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Mit Zahlen im Bild

Es ist keine Neuigkeit: Im Vergleich mit der vorigen Saison steht die Eintracht derzeit deutlich besser da. Am 21. Spieltag haben wir mehr Punkte (28 statt 21), deutlich mehr  Tore (39 statt 24), stehen auf Platz 9 (statt 12) und der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt 7 (statt 3) Punkte. Ein Europacup-Platz war in der vergangenen Saison zum gleichen Zeitpunkt pure Illusion (12 Punkte Abstand) und ist in diesem Jahr spätestens nach dem Sieg gegen Schalke (mit nur 4 Punkten Abstand nach oben) wieder eine Option.

Als besonderes Manko dieser Saison wird die Systemumstellung und die daraus resultierende Defensivschwäche ausgemacht. Kein Zweifel - in der Arbeit nach hinten haben wir unsere Probleme - ebenso wie eine ganze Reihe anderer Mannschaften, die -  meinem Gefühl nach auffallend oft nach überraschenden Gegentoren - Schwierigkeiten damit haben, ihre Defensivarbeit unter Kontrolle zu halten. Jüngstes Beispiel: Wolfsburg im Spiel gegen Leverkusen.

Wie war das mit der Abwehrarbeit der Eintracht eigentlich in der vergangenen Saison? Ein vergleichender Blick  auf die reinen Zahlen bringt (zumindest für mich) einigermaßen überraschende Erkenntnisse:


Mögliche  Findings:

Die Art, in der wir unsere Gegentore fangen, sieht  in dieser Saison zwar mitunter äußerst unglücklich aus – im Ergebnis kommt hinten jedoch das gleiche rum wie im letzten Jahr – mit dem Vorteil, dass wir mitunter in Spielen zwar viele Gegentore erhalten, aber in der Regel mit eigenen Toren vorlegen und/oder dagegenhalten.

Dass in der Bundesliga relativ oft mehrere Tore in kurzen Abständen  fallen, die den Spielverlauf drehen oder auf den Kopf stellen, ist generell einer veränderten, risikoreicheren Spielweise geschuldet, in der individuelle Fehler (noch) krasser und vor allem direkter bestraft werden als früher. Ein überragender, mitdenkender Torwart ist für diese Spielweise unabdingbar.

Die Spielweise ist - gerade bei ambitionierten Mannschaften -  generell schneller und raumgreifender. Es wird nicht mehr von hinten nach vorne durch kombiniert. Die im Mittelfeld  eingestreuten  (kurz, schnell und quer gespielten) Kombinationsstaffeln schaffen  Zeitgewinn, damit die komplette Mannschaft aufrücken und sich nach vorne verschieben kann- sie sind bereits direkter Teil des Angriffszugs. Wenn hier ein Fehler passiert, sieht jede Mannschaft schlecht aus und wird quasi überlaufen.

Das hieße: Unsere "Scheunentorspiele" waren im letzten Jahr Zufall und sind in diesem Jahr in der Tat systembedingt. Aber: Die Vorteile der Systemumstellung gleichen die Nachteile mehr als aus.

Und was meint ihr?

Kommentare

  1. Liebe Kerstin deine Skizze zur momentanen Eintrachtlage wie immer Spitze!!
    Vielen Dank für deine Postkarten, sie werden von allen bewundert! Stephanie hat deiner karte sofort einen Ehrenplatz an unserem Kühlschrank gegeben!
    Bis Hamburg
    deine Adlerfreunde aus dem Spessart

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  2. Oh, das freut mich. Und falls bei euch zu Hause (was ich ich nicht glaube) wirklich mal jemand den Text vergessen sollte, könnt ihr ihm jetzt nicht mehr entkommen ,-))

    Wir sehen und gegen Hamburg - und mit ein bisschen Glück können wir uns dann mit...ähem... 34 Punkten schon zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison von jeglichem Abstiegsgedöns verabschieden. Das wär genial!

    Einträchtliche Grüße aus dem rheinhessischen Hinterland, K.

    PS @ Skizze: Hihi - danke :)

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  3. Ich meine, dass es wurst ist, wie viele Tore wir kriegen, so lange wir - wo ist das Phrasenschwein? - eines mehr schießen.

    Und ich erinnere mich noch gut an die Zeit unter einem namens Funkel, wo sich nicht wenige genau die Spiele und die Ergebnisse herbei wünschten, die wir in dieser Saison haben. Wo sind sie nur hin, die damals lieber 4:5 als 0:1 verlieren wollten?

    Fazit: Man kann es nicht allen recht machen. Und die, denen man es nicht recht macht, beklagen sich. Die anderen freuen sich ... meist still. Es ist im Fußball wie im "richtigen" Leben. :-)

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