Spieler der Stunde: Sebastian Rode (heute als T.C. Boyle Special, außerdem mit viel Qualm und lustigen Bildern)
Der Schriftsteller T.C. Boyle ist derzeit auf vielumjubelterDeutschlandtour. In meinem heutigen Eintrag zum Spieler der Stunde orientiere
ich mich daran, wie er laut eigenem Bekunden den Ablauf seiner Leseabende gestaltet: Es wird eine kleine Lesung
geben (hier: einen kleinen Text, ein paar Bilder), eine kleine Diskussion (das
hängt dann von euch ab) und ich werde einen Witz erzählen.
Hier also zunächst der Text:
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Mit den Niederlagen gegen 1860 München und gegen den KSC ist die
Zweitligasaison 2011/12 – die letzte Zweitligasaison der Eintracht –
ausgedümpelt. Egal, irgendwie. Trotzdem
schade – die Saison (und wir mit ihr) hätten einen besseren Abschluss verdient
gehabt. Um so vorbildlicher die Wahl zum Spieler der Stunde: Obwohl auch hier offensichtlich das letzte Quäntchen
Motivation gefehlt hat, es noch einmal wissen zu wollen, hat die Abstimmung es
aber trotzdem durch den unbändigen Einsatz einiger Teilnehmer in letzter Sekunde gerad noch über die 31-Stimmen-Hürde
geschafft und damit konnten die im moralischen Sinn wertvollen und entscheidenden letzten Punkte geholt werden. Dass
es trotzdem nur zur niedrigsten
Wahlbeteiligung in dieser Legislaturperiode gereicht hat, spielt hierbei keine Rolle.
Es ist der Einsatz, der zählt. Mein
herzlicher Dank gilt all den Wählern, die während der ganzen Saison am Ball geblieben sind und auch am 34 Spieltag trotz schlechten Wetters…ähem: Spiels…
den Weg ins Wahllokal geschafft und die Aufstiegssaison auch hier zu einem guten Ende gebracht haben. Yeah. Danke!
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Qualm (gehört zu jeder "wahnsinnig friedlichen und emotionalen Party") |
Schon allein deshalb habe selbstverständlich auch ich keine Sekunde daran gedacht, am Tag nach der Wahl erst einmal meinen Rausch auszuschlafen, sondern
bin umgehend hier im Blog erschienen, um einige Dankesworte loszuwerden. Auf eine
Feier im Römer, auch auf eine Facebookparty werde ich allerdings nach reiflicher Überlegung verzichten, auch
ohne Feierbefehl wird hier – da bin ich
sicher – alles „wahnsinnig friedlich und
emotional“ (TV-Originalkommentar zur Feier am Römer) ablaufen. Mindestens.
Wenn ich – so wie am letzten Sonntag – ein Spiel der
Eintracht im Fernsehen anschaue, erinnere ich mich hinterher natürlich an
besonders schöne oder spannende Spielszenen, an Tore, an Einzelaufnahmen. An
Gesichter. Vor der heute abgeschlossenen SdS-Umfrage hatte ich angekündigt, dass es bei der Nachbereitung dieser letzten Wahl der Saison dann noch einmal ausschließlich um Fußball und nur um Fußball gehen solle. Dieses Versprechen kann ich nach dem Spiel in Karlsruhe leider nicht einhalten, denn mir fallen zunächst vor allem Pferde und danach fällt mir dann gleich Bruno Moravetz ein, und mit ihm seine legendäre Wehklage: Wo bleibt Behle? Ein Ausruf, den ich hier (ungern, aber
im Sinne einer höheren Objektivität muss ich) durch die Frage: Wo waren Meier,
Köhler, Kittel, Mo und so weiter und so weiter? ersetzen möchte.
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Championsleague-reifes Pony |
Tatsächlich kann ich mich, wenn ich in mich
und dort auf das Spiel in Karlsruhe schaue, auch bei intensivem Nachdenken nur an drei Gesichter
erinnern: Das ernsthaft-konzentrierte,
immer etwas blasse Gesicht von Pirmin
Schwegler, das wie immer lebhaft gerötete Gesicht von Sebastian Rode und das
Lächeln von Oka Nikolov. Zufälligerweise stehen genau diese drei Spieler in
dieser Woche auch an der Spitze der Abstimmung. Oka Nikolov erhielt 5 Stimmen, ganz vorne hat sich am
Ende mit 8 Stimmen Seppl Rode knapp vor
Pirmin Schwegler (7 Stimmen) durchgesetzt. Ein feines Doppel: O, du Pirmin, dem man (von
wegen Großaufnahmen von Gesichtern bei Standards) den Ärger über den Spielverlauf
und den Willen, zumindest noch den Ausgleich zu erzielen, am Gesicht ablesen konnte. O du Sebastian, der offensichtlich gar nicht anders kann, als immer
Vollgas zu geben, und der diese Saison durch seinen Willen, seinen – manchmal ungestümen
- Einsatz und sein immer besser und besser genutztes fußballerisches Vermögen
entscheidend mitgeprägt hat. Und so ist es ein schöner Abschluss der
diesjährigen SdS-Runde, dass gerade er, der bei den Abstimmungen fast immer
vorne mit dabei war, sich aber bisher erst einmal bei der Wahl durchgesetzt hatte, am Ende
noch einmal ganz oben steht und hiermit freudig und gerne zum "Spieler der Stunde" gekürt wird.
