Es ist noch
relativ früh, ein paar versprengte 05er sind bereits unterwegs. Bilde ich mir das ein oder ist es wirklich so, dass die
Mitfahrenden in der Straßenbahn sich leicht auf Distanz halten und mich und mein Eintracht-Outfit vorsichtig
mustern. Ein Herr erklärt mir, wo ich aussteigen muss. „Danke, aber ich kenn mich
aus. Ich bin von hier, auch wenn ich nicht so aussehe…“ Nicole
simst: „Hier ist allerhand los...“ und dann bin ich auch schon am Bahnhof. Der
Bahnhofsvorplatz ist uniformiert umzingelt, aber so furchteinflößend sehen wir
anscheinend nicht aus - wir können ungehindert passieren. Noch.
Montag, 29. April 2013
Platschkappen oder: "Sehnse, des is Meenzerisch..."
Auswärtsspiel vor der eigenen Haustür. Am Sonntagmorgen, vor
dem Spiel der Eintracht in Mainz, ist bei uns alles ein bisschen hektisch. Unser Katerle ist kurz vor dem Wochenende ohne
erkennbaren Grund schlapp und krank. Am
Samstag bringen wir ihn zum Notarzt, irgendwo muss er sich Pfötchen und Zunge verätzt haben, Narkose, Notversorgung. Der
kleine Kerl wird über Nacht „stationär“ aufgenommen. Am frühen Sonntagmorgen können wir den
Patienten beim Tierarzt in der Mainzer Innenstadt wieder abholen und ganz
nebenbei das bereits angerückte, malerisch über die Stadt verteilte
Polizeiaufgebot bewundern. Wir liefern den Patienten zu Hause im
rheinhessischen Hinterland ab, richten ihm ein Lager. Mein Mit-Adler übernimmt
die Pflegeaufsicht, ich mache mich mit
Bus und Straßenbahn erneut auf den Weg in
Richtung Mainz, um mich am Bahnhof mit Nicole zu treffen, die mit der S-Bahn
aus Frankfurt herüber gekommen ist.
Sonntag, 28. April 2013
Countdown für Europa (3 von 6)
Heute also: Mainz. Die Eintracht kommt – für mich, die ich
in der Nähe von Mainz wohne, ein etwas anderes Auswärtsspiel. In der Stadt ist
heute einiges geboten. Es ist verkaufsoffener Sonntag, in der Innenstadt haben
alle Geschäfte und Kaufhäuser geöffnet, hier ein Büdchen, dort ein
Bratwurststand, hier eine Verkaufsaktion. Viele, viele kauf- und bummelwillige
Besucher werden erwartet – und die Eintracht. Ui. Das Drumherum versprüht mehr
als einen Hauch von Asterix und Obelix. Überall in der Stadt formieren sich
Züge und Gruppen, die von hier nach dort laufen oder fahren und sich dann sternförmig
dem Stadion nähern:
Samstag, 20. April 2013
Countdown für Europa (2 von 6)
Selbstverständlich: Es gibt ihn noch, den Europa-Countdown und
er tickt. Die erste Stufe in Augsburg hat nicht gezündet, genau genommen ist
sie nach hinten losgegangen. Aber heute ist ein neuer Tag, neuer Mut, neue
Hoffnung. Wer sind wir denn, dass wir schon vor den Schlägen den Schwanz einklemmen? Es wird schwieriger als wir zwischenzeitlich gedacht und gehofft haben, aber wir haben nach wie vor alle Chancen, mindestens den sechsten Platz
zu erreichen. Kommt mir bloß nicht mit Gesetz der Serie, Abwärtstrend, fehlender
Lockerheit und zweiter Garnitur. Mit Freiburg, das sein Ding durchzieht und
Gladbach und dem HSV, die rechtzeitig einen Ganz zugelegt haben. Und – du jemine – nächste Woche müssen wir
nach Mainz. All das spricht mindestens
genauso für uns wie es gegen uns spricht:
Freitag, 19. April 2013
rotundschwarz weekly (2)
Eine Woche, in der der Frühling mit aller Kraft durchbricht,
und die doch voller großer und kleiner Katastrophen steckt. Tagsüber scheint
die Sonne, abends flimmern Schreckensbilder aus Boston oder Waco über den
Bildschirm. Ich arbeite viel, schlafe wenig und komme doch
nicht so voran wie es mir lieb wäre. Weiter, immer weiter. Ist heute Donnerstag oder Mittwoch
oder doch schon Freitag? Die Tage verschwimmen ineinander.
