Direkt zum Hauptbereich

28. Spieltag: Jacke wie Hose

Eieieieieieiei. Das letzte männliche Breitmaulnashorn ist schon vor zwei Wochen verstorben,  jetzt verliert die Eintracht  durch einen dabbischen Fehler von Lukas Hradecky in Bremen, Ante Rebic hat einen Muskelfaser- und  (was für mich im Moment weit schlimmer wiegt) unser liebes schwarzundweißes Kätzchen einen Kreuzbandriss erlitten. Das Kätzchen ist tapfer und mein Kummer groß.

Immerhin haben wir nochmal Glück gehabt, denn zumindest dem Osterhasen ist in diesem Jahr nichts unerwartetes dazwischengekommen und ganz ohne Vertrag wird er vermutlich auch im nächsten Jahr wieder pünktlich vorbeikommen und tun, was Osterhasen so tun. Anders sieht es in Sachen Trainer bei der Eintracht aus und so werden wir - hier gibt der FC Bayern München den Takt vor - erst im Laufe des April erfahren, ob "er" bleibt oder geht.  Fußballerisch könnte es (also: bei uns, nicht bei den Bayern) im Moment eindeutig besser laufen. Haben wir in der Hinrunde die Heimschwäche durch Auswärtssiege kompensiert, sieht es in der Rückrunde umgekehrt aus. Und das geht gut solange es gut geht. Jeder immer ans Limit - das ist möglicherweise doch kein hinlängliches Patentrezept für eine ganze Saison. Könnte gut sein, dass wir bald Gelegenheit haben, um herauszufinden, wie "en vogue" die neue Eintracht  dann ist, wenn wir am Ende wieder da anfangen, wo wir letzte Saison aufgehört haben. Im Moment ist alles noch denkbar: Championsleague, Europa-Cup, Pokalfinale oder.... gar nix. Worse case: Kein Europa, Halbfinal-Aus, Mannschaft mehr oder weniger ertragreich in alle Winde zerstreut, Kovac weg. Mmh.

Fredi Bobic war jedenfalls ganz schön dünnhäutig gestern im nach-der-Niederlage-Interview in Sky als ihm dann zum Schluss dann doch auch noch die ominöse K-Frage gestellt wurde.  Ganz so "Jacke wie Hose" ist ihm die Diskussion anscheinend wohl doch nicht.

Bleibt er oder bleibt er nicht? Ich verfüge zwar nicht über so viele verschiedene Kanäle (wie Lothar Matthäus),  habe auch keinen direkten Kanal zum Trainer (wie Fredi Bobic).  Trotzdem sprechen nach meiner subjektiven Wahrnehmung mehr Indizien  fürs Gehen als fürs Bleiben. Immerhin müsste uns das nicht weiter grämen: Fredi Bobic hasst Stillstand und wird also auch dann weiter hart daran arbeiten, die SGE weiter zu entwickeln, Axel Hellmann findet sicher einen Investor mit "Eintracht-DNA". Und uns bleibt die Gewissheit, dass Niko Kovac lebenslanges Mitglied bei der Eintracht ist und den Adler bis ans Ende im Herzen tragen wird. Und das sind schließlich die Dinge, die wirklich zählen.






Kommentare

  1. Es liegt mir sehr am Herzen darauf hinzuweisen, dass es sich bei der virilen Nashornkalamität nicht allgemein um das Breitmaulnashorn, sondern vielmehr um das N ö r d l i c h e Breitmaulnashorn handelt.

    Ob sich die Südliche (südlich wovon? Äquator?) Population hingegen uneingeschränkten Wohllebens erfreuen darf, oder sich dort, reziprok, die Damenwelt in der Vereinzelung befindet - mer waaß es net.

    Mögen sie jedenfalls gedeihen, die Nashörner. (Wäre es nicht der Adler, es müsste ein Nashorn sein.)

    AntwortenLöschen
  2. Das nördliche männliche Breitmaulnashorn - das sind wichtige Details. Nashörner- statt Adler-Invasion - die Vorstellung hat was. Aber: Auf ein Original-Nashorn im Stadion müssten wir dann wohl verzichten - grauenhafte Vorstellung eine Nashorn-Variante von Dino, Fritzle, Berni oder Emma im Stadion zu haben.

    AntwortenLöschen
  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  4. PS: Keine Meinung zum Verbleib des Trainers mit dem Nashorn...ähem: Adler im Herzen?

    AntwortenLöschen
  5. Na klar: er bleibt, oder geht. Wie das Nashorn. Darin stimmen übrigens auch Nördliche sowie Südliche Breitmaulnashörner jedweden Genders weitgehend überein.

    AntwortenLöschen
  6. So hängt doch alles irgendwie miteinander zusammen. Wenn häufig auch ganz und gar sinnlos (Frei nach Robert Gernhardt)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Spieltagsschnipsel 24/25: Werder Bremen - Eintracht Frankfurt (28)

Sonnige Frühlingstage, der Frühling ist regelrecht hereingebrochen. Im Garten blüht und brummt es, beim Einkaufen in der Mainzer Innenstadt herrscht Wimmelbuchgewusel - alle, alle sind da., viele 05er eröffnen den Spieltag mit einem Stadtbummel und ich sichte sogar einige Kieler, denen ich viel Glück wünsche "Letzte Woche haben die Erdbeeren mir gar nicht geschmeckt", sagt eine Frau neben mir am Marktstand. "Sind sie diese Woche besser?" Heeey... gute Frau, es ist Anfang April. Wer jetzt schon Erdbeeren kauft, sollte sich über deren nicht vorhandenen Geschmack eigentlih nicht wundern. Wider mein Gefühl hatte ich für das Spiel  gegen Werder ein Unentschieden getippt. Nachdem die 05er nachmittags gegen Kiel nur unentschieden gespielt haben, verstärkt sich mein unbehagliches Gefühl. Und schon nach den ersten Minuten ahne ich, dass es mich nicht getrogen haben wird. Kann das sein? Gegen den VFB engagiert, kämpferisch, spielstark - heute: Nix. Und dabei eine Erkenntnis, ...

Die nächste Strophe vom alten Reisbrei

Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce? Und tatsächlich. So machen wir es. Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja,...

Europacup-Schnipsel: Aus die Maus

Der frisch ausgebrochene Frühling macht nochmal Pause. Ein grauer, kühler Tag - Karfreitagswetter  am Gründonnerstag. Schon vor dem Spiel war im Prinzip alles klar. Bilbao wir kommen. Pünktlich bei der Ankunft vorm Stadion fängt es an zu regnen, die Bratwurst wird nass. Na gut.. Heute Choreo. Und schon davor ärgere ich mich über die hinausposaunte Motivationsansage übers Stadionmikro, mehr Pathos geht nicht: Wir! Alle über uns hinausgehen, auf dem Platz, auf den Rängen, alles geben, übers Limit, für die Stadt, für den Verein, für unsere Eintracht. Ein leichtes Würgen im Hals. Nummer kleiner geht es nicht? Auch die Ultras kleckern heute nicht, sie klotzen. Wir haben lang noch nicht genug und dazu dröhnen - nein, nicht Tankard - die Böhsen Onkelz durchs Waldstadion. Der jetzt schon sturzbetrunkene junge Mann auf der Treppe neben mir grölt und jubelt. Eine Welle von Fremdheit schwappt über mich. "Tottenham ist praktisch ein Freilos," hat mr ein premier-league kundiger Freund vor...