„Ein letztes, aber irgendwie auch ein erstes Spiel" - so hatte ich mir das Spiel in Karlsruhe zumindest ein bisschen auch als ersten Fingerzeig in Richtung neue Saison gedacht. Wie der Kid aus der Klappergass hoffe ich nach dem Spiel, das dem nicht so wahr. Obwohl: Wenn Sebastian Rode
derjenige wäre, der hier und heute stellvertretend die Richtung für das vorgibt, was uns in der kommenden Saison auf dem Platz erwartet. Ganz ehrlich: Mir wäre um die Eintracht nicht bange!
PS: Pirmin Schwegler hat übrigens bei der Feier am Römer eine
richtig gute Figur gemacht. Nicht, weil er am lautesten gesungen hat oder am
häufigsten gehüpft ist, sondern weil er mit feiner Ironie zu überzeugen wusste
und dadurch eine gewisse freundliche Distanz zwischen sich und der um ihn herum
lobhudelnden Welt wahrte. Eine fast Veh-artige Knitzigkeit. Sehr nett.
Noch ein Bild:
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Alle "Spieler der Stunde" der Saison 2011/12 im Überblick |
Und ein Witz:
"Blöd, in den nächsten vier Monaten kommt im Fernsehen keine Eintracht."
"Ist doch kein Wunder - bei dem schönen Wetter können die doch draußen spielen."
Ähem...räusper... Na dann... Und nochmal: Danke fürs Mitmachen!
Hoffen wir mal, dass sich die Eintracht beim Draußenspielen nicht verirrt. Ich jedenfalls kann ein wenig Abstinenz vertragen, weiß aber jetzt schon, dass irgendein Sommerlochtheater so sicher ist, wie das Amen in der Kirche. Solange das Alles ebenso fachkundig wie klug und komisch begleitet wird wie hier, werden wir's aushalten. Allen einen schönen Sommer. Gruß, C.
AntwortenLöschenEine kleine Pause kann (fast) allen nur gut tun. Aber dann: Weitermachen! So lange es eben geht. Und Spaß macht. Kein Witz. ;-)
AntwortenLöschenDanke, Kerstin, bis hierhin. Und hoffentlich weiter.
Gruß vom Kid
Meine Sommerpause habe ich ab dem Spiel gg. die 60er genommen...
AntwortenLöschenIch werd auch eher draußen spielen, auslüften, mal den Blick etwas weg vom Verein des Herzens bzw. der dortigen Fußballabteilung schweifen lassen.
Auf Deinen blog werd ich allerdings nicht verzichten, weil es eine Freude ist, sich von Texten und Bildern und Bildchen heiter begleiten und anregen zu lassen.
Grüße von der Sarroise
Danke euch! Freu mich sehr auf den Sommer und auf mehr Zeit, hier auch öfter einmal wieder ein paar Abwege zu gehen, die ja - von wegen: Leben mit der Eintracht - irgendwie und irgendwo dann doch wieder alle zur Eintracht führen oder auf geheimnisvolle Art und Weise mit ihr zusammenhängen. Ganz im Sinn von Robert Gernhardt: "Alles hängt miteinander zusammen. Wenn auch das meiste ganz und gar sinnlos." *g
AntwortenLöschenOb und wie es in der nächsten Saison mit dem SdS (coole Abkürzung :-) weitergeht - mal sehen.
Summertime. Wir sehen und lesen uns :-)
lgk
Ich hoffe sehr, dass es nächste Saison mit dem SdS weitergeht und hier auch weiter lesenswerte Texte und sehenswerte Bilder erscheinen werden.
AntwortenLöschenVon mir jedenfalls vielen, vielen Dank an dich, rotundschwarz, für die tolle Unterstützung beim Durchstehen der Unterhaussaison, die hoffentlich die letzte gewesen sein wird.