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Neue deutsche Härte - "Nur die Paranoiden überleben."

„Neue deutsche Härte“ – zu diesem  Label fällt mir eine Menge ein. Z.B. Thilo Sarrazin, dessen Veranstaltungen – in den Fußstapfen von Mario Barth – demnächst das Olympia-Stadion füllen werden. Oder die Tatsache, dass der monatliche Bildungsbedarf von 1 Euro 39 mit dem täglichen Flüssigkeitsbedarf verrechnet werden kann. Oder dass wir jetzt endlich wieder wissen, dass selbst schuld ist, wer eins aufs Maul bekommt.

Nichts von alledem ist gemeint, wenn gemeinhin von „neuer deutscher Härte“ die Rede ist – es handelt sich um eine Musikrichtung, und diejenigen, die sie vertreten, sind Rammstein und „der Graf“. Na dann!

Ebenfalls hart, wenn auch in anderer Hinsicht, ist der allgegenwärtige Hype um Mainz 05. Mainz, wie es siegt und lacht. Die fabelhaften Bruchweg-Boys. Der Matchplan. Bla bla bla. Das gefällt mir nicht, trotzdem bleibt mir, die ich in der Gegend von Mainz wohne, keine andere Chance als den Dingen ins Auge zu schauen, ob ich will oder nicht. Kann nicht darüber hinweg gehen, kann nicht so tun, als ob mir das nichts ausmacht. Doch, macht es. Diese großartige Lockerheit. Diese überwältigende Bescheidenheit. Diese Rücksichtnahme ("Was ist denn bloß mit der Eintracht los?") Dieses schlichte und aufrechte Arbeitsethos. Diese Zielstrebigkeit. Alles nach Plan. Die Konzentration, der „Übermut“  dieser "jungen Burschen". Würg.

Die tägliche Devise heißt: Nichts anmerken lassen. Morgens innerlich einen Helm aufsetzen, Brust mit dem Adler darauf heraus, Kopf hoch – und dann ab ins feindliche Leben. Das funktioniert ganz gut, aber tief in meinem Innern weiß ich, dass ich es dabei nicht bewenden lassen kann und darf. Nur die Paranoiden überleben – das hat Andy Grove einmal gesagt. Andy Grove ist Erfinder von Intel und führte seinen Erfolg darauf zurück, dass er – selbst als er schon „oben“ war – nie beruhigt war. Steigende Marktanteile, steigende Umsätze - alles kein Grund, sich zufrieden zurück zu lehnen. Irgendwo lauert immer eine Gefahr und diese Gefahr heißt: Veränderung. Neben dem Neuen lauert schon das Noch-Neuere, neben dem Guten das Bessere und Noch-Bessere.

So what? Könnte man sagen. Nichts Neues. Lauf der Dinge. Dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war. Man bekommt ja mit, wo sich etwas tut und dann kann, wer erfolgreich sein will oder es sonstwie für notwendig befindet, sich darauf ein- und gegebenenfalls auch umstellen. Aber so einfach ist das bei Andy Grove nicht: Die Veränderung kommt nicht auf dem Präsentierteller, sondern sie entsteht irgendwo im Verborgenen. Sie kommt nicht allmählich, sondern sie kommt von jetzt auf nachher. Bei einem kleinen PC-User, einem Hacker, einem irgendwo in Hintertupfingen sitzenden Software-Entwickler. Da hat jemand eine Idee, da macht jemand etwas anders, ganz anders, vielleicht sogar so, dass man ihn zunächst für verrückt erklärt. Ein peripheres Phänomen und – zooooooooong – mit einem Schlag verändern sich die Parameter. Was vorher „anders“ war, gibt jetzt die Marschroute vor und der Zug hat die Richtung gewechselt, bevor man ihn überhaupt in den Bahnhof hat einfahren sehen. (War vielleicht unterirdisch).

Die Veränderung, die aus dem Verborgenen kommt – das bedeutet umgekehrt auch: Es kann gut sein, dass man die Gefahr in der verkehrten Ecke vermutet und das eigentlich dräuende Unheil übersieht. Z.B. im Fußball: Vielleicht, vielleicht ist es zu einfach (zu bequem?), die Mitbewerber um den sportlichen Erfolg immer nur nach ökonomischen Kriterien zu definieren. Die „Bösen“, das sind die, die das Geld mit vollen Händen aus geben, der Zusammenhang zwischen Erfolg und Geld ist statistisch eindeutig (wie sonst?) belegt und umgekehrt - wie praktisch! - die Erklärung für möglichen Nicht-Erfolg immer bei der Hand: „Die haben es so dicke – da kommen wir eh nicht ran.“ Oder: „Wir müssen uns da Schritt für Schritt heranarbeiten.“  Kann z.B. auf der einen Seite argumentiert werden.  Und auf der anderen: „Wenn wir mehr Qualität wollen, müssen wir mehr Geld für Spielerkäufe in die Hand nehmen.“ „Zement“ und „Innovation“ – in diesem Fall: Zwei Seiten der gleichen Medaille. Und wenn tatsächlich mal einer der Kleinen mit wenig Geld den Durchbruch nach oben schafft, dann ist das Zufall. Die Ausnahme von der Regel. Ein Ausreißer nach oben. Die kommen schon von alleine wieder nach unten. Gilt das auch für die 05er?

