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Kleines Fußball-ABC - Heute: "S" wie "Stoßstürmer"

Stoßstürmer, der (pl. die): Nicht eindeutig definierter, aber vielfältig einsetzbarer Begriff für einen (Mittel-)Stürmer, der Tore schießt und/oder köpft, im Unterschied zu Stürmern, die selten oder gar keine Tore schießen und/oder köpfen. Vorbehalte gegen den Begriff werden mitunter durch „Gänsefüßchen“  signalisiert. Im Internet-urkundlich älteste Erwähnung der Stoßstürmers im Jahr 2002: „Sven Demandt soll als Stoßstürmer Ruhe ins Spiel (= von Viktoria Köln) bringen.“ Synonym verwendete Begriffe: „Riese“, Kopfballungeheuer (yellow press), „Hüne“ (veralt.)  „Sturmtank“, „Brecher“ (ugs.). Vereinzelt auch: „Knipser“, bzw. in Kombination „Stoßstürmer mit Knipserqualität“ (Bsp.:  Benjamin Auer, Michael Thurk), gelegentlich jedoch auch als Gegensatz (Bsp.: „Die Zeiten des Knipsers sind vorbei, statt dessen wird mit einem Stoßstürmer gespielt.“)

Grundsätzlich gilt: „Ein richtig guter Stoßstürmer wird immer gesucht, aber die richtig guten sind selten.“  Aber auch: "Der Stoßstürmer ist alles, aber nicht essentiell wichtig für den Erfolg, hat auch ManUtd schon bewiesen", was gut zu wissen ist.

Besonders bei Vereinen in fußballerischen Krisensituationen und/oder Vereinen, die den Erfolg erzwingen wollen, wird der Stoßstürmer als Allheilmittel betrachtet und die Suche nach ihm intensiviert. (Bsp.: „Wir brauchen dringend noch einen Stoßstürmer.“ (Armin Veh, Eintracht Frankfurt, im August 2011)

Die Verpflichtung eines Stoßstürmers eröffnet zusätzliche Optionen (Zit.: „Unerschöpfliche Möglichkeiten“, „Möglichkeit zwei bis drei Systeme zu spielen“, „tausend Optionen mehr.“), wird aber vereinzelt auch als Rückkehr zur fußballerischen Limitiertheit begriffen, wobei die Bezeichnung → Stoßstürmer dann eher abwertend zu verstehen ist. (Bsp.: Der Stoßstürmer soll „das Prinzip Kurz- und Doppelpass endgültig beenden, stattdessen soll es nun Flanken hageln.“ Das zielt vorrangig auf „sture Abwehrlinien minderer technischer Qualität, wie sie in der zweiten Liga zu erwarten sind.“ ( Bsp.: Hertha BSC, → Rob Friend)

Definitorisch wird unterschieden zwischen dem Stoßstürmer als Spielertypus und/oder dem Stoßstürmer als Funktion im Spiel.

Der Stoßstürmer als Spielertypus ist „kantig“ , „robust“ und „sprintstark“, , „bullig“, hat einen „schweren Körper“, ist - zumindest "im modernen One-Touch-Fußball" - "kopfballstark, zweikampfstark und hat einen harten Schuss", misst mindestens 2,50 m  bzw. ist  „großgewachsen“ „muss im Strafraum drängeln und stoßen“. „Und er muss Tore machen.“ (Bsp. hier: Rob Friend) Stoßstürmer in der Bundesliga sind in der Regel Ausländer. Genannt werden: Lucas Barrios, Robert Lewandowski, Klaas-Jan Huntelaar, Raul (sic!). Ausländische Stoßstürmer sind häufig schwarz, dann insbes. auch „bullig“ (Bsp.: Gerald Asamoah, aber auch: Ya Konan, Papis Cissé, Mo Idrissou). Da ist es egal, ob sie ein "Tattoo auf dem Hintern", haben, Hauptsache sie überzeugen durch „Tempo, Durchschlagskraft, Emotionalität“.

Die Position des Stoßstürmers – soviel kann als gesichert gelten – ist zentral. So gesehen sind alle zentral agierenden Stürmer irgendwie Stoßstürmer, waren Stoßstürmer oder könnten irgendwann Stoßstürmer sein bzw. als solche eingesetzt werden.

