und entsorgung an externe Dienstleister“ auch bei uns funktoniert und ein „geschlossener Bargeldkreislauf“ (= am besten zum und vom eigenen Konto) entsteht.
Aber vielleicht ist an dieser ganzen Selfservice-Geschichte ja doch was dran. Eine einfache Variante könnte ich mir z.B. im Fußballgeschäft vorstellen. Nehmen wir doch nur mal den Fall Patrick Helmes. Der Pätrick will zur Eintracht, die Eintracht will den Pätrick – beide sind sich einig und das einzige, was einem glücklichen Ende jetzt noch entgegensteht, ist die zwischenmenschliche Hürde in Gestalt von Felix Magath. Wie einfach wäre die Welt, wenn Heribert Bruchhagen bzw. Bruno Hübner den Patrick Helmes in trauter Einigkeit jetzt einfach an der Hand nehmen, mit ihm zum Wolfsburger Kassenhäuschen gehen und dort den Self-Checkout-Service in Anspruch nehmen könnte. Das wäre meines Erachtens der Idealfall eines logischen und intuitiven Transaktionsflusses.
Mmh. Denkfehler. Bliebe ja immer noch die Frage, wer hier wen abkassiert.
"Changing of the Guards" von The Gaslight Anthem ist eines von vielen wunderbaren Dylan-Covers auf dem 4 CD-Set „Chimes of freedom“, das Amnesty Internation anlässlich seines 50-jährigen Bestehens herausgebracht hat.
Freuen wir uns auf den Tag, an dem wir uns die Bratwurst selber aufs Brötchen knallen, ein Bier zapfen und uns mit dem hochinnovativen Paydeppenselfcheckout selber abkassieren und dann ganz euphorisch die Mannschaft unterstützen, wozu zehn ausgewählte Ultras mit Feuerwehrausbildung eine Wunderkerze hochhalten. Gruß, C.
AntwortenLöschenAch, Helmes ist doch out. Ailton hat sich unlängst angeboten. Der ist nach der Dschungeldiät wieder voll im Saft:
AntwortenLöschenhttp://www.fr-online.de/eintracht/eintracht-frankfurt-ailton-will-zur-eintracht,1473446,11518854,view,asFirstTeaser.html
Ailton ist dann aber mehr ein Fall von "Self Checkin" :-)
AntwortenLöschenMuhahahaha. Das ist ja wirklich wunderbar, wie die kuriosen Meldungen sich heute überschlagen. Großardisch. Genau wie dein Kommentar, lieber Celtix. Auf die zehn ausgewählten Ultras mit Schutzhelm und Wunderkerze freu ich mich jetzt schon :-)
Self check in. JAAA. Wunderbar. Die "Vision" von Celtix ist auch unglaublich schön.
AntwortenLöschenAber ich stelle mir sehr gern vor, wie HB, BH und PH (supi, ich mag Abkürzungen) vor dem VW Kassenhäuschen stehen. Drinnen sitzt Magath und zählt die Scheine...
LG Nicole
Also, ich mag ja so'nen modernen heitek Kram nicht. Aber das Bild, wenn der Bruno dem Pätrick mit nem hand held scanner über den eintätowierten barcode fährt, ihn in einer geeigneten Verpackung in unseren Wald fährt, hat dann doch was.
AntwortenLöschenUnd mobilen self service hab ich vor kurzem ja erlebt: die Herrschaften, die hier nächtens vorgefahren sind, sich in meinem Büro reichlich eingedeckt haben, haben dann am Schluss vergessen, die mitgenommenen Produkte einzuscannen und einen passenden Betrag dazulassen :(
Übrigens, Celtix, SEHR schönes Ultra-Bild. Hat einen großen Heiterkeitssturm ausgelöst.
Grüße in die Runde hier.
die Sarroise
Liebe K., und gerade festgestellt:
AntwortenLöschenmit IE 8 funktioniert es auch wieder (seit gestern die Win 7 / 32 bit gegen die 64er Version ausgetauscht).
Hilft diese Beobachtung weiter?
LG, Sarroise
@Sarroise: Das ist doch überhaupt die Idee - zur beschleunigten Abwicklung von Transfers gibt es künftig das praktische und kleidsame Barcode-Tattoo auffem Unnerarm (also da, wo sich bei Neu-Kroate Marco Russ die Hunde-Tattoss befinden). Bei dem Umtrieb in Wolfsburg würd sich das auf jeden Fall lohnen.
AntwortenLöschenDer nächtliche Selfservice bei dir im Büro war ja leider von der ganz altmodischen Sorte...
Und: Ja - der Hinweis nützt, allerdings nur indirekt. Die "Aufhäng"-Probleme tauchen wohl dann auf, wenn IE und Windows in unterschiedlichen Versionen verwendet werden - die sind dann nicht mehr kompatibel. Da muss dann leider jeder User selbst Abhilfe schaffen/upgraden - leider finde ich nicht heraus, ob ich - als Blogger - selbst irgendwas aktiv tun kann, um Abhilfe zu schaffen...
Winterlich-einträchliche Grüße, K.