Dann sind wir müde gelaufen und freuen uns auf eine
Tasse Tee und ein Kerzchen zuhause. Statt auf direktem Weg nach Hause zu
fahren, fahren wir einen Bogen, gondeln über
die Dörfer und entdecken im Vorbeifahren
allerlei Schönes und Verborgenes. Schließlich
stoßen wir auf ein Schild, das unsere Neugier weckt. „Tiger-Garten – was ist
das denn?“ „Ein Garten, in dem Tiger sind“, antwortet mein Mit-Adler. „Hier? In
den Weinbergen hinter Ingelheim? Was für ein Quatsch!“, sage ich, und da wir das
jetzt gerne genauer wissen wollen, folgen wir dem Schild. Unser Auto schraubt
sich auf einer schmalen, serpentinenartigen Straße immer weiter nach oben. Auch,
wenn wir heute nicht wandern wollen, befinden wir uns offensichtlich auf dem
Weg zu einem der Höhenwanderwege am Rhein, den so genannten Hiwwel-Touren. Ab und zu kommt uns ein Auto entgegen, wir fahren langsam, genießen die
prächtige Aussicht ins Tal.
Dienstag, 27. Dezember 2016
Tiger ohne Ente
Samstag, 24. Dezember 2016
And the Bells are ringing out...
Während es um die Eintracht derzeit ausgezeichnet bestellt ist, kann man das von der Welt als ganzes nicht gerade behaupten. Trotzdem wird es - zumindest bis auf weiteres - in jedem Jahr unverdrossen Weihnachten und wir müssen sehen, wie wir damit zurecht kommen - mit der Eintracht, mit der Welt und mit Weihnachten.
Weihnachten? Wir kaufen, rennen, backen Plätzchen, zünden Kerzen an, malen Weihnachtsbilder, schreiben Kärtchen und versuchen, uns besinnlich zu fühlen. Wir posten Selfies (von uns oder von unserem Hund), jeweils mit Weihnachtsmütze. Oder wir bevorzugen Weihnachtscartoons, die zeigen, wie vollkommen schnurz uns das alles ist und wie witzig und geistreich wir in allen Lebenslagen sind. Wir trinken Glühwein, absolvieren eine und noch eine und noch eine Weihnachtsfeier, schauen "Der kleine Lord" oder "Sissi" oder "Tatsächlich Liebe" oder alles zusammen. Wir drehen lustige Weihnachtsvideos und tragen modische "ugly Shirts" mit Xmas-Aufdruck. Wir dekorieren unser Haus mit Lichterketten und kletternden Nikoläusen oder finden sowas total doof. Wir hören Wham oder Elvis, schenken uns sowieso nichts oder spenden in diesem Jahr stattdessen für Flüchtlinge. Wir suchen Geschenke individuell aus, überreichen sie formlos oder packen sie liebevollst mit Engelchen und Sternchen. Eigentlich halten wir eh nichts von diesem Gedöns, aber wir haben mindestens einen Adventskalender. Unser Weihnachtsfahrplan kann gar nicht vollgepackt genug sein oder wir finden es cool, das alles zu ignorieren. Wir haben einen Baum und holen ihn direkt vom Förster. Oder im Einkaufscenter. Wir freuen uns auf das Zusammensein mit der ganzen Familie oder auf friedliche Stunden allein oder zu zweit, gehen in die Christmette oder sind stolz darauf, mit all dem nix am Hut zu haben. Wir haben feste Familienrituale oder finden so was überholt und spießig. Wir singen Weihnachtslieder, essen und trinken Heilig Abend nur vom Feinsten oder belassen es bei Würstchen mit Kartoffelsalat und kaltem Bier. Sicher ist: diejenigen, die sich von der Weihnachtshektik anstecken lassen, das sind nicht wir, sondern immer nur die anderen. Und dann, wenn am 24. langsam die Dämmerung hereinbricht, wird alles still. Auch bei uns.
Allen, die hier mitlesen, kommentieren oder einfach nur vorbeischauen: Ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!