Mainz-geschädigt oder paranoid wie ich in diesem Fall bin, sage ich: Nein, werden sie nicht. Und wenn doch, werden bereits andere „Mainzer“ irgendwo stehen, die das Prinzip adaptieren und einen ähnlichen Weg einschlagen. Unter streng paranoiden Gesichtspunkten ist nämlich das, was wir derzeit mit Mainz 05 erleben, eine Perfektionierung dessen, was es in vielen anderen Lebensbereichen bereits gibt, und was im Kern der Bundes-Klinsi und der Bundes-Jogi mit der WM 2006 vorexerziert haben. Nein, nicht die „Eventisierung“ – auch das wäre zu einfach. Die ist sozusagen ein nettes Nebenprodukt. Der Kern, der Movens des Erfolgs hieß damals und heißt heute bei Mainz 05: Die immer wieder fortgesetzte Prolongierung des Ausnahmezustands.

Keine Routine. Nicht stehen bleiben. Keine Zeit verstreichen, keine Ruhe einkehren lassen. Jede Woche neu ansetzen. Jedes Training, jedes Spiel anders und überraschend angehen. Nichts dem Zufall überlassen. Systematisch. Den Plan immer wieder überprüfen und neu ausrichten. Immer und alle dazu bringen immer alles zu geben. Immer wach sein. Nachhalten. Nachhaken. Alles immer wichtig nehmen. Den Erfolg kalkulieren. Immer wieder neue Impulse setzen. „Ich habe“, sagte Thomas Tuchel im Interview nach dem Spiel gegen Hoppenheim „Ich habe Spieler, die bereit sind, diesen Weg mitzugehen.“

Neue deutsche Härte! Die Macht des Geldes ist ausgehebelt – hurra!  Und es kann gut sein, dass der neue Weg zum Erfolg den Fußball, wie wir ihn kennen, mittelfristig ebenso verändern wird, wie es die investierten Millionen bereits getan haben. Ob das ein Grund zu frohlocken ist? Ich weiß es nicht. Aber zur Kenntnis sollte man es nehmen. Und sei es nur, um -  im Verborgenen - alles ganz, ganz anders zu machen.

Kommentare

  1. Beachtlich, diese Siegesserie des FSV Mainz 05. Und Beachtung findet sie ja auch. Und Anerkennung. Mit Recht. Zu mehr reicht es bei mir allerdings nicht nach sieben Spieltagen. Eben drum.

    Die immer wieder fortgesetzte Prolongierung des Ausnahmezustands.

    funktioniert nicht in alle Ewigkeit, weil sich ein Ausnahmezustand nicht beliebig verlängern lässt. Er wäre ja sonst auch kein Ausnahmezustand mehr. :-) Jeder Rausch endet, jede Euphorie verfliegt und keine Liebe bleibt so wie sie am ersten Tag empfunden wurde. Alles unterliegt der Veränderung, schleift sich ein, nutzt sich ab, gerade wenn man versucht, etwas Schönes/Erfolgreiches immer und immer wieder zu wiederholen.

    Ich habe außerdem nie Angst gehabt, durch Ideen anderer überholt zu werden. Es hat immer Menschen gegeben, die bessere Ideen als ich hatten und andere, deren Einfälle deutlich schlechter waren. Auch das ist ein Wettbewerb, in dem es - sonst wäre es keiner - Gewinner und Verlierer gibt.

    Konkurrenten beobachten, von ihnen lernen, auch aus ihren Fehlern und ihrem Scheitern, aber nicht den Weg verlassen, von dem ich aus guten Gründen überzeugt bin. Jedenfalls nicht so lange, wie diese guten Gründen gut bleiben und deswegen Gültigkeit besitzen.

    Ob und von wem man lernen kann, wird im konkreten Fall Fußballbundesliga meiner Meinung nach ohnehin am Ende der Saison mit einer aussagekräftigeren, aber immer noch nicht endgültigen Bewertung versehen werden. Ich bin gespannt, ob die Bewertungen sich dann von den aktuellen unterscheiden.

    Danke für den lesenswerten Blogeintrag, Kerstin!

