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Unterwegs: Mit Bob in Zwickau

Es ist wieder so weit. Bob Dylan kommt auf seiner neverending Tour in Deutschland vorbei und wir sind dabei. Jedes Dylan-Konzert, jede Tour ist auf ihre Art genial, einzigartig, wunderbar. Manchmal ist es noch ein bisschen mehr. In Berlin war das zum Beispiel so, in der Max-Schmeling-Halle Oder in Gelsenkirchen, damals 2006 während der Schland-WM im eigenen Land. In Lille. In Worms. In Straßburg. In Salzburg, während der EM 2008 am Rande des Spiels Schweden gegen Griechenland, da vor allem. Und in Dornbirn. Ja, doch, vor allem in Dornbirn. Und in diesem Jahr. In Zwickau.

Schon die Kombination Zwickau und Dylan ist schräg und schön. Als der diesjährige Tourplan bekannt und uns klar wurde, dass wir nur bei einem Konzert dabei sein können, waren wir uns über die Auswahl des Reiseziels schnell einig. „Zwickau, da fahren wir hin“, sprach mein Mit-Adler – yep, so machen wir’s.

Bob lässt nichts aus, wie bei seinen Touren durch die USA, an denen er am einen Tag in New York und am nächsten in Big Flats (New York State) oder Bethlehem (Pensylvania) spielt, grast er auch in Europa an den Rändern und in der Peripherie. Ob eine Halle mit 10.000 Leuten oder ein Bowling Green, das nicht mehr als 2.000 Zuschauer fasst – ausverkauft ist immer. Ein fahrender Sänger,  man at work, der überall spielt, wo er gebucht wird, was in mir die Hoffnung nährt, dass er in ein paar Jahren vielleicht auch hier im Ort in der Radsporthalle vorbeikommt. Am Tag nach dem Konzert ist im Zwickau Chronicle, stopp: in der Freien Presse Sachsen zu lesen, dass der Besuch Dylans „ein Glücksfall, für die Stadt“ war.  Viele Zwickauer waren da, aber – wie immer bei Dylan-Konzerten - auch sehr viele Bob-Aficionados, die – wie wir - von überall her Richtung Zwickau strömten und sonst wohl eher nicht hier vorbeigekommen wären. Davon wird noch die Rede sein.

Die Fahrt gen Osten brachte uns viele Erkenntnisse - allem voran die Einsicht, dass der Osten immer noch der Osten ist und eine Fahrt nach Sachsen immer noch irgendwie nach „drüben“ führt und so etwas wie eine Zeitreise ist. Alles ist eigentlich wie „bei uns“ und trotzdem ein bisschen anders. Das Ampelmännchen zum Beispiel. Der Rotkäppchensekt. Und die Sache mit dem Kaffeetassenschild an der Autobahn. Als wir auf der Hinfahrt die Kaffeetasse am Straßenrand sehen,  erinnern wir uns daran, dass es da mal eine Diskussion gab – von wegen:  „Wilde“ Imbissstände am Rande der Autobahn, die verboten werden sollen – mitsamt ihrem frisch gebrauten Kaffee, dem selbstgemachtem Kartoffelsalat und den Frikadellen. Wir fahren ab und landen mitten in einem regen und bunten Chaos. Ein vollkommen überfüllter kleiner Parkplatz, LKWs, Trucker, Handwerker im Blaumann, Einheimische, die hier vorbeikommen, um ein paar Einkäufe zu erledigen und nebenbei noch eine Wurst oder einen Erbseneintopf zu essen. Einkaufen? Ja, an der kleinen Verkaufshütte, die wohl als Selbstbausatz aus einem Baumarkt stammt,  hat sich eine lange Schlange gebildet – vorne geht es rein, Innen an der Theke vorbei und  hinten wieder raus – und kaum einer, der dann - neben seinem Essteller -  nicht auch noch eine Tüte mit Bratwürsten oder Wurstdosen mit sich trägt. An den Biertischen kann man unter improvisierten Sonnen- bzw. Regenschutz gemütlich sitzen.  Von Regen heute keine Spur, die Sonne strahlt vom blauen Himmel.  Auf der Autobahn braust der Feierabendverkehr vorbei. Wir trinken einen Kaffee und fahren weiter – Bob ruft. 