PS: Wir hören Bob. Und wie in jedem Jahr Shane:
Weihnachten? Wir kaufen, rennen, backen Plätzchen, zünden Kerzen an, malen Weihnachtsbilder, schreiben Kärtchen und versuchen, uns besinnlich zu fühlen. Wir posten Selfies (von uns oder von unserem Hund), jeweils mit Weihnachtsmütze. Oder wir bevorzugen Weihnachtscartoons, die zeigen, wie vollkommen schnurz uns das alles ist und wie witzig und geistreich wir in allen Lebenslagen sind. Wir trinken Glühwein, absolvieren eine und noch eine und noch eine Weihnachtsfeier, schauen "Der kleine Lord" oder "Sissi" oder "Tatsächlich Liebe" oder alles zusammen. Wir drehen lustige Weihnachtsvideos und tragen modische "ugly Shirts" mit Xmas-Aufdruck. Wir dekorieren unser Haus mit Lichterketten und kletternden Nikoläusen oder finden sowas total doof. Wir hören Wham oder Elvis, schenken uns sowieso nichts oder spenden in diesem Jahr stattdessen für Flüchtlinge. Wir suchen Geschenke individuell aus, überreichen sie formlos oder packen sie liebevollst mit Engelchen und Sternchen. Eigentlich halten wir eh nichts von diesem Gedöns, aber wir haben mindestens einen Adventskalender. Unser Weihnachtsfahrplan kann gar nicht vollgepackt genug sein oder wir finden es cool, das alles zu ignorieren. Wir haben einen Baum und holen ihn direkt vom Förster. Oder im Einkaufscenter. Wir freuen uns auf das Zusammensein mit der ganzen Familie oder auf friedliche Stunden allein oder zu zweit, gehen in die Christmette oder sind stolz darauf, mit all dem nix am Hut zu haben. Wir haben feste Familienrituale oder finden so was überholt und spießig. Wir singen Weihnachtslieder, essen und trinken Heilig Abend nur vom Feinsten oder belassen es bei Würstchen mit Kartoffelsalat und kaltem Bier. Sicher ist: diejenigen, die sich von der Weihnachtshektik anstecken lassen, das sind nicht wir, sondern immer nur die anderen. Und dann, wenn am 24. langsam die Dämmerung hereinbricht, wird alles still. Auch bei uns.
Allen, die hier mitlesen, kommentieren oder einfach nur vorbeischauen: Ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!
PS: Wir hören Bob. Und wie in jedem Jahr Shane:
Samstag, 17. Dezember 2016
Postfaktische Plantarfaszie mit geballter Faust
Der Himmel ist grau, es ist kühl, aber nicht kalt. Vor
unserem Haus blinken ein paar Sternchen und das Haus unseres Nachbarn
fluoresziert in allen Farben. Tatsächlich: Fast schon vierter Advent und das
vorletzte Spiel vor der Winterpause: Wolfsburg. Vorher nochmal ein paar
geschnipselte Blicke auf das Heimspiel
gegen Hoffenheim, genauer gesagt: auf das Geschehen am Rande.
Schon seit längerer
Zeit gibt es im Waldstadion animierte Bandenwerbung, in dieser Saison – so
scheint es – nochmal deutlich verstärkt. Genau gegenüber von unserem Block rennt deshalb z.B.bei jedem Spiel in regelmäßigen Abständen ein schwarzer Hund von links nach rechts durchs Bild, scheinbar am Spielfeldrand entlang. Er wirbt (wenn ich mich nicht sehr
täusche) für ein Produkt, das Rintin (oder so ähnlich) heißt. Keine Ahnung, um was es sich dabei handelt. Sehr schön ist auch die „Ihr könnt nach Hause
fahren“-Werbung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes – vor allem dann, wenn der
Stadionsprecher gerade vorher verkündet hat, dass einige S-Bahn-Linien
ausfallen.
Sonntag, 4. Dezember 2016
Fünfter
Zehn Minuten vor Anpfiff des Spiels der Eintracht in Augsburg ruft ein Adler-Freund bei mir an und berichtet völlig aufgelöst vom vielleicht letzten Cure-Konzert in London. Der Vater von Robert Smith war da, und es war wohl das letzte Konzert ever und sie haben jetzt doch noch "Killing an Arab" gespielt und... Ja, hey, Mensch, großartig, wirklich total interessant, echt, aber jetzt erst mal: "Eintracht!" Da sind wir uns einig.
