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Es werden Posts vom 2021 angezeigt.

And now it is Christmas...

Ja, ist es denn schon wieder so weit? Ja, es ist, und wir sind schon wieder oder immer noch, immer noch im Ausnahmezustand. Und das heißt auch: Wir sind mal mehr, mal weniger zuversichtlich. Wir denken, träumen, hoffen, haben es eilig oder lassen uns Zeit, wirbeln, lernen, begreifen, entdecken, nehmen uns Dinge vor und vergessen sie dann doch wieder, denken, sind glücklich oder traurig oder neugierig, machen Pläne und verwerfen sie wieder, zweifeln, sind stark oder ängstlich oder zuversichtlich. Und wir wundern uns mal mehr,  mal weniger - über die Welt, das Virus und die Eintracht.  Aber jetzt machen wir damit erst mal Pause. Noch ein letzter lustiger Podcast mit wichtigen Analysen zum Abschlussverhalten in der Box oder mit den lalleraller neuesten Transfergerüchten. Noch das  Päckchen mit dem Eintracht-Gartenzwerg zur Post bringen. Das Hinti-Buch in Adler-Papier einwickeln, einträchtliche Weihnachtsgrüße per whats app verschicken, ein Bild vom Weihnachtsbaum mit den roten und schwarz

Oh, wie ist das schön...

Wow. Wow. Wow. Wahnsinn. Unglaublich. Nicht zu fassen. Comeback-Kids. Mannschaft der Stunde. Irre. Aufholjagd. Never give-up. Kreisch. Hüpf. Jubel. Ich glaub, ich träume. Waaaaaaaaaaaaaahnsinn.  Und einmal mehr bringt die Eintracht mich an meine Grenzen. Wie konnte ich nur einen Moment an dieser Mannschaft zweifeln? Schande über mein Haupt. Kein Blumentopf? Elfter? Dümpel? Lindström zu schmächtig? Borré zu ballverliebt? Glasner zu verkopft?  Kein Stürmer? Kostic und sonst nicht viel? Europa hui, BuLi pfui...?  Keine Konsequenz vor dem Tor? Gruppendynamik - ha ha? Ach, was. Blind waren wir. Alle. Nehmt das, all ihr Kleinmütigen. Was für eine Mannschaft. Der große Fußballgott, der, wie wir wissen, im Herzen ein  Adler ist, hat uns den Kopf zurecht gerückt. Wie ein Vexierbild waren die Bilder gestern übereinandergelegt: Im Vordergrund die Bank der Gladbacher, davor unser deutlich angeknockter Ex-Trainer, direkt daneben, im Hintergrund, die Eintracht-Bank mit Trauben von jubelnden Adlern.

Adventsschnipsel (2): Garantiert garantielos.

Die Eintracht bleibt ihrer Linie treu – wackelig in der Liga, erfolgreich (wenn auch nicht wirklich überzeugend) auf europäischer Ebene. Die Niederlage in Hoffenheim hätte nicht sein müssen, hat  aber einmal mehr gezeigt, dass es für uns in der Bundesliga in diesem Jahr echt schwer werden wird, mehr als einen Blumentopf – sprich einen Platz irgendwo im einigermaßen gesicherten Mittelfeld (Elfter?) – zu ergattern.  Aber da ist ja zum Glück noch Europa. Hätte nicht gedacht, dass wir es schaffen bei Fenerbahce den Gruppensieg und die Pause bis März noch klar zu machen, aber wer kann schon verlässliche Prognosen anstellen, wenn Europas beste, aber auch unberechenbarste Mannschaft auf dem Platz steht. Schon zur Halbzeit war ich  (gestärkt auch durch den Blick nach Antwerpen) recht sicher, dass da nichts mehr anbrennt. Ähnlich dachten sich das wohl auch die Jungs auf dem Platz und entsprechend ermüdend war das Ballgeschiebe in der zweiten Halbzeit. Egal, klar. Hauptsache durch, Hauptsache Gr