Vor dem Wochenende entlädt sich das erste Gewitter in Rheinhessen, es stürmt (nein, nicht die Eintracht), die Bäume im
Garten wanken fast waagrecht, der Donner grollt und nur das schwarzundweiße Kätzchen, das bei uns
wohnt, kümmert das alles überhaupt nicht. Es liegt bei offenem Fenster
eingekringelt im Sessel und schläft.
Der Sonntag, an dem
die Eintracht in Augsburg spielt, ist ein strahlend schöner Frühlingstag.
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Montag, 15. April 2013
Aus der Reihe: Zeichen und Symbole entdecken und deuten
Man hätte es ahnen können. Der Alltag liefert uns viele Hinweise und Symbole zum Verständnis der Welt. Nützt aber nichts, wenn man sie nicht richtig deutet. Meine Interpretation vor dem Spiel der Eintracht in Augsburg: Wir umkurven das einfach.
Nach dem Spiel: Wir haben es zu spät gesehen, aber hinter der nächsten Ecke geht es geradeaus weiter ins Blaue...
Nach dem Spiel: Wir haben es zu spät gesehen, aber hinter der nächsten Ecke geht es geradeaus weiter ins Blaue...
Sonntag, 14. April 2013
Countdown für Europa (1 von 6)
Wie oft war die Eintracht in den letzten Jahren selbst in
dieser Situation: Letzte Etappe der Saison, wir kämpfen gegen den Abstieg und
der Gegner, der bei uns zu Gast ist, hat europäische Ziele vor Augen. Habt euch
nicht so, habe ich in solchen Situationen immer gedacht, ihr wollt nach Europa –
aber für uns, für uns geht es ums Überleben. Es kommt halt immer drauf an, von welcher
Seite aus man drauf schaut.
Freitag, 12. April 2013
rotundschwarz weekly (1)
„Eins bleibt auf ewig unerforscht, das Innere von einer
Worscht“. So dachte ich – bis ich vor
ein paar Tagen in unserer Lokalzeitung folgende, fast schon empörende
Schlagzeile lesen musste: „Enträtselung der Wurst“,
war da zu lesen und der Artikel machte
deutlich, dass der „undurschaubaren Wurst“, die gemeinhin bezüglich ihrer Inhaltsstoffe
unter „Generalverdacht“ stehe, jetzt ihr
Geheimnis entrissen sein soll. Molekulargenetisch geht es ihr an die Pelle. Mit
modernsten Techniken der „DNA-Sequenzierung“, die sonst in der Humangenetik eingesetzt werden,
können sogar Kleinstpartikel molekular
rückverfolgt werden. In einer zu
Eichzwecken speziell hergestellten „Testwurst“ wurden auf diese Weise
molekulare Spuren von Senf, Lupinen und Soja entdeckt. Und wie so oft bei diesen Dingen frage ich
mich, ob ich das alles überhaupt so genau wissen will.
Und was gab es sonst noch so in dieser Woche?
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Dienstag, 9. April 2013
Die Eintracht auf dem Weg nach Europa – frohen Herzens genießen :)
Seit die 40-Punkte-Hürde übersprungen ist, gehen endlich alle Beteiligten offen mit dem
neuen Ziel um: Europa. Da wollen wir
hin. Ohne Wenn und Aber. Ob mit Bus oder Bahn oder Fahrrad. Oder mit der Vespa. Mindestens Platz 6. Mailand oder
Madrid, Hauptsache Italien. „Schießt uns
nach Europa“ war beim Spiel gegen Bayern überall auf Bannern zu lesen. Und irgendwie scheinen dabei die höheren
Mächte mit uns zu sein. Auch wenn der Reim ein wenig hinkt – schöner als mit
dieser Momentaufnahme hätte man den Weg nach Europa nicht auf den Punkt bringen können:
Zukunft – Jetzt frisch bei der Eintracht! Genießen Sie es!
