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Im Herzen von Europa

Wohin nach Europa wir in diesem Herbst aufbrechen, das wissen wir jetzt. Stellt sich nur noch die Frage: Mit wem? Bei der Eintracht kann man da im Moment schon mal den Überblick verlieren. Man weiß ja nie so genau, wer gerade ausgeliehen,  wieder zurückgeschickt, mit einem Profivertrag ausgestattet, überraschend dann doch aus TG2 wieder in  TG1 verschoben oder von jetzt auf nachher aussortiert wird.  Da ist es gut zu wissen, dass es am Ende vollkommen egal ist, wer auf dem Platz steht - ich vermute sehr stark, dass wir  auch einem rotundschwarzen bzw. schwarzundweißen Eimer zujubeln würden, solange er den Adler auf der Brust bzw. das Gänsehauttrikot am Leib hat.

Jetzt jubeln wir also wieder Kevin Trapp zu - ganz schön blöd für Frederic Rönnow, aber insbesondere für Felix Wiedwald, der vor drei Jahren vor Trapp "geflohen" ist, um ihn jetzt wieder vor die Nase gesetzt zu bekommen, um mit ihm  - gemeinsam mit Rönnow und Jan Zimmermann - ein  1a "Supertormannquartett" (A. Hütter) zu bilden. Trapp, der Herz-Bube, steht (vielleicht schon heute?) im Tor und ist dann also so etwas wie der Prince-Ersatz - auf dem Platz, beim Merchandising und überhaupt als Führungspersönlichkeit.  Das ist gut, denn wir Fans brauchen eine Identifikationsfigur, und die haben wir dann jetzt. Ist doch schön, wenn es klare Hierarchien und Verhältnisse gibt.

Jetzt, wo die Transferperiode abgelaufen ist, bin ich gespannt, wie die Eintracht mit der ständig wachsenden Gruppe an "nicht berücksichtigten" Spielern umgehen wird.  Eine Mannschaft plus Ersatzbank kommt da schon zusammen. Könnte man die nicht irgendwo zum Spielbetrieb anmelden? Oder zu einem regelmäßigen Testspielbetrieb in der Region abkommandieren (regionale Anbindung und Fannähe sind ja wichtig, ebenso wie die Förderung von kulturellen und touristischen Angeboten im Hinterland).

Neugierig bin ich auch auf das neue Stadionerlebnis, das der aktuelle Eintracht-Newsletter uns verspricht. Nach Spielende gibt es ab sofort einen Biergarten hinter der Haupttribüne und jede Menge  Mitmachaktionen. Vielleicht ist das ja der geheime Plan, für eine sinnvolle Beschäftigung der TG2?  Da bleiben unsere Jungs im Spielrhythmus, sind in Tuchfühlung mit dem Stadion und mit uns Fans. Ein Paar Ideen für die Umsetzung hätte ich auch schon: Elfmeterschießen mit Frederic Rönnow im Tor. Fan-Talk mit Marco Fabian. Gemeinsames Foto mit dem Pokal und mit Marc Stendera. Vielleicht könnte man da auch noch einen Pappaufsteller von Alex Meier daneben stellen. Und wir alle gewinnen so nach dem Spiel noch ein bisschen mehr Zeit,  um im Eintracht-Shop vorbeizugehen und uns im Gänsehaut-Euro-Style einzukleiden.

Ach ja: Gegner heute ist Werder Bremen und ich gehe davon aus, dass wir die 3 Punkte hier behalten.

PS: "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam." Mit diesem Satz soll Cato, der Ältere, jede seiner Reden im römischen Senat beendet haben. Und jetzt habe ich endlich begriffen, was dieser Satz bedeutet. Das ist lateinisch für: "Aber den Pokal, den kann uns keiner mehr nehmen."

Kommentare

  1. Beim Foul, das völlig zu Recht mit Rot geahndet wurde, hatte ich auch eine Gänsehaut, aber ganz anderer Natur. Da ahnte ich schon, dass das mit den 3 Punkten nichts werden würde. Danach haben unsere Adler zwar noch richtig gekämpft, aber es waren doch deutliche Defizite und eine fehlende Effektivität zu erkennen. Das Tor in der Nachspielzeit war dann einfach Pech.

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    1. Ja. Mit ohne dem Platzverweis hätte es wahrscheinlich zu drei Punkten gereicht. Wahrscheinlich. Oder?

      Musste Keviiiin den Freistoß nicht eigentlich halten?

      Werde heute/morgen auch noch ein paar Rund ums erste Heimspiel Stadionschnipsel hier einstellen.

      Vielen Dank fürs Vorbeischauen, lieber Marc. Freut mich sehr!

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    2. Halten müssen vielleicht nicht. Aber halten dürfen hätte er ihn schon können.

      Ha, gestern seit langer Zeit mal wieder direkt am Waldstadion - zumindest mal: - vorbeigefahren. Schee.

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    3. Aus weiter Ferne so nah :)

      Ja dürfen hätte er können. Oder sollen.

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  2. Ich freue mich schon auf die Schipsel, da sie immer lesenswert sind.
    Vorbeischauen tue ich übrigens regelmäßig, nur Kommentare schreiben unregelmäßig.

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