Adventsschnipsel (1): Schwarzundweißundbunt

Während die Eintracht gegen Union Berlin – hüpfundkreisch –  zum Nachspielzeitweltmeister und Evan Ndicka wie einst Michael Jordan zum König der Lüfte avanciert, schießen parallel die Corona-Zahlen ebenso wie die Omikron-Nachrichten durch die Decke. Angela Merkel entpuppt sich auf den letzten Kanzerinnenmetern als Humoristin (vielleicht ja sogar Feministin?) und wünscht sich für ihren großen Zapfenstreich, dass es rote Rosen regnen möge. Nur schade, dass Michael gerade jetzt den Farbfilm vergessen hat. Und ich? Weiter, immer weiter, da geht es mir wie der Eintracht: Immer mal kleine Stimmungsdellen und Rückschläge, aber dann doch wieder kämpferisch - auch in der Nachspielzeit.   Wird schon. Oder? Zwischen Calls und Mails backe ich die ersten Weihnachtsplätzchen, prüfe auf Spaziergängen meine Wetterfestigkeit und bastele nebenbei am Entwurf für ein vorweihnachtliches Würfel-Brettspiel. Wollt ihr mal sehen? Weihnachten mit Hindernissen * (Spiel für mindestens Zwei) 1) Der Impfbus ist d

"There must be some way out of here"* - Schnipsel im November

Das Wetter ist grau und rechtzeitig vor Weihnachten ist Corona wieder in der Welt, in unseren Köpfen und in den Talkshows angekommen. Hatten wir gedacht, wir  wären geimpft und weitestgehend durch, wissen wir jetzt: Ätsch bätsch, stimmt nicht. "Das Virus ist hartnäckig." Quod erat demonstrandum. Weihnachtsmärkte werden abgesagt. Kontakte beschränkt. G-Regeln verschärft und ausgeweitet und an die Verantwortung der Menschen appelliert. Es wird kommuniziert (gerne auch mal widersprüchlich). Studien werden zitiert, auch solche, die es noch gar nicht gibt. Die Angst geht wieder um. Besonders beliebt: Sich gegenseitig die Schuld zuweisen. Die sind schuld. Und die. Oder auch die anderen. Fußballer wandern in Quarantäne, man hat das Gefühl, die Bayernspieler geben sich die Quarantäne-Klinke in die Hand. Und auch meine Corona-Begriffssammlung erweitert sich wieder täglich. Erststich. Covid 19-Verdachtsperson. Booster-Drängler. Wie lange wird die Bundesliga noch vor Zuschauern spiele

Vau, vau, vau eff beh.

Warst du beim Spiel gegen den VFB im Stadion, Kerstin? Ja. Uuuuund - wie war's? Schwer zu sagen. Es war schön, es war anders. Vor allem war es anders. Also, es war anders, aber trotzdem schön. Irgendwie Erzähl doch mal! Blitzeblauer Himmel, weiße Wattewölkchen, ein perfekter Fußballtag. Und doch habe ich gemischte Gefühle, als ich mich am frühen Sonntagnachmitag ins Auto setze, um zum P+R-Parkplatz und zur S-Bahn nach Frankfurt zu fahren. In der S-Bahn. Seit eineinhalb Jahren war ich in keiner S-Bahn, keinem Zug. Alles will neu erfühlt und erlebt werden. Deutlich weniger Eintrachtler unterwegs als unter normalen Umständen und schon in der S-Bahn ein recht hohes Aufkommen an VFBlern, Kutten. Trikots, Schals. "Woischt, damals in Glasgow..." "Gesoffen wie die großen..." "Groundhopping..." Ja, ja. Der Weg vom Bahnhof zum Stadion, etwas weniger "crowded",  aber sonst - fast wie immer. Bratwurstduft, Ebbelwoi. Fröhliche Hessen überall. "Eintri

Vor dem Spiel gegen den VFB Stuttgart: Es ist, wie es ist

Der Sommer, der in diesem Jahr kein so richtiger Sommer war, hat uns in den letzten Tagen einen sanften Übergang in den Herbst beschert. Die Blätter rieseln bereits, aber die Kälte scheint noch weit weg und ich habe diese Tage - soweit arbeitsmäßig möglich - weidlich ausgenutzt. Noch und noch ein Tag mit Schwimmen im Freibad, noch eine, und dann noch eine Nacht lange draußen sitzen. Und dann wachen wir irgendwann morgens auf und es hat uns doch kalt erwischt: Herbst. Ob, was und wie kalt es die Eintracht erwischt, bleibt abzuwarten. Die letzten Wochen mit ihrem Hin und Her und den ständig wechselnden Wasserstandsmeldungen haben für Irritationen über den einträchtlichen Rahmen hinaus gesorgt. Wer bleibt, wer geht, wer ist noch oder nicht mehr da und - fast noch spannender - warum? Für mich ein positiver Baustein im knirschenden Eintrachtgefüge ist in diesen Tagen unser (immer noch)  neuer Trainer. Ich will mich nicht darin versteigen, zu sagen, dass ich ihn mag oder er auf mich einen ve

Schnipsel vor dem Spiel in Bielefeld: Was erlaube Kostic?

