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Am Hang im Glück

In der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich vom Endspiel der U17 geträumt. Ein Fußballplatz, der eigentlich mehr so etwas wie eine große Wiese war, überall Eintrachtler, die im Grünen saßen, ein Fläschchen in der Hand, die Sonne schien. Die Eintracht gewann mit 2:0.

Vom Traum zur Wirklichkeit. Wir sind früh dran, an der Autobahnabfahrt Richtung Riederwald bildet sich ein kleiner Stau, vor uns ein Eintrachtler, neben uns ebenfalls und als wir an der Eissporthalle parken, fängt mein Herz an zu hüpfen: Tatsächlich. Von allen Seiten strömen Menschen heran, die sehen wollen, wie unsere Jungs, wie die Jungs von Alex Schur sich im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft schlagen. In Eintracht-Trikots, Bembel-, Traumatisiert- und Frankfurt-Shirts, mit Eintracht-Kapp und Eintracht-Fahnen. Kleine EFC-Trupps, Grüppchen von Ultras, Mama, Papa, Kind – alle, alle sind da. Am Tickethäuschen eine Schlange („Ach wär das schön, wenn man auch bei einem richtigen Eintracht-Spiel ganz selbstverständlich am Kartenhäuschen noch Tickets kaufen könnte...“), aber schon bei den Einlasskontrollen merken wir, dass auch hier und heute die Fußballwelt längst nicht mehr heil ist. Security, abtasten, Taschen öffnen – „Hey , hier spielen 16, 17-jährige, habt ihr se noch all ...“ ruft einer und schon sind wir drin, in diesem feinen, wunderbar kompakten Stadion am Bornheimer Hang.

Die Fankurve hinter dem Tor ist schon gut gefüllt, die Sonne brennt vom Himmel, ein leichtes Lüftchen - zumindest das – wir versorgen uns mit Wasser und Worscht und sehen den Mannschaften zu, die bereits mit dem Aufwärmen begonnen haben - bei den Leverkusenern sieht das fast brasilianisch aus – sie begleiten ihre Übungen mit rhythmischem Klatschen. Die abschließenden Torschussübungen nutzt einer meiner Mit-Adler, um mir die Tücken des WM-Balls noch einmal genauer zu erklären – schießen immer mit dem Innen- oder Außenrist, eher Schlenzen – beim Einfach-Drauf-Halten bekommt der Ball zu viel Effet, wird zu schnell, zischt dann häufig nicht nur knapp, sondern weit am oder überm Tor vorbei. Durch die Lautsprecher schallt die „Klassenfahrt zum Titi-See“ und spätestens jetzt ist klar, dass Beve, der Beve auch heute wieder als Stadionsprecher am Mikro sitzt.

Kurzes Innehalten: Schweigeminute für den in dieser Woche verstorbenen Jörg Berger. Zum Gedenken an ihn haben die Ultras hinter dem Gästetor ein Transparent aufgehängt. Helden leben länger, Legenden sterben nie. Eine schöne, anrührende Geste.

Dass es sich hier um eine offizielle DFB-Veranstaltung handelt, ist nicht zu übersehen: Über dem Stadion flattern die Fahnen von Bayer Leverkusen, der Eintracht und des DFB. Die um den Spielfeldrand platzierten Fotografen haben DFB-Leibchen übergezogen, am Mittelkreis ist das DFB-Logo ausgebreitet. Die Mannschaftsaufstellungen – auch die Eintracht-Namen in rascher Folge, ohne Fan-Chor – gut so, wäre ja schon doof, wenn von all den talentierten Jungs nur der im Vorfeld am meisten verbreitete Name ein Echo bekommen hätte. Einlaufkinder. Applaus. Die Nationalhymne. Befremdlich – aber irgendwie unterstreicht es vielleicht ja auch die Besonderheit des Augenblicks und die Bedeutung, die dieses Spiel hat: Deutscher Meister – eine der beiden Mannschaften dort unten wird heute die Meisterschaftsschale mit nach Hause nehmen.

Die Jungs der Eintracht bilden einen Kreis – lange stehen sie eng aneinander gedrückt, scharren mit den Beinen. Die Leverkusener haben schon Aufstellung genommen. Jetzt, der Kreis löst sich auf, ein letztes Abklatschen. Yep. Jetzt gilt’s.