Nachdem wir Nordhessen und Thüringen  hinter uns gelassen haben, wird die Gegend immer waldloser. Beim Erzgebirge-Look-a-like-Contest würde die Gegend hier nur auf den hinteren Plätzen landen.

Was gibt es Wissenswertes über Zwickau?  Die Stadt hat ca. 90.000 Einwohner,  Robert Schumann ist hier geboren, es gibt also auch ein kleines Schumann-Museum und ein Konservatorium; außerdem eine "an internationalen Maßstäben orientierte" Hochschule, die Studiengänge in Technik, Wirtschaft und - huch, tatsächlich  - "Lebensqualität"  anbietet. Das Symboltier des Ortes ist der Schwan, davon kann man sich im Schwanenpark überzeugen. VW hat hier nach der Wende ein Zweigwerk errichtet und ist bei weitem der größte Arbeitgeber. Und so ein bisschen hängt da natürlich auch noch der Schatten der NSU über der Stadt.
   
Reisen hat bei uns immer etwas Improvisiertes – erst recht, wenn wir auf Bob-Tour gehen.  Wir checken ungefähr die Route (nein, immer noch kein Navi), buchen eine erschwingliche, einigermaßen zentrale Übernachtung und der Rest wird sich schon finden.  Apropos finden:  Auf der Suche nach unserem Hotel kurven wir eine ganze Weile  durch die Zwickauer Innenstadt, die bereits um diese Zeit – es ist halb sechs – erstaunlich leer ist. Vielleicht doch mal jemanden fragen? Gute Idee – das Hotel, das wir suchen ist etwas außerhalb, immer Richtung Werdau. Die Straßen werden kahler, eine Reihe verfallener Gebäude am Straßenrand, immer der Hauptstraße nach, jetzt  muss es doch gleich kommen. Die Straße ist breit, die Häuserblocks sehen unwirtlich aus. Irgendwie hatten wir eine Übermenge von Schland-Deko erwartet, nichts davon zu sehen -   kaum, dass mal ein Blumentopf auf einem Balkon steht. Weiter, weiter – das da, das muss es sein. Parkplatz am Hotel. Wir biegen ab und stehen – o du Hölle – im Hof direkt neben einem runden, verglasten Pavillon, der von oben bis unten schlandmäßig dekoriert ist. Daneben einige Biertische, ein kahler Parkplatz. Ach je, aber zum Glück ist ja heute WM-Pause. Rezeption und Frühstücksraum sind klein und rustikal, aber hell und freundlich, zehn oder elf Räume verteilen sich über zwei Stockwerke, eine Treppe hoch ist unser Zimmer – einfach, hell,  sauber und bequem. Prunkstück: Ein riesiger Flachbildfernseher an der Wand. 

Blick aus dem Fenster:  Hauptstraße, gegenüber eine schmucklose Häuserzeile, ein von außen merkwürdig aseptisches Fleischereigeschäft, ein Stück die Straße runter ein Bäcker und eine Lottoannahme. Das war’s.

Schnell ein bisschen Wasser ins Gesicht und dann auf in Richtung Stadthalle. Ob wir hier heute Abend nach dem Konzert noch ein Bier bekomme?, fragen wir vorsorglich beim Chef des Hauses, einem schlanken  Herrn mit Jackett und Jeans, smart, freundlich, mit kratziger Raucherstimme und wachem Blick. „Ei  jou – wenn ich weiß, dass noch jemand kommt, dann schenk ich aus.“ Besonders sächsisch klingt das nicht.

Mit dem Auto (wie gesagt: wir sind nicht mehr ganz früh und etwas außerhalb) fahren wir los. Stadthalle, das klingt nach altehrwürdigem Mittelpunkt des Ortes – ist aber in Wirklichkeit eine relativ neu erbaute Mehrzweckhalle, die am Rande eines Gewerbegebietes, direkt neben Obi und Globus, steht. Um die Halle herum herrscht Verkehrschaos. Direkt neben der Halle steht der Bob Truck, wir wühlen uns irgendwie durch ans andere Ende des Einkaufszentrums, da gibt es noch ein paar Lücken und schlendern dann zur Halle, um die herum es wuselt. Dass hier sonst deutlich weniger los ist, kann man unschwer an den Plakaten ablesen, die von kommenden Großereignissen künden – statt Fuchs und Hase sagen sich hier  „Die Münchener Freiheit“ und „Kurt Krömer“ gute Nacht.  Ein verlockender Duft von „Rostern“ hängt in der Lut, dazu gibt es Brö  – knusprige, würzige Bratwürste mit Brötchen, sehr lecker.