Also schnell ab vor den Fernseher. "Lala lalalalala, Lala lalalalala..." singen die Augsburger und sollten sich damit vielleicht mal beim Stadionhymnen-Contest bewerben. Wir spielen in Gelb. Ein kleiner Junge zappelt an der Hand des Schiedsrichters und überreicht Alex Meier als Gastgeschenk eine Augsburger Puppenkisten-Marionette, aber leider kann ich nicht erkennen, um was für eine Figur es sich handelt. Hasebe spielt in der Dreier-Abwehrreihe so etwas wie einen Libero und im Strafraum der Eintracht sitzt eine Taube. "Hradecky spricht mit ihr," vermeldet Fritz von Thurn und Taxis und da macht es auch nichts, dass er im weiteren Spielverlauf schon mal Meier mit Vallejo oder Dominik mit Daniel verwechselt.
Also schnell ab vor den Fernseher. "Lala lalalalala, Lala lalalalala..." singen die Augsburger und sollten sich damit vielleicht mal beim Stadionhymnen-Contest bewerben. Wir spielen in Gelb. Ein kleiner Junge zappelt an der Hand des Schiedsrichters und überreicht Alex Meier als Gastgeschenk eine Augsburger Puppenkisten-Marionette, aber leider kann ich nicht erkennen, um was für eine Figur es sich handelt. Hasebe spielt in der Dreier-Abwehrreihe so etwas wie einen Libero und im Strafraum der Eintracht sitzt eine Taube. "Hradecky spricht mit ihr," vermeldet Fritz von Thurn und Taxis und da macht es auch nichts, dass er im weiteren Spielverlauf schon mal Meier mit Vallejo oder Dominik mit Daniel verwechselt.
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Samstag, 3. Dezember 2016
Ein guter Zug
Ich spiele Schach, mehr schlecht als recht, aber sehr gerne. Obwohl die Nähe zwischen Schach und Fußball spätestens seit Otto Rehhagel ("schachbrettartige Kombinationskonter") und Felix Magath (passionierter Schachspieler) als verbürgt gilt, hat sich mir - vielleicht wg. einer vorurteilsbehafteten Systemfußball-Antipathie - der Zusammenhang nicht oder nur rudimentär und widerwillig erschlossen - bis jetzt.
Mein Mit-Adler und ich haben in den vergangenen Tagen nach getaner Arbeit, in der Regel zu fortgeschrittener Abendstunde, die eine oder andere Partie der Schach-WM nachgespielt, die gerade zuende gegangen ist, und dabei ist mir aufgefallen, wie sehr sich das Schachspiel verändert zu haben scheint. Und siehe da: Diese Veränderung verläuft analog zu vielen Veränderungen im Fußball .
Im Stadion stehen immer noch 22 Spieler auf dem Platz und versuchen Tore zu verhindern bzw. zu erzielen. Und auf dem Schachbrett wird immer noch klassisch spanisch, manchmal auch mit dem Damenbauer eröffnet oder (so Herausforderer Sergej Karjakin im entscheidenden WM-Tiebreak) sizillianisch verteidigt. Aber der Weg zum Sieg führt - auch bei offensiv geführten Spielen - immer über ein grundständig defensives, äußerst filigranes Spielsystem. Es geht - für beide Spieler - m ersten Schritt nicht vorrangig um den Sieg, sondern um die Dominanz auf dem Spielfeld. Ziel ist es die Null, das Remis, zu halten und also zunächst die Offensivbemühungen des Gegners zu verhindern.
Mein Mit-Adler und ich haben in den vergangenen Tagen nach getaner Arbeit, in der Regel zu fortgeschrittener Abendstunde, die eine oder andere Partie der Schach-WM nachgespielt, die gerade zuende gegangen ist, und dabei ist mir aufgefallen, wie sehr sich das Schachspiel verändert zu haben scheint. Und siehe da: Diese Veränderung verläuft analog zu vielen Veränderungen im Fußball .
Im Stadion stehen immer noch 22 Spieler auf dem Platz und versuchen Tore zu verhindern bzw. zu erzielen. Und auf dem Schachbrett wird immer noch klassisch spanisch, manchmal auch mit dem Damenbauer eröffnet oder (so Herausforderer Sergej Karjakin im entscheidenden WM-Tiebreak) sizillianisch verteidigt. Aber der Weg zum Sieg führt - auch bei offensiv geführten Spielen - immer über ein grundständig defensives, äußerst filigranes Spielsystem. Es geht - für beide Spieler - m ersten Schritt nicht vorrangig um den Sieg, sondern um die Dominanz auf dem Spielfeld. Ziel ist es die Null, das Remis, zu halten und also zunächst die Offensivbemühungen des Gegners zu verhindern.
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