Leverkusen spielt in Weiß, mit Spielernamen auf dem Trikot - die Eintracht in den neuen rotundschwarz gestreiften Heimtrikots (gut sehen sie aus), nur mit Nummern. Erst mal orientieren. Huch. Andere Nummernverteilung als in Langenselbold. „Das ist im Jugendbereich so“, belehrt mich mein Mit-Adler. „Da gibt es keine festen Nummern – die Nummern werden nach Position in jedem Spiel neu vergeben.“ Wieder was gelernt. Hat was für sich. Aber warum ist es bei den Leverkusenern anders? Mmh.

Schon die ersten Spielminuten zeigen, dass sich da zwei technisch feine Mannschaften gegenüberstehen, die sich nicht viel schenken. Die Leverkusener erarbeiten sich Vorteile im Spiel Mann-gegen-Mann, überbrücken das Mittelfeld schnell und strahlen immer Torgefahr aus. Die Eintracht verfügt über den besseren Spielaufbau und hat leichte Feldvorteile, kombiniert gefällig, mitunter fehlt ein wenig der Zug zum Tor. Sonny Kittel ist durch, müsste auf rechts passen, geht selbst – abgeblockt. Freistoß Kittel - Pfosten. Der körperlich kleine Gianluca Asta, der im Halbfinale in Langenselbold das vorentscheidende 1:0 erzielt hat, steht heute weitgehend auf verlorenem Posten. Er müht sich, wuselt, trickst – aber am bärenstarken 3er, dem Kapitän der Leverkusener – ist kein Vorbeikommen, zumal er Asta um zwei Köpfe überragt. Die Eintracht erhöht den Druck. Wow. Pfosten. Ecke. Gewimmel vor dem Tor. Schuss aus kurzer Distanz. Der Leverkusener Torwart lässt abprallen. Kittel setzt nach. Ein Eintrachtler ist da. Noch einer. Der Ball liegt frei. Ein Leverkusener Bein ist dazwischen. Boah. Der hätte drin sein müssen. Ein Schuss aus der Halbdistanz (von Okan Derici?) aufs Tor der Leverkusener, der Schuss scheint deutlich drüber zu gehen, senkt sich ab, wird länger – der Torhüter pflückt ihn vor der Torlinie herunter, kommt ins Straucheln, steht mit dem Ball hinter der Torlinie. Tor. Tor. Das war ein Tor. Keiner reklamiert. Weiter geht’s.

Apropos Torhüter: Der Leverkusener Torhüter, der in der ersten Halbzeit direkt vor unserer Kurve steht, wird diesen Tag mit Sicherheit nicht vergessen. Er heißt Lomb – und in Nullkommanix ist aus ihm „Lombo“ geworden und er bekommt die ganze Palette der Torwart-Gesänge zu hören. „Lombo du bist nervös“ und „Lombo ist... naja...“ – sind zum Glück schnell vom Tisch (muss ja bei einem U17-Spiel werklisch net sein) - aber „Lombo wink ein Mal“ und „Winken für Lombo“ werden zum running Gag des Spiels. Zunächst ist der Junge sichtlich ein wenig irritiert, aber dann arrangiert er sich zunehmend mit der Situation, wirkt sogar amüsiert. Grinst. Lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Cool und sehr sympathisch. Ein starker, sicherer Rückhalt seiner Mannschaft.

Die Stimmung im Stadion ist grandios. Klatschen. Singen, Rufen. Sprechchöre. Eintracht. Eintracht. Deutscher Meister wird nur die SGE. Uiiiiiiii. Aaaaaaaaaah. Pfuuuuuuuui. Auf geht’s Jungs. Eintracht. Eintracht. Lombo wink einmal...

Zehn Minuten vor der Halbzeit verlagern sich die Spielvorteile Richtung Leverkusen. Das Spiel der Eintracht läuft zu sehr über die Mitte, die Mannschaft zeigt bei Ballverlusten Schwächen in der Rückwärtsbewegung, das „Übernehmen“ gelingt häufig nicht, die Jungs stehen nicht eng genug – im Mittelfeld klafft immer öfter eine Lücke – und das nutzen die Leverkusener aus. Sie kontern mit langen Bällen in die Spitze, tauchen ein ums andere Mal gefährlich vor dem Tor auf. Aber die Abwehrreihe mit Schorr, Dudda, Hien, Söder steht sicher – beindruckend wie die Jungs auch unter Druck die Ruhe bewahren, die Bälle nicht einfach raushauen, sondern sich läuferisch und spielerisch durchsetzen. Krasser Abwehrfehler, halbrechts aus kurzer Distanz zieht ein Leverkusener ab. Tor. Entsetzen – und Erleichterung: Er gibt es nicht. Abseits? Sah eigentlich nicht so aus, aber der Schiri wird wissen, was er tut. Weiß er ja immer ,-)