Die Halle ist kompakt mit guter Akustik, die Seitenränge sind ausverkauft, im Innenraum drängelt es sich. Anders als noch vor ein paar Jahren, wissen wir, was uns erwartet.  Während einer Tour bleibt die Setlist, mir einigen raren Ausnahmen, unverändert. Kein Rätseln, was als nächstes kommt, stattdessen ein sehr konzentrierter, fast schon jazziger Bob und eine Band, die perfekt aufeinander eingespielt ist Blues, Swing, Rock. Die feststehenden Rituale. Stu Kimball, der auf seiner Gitarre ein paar Akkorde anschlägt, die Band, die auf die Bühne kommt. Bob, wie im Last Waltz so heute, natürlich als letzter. Grauer Anzug, grauer Hut. He used to care, but things have changed. 

Hatte ich mich in den letzten Jahren immer häufiger über das Publikum geärgert – die Atmosphäre in der Stadthalle Zwickau ist großartig.  Kein permanentes Gebrabbel und Geschwätz, unglaublich viele Youngster mit Bob-Hüten. Gespannt, intensiv, kribbelig. Die Bühnenbeleuchtung ist sparsam, ein fast intimer Raum. Sobald das Licht ausgeht,  ist jeder mit sich allein und ganz bei sich. Zwischen den Köpfen, Händen, Hüten irrlichtert ab und zu Bob von der Bühne. She belongs to me in einer stampfenden, eindringlichen Version. Workingman Blues zum Hinknien schön, zart und weich und verletzlich.  Ein schmelzendes, inniges  Forgetful Heart. Lieder vom Hoffen und Vergehen und vom Trotzdem und Immer wieder. Cheerful, never fearful. Simple Twist of Fate. Neben mir tanzt ein junges Mädchen zu Duquesne Whistle und singt den Text von vorne bis hinten mit. Bob bearbeitet sein Piano wie Thelonius Monk. Waiting for you. Long and wasted years. Die Mundharmonika jault und weint  Die Zugaben, wie immer: All along the watchtower, das in diesem Jahr diabolisch und abgründig daher kommt. Blowing in the wind – als Swing Polka, fast mit einem Augenzwinkern. Die fünf Männer aufrecht an der Rampe, Bob winkt mit seiner Harp.  Klatschen, johlen, trampeln. Heute wird er noch einmal zurückkommen. Nein, natürlich nicht. Erbarmungslos wird das grelle  Hallenlicht hochgedreht, der Bühnenabbau hat schon begonnen. Aus den Lautsprechern klingen ein paar Töne der „Fanfare of a common man“ von Aaron Copland, das jahrelang der Auftakt zu jedem Dylan-Konzert war.  Vor der Halle, wie fast überall und immer, ein develish Double Dylan mit Gitarre und Schlapphut. Hey, Mr. Tambourine Man, stimmt er an  und  – hab ich auch noch nicht oft erlebt - alle Umstehenden singen mit.  

Nostalgie-Seligkeit ist nicht so unser Ding. Zurück durch die mild-kühle Nacht zum Hotel.  Der Chef hat Wort gehalten, sitzt rauchend beim Bier im Hof. „Radeberger, Köstritzer, Bit? Drinnen oder draußen?" Radeberger. Draußen.  Und dann stehen auch schon zwei große kalte Biere vor uns auf dem Tisch und wir erfahren, dass wir vorhin richtig gehört haben: Nein, der Chef ist kein Sachse, er ist Pfälzer, hat nach der Wende hier gearbeitet und wenn wir das, was er uns erzählt richtig interpretieren,  sich hier in Zwickau „eingekauft“. Jaja, das Hotel. Und irgendwie wohl auch das Nachbarhaus. Der Sky-Pavillon, der kommt hier gut an.  Für den Platz daneben hat er eine Baugenehmigung. Eigentlich wohnt er in der Schweiz. Ist aber auch viel in Geschäften in Berlin und in Leipzig unterwegs, auch mal in Polen. Was er so macht? Logistik. Aha.