    Gruß vom Kid

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  2. Wenn die Beschreibung stimmt, und meiner Meinung nach tut sie das, kann man vielleicht noch eines ergänzen. Für die derzeitige mediale Verwertung ist der "Ausnahmezustand" das einzig Interessante. Man treibt die Sau durchs Dorf und dann die Nächste bitte. Das korrespondiert mit dem "Nebenprodukt Eventisierung" und hat u.a. dazu geführt, dass es eine Sportberichterstattung im traditionellen Sinn kaum noch gibt, also auch kein Interesse am sportlichen Regelbetrieb. Die ganze Leichtathletik geht daran gerade kaputt. Ich habe eine (sehr) leise Hoffnung, dass der Fußball und die, die ins Stadion gehen, etwas resistenter sind: Aber, nicht nur die Paranoiden ahnen es: die Räume werden mit Sicherheit enger. Andererseits ist ja das Schöne an der Zukunft, dass man dann doch nicht weiß, wie sie wird. Nun denn, warten wir halt: "For the fog to burn away, and for something else this time, somehow, to be there instead." (Thomas Pynchon)

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  3. Vor vier Jahren dachte ich: „Ausnahmezustand im Fußball prolongieren“ - das geht nur mit einem sehr direkt absehbaren Ende, einem ganz konkreten Ziel, bei einem Turnier, wie die WM eines ist. Im Moment können wir, denke ich, zumindest konstatieren, dass der Versuch unternommen wird, den Ausnahmezustand als Normalzustand zu erklären , um auf diese Art auch ferner liegende Ziele anzuvisieren und dass dies - offensichtlich und bis zum jetzigen Zeitpunkt - auch gelingt. Selbst wenn der Rest der Saison für die Mainzer nur noch äußerst mittelmäßig läuft, wird es sich kaum noch vermeiden lassen, dass sie nächstes Jahr zumindest international spielen werden.

    Die Planung des Ablaufs einer Saison als Projektmanagement. Der Trainer als Projektmanager. Das Erarbeiten von „Wettbewerbsvorteilen“ (Zitat Tuchel). Mich ärgert, dass diese Mischung aus Business-Sprech und Arbeitsethos unter der Kategorie „Euphorie“ und „Leidenschaft“ abgehandelt wird. Das hat nichts mit Euphorie zu tun, sondern mit Kalkül. Kein Märchen, kein Wunder, kein Traum von Ewigkeit. Einfach nur Erfolg. Jetzt. In der Tat: Abwarten, ob und was man daraus lernen kann oder will. Oder gerade nicht.

    Vielen Dank für eure ausführlichen Kommentare – und für das wunderbare Pynchon-Zitat! (Wieder nix mit dem Nobelpreis. Aber vielleicht ist das ja die eigentliche Auszeichnung!)

    PS: Hihi. Sogar der Bundes-Jogi winkt inzwischen beim Thema Mainz entnervt ab – Mainz ist nicht die Nationalmannschaft. Immerhin!

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  4. Sehr interessant, diese Überlegungen zur "neuen deutschen Härte" und zur "Prolongierung des Ausnahmezustands".
    Ich habe mir überlegt, wie kann dieser Ausnahmezustand in Mainz möglich sein und da fiel mir auf, dass vor 2 Jahren die Hoffenheimer in der Hinrunde für ähnliche Furore gesorgt haben. Damals war die Ursache schnell gefunden, die Euphorie des Aufstiegs und vor allem: Hopp und seine Moneten.
    Mainz dagegen ist weder gerade aufgestiegen, noch haben sie einen liquiden Sponsor. Aber wie Hoffenheim ist es eine Mannschaft, die in der Bundesligageschichte keinen Namen und keine Tradition hat. Es gibt keine Geschichten zu diesen Vereinen, keine Vergangenheit, keine Idole, keine Dramen. Und es gibt keine großen Erwartungen von zigTausenden oder Millionen von Fans an ihre Mannschaft und somit auch keinen hohen psychologischen Druck auf die Spieler.
    Das schafft Raum für Ausnahmezustände, für Experimente, für Neues. Trainer wie Rangnick und Tuchel können da ihre "Fußballphilosophie", die ja anscheinend ganz ähnlich sein soll, frei entfalten.
    Hoffenheim wurde recht schnell auf dem harten Boden der Bundesliga geerdet und versucht nun im Windschatten von Mainz, das die gesamte mediale Aufmerksamkeit auf sich zieht, einen zweiten Anlauf.
    Meine Vermutung ist, dass Mainz, sobald sie zu einem etablierten Club in der Bundesliga werden, was ja laut Heidel das eigentliche Ziel ist, einen ganz gewöhnlichen Fußball spielen und in der unteren Tabellenhälfte herumkrebseln werden, so wie wir das seit Jahren kennen.
    Vielleicht kommen dann neue Ausnahmen und Überraschungen, mal sehen.

