Das merkwürdigste an Fußballweisheiten ist, dass sie zutreffen. Immer und grundsätzlich. Zum Beispiel die Sache mit dem „das rächt sich“, wenn eine Mannschaft in einem Spiel ein um die andere Torchance nicht nutzt. „Das rächt sich“, denke ich, denkt wohl fast jeder. Und jedesmal, wenn ich diesen Satz denke, schiebe ich gleich hinterher: „Nein, heute nicht.“ Aber keine Chance. Der große Fußballgott, wo immer er sich derzeit aufhalten mag, lässt sich nicht austricksen. Am Ende, hat der obwaltende Geist des Fußballs sich materialisiert. Aus Visionen werden Fakten: Es rächt sich. Immer.
So auch gestern, beim Spiel der Eintracht in Hoffenheim. Und deswegen haben wir jetzt den Salat: Es ist wieder so weit...
Die Menschen, die mich umgeben, nehmen merkwürdige Verhaltensweisen an. Entfernte Bekannte, die mich sonst nur flüchtig grüßen, bekommen, schon wenn sie mich von weitem sehen, einen besorgten Gesichtsausdruck. Noch bevor wir ein „Hallo“ oder „Guten Tag“ gewechselt haben, gleich die Frage: „Wie geht es Ihnen?“ Oder am Telefon. Ich melde mich – wie ich finde: vollkommen normal – auf der anderen Seite zunächst Stille und dann, mit gedämpfter Stimme: „Mmh… wie dein Wochenende war, brauch ich dich ja gar nicht zu fragen…“ Ganz schlimm auch der Weg mit Eintracht-Shirt oder Schal durch die Straßen. Sonst in der Gegend, in der ich lebe, ein ganz normaler Spießrutenlauf – jetzt weichen die Menschen vor mir zurück und ich ernte - je nach persönlichen fußballerischen Vorlieben der vorbei Eilenden - entweder ein hämisches Grinsen oder einen mitleidigen Blick. (Es ist noch sehr die Frage, was das Schlimmere von beidem ist).
Selbst auf meinen Mit-Adler färbt dieses Verhalten ab. Sobald ich das Zimmer betrete, legt sich seine Stirn in besorgte Falten. Die Katzen flüchten unters Sofa.
Ich kann das nicht verstehen. Was haben die alle bloß? Ok - gestern Nachmittag, ungefähr um 17. 20 Uhr, da bin ich etwas heftig von meinem Stuhl aufgesprungen und dabei über den Fernseher gestolpert. Ok. Meine Lieblingskaffeetasse ging dabei ebenfalls zu Bruch, der Katze bin ich auf den Schwanz getreten und nachdem ich zum zehnten Mal bei voller Lautstärke "Hang 'em High“ von den Dropkick Murphys gehört hatte, stand der Nachbar vor der Tür, um zu fragen, ob ich sie noch alle habe. Is halt dumm gelaufen. Ok. Heute Nacht hatte ich Schweißausbrüche und bin mehrfach zitternd im Bett hochgeschossen. Kein Grund für übertriebene Sorge. Warum ich allerdings beim Aufwachen ein vollkommen zerrupftes und zerbissenes Kissen zwischen den Zähnen hatte – keine Ahnung.
Na gut. Ich will gerne zugeben, dass ich derzeit ein kleines bisschen nervös bin. Im Morgengrauen den Garten wie ein Maulwurf umpflügen - das hätte ich vielleicht nicht machen sollen. Mag auch sein, dass ich seit gestern nachmittag bereits das ein oder andere Mal etwas heftig reagiert habe. Man muss nicht wie von der Tarantel gestochen aufspringen, wenn einem jemand freundlich über den Kopf streicht und dabei „Alles wird gut“ flüstert. Kugelschreiber wirft man nicht. Teller schon gar nicht. Man batscht nicht mit Türen und: Man tritt auch nicht gegen Gegenstände, die im Weg stehen. Auch nicht gegen Wände. Nein, das tut man nicht.
Aber dass ich vorhin, als ich - friedlich und entspannt (wie auch sonst?) – in der Sonne saß und in der Samstagszeitung rückblickend den Vorbericht auf das Spiel der Eintracht in Hoffenheim gelesen habe - also, dass ich da plötzlich aufgesprungen bin, die Zeitung auf den Boden geworfen und darauf herumgetrampelt habe. So was kann doch mal vorkommen. Oder nicht? ODER ETWA NICHT?
Wie gesagt: Es ist wieder soweit.