In der zweiten Halbzeit flacht das Spiel ab. Die Hitze. Gleichzeitig steigt spürbar die Anspannung. Wieder ein Tor für Leverkusen. Dieses Mal aus klarer Abseitsposition. Eintracht. Eintracht. Und die Jungs zeigen Spirit. Versuchen ihr Glück mit Distanzschüssen. Aaaaaaah....Latte. Lukas Ehlert, der sich erst vor eineinhalb Wochen in Langenselbold die Hand gebrochen hat, kommt für Asta, wirkt ein wenig gehemmt und hat doch starke Szenen. Pfosten. Der war knapp. Julian Dudda, einer unserer Innenverteidiger, hat bisher bereits ein überragendes Spiel gezeigt hat und jetzt setzt er noch einen drauf, nimmt das Heft in Hand nimmt. Er ist überall. Klärt vor dem Tor in letzter Sekunde vor einem heranstürmenden Leverkusener. Ordnet das Spiel. Strahlt Ruhe und Übersicht aus. Immer wieder wird er von seinen Mitspielern gesucht, schaltet sich ins Spiel nach vor auf, geht selbst, verteilt die Bälle, treibt die Mannschaft nach vorn. Wird zwischendurch wegen Krämpfen behandelt. Weiter. Großartig.

Abpfiff. Verlängerung. Ob da noch was geht? Die Jungs sind platt. Aber das scheinen sie in den nächsten zwanzig Minuten zu vergessen. Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Beide Teams wollen es wissen, hängen sich rein – es ist heiß, die Beine werden schwer, aber der Traum ist so nah. Der starke Kapitän Erik Wille geht unter Applaus vom Platz. Frische Kräfte für die letzte viertel Stunde. Das Stadion geht voll mit. Eintracht. Eintracht. Und dann, als wir uns alle eigentlich schon auf Elfmeterschießen eingestellt haben – tatsächlich, sie sind durch – er müsste selbst, maaaan, spielt noch einmal, legt ab auf den besser postierten Mitspieler - Gonzalves zieht ab ins lange Eck - und jaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Tor. Tor. Tor. Die Eintracht ist Meister. Die Jungs da unten rasten aus vor Glück, wir strahlen, hüpfen, schreien. Ja. Ja. Ja. Die Eintracht hat es geschafft. Deutscher Meister. Noch drei Minuten, jeder Ball, der aus dem Strafraum herausgeschlagen wird, wird bejubelt, beklatscht. Kollektives Aufstöhnen. Noch ein mal eine Ecke für die Leverkusener. Lombo kommt mit nach vorne. Abgeblockt. Gegenangriff. Eine Bogenlampe Richtung Leverkusener Tor. Abpfiff.

Die Leverkusener sacken in sich zusammen. Was für eine Tragik. Alles gegeben. So kurz vor dem Ziel gescheitert. „Ihr werdet nie Deutscher Meister...“ singt das Stadion – ja, ja nicht schön, aber das musste irgendwie raus - aber dann ist auch Schluss mit dem leisen Anflug von Häme und es ist nur noch Jubel und Hüpf und Humba. Die Jungs hüpfen und tanzen und singen vor der Fankurve, klatschen Freunde und Bekannte ab, streifen sich die Meisterschafts-Shirts über. Das Stadion wackelt vor Glück. Trauben auf dem Platz. Such den Fischer - ach, da ist er ja und schüttelt jedem der Jungs einzeln die Hand. Meister. Die Eintracht ist Meister. Alex Schur. Alex Schur. Intonieren wir. Und: Wir wollen den Trainer sehen. Und er kommt noch einmal in die Kurve. Klatscht. Bedankt sich.

Dann die offizielle Ehrung der Mannschaften. Vize-Meister – sicher kein leichter Gang für die Leverkusener, die mit freundlichem Beifall verabschiedet werden. Die Übergabe der Meisterschaftsschale. Und jetzt lässt auch Stadionsprecher Beve seine Neutralität fallen – was für ein Gefühl, es jetzt in die Welt hinein zu rufen. „Deutscher Meister – Eintracht Frankfurt.“ Fotos. Händeschütteln. Winken. „Im Herzen von Europa“ schallt es aus dem Lautsprecher und alle, alle singen mit.