    Frl.A.

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  5. Erstmal an Kerstin - Sehr schöne Abhandlung.

    Ich gehöre mit meiner praktizierenden Altersweisheit zu den Menschen die sich das Recht nehmen andere zu loben. Ich habe prinzipiell gegen andere Fußballvereine nichts, also auch nichts gegen Mainz. Herr Tuchel ist für mich kein Sympathie-Träger, scheint aber die Jungs in Mainz recht gut motivieren zu können. Ich denke allerdings, dass das Erlebnis Wolfsburg sie so richtig zusammengeschweißt hat. Nach menschlichen Ermessen hätte WOB vor dem 3:1 mindestens 6:0 führen müssen. Das 3:1 war wie ein Weckruf - das 3:4 kam einen Wunder gleich. Ich denke die Spieler rufen dieses Spiel immer wieder ab. "Wer kann uns jetzt noch schlagen?" Hätte damals Wolfsburg das Spiel mit 4:1 oder höher gewonnen, ich denke wir hätten eine ganz andere Tabelle. WOB wäre wohl in den oberen Regionen und Mainz 05 würde auf dem Niveau einer Eintracht rumkrebsen.

    Was mich aber wirklich freut, dass es halt doch die Wunder im Fußball gibt.

    Gruß Ralf (Afrigaaner)

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  6. Interessante Überlegungen – das kann ich nur zurückgeben, liebes Frl. Adler. Es ist wohl wahr, dass es leichter ist, Ausnahmezustände sozusagen in einen leeren Raum zu planen. (Obwohl ich dir ein paar Meenzer nennen könnte, die sehr wohl behaupten, eine Vergangenheit und Traditionen, Dramen, Idole zu haben *g) Dauer – also Dauer über einen begrenzten Zeitraum von sagen wir einer Saison – ist dann nicht das Ziel, sondern sozusagen die erste Schaltstufe – "von Null auf Wolke 7 (inklusive entsprechendem ökonomischen Impact)zurück auf Mittelmaß" – das wäre immerhin mehr als "von Null auf Mittelmaß wieder auf Null", aber in gewisser Hinsicht beruhigend. Und von wegen Hoppenheimsche Wiederbelebung im Windschatten von Mainz: Ja – widerlich, wie Rangnick sich da hinten dran hängt und Tuchel gar nicht genug loben kann. Prompt wurden dann ja auch im Vorfeld des Spiels die Vergleiche Tuchel/Rangnick angestellt und der Herr Rangnick war irgendwie auch wieder mit im Spiel - ich denke mir, das Ergebnis muss ihn aus mehreren Gründen ganz fürchterlich gefuchst haben.

    Loben will auch ich gerne und gönnen und mich mit anderen freuen. Aber so alt und weise, dass ich mich einfach so und unbenommen über die 05er freuen kann – so alt und weise kann ich gar nicht werden ,-) Wie gesagt: ich glaube nicht, dass es sich bei dem jetzigen Erfolg der Mainzer um ein Wunder handelt, sondern um Kalkül, also eher um die versuchte Abschaffung des Wunders bzw. (wenn ich ganz paranoid und philsophisch argumentieren würde): Um die Verkehrung des Wesens eines Wunders, um seine Aushöhlung. Aber vielleicht hast du recht, vielleicht war der Ausgangspunkt für die Planung des Ausnahmezustands der Sieg in Wolfsburg. Und vielleicht war der tatsächlich ein ganz altmodisches Wunder. Auch dieser Gedanke würde mich irgendwie beruhigen.

    Ganz ganz herzlichen Dank für eure Kommentare, die den Eintrag um so viele Facetten ergänzen und abrunden. Wie nett, lieber Ralf, dass du auch mal wieder hier vorbeischaust :-) Freut mich sehr.

    Herzliche Grüße nach Frankfurt und in die Welt!

    PS: Von wegen „Fuchs“ – für den, der es sich antun mag, hier eine Hörprobe aus dem Mainzerischen…

    http://www.facebook.com/video/video.php?v=152837844748522&ref=mf

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  7. Mainz-hat einen furiosen Saisonstart hingelegt,nicht mehr-nicht weniger,damit haben sie wie Kid schrieb,Achtung und Anerkennung verdient,nicht mehr-nicht weniger und es sind erst 7.Spieltage rum.
    Mal die Hinrunde abwarten,wo sie dann stehen und ich glaube nicht,dass sie das die ganze Saison durchziehen können-werden.
    Der Taschentuchel,ist mir sowas von unsympathisch-aber ein Händchen hat er für-junge Spieler.
    (B)

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