Dienstag, 21. September 2010.
Heute ist der 150. Todestag von Arthur Schopenhauer. Gerade haben die 05er mit 2:0 gegen den FC aus Köln gewonnen, bleiben weiterhin ungeschlagen und stehen mit 15 Punkten an der Tabellenspitze der Bundesliga. Die Eintracht dümpelt am Tabellenende. Bevor bei mir die Schnappatmung einsetzt, nehme ich einen großen (sehr großen) Schluck Apfelwein und blättere in der Zeitung.
"Wenn schon der Wurm des blinden Willens durchs Lebendige kriecht, so kann es sich der Mensch in seiner grundsätzlich misslichen Lage doch trotzdem ein bisschen wohnlich machen (wenn er Lärm und Fußball meidet)."
Mmh. Das wäre zu überlegen. Ich lese weiter:
"Wer Verstand hat, sollte ihn auch nutzen, das heißt, er sollte erkennen, dass Glücksstreben Illusion ist und unsere Möglichkeiten allenfalls zur Unglücksvermeidung reichen."
Mmh. Langsam komme ich wirklich ins Grübeln, ob es hier um die Eintracht oder immer noch um Schopenhauer geht. Egal. Weiter:
"Zufriedenheit erlangt der Mensch nur im Pessimismus und das heißt: Wenn er Distanz zu allen Verheißungs- und Erlösungsmodellen hält."
Endlich. Jawohl. Da entdecke ich ihn - zum Glück gerade noch rechtzeitig: den unkontrollierbaren Lebensimpuls.
Deswegen jetzt und hier zum Mitschreiben:
Schon klar. Anderswo sind die Talente talentierter, die Transfers spektakulärer, das Training erfolgsorientierter, der Vorstand mutiger, der Rasen grüner, die Zielvorgaben motivierender, die Steilpässe steiler. Anderswo haben die Trainer einen Plan. Ist mir vollkommen egal. Wir sind Eintracht Frankfurt. Und wir lenken unseren Lebensimpuls hier und jetzt auf das Spiel in Leverkusen.
"Ihren Wille könne Sie gar net wolle." Das sagt Babba "Arthur" Hesselbach.
Doch - wir können. Heute in Leverkusen.
Punkten!
Heute ist der 150. Todestag von Arthur Schopenhauer. Gerade haben die 05er mit 2:0 gegen den FC aus Köln gewonnen, bleiben weiterhin ungeschlagen und stehen mit 15 Punkten an der Tabellenspitze der Bundesliga. Die Eintracht dümpelt am Tabellenende. Bevor bei mir die Schnappatmung einsetzt, nehme ich einen großen (sehr großen) Schluck Apfelwein und blättere in der Zeitung.
"Wenn schon der Wurm des blinden Willens durchs Lebendige kriecht, so kann es sich der Mensch in seiner grundsätzlich misslichen Lage doch trotzdem ein bisschen wohnlich machen (wenn er Lärm und Fußball meidet)."
Mmh. Das wäre zu überlegen. Ich lese weiter:
"Wer Verstand hat, sollte ihn auch nutzen, das heißt, er sollte erkennen, dass Glücksstreben Illusion ist und unsere Möglichkeiten allenfalls zur Unglücksvermeidung reichen."
Mmh. Langsam komme ich wirklich ins Grübeln, ob es hier um die Eintracht oder immer noch um Schopenhauer geht. Egal. Weiter:
"Zufriedenheit erlangt der Mensch nur im Pessimismus und das heißt: Wenn er Distanz zu allen Verheißungs- und Erlösungsmodellen hält."
Endlich. Jawohl. Da entdecke ich ihn - zum Glück gerade noch rechtzeitig: den unkontrollierbaren Lebensimpuls.
Deswegen jetzt und hier zum Mitschreiben:
Schon klar. Anderswo sind die Talente talentierter, die Transfers spektakulärer, das Training erfolgsorientierter, der Vorstand mutiger, der Rasen grüner, die Zielvorgaben motivierender, die Steilpässe steiler. Anderswo haben die Trainer einen Plan. Ist mir vollkommen egal. Wir sind Eintracht Frankfurt. Und wir lenken unseren Lebensimpuls hier und jetzt auf das Spiel in Leverkusen.