Herzlichen Dank an Nicole, die das Foto zur Verfügung gestellt hat.
Samstag, 6. April 2013
Mal ganz unter uns Mickey Mäusen...
Am Montag nahm die Maus ihren Lauf. Im HR Heimspiel war
Bruno Hübner zu Gast und mit verschiedenen Einspielern wurde auf die
bevorstehende Begegnung gegen die Bayern eingestimmt. „Eintracht Frankfurt
gegen Bayern München – das ist wie Mickey Mouse gegen Goliath“, war da aus dem Off
die Stimme von Uli Höneß zu hören und Bruno Hübner stand die Irritation
buchstäblich ins Gesicht geschrieben. „Das hat er jetzt in diesen Tagen gesagt?“,
fragte er. „Ja, ja...“ nickte der Moderator und Bruno verzog erstaunt-säuerlich
das Gesicht. Mmh. Und ja: Da brauche man der Mannschaft vor dem Spiel ja nicht
mehr viel Weiteres zu sagen.
Stimmt natürlich nicht, der Vergleich von Uli Höneß ist
alles andere als aktuell und hat schon ein par gute Jährchen auf dem Buckel.
Trotzdem schaffte es die Maus durch die Woche bis in die PK vor dem Spiel. „Da
hat der Uli doch so einen Vergleich... Mickey Mouse...Das war doch diese Woche irgendwo zu lesen...“, hakte Armin Veh am Ende noch einmal nach. "Das ist aus der Mottenkiste, ist schon sieben, acht
Jahre her", kam es aus der Journalistenrunde.
Da schüttelte der Trainer nur noch den Kopf – und der daneben sitzende
Bruno Hübner sah fast ein bisschen aus als sei es erst in diesem Moment auch zu
ihm durchgedrungen: Ach soooo, das hat der Uli früher mal gesagt...
Mittwoch, 3. April 2013
Drei Punkte, viele Sebastians, unterschiedliche Meinungen und ein Spieler der Stunde – Takashi Inui
Ich muss mir jetzt doch noch mal ernsthaft überlegen, wann
ich meine Entscheidung bekannt gebe, ob ich auch nächstes Jahr wieder zwei
Dauerkarten fürs Waldstadion ordere. Eigentlich wollte ich mich ja in dieser
Woche entscheiden, aber jetzt warte ich doch lieber bis nach dem Bayern-Spiel.
Möglicherweise könnte ich auch abwarten, ob wir es tatsächlich in den
Europa-Cup schaffen. Ich will nämlich unbedingt mal wieder international
spielen – und wenn ich es mir recht überlege, ist mir die Champions League
sowieso noch ein bisschen lieber. Dann müssen natürlich auch die Perspektiven stimmen.
Könnte also erst mal kucken, was die anderen so machen. Wer bleibt, wer kommt,
wer geht. Dann kann ich besser einschätzen, ob sich ein weiteres Engagement bei
der Eintracht lohnt. Muss also erst noch ein paar finale Gespräche führen. Kann
gut sein, dass die Entscheidung dann schnell fällt. Mein Bauchgefühl ist gut
und ich bin nach wie vor optimistisch, dass die Entscheidung pro Dauerkarte
ausfällt. Aber wie gesagt – Definitives kann ich noch nicht sagen…
Ist natürlich Quatsch. Bin kein Profi, sondern einfach nur
Eintrachtler und hab keine Wahl. Meine
Entscheidung für die Eintracht ist schon vor hundert Jahren gefallen –
vielleicht ist das ja einer der Gründe,
warum ich immer - hoho – gleichbleibend hohe
Leistung bringe ,-)
Genug geblödelt – kommen wir zum Spieler der Stunde, oder stopp, doch noch nicht – erst noch ein
weiterer kleiner Prolog.
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