Stoßstürmer können von Stoßstürmern zu „Mitdenkern“ werden (Bsp.:  Mario Gomez). Aus Stoßstürmern, die keine Stoßstürmer mehr sind (Zit.:„Bei Stuttgart habe ich als Stoßstürmer gespielt und auf die Bälle gewartet, heute bin ich kompletter, mein Spiel ist vielfältiger geworden.“), werden ggf.  → „moderne Stoßstürmer.“ (Bsp.: „Mario Gomez zeigt, wie ein moderner Stoßstürmer spielen kann."), - was umso erstaunlicher anmutet, da der "Gomez-Style" für eine wirklich moderne Mannschaft und modernen Fußball nicht taugt.

Für den Fall, dass ein Stoßstürmer dem Typus des Stoßstürmers ("bullig", "Gardemaß") nicht entspricht und trotzdem Stoßstürmer ist, ist er im Zweifelsfall „ein ganz anderer Stoßstürmer.“ (Bsp.: Marouane Chamakh, Girondins Bordeaux, Arsenal London).

Aufgabe des → klassischen Stoßstürmers ist es, „im Strafraum möglichst viele Verteidiger zu binden und damit Räume für die OMs zu schaffen“. Er muss „ab und an richtig stehen“ und „Abpraller verwerten“., wohingegen der → moderne Stoßstürmerimmer anspielbarer Dreh- und Angelpunkt ist“ „den Ball abschirmt, sich durch Dribblings in Szene setzt und aus dem Nichts Chancen generiert.“ (Bsp. nat.: Mario Gomez/Bsp. internat.:  Didier Drogba , Zlatan Ibrahimoviv.)

Vereinzelt wird der Begriff „Stoßstürmer“ synonym mit dem Begriff „moderner Stoßstürmer“ verwendet. Dann ist der Stoßstürmer der „Nachfolger des klassischen Mittelstürmers“ und als dieser zwar weiterhin Vollstrecker, der vor allem von außen mit Torvorlagen versorgt werden soll, aber gleichzeitig auch „vorderste Anspielstation und Ballverteiler“, der den Ball schnell weiterleitet oder ihn „abschirmt bis seine Mitspieler nachrücken“.

Folgende Spieler sind Stoßstürmer oder wurden in der Saison 2010/11 bzw. 2011/12 als Stoßstürmer in der ersten und/oder zweiten Bundesliga eingesetzt (Bsp.): Mohammed AbdellaoueIoannis Amanatidis,  Benjamin Auer, Aristid Bancé,  Cacau,, Angelos Charisteas, Papis Cissé, Demba Ba, Rob "Riese" "Torminator" Friend, Theofanis Gekas, Mario Gomez,  Mo "Kopfballungeheuer" Idrissou, Stefan Kießling, Miroslav Klose, Jan Koller, Kevin Kuranyi, Srdan Lakic,  Marko Pantelic,  Pawel Progrebnjak, Mike Hanke,  Klaas-Jan Huntelaar, Milivoje Noakovic  (und eben nicht: Lukas Podolski), Jan Schlaudraff, Michael Thurk, Ruud van Nistelrooy,  Didier Ya Konan und viele mehr.

Ausnahme: Raúl. Der ist „kein Stoßstürmer“. Vielleicht aber doch?  Jedenfalls: "Er gehört in die Spitze."

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass weder der klassische noch der moderne Stoßstürmer vorhanden  oder erwünscht sind (vgl.. hierzu: Der - zumindest im Hessischen - "fast unbemerkte Tod des Stoßstürmers" ) kann auch mit „falscher 9“ gespielt werden, wobei die  →  falsche 9 so etwas wie die Königsposition des Stürmers ist. (Bsp.:  Mesut Özil, Deutsche Nationalmannschaft). „Falsche 9“  werden nämlich "technisch versierte Spieler" genannt, die aus dem Mittelfeld heraus immer wieder auf die Neuner-Position des Mittelstürmers rücken (Bsp. intern.:  Lionel Messi ). Die falsche 9 ist die Weiterentwicklung des → „Zonenspielers“ (fälschlich: Spieler der ehemaligen DDR), korrekte Bezeichnung für: Vorform der „hängenden Spitze“ (Bsp. hist.: Nandor Hidegkuti)

Wichtig ist es, die falsche 9 nicht zu verwechseln mit → falscher Hase. Ohnehin wird "der Trend dahingehen ohne klassischen Mittelstürmer zu spielen", stattdessen mit "variabel agierenden Halbstürmer-Winger-Typen, die in ständiger Bewegung und Rochade sind."