Fußball ist nix für Romantiker - das haben wir alle längst kapiert. Trotzdem schlägt das Geschäft immer wieder neue Kapriolen, die man so jetzt echt nicht erwartet hatte. Kostic im Streik. Kostic will seinen Weggang zu Laszio Rom erpressen.   Ja, ja, andere haben das auch schon gemacht, aber unser Filip? Hä? Ich denke, wir alle haben befürchtet, dass Kostic uns über kurz oder lang und im doofsten Fall noch vor Transferschluss  in dieser Saison verlässt. Gehofft, dass es nicht so ist. Na gut, so isses halt, das Geschäft. Aber so? Das ist jetzt schon nochmal eins oben drauf. Um den Absurditätsschwurbel noch ein bisschen krasser zu drehen, dürfen wir uns stattdessen über den Verbleib von Amin Younes freuen - #habichdochimmergewusst. Amin. Guter Mann. Ein echter Adler... Und als müsse der Verlust an "echt" durch doppelt und dreifach viele Gefühle kompensiert werden, jubeln sich Spieler, Trainer und Fans überall auf den Plätzen in allen passenden und unpassenden Situationen eine

Heimspiel gegen Augsburg: Alles für die Katz

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Statt heute Mittag irgendwann zwischen Eins und halb Zwei m Auto bzw. in der S-Bahn Richtung Frankfurt zu sitzen, verbringe ich die Zeit in einer Tierarztpraxis. Unser Kater Besuka stand heute morgen humpelnd und jammernd vor der Tür, konnte nicht mehr laufen. Riesenschreck und klare Sache - ab zum Tierarzt. Dort zum Glück Entwarnung. Wirklich nur äußerlich verletzt, Kreuzband gerissen, das dauert, heilt aber wieder, und da Besuka kein Fußballer ist, wird er erst mal langsam machen müssen, aber dann gut damit leben können. Erleichtert wieder zurück - aber zu spät, zu spät. Heute für mich keine Rückkehr ins Waldstadion. Bin traurig, aber unterm Strich überwiegt dann doch  die Erleichterung.  Wenn es Freunden nicht gut geht, muss man für sie da sein. Dann halt beim nächsten Mal. Neues Spiel, neues Glück. So etwas ähnliches wird vermutlich auch Oliver Glasner heute Abend denken. Sein Fazit in der PK nach dem Spiel fiel  überwiegend posi

Sommerschnipsel: Here we go again.

Wer hätte heute vor einem Jahr, beim Start in die Bundesligasaison 2020/21 gedacht, dass wir uns auch ein Jahr später noch im Ausnahmezustand befinden?  Hättet ihr? Ich nicht. Zumindest nicht so. Aber so ist es nun mal. World has gone wrong. Katastrophen direkt vor der Haustür. Die Zeiten, die Welt  scheinen surreal und fremd und es verfestigt sich die bange Gewissheit, dass die Ausnahmesituation  zum neuen Normal wird. Alles analysiert, geregelt, alles organisiert. Per App, per Zugangsregelung. Einchecken, auschecken. Registrieren. Das ehemals Alltägliche erscheint fast schon surreal in die Welt gekleckst. Olympia, Konzerte, Fußball. Seht her, das gibt es auch noch.

EM- und Sommerschnipsel (7): Finale ohohoho

Es kribbelt. Es kribbelt wirklich. Ich liebe England und den englischen Fußball, aber ich mag auch Italien sehr, sehr. Was für ein Traumfinale. London bebt, die Italiener chillen relativ cool in ihrem Mannschaftshotel, vermeldet der Radioreporter. Irgendwo im All absolviert ein Haufen irrer gerade den ersten Weltraumflug als "commercial service" , aber das Epizentrum des Alls ist heute zweifelsfrei in London. Lasset das Spiel beginnen.