So auch gestern, beim Spiel der Eintracht in Hoffenheim. Und deswegen haben wir jetzt den Salat: Es ist wieder so weit...
Die Menschen, die mich umgeben, nehmen merkwürdige Verhaltensweisen an. Entfernte Bekannte, die mich sonst nur flüchtig grüßen, bekommen, schon wenn sie mich von weitem sehen, einen besorgten Gesichtsausdruck. Noch bevor wir ein „Hallo“ oder „Guten Tag“ gewechselt haben, gleich die Frage: „Wie geht es Ihnen?“ Oder am Telefon. Ich melde mich – wie ich finde: vollkommen normal – auf der anderen Seite zunächst Stille und dann, mit gedämpfter Stimme: „Mmh… wie dein Wochenende war, brauch ich dich ja gar nicht zu fragen…“ Ganz schlimm auch der Weg mit Eintracht-Shirt oder Schal durch die Straßen. Sonst in der Gegend, in der ich lebe, ein ganz normaler Spießrutenlauf – jetzt weichen die Menschen vor mir zurück und ich ernte - je nach persönlichen fußballerischen Vorlieben der vorbei Eilenden - entweder ein hämisches Grinsen oder einen mitleidigen Blick. (Es ist noch sehr die Frage, was das Schlimmere von beidem ist).
Selbst auf meinen Mit-Adler färbt dieses Verhalten ab. Sobald ich das Zimmer betrete, legt sich seine Stirn in besorgte Falten. Die Katzen flüchten unters Sofa.
Ich kann das nicht verstehen. Was haben die alle bloß? Ok - gestern Nachmittag, ungefähr um 17. 20 Uhr, da bin ich etwas heftig von meinem Stuhl aufgesprungen und dabei über den Fernseher gestolpert. Ok. Meine Lieblingskaffeetasse ging dabei ebenfalls zu Bruch, der Katze bin ich auf den Schwanz getreten und nachdem ich zum zehnten Mal bei voller Lautstärke "Hang 'em High“ von den Dropkick Murphys gehört hatte, stand der Nachbar vor der Tür, um zu fragen, ob ich sie noch alle habe. Is halt dumm gelaufen. Ok. Heute Nacht hatte ich Schweißausbrüche und bin mehrfach zitternd im Bett hochgeschossen. Kein Grund für übertriebene Sorge. Warum ich allerdings beim Aufwachen ein vollkommen zerrupftes und zerbissenes Kissen zwischen den Zähnen hatte – keine Ahnung.
Na gut. Ich will gerne zugeben, dass ich derzeit ein kleines bisschen nervös bin. Im Morgengrauen den Garten wie ein Maulwurf umpflügen - das hätte ich vielleicht nicht machen sollen. Mag auch sein, dass ich seit gestern nachmittag bereits das ein oder andere Mal etwas heftig reagiert habe. Man muss nicht wie von der Tarantel gestochen aufspringen, wenn einem jemand freundlich über den Kopf streicht und dabei „Alles wird gut“ flüstert. Kugelschreiber wirft man nicht. Teller schon gar nicht. Man batscht nicht mit Türen und: Man tritt auch nicht gegen Gegenstände, die im Weg stehen. Auch nicht gegen Wände. Nein, das tut man nicht.
Aber dass ich vorhin, als ich - friedlich und entspannt (wie auch sonst?) – in der Sonne saß und in der Samstagszeitung rückblickend den Vorbericht auf das Spiel der Eintracht in Hoffenheim gelesen habe - also, dass ich da plötzlich aufgesprungen bin, die Zeitung auf den Boden geworfen und darauf herumgetrampelt habe. So was kann doch mal vorkommen. Oder nicht? ODER ETWA NICHT?
Wie gesagt: Es ist wieder soweit.
Oh Kerstin, das ist alles normal, ganz normal.
AntwortenLöschenIch musste lachen, auch wenn mir eigentlich nicht zum lachen ist.
Danke für etwas Erheiterung, auch wenn es so ein bisschen lachendes/weinendes Auge ist ;-)
Lieben Gruß
Nicole
Hart, härter: Hoffenheim !
AntwortenLöschenZum Glück sind wir mit dem Fan-Sonderzug dagewesen. Wer abkann, dass pubertierende Jugendliche mit Dauer der Reise immer lauter singen - und bei Zwischen-Stopps aus den Fenstern heraus alles bepöbeln was in Sichtweite ist, kann sich mächtig amüsieren...
(Für kleines Geld...Hin-u.Rückfahrt mit 10.- sind alle dabei !).