"Ihren Wille könne Sie gar net wolle." Das sagt Babba "Arthur" Hesselbach.
Doch - wir können. Heute in Leverkusen.
Punkten!
"Zufriedenheit erlangt der Mensch nur im Pessimismus" Ha, jetzt weiss ich warum ich glücklich, Ja! Glücklich! bin. Ich nörgel, motz und brummel. Saisonübergreifend. Sommerlochfüllend. Krisenfest.
AntwortenLöschenUnd hier grummel ich auch: das heißt nedd "können", das heißt "werden"! Heute! Punkten! (du kennst ja meine Quote ;-)
Da werden zum Durchhalten jetzt aber schon die ganz schweren Geschütze aufgefahren. Wenn die Mischung aus blindem Lebensimpuls und weitschauendem Pessimimus nicht greift, dann könnte man es das nächste Mal ja mit den 14 Heiligen Nothelfern versuchen. Und wenn das abendländische Repertoire erschöpft ist, bleiben uns natürlich Voodoo, Schamanismus und ichweißnichtwas. Vielleicht versucht es unsere liebe Mannschaft einfach mal mit Fußball spielen. Das wäre doch schön. C.
AntwortenLöschenPS. Gab es da nicht mal einen Schlager: "Ein ganz Schlauer war der Herr Schopenhauer"?
@gereizt: Hast recht. „Ich grummele, also bin ich.“ Yesss: Wir können. UND wir werden! Schon damit deine Bilanz sauber bleibt *g
AntwortenLöschen@Celtix: Die 14 heiligen Nothelfer merke ich mir schon mal vor, hoffe aber, nach dem heutigen Spieltag darauf verzichten zu können. Die Woodoo-Kuh hab ich natürlich auch schon befragt: Sie sagt muh-muh-muh. Was ich sie gefragt habe, verrate ich (wie gewohnt...) erst nach dem Spiel ,-)
Jaaaaaaaaa, den Schlager gab es – kurz gegoo…ähem..geyoutubelt… „…ist was man mit viel Verdruss auf dem Rasen lernen muss…“ http://www.youtube.com/watch?v=1tok183XmTI
Also: die Leverkusener. Klar :-)
Schnappatmung-die komme auch wieder von dem Platz an der Sonne runter.
AntwortenLöschenWohnlich machen-wenn er Lärm und Fussball meidet,
Halb wohnlich-Lärm meiden und die anner Hälft bleibt Durcheinander(Fussball).
Verstand ist Luxus und den kann ich mir net leisten:-).
Den unkontrollierbaren lebensimpuls holen wir uns heute nicht durch eine Niederlage oder unentschieden-sondern durch einen knappen-hart umkämpften Sieg.
Heute abend-wird gewonnen und wenn net,behalte ich meinen Pessimismus bei-nicht aber die Distanz.Sehr schön-Kerstin,
lg
(B).
Seufz, liebe Barbara. Das war wohl nix. Da setze ich doch glatt noch einen Schopenhauer obendrauf:
AntwortenLöschen"Die Krise...ähem...die Welt ist überwindungswürdig."
Was e Elend! Jetzt dann halt am Samstag. Muss ja!
Wär doch gelacht, wenn wir alle zusammen nicht genügend Lebensimpulse ausstrahlen, um Nürnberg ohne Punkte nach Hause zu schicken!
Ich hoffe mal sehr, dass morgen die Mannschaft ganz im Sinne von Schopenhauer ihren Verstand nutzt und einsieht, dass Glücksstreben nur Illusion ist und ihre Möglichkeiten nur zur Unglücksvermeidung reichen.
AntwortenLöschenDiese Einsicht, vor allem in den letzten Minuten eines Spiels, würde mir füs erste schon mal genügen :-).
Frl. A.
Mission accomplished. Punkte über die Ziellinie gerettet. Unglücksvermeidung fürs erste gelungen ,-)
AntwortenLöschenLgk :-)