EM- und Sommerschnipsel (6): Der Ehren-Hinti

Bevor es morgen ins Finale geht, heute noch ein EM-freier Sommerschnipsel, es ist sozusagen eine neue Form des Sommerschnipsels, der  Hinti-Retro-Schnipsel. Es war eine lange, anstrengende Woche, ein windverwehter glücklicher Freitagnachmittag und es ist Abend, eigentlich schon Nacht, und wir sitzen mit einem Glas Wein draußen und schauen in den Himmel. Ich zappe noch einmal durch mein Handy (ich weiß, nachts sollte auch mal Ruhe damit sein, aber okeh...) und da entdecke ich etwas, das mich  erst zum Grinsen und dann zum Lachen bringt. Ein Instagram Post von Martin Hinteregger, in dem er uns erzählt, dass er am Sonntag zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt ernannt wird. Die Einladung, die er zur Bebilderung postet, verspricht einen großen Tag. Platzkonzert mit Trachtenkapelle, Begrüßung durch den Bürgermeister, Bieranstich (mit Martin himself), Autogrammstunde, Dämmerschoppen und schließlich Warm-up für das nachfolgende EM-Finale (wobei ich vermute, dass der Dämmerschoppen und das Warm-up

EM- und Sommerschnipsel (5): Mit dem Jürgen und dem Ringo. Und dem Oli.

Schnipsel heißen Schnipsel, weil sie verschiedene Themen kurz streifen und wild zusammengewürfelt sind. Here we go. Mit dem Jürgen, mit dem Jürgen.  Der große Jürgen Grabowski wird heute 77 Jahre alt.  Übervater aller jetzigen und kommenden Eintracht-Idole und Legenden. Alles, alles erdenklich Gute,  vor allem Gesundheit. Bei der EM sind wir  jetzt kurz vor dem Ziel. Erstes Halbfinale ...und dann setzen sie sich am Ende doch durch, die Italiener. So viele Emotionen, so ein (Sportreporter-Sprech) mitreißendes, wenn auch nicht hochklassiges Spiel. Die Italiener zeigen, dass sie trotz neuer Spielkultur, doch auch immer noch italienisch können (nach weit verbreitetem Vorurteil ist das:  fallen, liegenbleiben, sich hinten rein stellen, Zeit schinden), aber dann und wann blitzt ihr Können auf und sie können nicht anders, als richtig gut Fußball spielen. Trotz des nicht überzeugenden Halbfinal-Auftritts, trotz Elfmeterglück, stehen sie für mich - als bisher überzeugendste Mannschaft des Turni

Sommer- und EM-Schnipsel (4): Von Ottern und Menschen

Ganz nett, aber ohne große Überraschungen? Diese Phase der EM ist offensichtlich vorbei. Wow. Was für ein Knaller Achtelfinal-Tag war dieser Montag. Während die Spanier ihre Favoriten-Haut in der Verlängerung gegen Kroatien noch retten konnten, waren dann die Franzosen gegen die Schweizer spätabends tatsächlich dran. Was für ein Auf und Ab. Nach dem Wahnsinnstor von Pogba war das Ding doch eigentlich durch - und offensichtlich hatten es die Franzosen da auch schon abgehakt. Unglaublich. Unser Haris. Und dass dann ausgerechnet Mbappé den Elfer verschießt... Nicht nur ARD-Experte Christoph Kramer, auch einer meiner Fußballfreunde hatte übrigens prognostische Fähigkeiten schon während der Verlängerung (dokumentierte Nachricht um 23:22 Uhr) : "Der Mbappé macht heut kein Tor mehr."  Und so kam es dann ja auch. Ob das heute noch zu übertreffen sein wird? Für mich vor allem dann, wenn die Engländer endlich, endlich mal das einlösen, was man von ihnen erwartet, und... gewinnen!

EM- und Sommerschnipsel (3): Alles so schön bunt hier.

Soderle.... Alle Mitfavoriten sind durch: England, Holland, Belgien, Italien, auf den letzten Drücker Kroatien (Modric mit einem Alex Meier-Gedächtnistor!!)  und mit einem dicken Bämm grad auch noch die Spanier, fehlen also nur noch die Franzosen, die Portugiesen und: Schland. Vom Gruppensieg bis Platz 3, mit Pech auch Platz 4, ist in Gruppe F für alle alles noch drin, und weil ich das gerne sehen möchte,  bleibt mir statt für ausführliche Schnipsel jetzt nur noch Zeit für einen kurzen Wrap-up.