Auch die Frage, ob man mit zwei Stoßstürmern mgwse. sogar mit zwei Stoßstürmern und einer hängenden Spitze ggf. auch einer zusätzlichen falschen Neun spielen kann, ob es den Stoßstürmer eben gerade auszeichnet, dass er als einziger Stürmer auf dem Platz steht, ob das Ende des 4-4-2 nahe ist und ein Stürmer sowieso die modernere Lösung, oder ob - so er nicht da ist – der zweite Stoßstürmer fehlt („Mit nur einem Stoßstürmer ist es immer problematisch…“) muss ungeklärt bzw. der persönlichen Interpretation (siehe hierzu auch: →  taktiktisch ) überlassen bleiben bzw. ist eine von (s.o.) „tausend Optionen“

Es bleibt die Tatsache: „Der Mittelstürmer oder Stoßstürmer ist der vorderste, zentrale Spieler eines Teams – 9er genannt – wegen der Rückennummer, die der Mittelstürmer in den historischen Nummern-Systemen zugeteilt bekam.“

Unterm Strich bleibt die Erkenntnis:  → Eintracht Frankfurt hat jetzt zwei 9er, wobei die eine 9 die 18  hat und als Stoßstürmer agiert, während die andere 9  die 29  ist und den Stoßstürmer mit Flanken füttert. Unsere alte 9 hatte die 21, hat jetzt die 9, ist aber kein 9er, nicht einmal ein falscher.

Oder hab ich da jetzt etwas falsch verstanden?

Kommentare

  1. Korrektur:

    „Falsche 9“ werden nämlich "technisch versierte Spieler" genannt, die aus dem Mittelfeld heraus immer wieder auf die Neuner-Position des Mittelstürmers rücken (Bsp. intern.: Lionel Messi ).

    Das ist andersrum; die falsche 9 spielt nominell auf der 9, lässt sich aber weit ins Mittelfeld fallen um Lücken in die Verteidigung zu reißen. Nicht daß das für uns Frankfurter einen Unterschied machen würde, weil wir solche Taktik vielleicht in 10 Jahren erleben.

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  2. Das war sicher eine Heidenarbeit, diesen ganzen Stoßstürmerstuß zusammenzutragen und in eine sich selbst entlarvende Form zu bringen; hat sich aber gelohnt. Ob falsche Neun, Doppelsechs oder zwei Achter, in diesem Geschäft ist mittlerweile viel Platz für falsche Fuffziger.
    Gruß C.

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  3. @Anonym: Vielen Dank fürs genaue Lesen und für die Korrektur - du hast natürlich vollkommen recht, genauso ist es und genauso - hab ich gestern gelernt - war es ja auch beim historischen Vorbild Hidegkuti, der wohl auch eher klein war, sich zurückfallen ließ und sich sozusagen seine Tore selber vorgelegt hat.

    Mir ist gestern echt nicht aufgefallen, dass es im Text oben falsch steht, obwohl ich da - wie ich jetzt nochmal überprüft habe - nur mittelbar "schuld" bin - weil: Es handelt sich da ja um ein Zitat aus der Saarbrücker Zeitung und da steht es genau so. Möglicherweise war das sogar Absicht - man könnte überlegen, ob es die Variante "andersrum" nicht vielleicht auch gibt, träfe - zumindest im Fall Özil - m.E. auch eher zu: Der steht nicht vorne und lässt sich zurückfallen, der spielt hängend und stößt vor. Möglicherweise gibt es ja nicht nur die falsche 9, sondern auch die "verkehrte falsche 9" :-)??? Mmh..., kann aber nicht sein, wäre dann ja eine hängenden Spitze...

    @Celtix: Hihi. Du bist nicht unbedingt ein Freund des Systemfußballs und der Taktik, gelle? Ja, viel Arbeit war's, auf viel Absurdes bin ich gestoßen, aaaaaaaaber: Hat sehr viel Spaß gemacht und: Ich hab viel gelernt. Doch. Echt!

    lg von K. (kein Stoßstürmer, aber stürmisch)

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  4. Was für ein großartiger Eintrag! Wollte - wegen der Eintracht - mal ganz genau wissen, was ein Stoßstürmer ist - und fühle mich nun phantastisch informiert. Und amüsiert.

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  5. Hey - das freut mich sehr, dass dieser Eintrag, der ja schon ein paar Monate alt ist, noch ab und zu aufgestöbert wird - und dass er gefällt. Danke dir, dass du einen Kommentar da gelassen hast!!