Allmählich leert sich das Stadion, einige der Jungs gehen noch auf eine letzte Stadionrunde, bleiben hier kurz stehen, klatschen dort ab, hier noch ein Foto. „Danke schön!“ sagt Julian Dudda als er bei uns vorbeikommt. Hey – wir sind es, die zu danken haben!

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PS: Wie ich aus gut unterrichteten Kreisen ,-) (und auch aus dem DFB-Video-Interview mit Alex Schur) erfahren habe, wird die Mannschaft jetzt zusammen ein paar Tage auf Mallorca verbringen. Was immer dort abgeht – genießt es!

Kommentare

  1. „Deutscher Meister – Eintracht Frankfurt.“

    Ich kann es gar nicht oft genug lesen. :-) Und danke für den Bericht! Gruß vom Kid

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  2. Ein großer Tag - für die Mannschaft, für Alex Schur, für alle Eintrachtler im Stadion und natürlich für die SGE. Hoffen wir, daß es der eine oder andere von den Jungs weit bringen wird; am besten zu einer "großen" Meisterschaft! Danke für den Bericht, der das Ereignis für die, die nicht da waren, treffend festhält und Danke für den ergreifenden Nachruf auf Jörg Berger. Er bleibt bei uns.

    PS: Das Stadion am Bornheimer Hang ist übrigens ein gutes Beispiel für eine zuschauerfreundliche Modernisierung. Der Fußballgott erhalte die Stehplätze!

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  3. Dem kann ich mich nur anschließen. Danke für den Bericht, der die Stimmung gut rüberbringt und einen Eindruck vom Spiel vermittelt. Das war kein gutes Wochenende für "Vize-Kusen" die, wie ich gerade gelesen habe, heute auch ihr zweites Finale verloren haben. Deutscher Meister - Eintracht Frankfurt. Erfreulich, dass so viele Eintrachtler den Weg ins Stadion gefunden haben, um die Mannschaft zu unterstützen - trotz WM oder vielleicht auch gerade wegen. Da sind "wir" dann eben doch "Eintracht".

    Ich bin gespannt, wie es mit der Mannschaft weitergeht und welchen Namen wir in Zukunft noch öfter hören werden. Es ist ein weiter Weg.

    Kleiner Hinweis: Zwei deiner Links funktionieren nicht!

    Gruß aus der Wetterau, Carsten

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  4. Ja, man kann es nicht oft genug hören und schreiben: Deutscher Meister - Eintracht Frankfurt! Und: Ja - ein Lob auf den Bornheimer Hang und die Stehränge. Und ein drittes Ja: Ein weiter Weg. Mmh, so ist das wohl. Abwarten.

    Vielen Dank auch für den Hinweis wg. der Links, die sich leider auch nach mehrmaligen Versuchen und weiß-der-Geier-warum nicht in den Text einbetten lassen. Deswegen hier:

    Fred im Forum mit Live-Ticker und Analysen:
    http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/4/11174547/

    Video mit Höhepunkten des Spiels: http://tv.dfb.de/index.php?view=2280

    Danke fürs Lesen und Kommentieren und Grüße in alle Richtungen - Deutscher Meister ist nur die SGE :-)

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  5. Klasse Bericht, Danke. Und du hast Recht, der Moment, als ich bei der Siegerehrung Deutscher Meister 2010 Eintracht Frankfurt rausbrüllte, den werde ich nicht vergessen.

    Viele Grüße

    Beve

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  6. Sehr schöner Spielbericht von dir,Kerstin.
    Wäre auch gerne dort gewesen,war aber an dem Wochenende-Richtung Eifel unterwegs-an einem 50jährigen Burzeltag teilnehmen und keinerlei Lust dazu verspürt.
    Ja,Eintracht-Deutscher Meister 2010!!!!
    LG
    (B).

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  7. Ein sehr schöner Bericht, übrigens der erste den ich in voller Länger über die Meisterschaft gelesen habe. Hat sich gelohnt:)

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  8. Hey :-) - freu mich sehr, dass euch der Bericht gefallen hat und über euer Feedback. Deutscher Meister ist nur die SGE...!

    Waldmeisterliche Grüße in alle Richtungen, K.

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