EM- und Sommerschnipsel (2): Sommer, Sonne, Fußball - Dies & Das vor dem Spiel Deutschland gegen Portugal

Es ist heiß, sehr heiß. Die Nächte warm. Es ist Sommer, es riecht nach Sommer, fast immer liegt ein feuchter Film auf der Haut. Jeder Sommer verbreitet Ausschließlichkeit und scheint unendlich. So, als käme immer noch und noch ein Tag. Das Leben stellt seine täglichen Anforderungen und wir erfüllen sie, aber wir ergeben uns dieser Macht, die unseren Tagesrhythmus verlangsamt und allem eine ganz eigene Zauberstimmung verleiht. Träge  Tage mit Arbeiten, Schwimmen, lange Sternennächte mit leichtem Wind und quakenden Fröschen. Die Fenster weit geöffnet, rund ums Haus blüht und schwirrt es,  die Rosen hängen schwer und süß an den Zweigen und ihr Duft weht durch die Fenster. Die Katzen verkriechen sich - je nach Charakter - unter schattigen Büschen im Garten oder liegen platt wie eine Flunder auf kühlen Fußbodenfliesen  im Haus. Corona, drohende Mutanten, ausstehende Impfungen, das nach wie vor starke Fremdheitsgefühl in dieser Corona-Übergangswelt - all das bleibt als Folie auch in dieser S

EM- und Sommerschnipsel (1): Neue Varianten, immer in Balance

Den folgenden Text habe ich gestern (Samstag) Nachmittag geschrieben. Kurz vor Sieben war ich fertig und wollte ihn veröffentlichen. Dann waren da die Nachrichten aus Kopenhagen, der Zusammenbruch von Christian Eriksen, die Angst vor dem ungewissen Ausgang - und da war auf einmal der Auftakt für meine EM-Schnipsel unwichtig und obsolet. Zum Glück, zum Glück, zum Glück gab es noch gestern Abend und, deutlicher noch heute morgen, Entwarnung, und deshalb möchte ich den für gestern geplanten Eintrag also heute rückwirkend einstellen. Wir spulen zurück. Es ist Samstag, der 12. Juni, 18.30 Uhr. Freitag, 11.6.2021 "Wollen wir eine EM Tippgruppe machen?" Als ich diese Frage vor zwei Wochen ein paar Freunden gestellt habe, war rundherum nur müdes Achselzucken. "EM? Weiß noch nicht mal, ob ich mir da was anschaue..." "EM - was ist das?" So oder so ähnlich waren die Kommentare. Gestern, kurz vor Anpfiff des ersten Spiels,  dann die Kehrtwende... Vielleicht ja doch..

Danke.

Ganz sicher war ich mir nicht, ob der normale Social Media-Abschiedsritus auch bei der aktuellen Serie von Eintracht-Abschieden greifen würde,  aber jetzt weiß ich: Doch, das tut er. Mit schöner Verlässlichkeit mehren sich also im Eintracht-Account auf Instagram die  (mehr oder weniger lakonischen) Danke"-Posts.  Danke, Adi.  Danke, Armin.  Danke, Peinti.  Danke, Luca.  Danke, Bruno.  Danke, Fredi.  To be continued Bei "Danke, Armin" zucke ich ein wenig, den hätte ich wirklich gerne behalten. Und bei "Danke, Bruno" werde ich ein wenig traurig. Wir werden sehen, wer sich in den nächsten Tagen noch einreiht. Und jetzt warte ich auf die Händeschüttel-Begrüßungsfotos der Neuzugänge. Fangen wir doch gleich mal an: Hallo Herr Glasner!