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  6. Danke für den hervorragenden Artikel (auch wenn er ja schon URalt ist)! Bei uns gab es auch eine merkwürdige Diskussion über den fehlenden "Stoßstürmer", voller vager Phantasien. Da musste ich mal nachsehen, und jetzt weiß ich, worum es eigentlich geht;)

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  7. Ja, uralt und trotzdem immer wieder aktuell. Der "Stoßstürmer" - ein echter Dauerbrenner ,-): Er steht zentral, wird überall gesucht, ist nie da, obwohl er baumlang und bullig ist. Vermutlich kommen einfach zu wenig Bälle von der Raute in die Schnittstelle. Oder so.

    Gruß und gute Wünsche nach (?) Bochum – und danke für Inui (definitiv kein Stoßstürmer. Aber was ist schon definitiv ?)

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  8. Super Artikel. Merci für die Erklärungen. Die EM-Kommentatoren des ZDF haben das Wort heute so oft verwendet, dass die Neugier ins Internet trieb. Besonders interessant die "internet-urkundlich älteste Erwähnung". :-)

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    1. Der Stoßstürmer ist und bleibt ein ebenso weitverbreitetes wie unbekanntes Wesen. Freut mich sehr, dass deine Recherchen dich hier in den Blog geführt haben :) Wir sollten den Weg (die Renaissance?) des Stoßstürmers während der EM im Auge behalten. Vielleicht ist es der richtige Zeitpunkt für eine Aktualisierung des Eintrags.

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    2. Ps: Auch der Fußball-ABC-Text zum Experten ist und bleibt aktuell. Hehe. Ja, gut ich meine. Da musst du hin.

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  9. Die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sind ja auch nicht zu verachten (-> Entwicklungspotential). Mario Gomez z.B. vom klassischen zum modernen Stoßstürmer, und jetzt, in seiner Stambulphase, zum quasi turkgenmutierten Krummdolchstoßstürmer? (-> Stürmerfoul, rüdes -> StGB). Egal, der Erfolg scheint ihm rechtzugeben.

    Ähnlich undurchschaubar der Werdegang vom anderen Mario. Ursprünglich ein klassischer falscher 9er, der sich ohne weiteres, krisengeschüttelt, insgeheim zum avantgarde-falschen 9er weiterentwickelt haben könnte, was wiederum die Frage aufwerfen würde, ob dieser falsche 9er futuristischer Ausprägung nicht recht eigentlich ein gedoppelt falscher 9er, mithin also schon wieder ein altbacken richtiger 9er ist und damit schon fast wieder ein traditionell kippender Stoßstürmer (siehe dort).

    Vermutlich eine perfide Taktik des Bundestrainers. Die Ukraine, auch mit allen Wassern gewaschen, wird sich heute auf dem Spielfeld, wo bekanntlich die Wahrheit liegt, einer Versammlung schwarz-weiß gewandeter, sphinxenhaft lächelnder Herren gegenüber sehen, zwar nummeriert, aber keiner weiß, welche Nummer im nächsten Moment was tun wird. Vielleicht wird in diesem Turnier ja der jäh in die Tiefe des Raums explodierende 1er geboren?

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    1. Der 9er - ob falsch, klassisch, vorgeschoben, 3/4 oder gedoppelt - ist an und für sich im Kern seines So-Seins dialektisch und damit dem 6er sehr ähnlich (der - gerade dann, wenn er doppelt besetzt ist - in seiner Funktion dem falschen 9er ähnelt, allerdings mehr Defensivaufgaben übernimmt). Wie die innovative Reinhartzsche Passanalyse zweifelsfrei und lückenlos bestätigen wird, ist das, worauf es ankommt, ohnehin das horizontale Pendeln, es sei denn man ist: Stoßstürmer!

      Der in der Tiefe des Raums explodierende 1er wirft bei mir die ernsthafte Frage auf: Wäre es theoretisch möglich, dass ein Feldspieler mit der 1 auf dem Rücken aufläuft oder ist die 1 die - ja dann eigentlich einzige Rückennummer? -, die nach wie vor einer festen Position zugeordnet ist. Gleich mal kucken, ob ich dazu einen Hinweis finde.

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  10. Oh Gott bei so vielen Verlinkungen war es schwer, den Artikel zu lesen. ;)

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  11. Freu mich, dass du ihn trotzdem gelesen hast :) Da es in dem Text ja darum geht, wie unterschiedlich der Begriff verwendet und auf alles und jeden angewendet wird, sind die Links (für den, der es gerne nachvollziehen will) der Beleg dafür, dass ich mir das nicht ausgedacht habe, sondern dass alles echt ist. Lesen kann man den Text aber auch ohne ,)

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