Noch ein Bier? Yep. Wir bekommen Gesellschaft. Ein Herr in mittleren Jahren kommt um die Ecke, ein Nachbar aus dem Wohnblock gegenüber.  Kurze gestreifte Shorts, ein senfgelbes flatteriges T-Shirt.  Ist das ein Schlafanzug, was er da anhat?  Ach, egal. Gestatten: Jörg.  Auch ein Bier?  Jou. Geht klar.   Der Hof hinterm Hotel, der Sky-Pavillion, so erzählt uns Jörg, ist so etwas wie die  einzige Anlaufstelle hier im Eck.  „Hier gibt’s ja sonst nichts, wo man mal ein Bier trinken kann.“ Und da kommt auch schon der Nächste. "Kann man sich hier dazu setzen?" Ei jou. Stefan aus Dortmund, ja, er war auch bei Dylan. Bier? Jau, kommt. Die Stimmung wird immer ausgelassener. Ein Hauch von Anarchie weht über den Parkplatz..  Längst sind wir beim Du und begrüßen mit lautem Hallo den nächsten Gast, der um die Ecke biegt und – was sonst – vom Bob-Konzert kommt. Blond, ein bisschen mollig, witzig, babbelig:  Elke aus Berlin. „Gibt’s hier noch was zu trinken?“ Aber immer.  El Jefe sitzt mit am Tisch, ist serviceorientiert und geschäftstüchtig.  

 „Ihr kennt euch wohl schon länger?“ fragt Elke. „Nö, grade erste kennen gelernt.“  Und da kommen auch schon die Nächsten. Eine junge Frau, ganz in schwarz, punkig. Ob die auch bei Bob war? Sie deponiert nach kurzem Zwiegespräch mit dem Chef zwei Plastiktüten am Nachbartisch und verschwindet wieder in der Nacht. Stefan verabschiedet sich Richtung Bett, stattdessen begrüßen wir zwei weitere  Mittrinker, zwei Jungs aus Braunschweig und Hannover, die sich in einem Plattenladen – in der Bob-Ecke – kennen gelernt haben und schon seit den 1990er Jahren zusammen jedes Jahr auf Bob-Tour gehen Dieses Jahr:  München, Zwickau. Und dann? „Nur noch Rostock, Flensburg und Aarhus.“  Der Braunschweiger ist sehr schmal, sieht trotz seiner grauen Haare fast jugendlich  aus und erinnert mich an einen Jungen, den ich vor hundert Jahren auf einer Tramptour durch Irland kennengelernt habe und in den ich damals ein bisschen verknallt war. Er ist schon Opa. Echt? Kaum zu glauben. Sein  Freund erzählt von seiner 14-jährigen Tochter, die Dylan doof, ihren tourenden Vater aber dann irgendwie doch ganz cool findet. Elkes Lieblings-CD von Bob ist Time out of Mind, der Hannoveraner  liebt die Desire, der junge Opa sammelt Bootlegs, mein Mit-Adler will noch einmal, einmal bitte Blind Willie McTell live hören und der Chef bringt die nächsten Biere.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch einer: Owladler, von dem ich weiß, dass er heute auch hier in Zwickau ist und den ich noch nie persönlich getroffen habe. Das wär’s doch. Einträchtlich in Zwickau und als sich der Gedanke erst einmal in meinem Kopf festgesetzt hat, bin ich mir fast sicher, dass er jetzt, ganz bestimmt, der nächste sein wird, der hier um die Ecke biegt und ein Bier bestellt. Na…… ? 

Da kommt tatsächlich eine Gestalt aus dem Dunkel, aber, leider, es ist nicht Owlader, es ist die Punkerin von vorhin, dieses Mal in männlicher Begleitung.  Sie setzen sich ein bisschen abseits und haben offensichtlich noch Hunger. Jürgen ist flexibel, hier gibt es nichts, was es nicht gibt. „Mache mir!“  Noch jemand Gulaschsuppe? Man ahnt, wie der Mann zu seinem Sach gekommen ist. Aber nein, wir bleiben beim Bier und naschen stattdessen an den Nüsschen, die  Frau Chefin inzwischen in kleinen Schälchen auf dem Tisch drapiert hat. Noch ein Bier? Jou. Aber das ist dann wirklich das letzte.

