Direkt zum Hauptbereich

Eintracht plus.

Wer die Zukunft will, muss immer auf dem Qui Vive sein. Wieder einmal gilt es, richtungsweisende Weichen für die Eintracht zu stellen. Nicht zuletzt deshalb haben die Diskussionen in den vergangenen Tagen heftig gewogt, fast schon schien es, als seien die Positionen verhärtet. Aber hier naht Abhilfe.

In mühe- und aufopferungsvoller Kleinarbeit hat rotundschwarz die Faktenlage und die unterschiedlichen Positionen gründlich geprüft. Mit allen Beteiligten wurden intensive Gespräche geführt, um zu einem Schlichterspruch zu gelangen. Die verschiedenen Gruppierungen haben statistische Gutachten vorgelegt, die eindeutig belegen, dass das ausgegebene 50 Punkte-Ziel a) auf jeden Fall, b) vielleicht erreicht werden kann oder c) vollkommen aussichtlos ist. In einer per Großbildleinwand in die ganze Welt übertragenen Podiumsdiskussion konnten wir alle uns außerdem davon überzeugen, dass die Zielsetzung a) Ergebnis genauer Berechnungen, b) nichts weniger als selbstverständlich bzw. c) Ausdruck maßloser Selbstüberschätzung ist.

Begünstigt durch einen glücklichen Zufall ist es rotundschwarz außerdem gelungen, vollkommen geheime Geheimdokumente von „LigaLeaks“ einzusehen. Auf diese Weise konnten noch einmal völlig neue Einsichten gewonnen und in das Meinungsbild einbezogen werden. Z.B. konnte rotundschwarz erstmals einen Blick auf bisher unveröffentlichte Trainingsbeobachtungsbulletins werfen, die von der einen (oder anderen) Seite in Auftrag gegeben worden  bzw. von jungen, aufstrebenden Eintracht-Fans am Rande des Trainings erlauscht und protokolliert worden sind. Sie enthalten völlig überraschende, verblüffend detaillierte Charakterskizzen der handelnden Personen (Bulletin 1: Skibbe: Innovativer Gewinnertyp – setzt auf die Jugend./Bruchhagen: Typischer Oberlehrer. Sparbrötchen. Hält sich für einen Realisten, ist aber geborener Pessimist.“ Bulletin 2: Skibbe: Mal-so-mal-so-Meiner, geringe Stress-Resistenz, Pseudo-Visionär, Medien-Profi./Bruchhagen: realistischer Denker und Lenker.“ ) .

So kann heute  mit Fug und Recht behauptet werden, dass die vergangenen Tage einen wichtigen Beitrag zu mehr Transparenz geleistet und zu mehr Fan-Demokratie beigetragen haben. Es wird nie wieder möglich sein, ein Großprojekt - wie das Erreichen der 50-Punkte-Marke – anzugehen, ohne vorher alle beteiligten Gruppen – Spieler (einzeln), Fangruppierungen (repräsentativ), Leserbriefschreiber, Zeitungsredakteure, Udo Lattek - zu hören.

Der rotundschwarze Schlichterspruch lautet: Das 50-Punkte-Ziel wird beibehalten, muss aber nachgebessert werden. Die Eintracht muss sich in den kommenden drei Wochen einem Stresstest unterziehen und nachweisen, dass sie in der Lage ist, 5 Punkte aus drei Spielen zu holen, wobei insbesondere drei Punkte aus dem Spiel gegen Mainz 05 als Nachweis einer qualitativ stabilen Grundausrichtung gewertet werden wird. Zur präventiven Abwehr möglicher neuer Differenzen und zur Sicherstellung eines friedlichen Weihnachtsfestes wird außerdem dringend empfohlen, mit einem Sieg bei Alemannia Aachen ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Ansonsten wird spätestens in der Winterpause ein neues Schlichterverfahren eröffnet bzw. ein Fan-Entscheid herbeigeführt. Hauptsache: Die Richtung stimmt!

Kommentare

  1. Einfach nur gut! Kompliment und Gruß vom Kid

    AntwortenLöschen
  2. Auch wenn keiner weiß, wo's lang geht: Hauptsache die Richtung stimmt!

    Der X-mas Boogie ist ganz große Klasse. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht. C.