Hurra, Fünfter! Oder: "...Alles wird gut oder schlecht oder anders.." *

Jetzt also. Deckel drauf. Sie ist (fast) vorbei, die Geisterspielsaison, in der die Eintracht beinahe einen Champions League-Platz erobert hätte. Historisch wäre das gewesen, heißt es. Die beste Saison aller Zeiten. Echt jetzt? Ok, wir waren noch nie in der Champions League, trotzdem scheint mir die Geschichte unserer ruhmreichen Eintracht weit größere Triumphe und - mit Verlaub - weit tragischere Moment zu verzeichnen, und  deswegen hat es mich letzten Samstag extrem geärgert, dass nach dem Spielchen in Gelsenkirchen Vergleiche zu Rostock-Aleschia 1992 gezogen wurden. What? Rostock, das war tiefstes Herzeleid, letzten Samstag, das war "nur" Wut und Enttäuschung.  Ich muss nicht in die Champions League, echt nicht, aber es war eine wirklich beglückende Vorstellung, und den Platz, den wir fast schon sicher hatten, ohne Not in den Wind schießen - das geht gar nicht. "Da Leverkusen und Dortmund ihrer schwankenden Linie treu bleiben, wird der Eintracht wohl nichts anderes üb

Coole Frise, coole Jungs. Oder: Berlin, Berlin - ihn zieht es nach Berlin.

Bobic geht zu Hertha. Kann das wahr sein? So richtig kann ich es nicht glauben, als ich gestern spät Nachmittag die Meldung mitbekomme. Echt jetzt? Was will er denn da?  Mir fällt ein, dass ich gestern beim Adi Hütter-Eintracht-Treuebekenntnis darüber gestolpert bin, dass Hütter sich wünscht, dass auch Fredi Bobic bleibt. Das interpretiere ich mal als bestätigendes Indiz. Aber im Ernst: Wie kann jemand, der bei der Eintracht ist und so viel Freiraum genießt, zur Hertha wechseln wollen? Berlin sei "seine Stadt" informiert mich ein Adlerfreund. Auch das ist mir neu. Für mich war und ist Fredi Bobic Schwabe.  Wie auch immer. Ich wollte es genauer wissen, und habe deshalb gestern Abend zum ersten Mal seit langer Zeit einmal wieder das HR Heimspiel angeschaut. Und was soll ich sagen:

Adios!

Auf der Suche nach Einträgen zu David Abraham habe ich mich grade ein wenig durch meinen Blog gezappt. Und ganz ehrlich, dabei hat mich mehr als eine kleine Welle an Melancholie überschwappt...Beim Lesen alter Spielberichte flutschen so viele wunderbare Stadionmomente an mir vorbei und bei den meisten von ihnen seit mehr als fünf Jahren (fast) immer mittendrin: Unser Kapitän. Schmal, unauffällig, stetig. Ich sehe ihn beim Aufwärmen direkt vor unserem Block, zusammen mit Timothy Chandler. Ein junger Eintrachtler aus der West hat  sich sein Trikot vom Leib gerissen, es zusammen mit Stift einem Ordner in die Hand gedrückt - er soll es unterschreiben lassen. Macht er, machen alle, die da gerade ihre Übungen absolvieren, klar. Jubel aus der Kurve. Oder das berauschende 4:2 gegen Köln, fast genau vor drei Jahren zur Fastnachtszeit: David Abraham, der nach dem Spiel mit  seinem kleinen Sohn auf dem Arm in die Kurve läuft. Der Kleine, der Richtung Kurve trippelt und beim aufbrausenden Jubel g

"Jede Serie geht einmal zu Ende," sagt Adi Hütter. Und er hat recht.

Nein, nein, nein. Ich kann es einfach nicht. Seit vielen Jahren kämpfe ich einen stillen Kampf mit einem lieben Freund, der einen entscheidenden Fehler hat: Er ist ein 05er. Und immer, wenn das nächste Spiel der Eintracht in Mainz bevor steht, verfolgt er eine ganz eigene, perfide Taktik: Er stapelt tief. Mehr noch: Er behauptet mit voller Verve, dass die Mainzer gegen die Eintracht sowieso keine Chance haben, dass wir haushoch überlegen sind, einfach sang- und klanglos gewinnen. Am Anfang habe ich noch versucht zu diskutieren, - von wegen: Du bist ja wirklich ein echter Fan... so viel Vertrauen in die eigene Mannschaft muss man erst mal haben... Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde... - aber dann fing ich an, das Ganze als miesen Trick zu durchschauen. Symbolisch werde ich - schon mal stellvertretend für den Rest der Eintracht-Welt eingelullt, wohlwissend, dass es am Ende dann doch wieder kommen wird, wie es in Mainz immer kommt: Die Eintracht gewinnt. Nicht. Pah. Nicht mit