Todmüde landen wir irgendwann gegen Zwei in unserem Zimmer und kichern uns in den Schlaf. War das echt, da eben? Draußen rauscht  der Verkehr direkt unter unserem Fenster vorbei, ab fünf Uhr mischen sich darunter die Geräusche der Straßenbahn und um 7 Uhr läuten die Glocken. Halleluja.  Auf der Heimfahrt halten wir nochmal beim Imbiss auf Höhe Magdala, der noch idyllischer ist als das Gegenstück in die andere Fahrrichtung. Hier sitzt man fast im  Grünen, auf Bänken unterm  Baldachin und bei belegten Brötchen. Wir, die wir jetzt zu den Eingeweihten gehören, nutzen die Gelegenheit und nehmen uns für Zuhause ein paar Thüringer mit.  Echte Thüringer, die irgendwie gar nichts mit dem zu tun haben, was jetzt hier bei uns – vielleicht zurecht – nicht mehr Thüringer heißen darf.  Abends gewinnt die deutsche Nationalmannschaft gegen Frankreich und ich stelle mir lieber nicht vor wie und was heute abend im heimlichen Zentrum von Zwickau, auf dem Parkplatz im Schland-Pavillon, abgeht. Mein Mit-Adler und ich sitzen auf dem Bänkchen hinter dem Haus und schauen in den Regen. Soon after midnight, and the moon is in my eyes.




Kommentare

  1. unterwegs sein, das ist immer gut. auch wenns zwickau ist. so hat jeder seinen bob :-)

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  2. So ist das wohl - in Bob we trust ,-)

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  3. Irgendwann noch einmal "Romance in Durango" wär auch nicht schlecht. Gruß, C.

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    1. Mir fallen da auch noch ein paar ein... Sagen wir mal so Die Setlist in Dolina Charlotty - die hätte ich auch ganz gerne mitgenommen...

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    2. @Celtix: Wärst du mal in Stavern in Norwegen gewesen. Oder in Kristiansand. Aaaaargs..... Ich bekomme Tränen in die Augen, wenn ich die Setlist sehe - ein Hund isser schon ,-)

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  4. Magdala - da sind wir erst vor wenigen Tagen vorbei gefahren. Wir hätten halten sollen. :-)

    Und im Hof hinterm Hotel wäre ich gern dabei gewesen. Das hätte ich nicht gedacht, als ich ihm beim Lesen zum ersten Mal begegnet bin. :-)

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    1. Wir auch nicht :) - und Magdala für's nächste Mal unbedingt vormerken.

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    2. der imbiss haase ist ab mitte august an jenem ort geschichte, ihr müsst dann dort ins gewerbegebiet an der autobahn. und guggen, wo er ist.

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  5. Es sind doch solche Erlebnisse, die man nicht geplant hat, weil sie eben nicht planbar sind, die so eine Reise reizvoll machen.

    Ein Hof in Zwickau, ein paar Biere - wer wäre da nicht gern dabei gewesen ;-)

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    1. Ja, genau so ist das.

      Mein Mit-Adler hat in seiner Hosentasche ein Mini-Prospekt vom Hotel gefunden, das da wohl an der Rezeption herumlag. Foto von der Frontalansicht (sehr stattlich *g), Adresse, Öffnungszeiten von - bis und der Hinweise: "Bei Bedarf auch länger." :D