Ansonsten: perfekte Organisation ! Nichts wird dem Zufall überlassen - da gab es keinerlei Stress mit Ordnungs-, Sicherheits- Kräften oder Zeit-Nöten....
Nur: Das Spiel ging verloren ! - Mist !!!
Aber die Rückreisenden im Fan-Zug blieben erstaunlich cool. Mit den Fan-Gesängen war es zwar vorbei - aber dafür redete man dann miteinander. Und das Ambiente-Abteil am Ende des Zugs hatte auch noch käufliches Bier im Fass, das dann allerdings kurz vor dem Eintreffen in Frankfurt Hbhf. leer wurde.
Ich bin noch nicht oft mit einem Fan-Sonderzug gefahren, aber nie enttäuscht worden und würde es bei entsprechender Konstellation wieder tun.
Aber:
Wir hatten auch Mädels an Bord - wie die das verkraften weiß ich nicht: Sie sind in der krassen Minderheit "Ausnahme-Erscheinungen" und dann die Toiletten !!!
Weiß nicht wie damit klarkommen.
Hoffentlich reißen wir gegen die Bayern was.
Ich werde mein ganzes Aberglauben-Programm abrufen - und nichts dem Zufall überlassen.
(Betreffend Kleidung, Anfahrtsweg und sonstiger Rituale).
Claus Rettemeier
Ich finde, so was kann durchaus mal vorkommen. Das ist völlig ok.
AntwortenLöschenIch habe zwar nicht auf Zeitungen herumgetrampelt und bin meiner Katze auf den Schwanz getreten, dafür habe ich sofort nach dem Spiel und sehr zur Verwunderung meines Mitadlers sämtliche Fenster geputzt und bin danach mit Nordic-Walking-Stöcken über die Zeil und die Berger Straße marschiert.
So was kommt halt auch mal vor.
Viele Grüße
Frl. Adler
Mir geht's auch gut. Ich rieche nur etwas seltsam. ;-) Gruß vom Kid
AntwortenLöschenMMW-der Held meiner Jugend,lächelt,kann man immer- hören-aber ich konnte nach dem Spiel nur die Glotze ausmachen und hörte mir was sanftes an(Neue von Roxette-und schlief dabei ein)-tat mir und meiner Genesung-gut.
AntwortenLöschenJa,Kerstin,den Salat haben wir und dass Kraut und die Rüben stecken noch,*lächelt.*
Es werden noch schwere 4.Wochen,vielleicht auch nur 2.Wochen,dann wissen wir,ob es tatsächlich eintrifft,oder wir mit einem blauen Auge-davon-kommen.
Ganz ehrlich-egal was kommt-mich kann -nichts aber auch garnichts mehr erschüttern und weisste warum?
"Ich lasse einfach nichts an mich rankommen und alles abprallen-ich bin kalt-wie eine Hundeschnautze geworden."-ja.und ich finde es gut und fühle mich gut.
Hab ne schöne Woche!
LG
(B)-die versucht die Mattigkeit(von der Erkältung)aus dem Körper-zu schütteln.*Lacht.*
hach, dann empfehle ich dir im nachhinein nochmal den o-ton von ochs vor dem spiel:
AntwortenLöschenhttp://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41284967&mediakey=rubrik-nachrichten/20110414_ochs_audio_128k&type=a
das bringt den blutdruck wieder in wallung ;-)
@ Nicole: …seufz… Ich fürchte auch, das ist normal im Moment.
AntwortenLöschen@Claus Rettemeier: Hallo :-)) - und vielen Dank für Erlebnisse und Eindrücke aus dem Fanzug. Aberglaubenprogramm abrufen? Ich auch! An uns wird es also schon mal nicht liegen….
@Frl. Adler: Also… bevor ich mit Nordic Walking Stöcken über die Zeil laufe, zertrümmer ich, glaub ich, wirklich lieber den Fernseher **gg
@Kid: Mal sehen,wer oder was wann verduftet…,-)
@Barbara: Ich bewundere, wie du das schaffst – aber hey, gut!!! (Vielleicht ist das ja auch ein Teil deines Tipp-Queen-Geheimnisses – immer cool bleiben. Ich muss immer aufpassen, dass ich nicht so tippe, wie ich es gerne hätte...
@pia: Aaaaaaaaaaaaaaaah… brodel... „Wir hoffen, dass uns das gelingt.“……na, das is aber feini ,-)....***ausdemweg**, ich muss jetzt erstmal eine Tür batschen.
Danke euch sehr fürs Lesen und für die bunten Kommentare - wir packen das. Doch, doch. Eintracht!