    AntwortenLöschen
  3. Die Eintracht vermengt mit aktuellen Gräuslichkeiten *g*

    Nie kann Ruhe einkehren - entweder können wir uns oben einnisten, müssen endlich den Anschluss finden, oder so wie jetzt: wir stehen vor einem richtungsweisenden Spiel.

    Aber: solange keiner der Spieler die bösen Worte "wir haben die Chance uns oben festzubeißen" benutzt, wird alles gut:)

    AntwortenLöschen
  4. Sehr schön. Jetzt wird mir endlich auch klar was Stuttgart21 wirklich bedeutet. Armer VfB!

    AntwortenLöschen
  5. Sehr gelungen !!! Das richtige zum nebenbei Fussball schauen

    AntwortenLöschen
  6. Das ist einfach nur gut. Muss ich mich Kid mal anschliessen.

    Danke Kerstin.

    AntwortenLöschen
  7. Du bist einfach nur gut.
    Schönen Gruß nach Selze

    AntwortenLöschen
  8. Herzlichen Dank fürs Lesen und Loben - freut mich!! Wollen wir mal hoffen, dass WIR den Kopf oben behalten...,-)

    Grüße in alle Richtungen!

    AntwortenLöschen
  9. ...mit 'EINTRACHT21' wäre ich aber nachher
    NICHT einverstanden...........

    LG i.

    (Schichtende,...bitte wecken um 3 .....:-) )

    AntwortenLöschen
  10. Hihi. Nein - Eintracht 21 ist im rotundschwarzen Schlichterspruch nicht vorgesehen. Eintracht 23 und - wie gesagt: Kopf oben!

    PS: Wecken per Europalied? Wird erledischt :-)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Spieltagsschnipsel 24/25: Werder Bremen - Eintracht Frankfurt (28)

Sonnige Frühlingstage, der Frühling ist regelrecht hereingebrochen. Im Garten blüht und brummt es, beim Einkaufen in der Mainzer Innenstadt herrscht Wimmelbuchgewusel - alle, alle sind da., viele 05er eröffnen den Spieltag mit einem Stadtbummel und ich sichte sogar einige Kieler, denen ich viel Glück wünsche "Letzte Woche haben die Erdbeeren mir gar nicht geschmeckt", sagt eine Frau neben mir am Marktstand. "Sind sie diese Woche besser?" Heeey... gute Frau, es ist Anfang April. Wer jetzt schon Erdbeeren kauft, sollte sich über deren nicht vorhandenen Geschmack eigentlih nicht wundern. Wider mein Gefühl hatte ich für das Spiel  gegen Werder ein Unentschieden getippt. Nachdem die 05er nachmittags gegen Kiel nur unentschieden gespielt haben, verstärkt sich mein unbehagliches Gefühl. Und schon nach den ersten Minuten ahne ich, dass es mich nicht getrogen haben wird. Kann das sein? Gegen den VFB engagiert, kämpferisch, spielstark - heute: Nix. Und dabei eine Erkenntnis, ...

Europacup-Schnipsel: Aus die Maus

Der frisch ausgebrochene Frühling macht nochmal Pause. Ein grauer, kühler Tag - Karfreitagswetter  am Gründonnerstag. Schon vor dem Spiel war im Prinzip alles klar. Bilbao wir kommen. Pünktlich bei der Ankunft vorm Stadion fängt es an zu regnen, die Bratwurst wird nass. Na gut.. Heute Choreo. Und schon davor ärgere ich mich über die hinausposaunte Motivationsansage übers Stadionmikro, mehr Pathos geht nicht: Wir! Alle über uns hinausgehen, auf dem Platz, auf den Rängen, alles geben, übers Limit, für die Stadt, für den Verein, für unsere Eintracht. Ein leichtes Würgen im Hals. Nummer kleiner geht es nicht? Auch die Ultras kleckern heute nicht, sie klotzen. Wir haben lang noch nicht genug und dazu dröhnen - nein, nicht Tankard - die Böhsen Onkelz durchs Waldstadion. Der jetzt schon sturzbetrunkene junge Mann auf der Treppe neben mir grölt und jubelt. Eine Welle von Fremdheit schwappt über mich. "Tottenham ist praktisch ein Freilos," hat mr ein premier-league kundiger Freund vor...

Die nächste Strophe vom alten Reisbrei

Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce? Und tatsächlich. So machen wir es. Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja,...