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  6. So einfach bin ich nicht zu erwischen; kurz da und schnell wieder weg. In Zwickau war ich mit meiner Tochter, ganz vorne an der Bühne, links, dort wo Dylan sich ab und an kurz zeigte, ohne sein Gesicht hinter den Mikros zu verstecken. Großartiges Konzert, aber ich tauge ohnehin nicht zum Kritiker. Und zwei Gartenscheren habe ich aus dem Baumarkt heimgebracht. Forgetful Heart wirklich ganz innig, ganz zurückgenommen, zart, möchte ich sagen. Jetzt wo ich Rostock und Flensburg absolviert habe, würde ich sagen, die beste Version. Die Stadt Rostock hat mir übrigens ganz gut gefallen, ich hatte anderes erwartet, traditionsreiche Altstadtbauten, lichte Räume, großzügige Plätze, Flensburg wirkte dagegen abgewirtschaftet, fast heruntergekommen, eng und gedrückt; auch die Flens-Arena war ein häßlicher großer Kasten, etwas aufgewertet durch die unmittelbare Nachbarschaft zur Universität. Es war aber rappelvoll, genau wie in Rostock. Es gab sie gleiche Setlist, aber dennoch Variationen: Workingman Blues in Rostock,großes Amerika, die neuen Zeilen nahm ich wahr, kann sie aber nicht wiedergeben, "Früchte des Zorns" höre ich darin und sehe die "Okies" auf ihrem staubigem Weg. Überhaupt erinnert mich die Bühne mit den alten Scheinwerfern fast an ein Filmset; die Songs gleichen Bildern oder Filmszenen. Musik für´s Auge, sozusagen, vielleicht für das innere Auge. Flensburg war rockiger, bei Duquesne Whistle oder bei den Early Roman Kings, es gab ein "Dankescheen" vor der Pausenansagengebrabbel. In Flensburg ließ ich mich in der Pause aus der ersten Reihe in die Saalmitte zurückrutschen und dieser Perspektivwechsel hatte etwas für sich; richtig spürbar war die Gesamtbegeisterung im Saal, aufbrandender Jubel nach den Songs, knisternde Vorfreude auf die nächste Nummer. Ich bin als ´78er Zeppelinfeldbesucher wohl schon fast ein Veteran und denke immer mal daran, dass es bald keine Dylankonzerte mehr geben wird und bin dennoch voller Staunen, was in dieser Wundertüte schon alles dringesteckt hat und was wohl noch drinsteckt. Für diesmal: Es war wieder einmal klasse. Gruß aus Ostwestfalen

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  7. Kurz da und wieder weg? Ich hätte es wissen müssen - du gehörst eindeutig zur Spezies der Bob-artigen :)

    Herzlichen Dank für deine Eindrücke aus Rostock und Flensburg - freut mich sehr! Ich wäre so gerne noch ein Stück mitgefahren. Flensburg, ja - merkwürdig heruntergekommen, das ist mir bei einem Besuch vor ein paar Jahren auch aufgefallen. Ganz vorne war ich bei Bob-Konzerten bisher nur selten. In Straßburg, in Worms, einmal beim allgemeinen Run nach vorne in Mannheim - bis heute könnte ich schwören, dass Bob und ich uns dabei einen Moment lang direkt in die Augen geschaut haben - obwohl, wer weiß, wohin er blickt. Wir stehen meistens irgendwo in der Mitte, das hat den Nachteil, dass zumindest ich von Bob wirklich manchmal nur den Hut sehe, aber - wie du es auch beschreibst - die Saalatmosphäre iist stärker.. Dieses Jahr wirklich knisternd - das hab ich letztes Jahr ganz anders erlebt und fast schon befürchtet, dass da (so ein bisschen analog zum Stadion) ein Wandel seinen Lauf nimmt. Zum Glück habe ich mich geirrt - es ist wirklich genial, dass da inzwischen ein geschätztes Drittel des Publikums so um die 20 ist. Hammer.

    "Damals in Nürnberg" - du gehörst also auch zu denen, die da waren...., da kann ich leider nicht mithalten. Der Bootleg-Sammler in Zwickau hat uns erzählt, dass es tatsächlich einen - guten! - Mitschnitt des Konzerts gibt. Interessiert dich das?

    Ich will mir nicht vorstellen, dass es eine Zeit ohne Bob geben wird. Immer noch und noch ein Jahr...Europa im Frühjahr? Möglich....Long may he run!

    Einträchtliche Grüße ins Ostwestfälische, K.

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  8. Der legendäre Schorbaer Berg ... Momente des Thüringer-Bratwurst-Zen der letzten beiden Jahre ... immer Freitags auf der Fahrt von Darmstadt nach Berlin ... so legendär & wunderbar wie dieser legendäre Bericht. Schön, wieder dabei gewesen zu sein. Besonders in den Momenten, die abseits der Hauptstaßen spielen. Denn da & in Bobs Liedern passiert das wirkliche Leben.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

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  9. Ich bin froh, dass wir den Imbiss Hase zumindest noch einmal erlebt haben - sehr, sehr schade, dass das jetzt vorbei sein soll. Wo wirst du jetzt künftig wohl deinen Zwischenstopp einlegen...wanderst du mit ins Gewerbegebiet? So ist das mit den Ritualen und Gewohnheiten, sie ändern sich - und nicht immer freiwillig.

    Freut mich sehr, dass du auch in diesem Jahr wieder lesend mit auf Bob-Tour gegangen bist. - danke dir für den freundlichen Kommentar!

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